Oktober 2012

Papier Plus

Schnö­des Uni­ver­sal­pa­pier? Pah! Der Fea­tures for­dernde User des 21. Jahr­hun­derts ver­langt mehr.

Papier Plus

Ihm und damit auch mir dient die Deut­sche Post ihr Mul­ti­funk­ti­ons­pa­pier an, das mir beim Ein­kauf von Ver­brauchs­ma­te­rial nicht nur auf­grund sei­ner Ver­pa­ckung sofort ins Auge fiel.

Papier Plus

Als Befür­wor­ter des bestim­mungs­ge­mä­ßen Gebrauchs habe ich umge­hend nach dem Hin­weis auf die Eig­nung des Mul­ti­funk­ti­ons­pa­piers für den von mir ange­streb­ten Verwen­dungszweck gesucht:

Papier Plus

Doch lei­der hat die­ser Hin­weis gefehlt, und so musste ich auf den Kauf des Multifunktions­papiers ver­zich­ten. Schade! – Ich hoffe jetzt auf das „Per­for­mance Paper Extra Power“ aus der noch ein­zu­füh­ren­den „Office Pro“-Serie.

Gedess

Wer schon ein­mal die Blei­stift­mine an einem Stück Schleif­pa­pier gespitzt hat, kennt die damit ver­bun­de­nen Pro­bleme. Da die Mine keine bestimmte Lage in Bezug auf die Reib­flä­che ein­nimmt, muss man die Mine wäh­rend des Spit­zens dre­hen, um eine gleich­mä­ßige, d. h. koni­sche Spitze zu erhal­ten. Dabei besteht die Gefahr, die Mine durch zu hohen Anpress­druck abzu­bre­chen oder gar mit den Minen­hal­ter auf die Reib­flä­che zu kom­men und ihn zu beschä­di­gen; hinzu kommt, dass der Abrieb Hände, Zeich­nung und Arbeits­platz ver­schmut­zen kann. Geor­ges Des­son­naz aus Frei­burg in der Schweiz hatte eine Idee, diese Pro­bleme zu besei­ti­gen, und reichte am 8. April 1939 seine Patent­an­mel­dung beim Eid­ge­nös­si­schen Insti­tut für Geis­ti­ges Eigen­tum in Bern ein. Am 15. Mai 1940 wurde ihm das Patent № 2098701 für sei­nen „Schär­fer für Blei­stift­mi­nen“ erteilt.

Gedess

Der Anspruch aus dem deut­schen Patent:

Schär­fer für Blei­stift­mi­nen, bestehend aus einem im Quer­schnitt kreis­run­den Behäl­ter, in des­sen obe­rer Wan­dung ein dia­me­tral durch­bohr­tes Kugel­ge­lenk für die Auf­nahme eines Blei­stifts oder Minen­hal­ters ange­ord­net ist und der in sei­nem Innern eine kege­lige Reib­flä­che auf­weist, deren Längs­achse durch den Mit­tel­punkt des Kugel­ge­lenks hin­durch­geht, dadurch gekenn­zeich­net, daß er an dem Kugel­ge­lenk (16) eine in das Innere des Behäl­ters ragende, an ihrem freien Ende ent­spre­chend der Blei­stift­spitze kege­lige, zum Füh­ren des Stif­tes die­nende Hülse (15) und unten im Behäl­ter einen in Rich­tung der Längs­achse der kege­li­gen Reib­flä­che ver­lau­fen­den, fin­ger­hut­ar­ti­gen, zum Füh­ren des Stif­tes wäh­rend des Schär­fens die­nen­den Kegel (12) auf­weist2.

Gedess

Beide Aus­füh­rungs­bei­spiele der Paten­schrift ver­deut­li­chen die pfif­fige Kon­struk­tion: Die Stift­hal­te­rung (15) mit dem Kugel­ge­lenk (16) wird bei abge­schraub­tem Boden­stück (9) in das Ober­teil (4) ein­ge­setzt. Schraubt man das Boden­stück an, zwingt des­sen Kegel (12) die Stift­hal­te­rung in eine Schräg­lage; in die­ser Posi­tion ver­hin­dert die Aus­kra­gung (17) das Her­aus­fal­len der Stift­hal­te­rung. Zudem ist der Kegel so aus­ge­führt, dass er nur noch eine Kreis­be­we­gung der Stift­hal­te­rung zulässt und damit die Mine am koni­schen Schleif­ring (13) ent­lang­führt. Der Abrieb ver­bleibt dabei im Innern des Geräts.

Gedess

Die Zür­cher Büroartikel-Handelsfirma Her­mann Kuhn erwarb das Patent 1944, ließ den Minen­schär­fer zunächst mit dun­kel­ro­tem, spä­ter mit grauem Ober­teil her­stel­len3 und ver­trieb ihn unter dem Namen „Gedess“ (Georges Dessonnaz) welt­weit. – Diese Aus­füh­rung war jedoch bereits eine ver­ein­fachte, hatte sie doch nicht mehr den in der Patent­zeich­nung dar­ge­stell­ten Spit­zer im Sockel, der die Mine des Blei­stifts vom Holz befreien sollte4.

Gedess

Das Gehäuse des Gedess von Kuhn besteht aus Poly­sty­rol und das Boden­stück sowie die Stift­hal­te­rung aus Acryl­ni­tril­bu­ta­di­ens­ty­rol (ABS). Der ebenso wie die Kunst­stoff­teile im Spritz­guss­ver­fah­ren her­ge­stellte eiserne Schleif­ring hat auf der Innen­seite eine etwa 0,5 mm dicke, abra­sive Schicht. – Die Her­stel­lung der Kunst­stoff­teile, des Rin­ges und der Beschich­tung besorgte je eine Firma; Kuhn über­nahm die Mon­tage, die Ver­pa­ckung und den Versand.

Gedess

Die nur vier Teile sind so gestal­tet, dass sie nur durch ein Gewinde zusam­men­ge­hal­ten wer­den; dies sowie die Form- und Farb­ge­bung machen den Gedess zu einem mini­ma­lis­ti­schen Utensil.

Gedess

Auch seine Kenn­zeich­nung ist sehr zurück­hal­tend (der Schleif­ring und die Stift­hal­te­rung tra­gen keine).

Gedess

Der Gedess ist 65 mm hoch, hat unten einen Durch­mes­ser von 62 mm und wiegt knapp 70 Gramm. Er eig­net sich für Minen mit 2 mm und 3,15 mm Durch­mes­ser und Minen­hal­tern bis 9 mm Dicke.

Gedess

Sein Gebrauch ist denk­bar ein­fach und in der bei­lie­gen­den vier­spra­chi­gen Gebrauchs­an­wei­sung beschrie­ben5. Auch auf das Zer­le­gen und den Ein­satz des Gedess mit einem Holz­blei­stift sowie auf die sepa­rate Ver­füg­bar­keit aller Teile geht das Falt­blatt ein.

Gedess

Hier mit dem Uch­ida 1-848-5100.

Das Gerät lässt sich leicht hand­ha­ben und bringt die Mine rasch in Form (das Spiel des Stifts in der Hal­te­rung gibt mir aller­dings kein gutes Gefühl). Und wie ist das Spitzergebnis?

Gedess

Das ist eher ernüch­ternd, zei­gen sich doch die Spu­ren der abra­si­ven Schicht des Schleif­rings sehr deut­lich; auch ist eine Asym­me­trie erkenn­bar6. Zum Ver­gleich das Spit­z­er­geb­nis des Möbius+Ruppert 970:

Gedess

(Der Ver­gleich ist natür­lich nicht ganz fair, arbei­tet doch im M+R 970 ein Frä­ser aus einer Spe­zi­al­le­gie­rung mit einer Vickers­härte von über 9007; zudem bie­tet der 970 durch seine Bau­form einen Spitz­stopp und dem Stift durch die Auf­nah­men für ver­schie­dene Durch­mes­ser einen bes­se­ren Halt.) Der Blick auf den Schleif­ring des Gedess lie­fert die Erklä­rung für die Spu­ren an der Minenspitze:

Gedess

Ich halte es für mög­lich, dass man bewusst eine grö­bere Kör­nung gewählt hat, da sich diese nicht oder zumin­dest nicht so schnell zusetzt und viel­leicht auch etwas lang­le­bi­ger ist.

2011 hat die Stan­dard­graph Zei­chen­tech­nik GmbH in Gerets­ried die Rechte am Gedess sowie des­sen Her­stel­lung und Ver­trieb über­nom­men8. Ich war neu­gie­rig und habe mir für gut 18 Euro9 ein aktu­el­les Modell gekauft.

Gedess

Mein ers­ter Blick galt dem Schleif­ring, denn ich hoffte auf eine fei­nere Kör­nung. Beim Auf­schrau­ben über­raschte mich jedoch zuerst ein schmir­geln­des Geräusch.

Gedess

Im Gegen­satz zum alten Schleif­ring ist der neue auf allen Sei­ten mit Schleif­par­ti­keln bedeckt und kratzt daher auch am Boden­stück. Erschreckt hat mich aller­dings die Ver­di­ckung am unte­ren Rand, von der ich befürchte, dass sie die Minen­spitze abreißt, sollte die Mine soweit in das Gerät ragen.

Gedess

Dass der Schleif­ring mei­nes Exem­plars nur ungleich­mä­ßig beschich­tet ist und sich die Par­ti­kel teil­weise ablö­sen, spielt dann auch keine Rolle mehr, denn ich werde das Gerät zurück­schi­cken. (Natür­lich könnte es sich um einen Pro­duk­ti­ons­feh­ler han­deln, aber ich möchte kei­nen zwei­ten Ver­such wagen.)

Eine trau­rige Ent­wick­lung von einer sehr guten Idee zu einem mei­ner Ansicht nach wenig über­zeu­gen­den Pro­dukt. Umso kost­ba­rer ist mir nun mein alter Gedess!

Gedess

  1. Deutsch­land: Nr. 723038, Frank­reich: № 864506, USA: No. 2242458. – Alle Patente las­sen sich beim Euro­päi­schen Patent­amt ein­se­hen.
  2. Ja, das ist wirk­lich nur ein ein­zi­ger Satz.
  3. Quelle: Unbe­kannt – Ver­traut. „Anony­mes“ Design im Schwei­zer Gebrauchs­ge­rät seit 1920 (Aus­stel­lungs­ka­ta­log, Museum für Gestal­tung Zürich, 1987) – Die­ses Buch erwähnt auch, dass der Gedess durch seine an eine Raum­kap­sel erin­nernde Form in den USA den Spitz­na­men „Apollo“ hatte.
  4. Ob es die Vari­ante mit inte­grier­tem Spit­zer jemals im Han­del gab, konnte ich nicht her­aus­fin­den.
  5. Übri­gens ist in die­ser vom „Füll­stift“ die Rede; ver­mut­lich ist das die im Deut­schen der Schweiz übli­che Bezeich­nung für den Fall­mi­nen­stift.
  6. Wie sagte eine Kol­lege so schön? „Ein Biber hätte es nicht bes­ser machen kön­nen.“
  7. Zum Ver­gleich: Zahn­schmelz – gut 500, Feld­spat – etwa 800, Quarz – gut 1100.
  8. Neben der grauen Vari­ante mit rotem Boden­stück und Stift­hal­te­rung (Art.-Nr. DX3260), die es bereits von Kuhn gab, hat man auf der Paper­world 2012 eine trans­pa­rente Aus­füh­rung (Art.-Nr. DX3260T) gezeigt.
  9. Zum Ver­gleich: Der alte Gedess hat mich vor weni­gen Jah­ren im Fach­han­del 8 Euro gekos­tet.

Spitzenreklame

Von Prak­ti­kern für Prak­ti­ker: Ein Flyer für die Minen­spitz­dose 9601 von Möbius+Ruppert aus den 80er Jahren.

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Mir gefal­len die Illus­tra­tion und die schnör­kel­lose Spra­che, die den Nut­zen des Geräts her­aus­stellt und ganz ohne die heute oft läs­ti­gen Wort­hül­sen auskommt.

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Danke an Herrn Fischer von Möbius+Ruppert für den Scan!

  1. Der 960 war der Vor­gän­ger des 970 und deut­lich grö­ßer als die­ser.

Quintessenz

In den ver­gan­ge­nen Wochen habe ich fast aus­schließ­lich Fall­mi­nen­stifte benutzt. Dabei hat es mir der mini­ma­lis­ti­sche Uch­ida 1-848-5100 beson­ders angetan.

Quintessenz

Der Uch­ida macht den Ein­druck eines No-name-Produkts, trägt er doch weder Kennzeich­nungen noch her­stel­ler­ty­pi­sche Merk­male. Die koni­sche Spitze und der zylin­dri­sche Kor­pus sind glatt und schmuck­los, und die Ein­dre­hun­gen am Druck­knopf wir­ken nur auf den er­sten Blick wie eine Ver­zie­rung: Er sitzt so fest, dass man ihn, wäre er eben­falls glatt, nur mit Mühe abzie­hen könnte. Auch der hemd­en­ta­schen­freund­li­che Clip ist schlicht und funktionell.

Quintessenz

Mine gespitzt mit dem uni DPS-600

Mit einem Leer­ge­wicht von knapp 24 g ist der 135 mm lange und 7 mm dicke Stift ver­gleichsweise schwer, denn bis auf den Kunststoff-Korpus besteht er aus Metall. Die Ver­arbeitung mei­nes Exem­plars ist gut, wenn auch nicht ohne Män­gel, da das Gewinde im Kor­pus nicht exakt mit­tig ist. Diese Abwei­chung fällt jedoch kaum auf und beein­flusst die Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten nicht.

Quintessenz

Da sich der Stift von hin­ten befül­len lässt, nimmt er 2-mm-Minen mit Zwing­chen auf, die nicht her­aus­fal­len kön­nen. – Das Feh­len eines inte­grier­ten Spit­zers bedaure ich nicht; se­parate Minen­spit­zer wie den uni DPS-600 oder den alten Faber-Castell Min­fix 50/65 halte ich für wesent­lich prak­ti­scher und sauberer.

Quintessenz

Mine STAEDTLER Mars car­bon B mit dem Kunststoff-Zwingchen einer Mitsubishi/uni-Mine

Es ist eine Freude, den Uch­ida zu benut­zen, denn er liegt gut in der Hand, lässt sich trotz des glat­ten Kor­pus gut hal­ten, greift die Mine sicher und hat keine beim Schrei­ben klap­pernden Teile.

Quintessenz

Lei­der hat Uch­ida den Stift vor nicht allzu lan­ger Zeit aus dem Sor­ti­ment genom­men, doch bei man­chen Ver­sen­dern gibt es noch Rest­be­stände. – Für mei­nen habe ich etwa 17 Euro bezahlt.

Quintessenz

Atoma

„Lösung sucht Pro­blem“ war mein ers­ter Gedanke, als ich vor eini­gen Jah­ren zum ers­ten Mal vom Atoma-Konzept erfuhr. Mit Spi­ral­blö­cken, Ring- und Notiz­bü­chern sah ich alle An­wendungsfälle abge­deckt und jeden Wunsch erfüllt. Seit knapp zwei Wochen jedoch be­nutze ich das Atoma-Notizbuch täg­lich und möchte es nicht mehr mis­sen. Was hat mich umgestimmt?

Atoma

Im Zen­trum des von der Pape­te­rie Geor­ges Mot­tat in Bel­gien erdach­ten und 1948 paten­tier­ten Sys­tems ste­hen eine Scheibe mit ver­dick­tem Rand und eine etwa T-för­mige Lochung. Scheibe und Lochung hal­ten form­schlüs­sig inein­an­der, kön­nen aber auf­grund der Bieg­sam­keit des Papiers von­ei­ner­an­der gelöst und wie­der ver­bun­den sowie dank des Spiels gegen­ein­an­der bewegt werden.

Atoma

Diese Bin­dung hat meh­rere Vor­teile: Das Notiz­buch bleibt auf­ge­schla­gen flach lie­gen und lässt sich nicht nur leicht umblät­tern, son­dern auch kom­plett umschla­gen. Die Sei­ten las­sen sich umhef­ten, so dass man den Inhalt umor­ga­ni­sie­ren und auch unter­schied­li­che Lineatu­ren benut­zen kann. Zudem ist es kom­pakt und (in der gezeig­ten Aus­füh­rung) preiswert.

Atoma

Als ich auf Blei­stift einen Ver­gleich zwi­schen dem Atoma und dem Stap­les Arc gele­sen und dabei von einer güns­ti­gen Bezugs­quelle erfah­ren habe, musste ich zuschla­gen und mir ein paar Atoma-Notizbücher bestellen.

Atoma

Die von der Inter­na­tio­nal School of Brues­sels ange­bo­tene Aus­wahl des Atoma-Sortiments umfasst die A5-Variante in fünf Far­ben sowie pas­sende Ein­la­gen. Wie in der Unterneh­mens­geschichte zu lesen, war genau die­ses Notiz­buch mit dem wol­ki­gen „Lyon“-Cover aus Kar­ton das erste, das damals auf den Markt kam. Man bekommt also bei der IBS einen Klas­si­ker, der oben­drein mit 2,50 Euro pro Exem­plar1 sehr güns­tig ist (Ver­sand­kos­ten fal­len übri­gens nicht an).

Atoma

Das in Bel­gien her­ge­stellte Notiz­buch hat 74 Blatt mit einem Gewicht von 90 g/m², Kunst­stoff-Scheiben in der Farbe des Karton-Einbands2 und abge­run­dete Ecken. Der Ein­band ist zurück­hal­tend und geschmack­voll bedruckt; die blau linier­ten Ein­la­gen (Zei­len­höhe 8 mm) haben eine 30 mm breite Rand­spalte. Mate­rial und Ver­ar­bei­tung sind ohne Män­gel. – Das Papier ist nicht ganz so glatt und hält dem Radie­rer gut stand, was mir als Blei­stift­nut­zer sehr gut gefällt.

Atoma

Die Nach­teile möchte ich jedoch nicht ver­schwei­gen. Bis jetzt habe ich außer Manu­fac­tum, deren Edel-Varianten mir zu teuer sind, keine Bezugs­quelle für Atoma-Produkte in Deutsch­land gefun­den. Hinzu kommt der mit über 100 Euro sehr hohe Preis für den Locher, der die Anfer­ti­gung selbst­ge­stal­te­ter Ein­la­gen teuer macht. Auch für den Ein­satz z. B. als Kata­log eig­net sich das Sys­tem nur bedingt, denn dazu ist die Bin­dung nicht aus­rei­chend dauerhaft.

Atoma

Das Atoma-Patent ist 1998, also nach 50 Jah­ren, aus­ge­lau­fen, und so gibt es mit Aurora ADOC, Clai­re­fon­taine Clai­ring, ELBA vario-zipp, Leven­ger Circa, Rol­la­bind und Stap­les Arc einige Alter­na­ti­ven. Ich bleibe aber lie­ber beim Ori­gi­nal, erst recht dann, wenn es so schlicht und güns­tig ist.

Atoma

Mein Fazit: Das Atoma-Notiz­buch ist eine feine Sache!

Nach­trag vom 15.10.12: Wie ich gerade von Atoma erfah­ren habe, kann man auch di­rekt dort bestellen.

Nach­trag vom 16.12.12: Ein wei­te­rer Anbie­ter die­ses Sys­tems ist Myn­do­logy in den USA.

  1. Die Ein­la­gen kos­ten 2 Euro pro 60 Blatt.
  2. Eine Aus­nahme ist das gelbe, das schwarze Schei­ben hat.

Backware

Ges­tern abend an der Theke der „Glo­cken Bäcke­rei“1 in der ört­li­chen REWE-Filiale: Eine Feh­ler­mel­dung des Betriebs­sys­tems Micro­soft Win­dows auf der dem Kun­den zuge­wand­ten und meist Reklame wie­der­ge­ben­den Anzeige.

BackShop.exe hat einen Feh­ler fest­ge­stellt und muss been­det werden.

Ich fand den Namen „Bäcker­brot“ für das gerade ent­stan­dene Back­werk plötz­lich gar nicht mehr so schlimm und habe mich mit der Ver­käu­fe­rin gefreut, dass sich die Kas­sen­schub­lade noch von Hand öff­nen ließ. – Neben­bei: Warum man den been­det, der den Feh­ler festge­stellt, und nicht den, der ihn ver­ur­sacht hat, ist sicher auch noch einen Gedan­ken wert.

  1. Ja, ohne Bin­de­strich.

Markenware

Der holz­ge­fasste Blei­stift hat den Nach­teil, beim Gebrauch kür­zer zu wer­den und ab einer gewis­sen Länge nur noch mit einem Ver­län­ge­rer kom­for­ta­bel nutz­bar zu sein. Die­sem Übel­stand begeg­nete man schon früh mit Minen­hal­tern, deren nach­füll­bare Minen mit Schiebe- und Dreh­me­cha­nis­men trans­por­tiert wur­den1. Eine Neue­rung bot der von dem Maschinen­bauingenieur Carl Schmid im Jahr 1929 erdachte Minen­hal­ter2, an des­sen Spitze ein Spann­futter sitzt3. Die­ses wird durch Feder­kraft geschlos­sen und greift die Mine; der Druck auf den Knopf am Stif­tende öff­net es, so dass die Mine in Schreib­po­si­tion rut­schen kann. Das wenige Jahre zuvor gegrün­dete Unter­neh­men Caran d'Ache in Genf setzte Carl Schmids Erfin­dung um und brachte den Stift 1930 unter dem Namen „Fix­pen­cil“ auf den Markt.

Markenware

2005, also 75 Jahre nach sei­ner Markt­ein­füh­rung, erfuhr der „Fix­pen­cil“ eine Wür­di­gung durch die Schwei­ze­ri­sche Post – eine ver­diente, ist doch seine Tech­nik die am wei­tes­ten ver­brei­tete für mecha­ni­sche Blei­stifte mit Minen ab 2 mm Durch­mes­ser4 und in sei­ner ele­ganten Ein­fach­heit bis heute unerreicht.

  1. Zwei unge­wöhn­li­che Aus­füh­run­gen zeigt das Buch „Blei­stifte, Farb­stifte, far­bige Krei­den und Pas­tell­stifte, Aquarell­farben, Tusche und ihre Herstel­lung nach bewähr­ten Ver­fah­ren“ von August Buch­wald (1904), zu sehen hier und hier.
  2. Quelle: Unbe­kannt – Ver­traut. „Anony­mes“ Design im Schwei­zer Gebrauchs­ge­rät seit 1920 (Aus­stel­lungs­ka­ta­log, Museum für Gestal­tung Zürich, 1987).
  3. Spann­fut­ter gab es bereits vor­her, doch diese wur­den mit einem zu schrau­ben­den Über­wurf geschlos­sen (wie z. B. beim Eber­hard Faber 573 oder beim Staedt­ler Mars Lumo­graph 1019) und waren daher nicht so leicht zu hand­ha­ben.
  4. Und wer einen Feinminen-Druckbleistift zer­legt, fin­det in den meis­ten Fäl­len eine klei­nere Vari­ante des im „Fix­pen­cil“ genutz­ten Spann­fut­ters.
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