2015

„Stenograph“

Steno-Bleistifte sind eine aus­ster­bende Gat­tung, und nach dem Anfang 2012 ein­ge­stell­ten STAEDTLER sten­o­fix dürfte der Faber-Castell 9008 der letzte die­ser Spe­zies sein. So freue ich mich immer, wenn ich einem alten Exem­plar begegne, z. B. die­sem Schwan-STABILO 8001.

„Stenograph”

Der 8001 hat mei­nes Wis­sens die glei­che her­vor­ra­gende Mine wie der micro 8000, der ab 1991 in Český Krum­lov (Tsche­chien) gefer­tigt1 und einige Jahre spä­ter aus dem Sor­ti­ment genom­men wurde.

„Stenograph”

Die Gestal­tung des sehr gut ver­ar­bei­te­ten 8001, des­sen Alter ich auf 50 Jahre schätze, gefällt mir sehr. Pfif­fig: Das unauf­fäl­lige „ch“ in „SchWAN“, das den Namen mehr­spra­chig macht. Am bes­ten finde ich jedoch den Zusatz „Ste­no­graph“.

„Stenograph”

Vie­len Dank an Bernd R. für die­sen schö­nen Bleistift!

Wei­tere Steno-Bleistifte in die­sem Blog:

  1. Diese Ver­la­ge­rung war der Qua­li­tät des micro 8000 nicht zuträg­lich, wie der direkte Ver­gleich von alt und neu zeigt.

Genau schauen

Seit fast zwei Wochen kein Foto von Kisho? Das ist kein Zustand.

Genau schauen

Wenn Kisho einen ande­ren Hund sieht, setzt er sich erst ein­mal hin und schaut genau. Hier hat er einen Boxer erspäht. – Kommt der andere Hund näher, macht sich Kisho oft ganz flach.

Caran d’Ache GRAFIK

Ges­tern sind einige Blei­stifte von Caran d’Ache ein­ge­trof­fen, dar­un­ter auch ein paar aus der GRAFIK-Serie, deren Gestal­tung mich sehr anspricht.

Caran d'Ache GRAFIK

Doch die Freude währte nur kurz – eine Abplat­zung bei einem, Ein­schlüsse im Lack und au­ßermittig sit­zende Minen bei man­chen sowie unsau­bere Enden bei allen Blei­stif­ten pas­sen gar nicht zu der Qua­li­tät, wie ich sie von Caran d’Ache kenne. Die Minen indes sind zum Glück immer noch sehr gut, wie ich in einem schnel­len Test fest­stel­len konnte; ihre Härte ent­spricht etwa der des STAEDTLER Mars Lumo­graph F.

Caran d'Ache GRAFIK

Hier der rote GRAFIK:

Caran d'Ache GRAFIK

(Nicht zen­trisch sit­zende Minen sind des­halb ärger­lich, weil beim Spit­zen das Holz ungleich­mäßig abge­tra­gen wird und so an einer Stelle sehr weit an die Minen­spitze her­an­reicht; dies kann beim Schrei­ben stören.)

Eben­falls bestellt hatte ich den Tech­no­graph 777 in unter­schied­li­chen Här­te­gra­den und in der Hoff­nung, nicht die Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät zu erhal­ten, die mich auf der Paper­world ver­wundert hat. Aber nein: Hat mein letz­ter alter Tech­no­graph einen gleich­mä­ßi­gen, glat­ten Lack, so ist der des aktu­el­len ungleich­mä­ßig und stumpf; zudem ist der Prä­ge­druck nicht mehr so sau­ber. – Den Sitz der Mine konnte ich nicht prü­fen, da der Tech­no­graph 777 ein Käpp­chen hat, doch einige der werk­sei­ti­gen Spit­zen haben mich skep­tisch gestimmt.

Bis auf die außer­mit­ti­gen Minen mögen das Äußer­lich­kei­ten sein, doch bei einem Preis von 1,20 Euro (GRAFIK) bzw. 1,95 Euro (Tech­no­graph 777) pro Stift und der ehe­mals hohen Qua­li­tät finde ich diese Blei­stifte enttäuschend.

Nach­trag: Auch ein Exem­plar des vier­ten Blei­stifts die­ser Reihe hat Fertigungsmängel:

Caran d'Ache GRAFIK

Die Mine und das Holz (Zeder!) sind sehr gut und das Design ist pfif­fig. Warum rui­niert man alles durch eine der­art schlechte Verarbeitung?

Dick und weich

Ein beson­de­res Ver­hält­nis von Minen- zu Stift­durch­mes­ser gibt es beim Art­Graf soft car­bon des por­tu­gie­si­schen Her­stel­lers Viarco zu bestaunen.

Dick und weich

Der was­ser­ver­mal­bare Stift mit einem Durch­mes­ser von 7,4 mm hat näm­lich eine 5 mm dicke Mine.

Dick und weich

Fer­ti­gungs­tech­nisch ist das sicher eine Her­aus­for­de­rung, und so sei der nicht exakt zentri­sche Sitz der Mine verziehen.

Dick und weich

Gespitzt mit dem CARL Angel-5 Royal

Erwar­tungs­ge­mäß ist die Abgabe nicht ganz sau­ber, doch der matte, tief­schwarze Abstrich erfreut.

Kurz notiert

Vor einer Woche wurde ein für STAEDTLER ein­ge­tra­ge­nes Gebrauchs­mus­ter veröffent­licht. Es beschreibt eine durch Extru­sion zu fer­ti­gende „Mine für Schreib-, Zeichen- und/ oder Mal­ge­räte“ mit Poly­mer­bin­dung, wobei als Bin­de­mit­tel kein Roh­öl­pro­dukt, son­dern Po­lylactid ver­wen­det wird. Poly­l­ac­tid, auch Poly­milch­säure oder PLA, wurde bereits Mitte des 19. Jahr­hun­derts ent­deckt; in den frü­hen 1930er Jah­ren gelang es, ein Ver­fah­ren zur in­dustriellen Pro­duk­tion zu fin­den. Die wich­tigs­ten Ein­satz­ge­biete die­ses haupt­säch­lich aus Mais­stärke und land­wirt­schaft­li­chen Abfall­stof­fen wie Molke her­ge­stell­ten und abbau­ba­ren Poly­mers sind die Ver­pa­ckungs­in­dus­trie und die Medi­zin­tech­nik. – PLA kam wohl schon vor eini­ger Zeit in die Welt des Blei­stifts, denn soweit ich weiß, ist der Behäl­ter des Doppel-Gehäusespitzers Ellip­tic Swing Green Line von Möbius+Ruppert aus die­sem Material.

Nach oben scrollen