Kutsuwa

Kutsuwa HiLine Orenpitsu

Aus dem HiLine-Sortiment des japa­ni­schen Her­stel­lers Kut­suwa ist die­ses Set mit drei Bleistiften.

Kutsuwa HiLine Orenpitsu

Sie sind gedacht für das Aus­fül­len von Prü­fungs­for­mu­la­ren, die maschi­nell gele­sen wer­den1, und kom­men mit Kappe und Radierer.

Kutsuwa HiLine Orenpitsu

Der Oren­pitsu ist trotz Radie­rer nur 162 mm lang, aber 8 mm dick2 und trägt keine Kenn­zeich­nun­gen3; seine Mine hat den Standard-Durchmesser von 2 mm. – Die Material- und Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät würde ich trotz eini­ger Unre­gel­mä­ßig­kei­ten im Lack noch als sehr gut bezeichnen.

Kutsuwa HiLine Orenpitsu

Die Kappe sitzt zuver­läs­sig und sieht erfreu­li­cher­weise nicht wie die eines Kos­me­tik­stifts aus. Bereits an der werk­sei­ti­gen Spitze fällt auf, dass der Stift zunächst sil­ber­far­ben und dann rot bzw. gold­far­ben lackiert wurde. Der bün­dig und fest sit­zende Radie­rer ohne Zwinge erin­nert an den der Blei­stifte von Camel, T-Prime und ITO-YA. Er krü­melt zwar stark, radiert aber gut und ist sparsam.

Kutsuwa HiLine Orenpitsu

Die Mine und das Zedern­holz las­sen sich im M+R Pol­lux sehr gut spit­zen, und selbst die feine Spitze bricht nicht sofort ab. Beim Schrei­ben wird klar: Der Oren­pitsu hat eine Poly­mer­mine4, ebenso wie der schon lange nicht mehr erhält­li­che Pen­tel Black Poly­mer 999, und damit auch des­sen gute Eigen­schaf­ten: Er ist äußerst bruch­fest5, spar­sam, wisch­fest und sehr gut radier­bar; dar­über hin­aus glei­tet er sehr leicht, hat er eine sau­bere Abgabe und schwärzt sehr gut. – Der Här­te­grad der Mine ent­spricht etwa dem des STAEDTLER Mars Lumo­graph B.

Kutsuwa HiLine Orenpitsu

Neben die­sem Set in HB gibt es den Oren­pitsu noch in einem mit drei Blei­stif­ten im Här­te­grad B.

Danke an Matt für die­ses Set!

  1. Diese soge­nann­ten „Mark Sheet“-Bleistifte gibt es von vie­len Her­stel­lern.
  2. Schlüs­sel­weite 7,2 mm.
  3. Mög­li­cher­weise hat man auf die Kenn­zeich­nung ver­zich­tet, damit der an einer Prü­fung teil­neh­mende Nut­zer nicht in den Ver­dacht gerät, sei­nen Blei­stift als Spick­zet­tel zu benut­zen (andere Blei­stifte die­ser Gat­tung wie z. B. der STAEDTLER White 103 tra­gen nur den Namen des Her­stel­lers und des­sen Logo).
  4. Auch der Eye­ball Olen Mark Sheet hat eine Poly­mer­mine, und ange­sichts der Ähn­lich­kei­ten könnte man auf die Idee kom­men, dass diese Blei­stifte vom sel­ben Her­stel­ler stam­men.
  5. Kut­suwa spricht von einer dop­pelt so hohen Bruch­fes­tig­keit.

Paperworld 2013 (1)

Auf der dies­jäh­ri­gen Paper­world gab es eini­ges zu sehen; hier der erste Teil mei­ner kur­zen und nicht reprä­sen­ta­ti­ven Noti­zen. – Ver­misst habe ich in die­sem Jahr Brevillier-Urban, Carta Pura, Conté à Paris, Creta­co­lor, Der­went, Eber­hard Faber, Fis­kars, Her­litz, Läufer-Gutenberg, LAMY, Mitsubishi/uni, OHTO, Pen­tel, Peli­kan, Pilot, Sakura, Schwan-STABILO und Westcott.

Paperworld 2013 (1)

Faber-Castell war natür­lich ver­tre­ten, und ich habe mich nach Bleistift-Neuheiten erkundigt.

Paperworld 2013 (1)

Zu den vor­ge­stell­ten Pro­duk­ten gehö­ren der was­ser­ver­mal­bare „Gra­phite Aqua­relle“, den es in fünf Här­te­gra­den von HB bis 8B gibt. Sein mat­tes, dun­kel­graues Äuße­res mit sil­ber­far­be­nem Prä­ge­druck gefällt mir gut, und ich denke, dass die­ses Gewand auch einem regu­lä­ren Blei­stift gut ste­hen würde.

Paperworld 2013 (1)

Eben­falls neu ist der drei­flä­chige „Sparkle“, der wie ein inver­tier­ter GRIP wirkt. Die jeweils sechs drei­ecki­gen Facet­ten der 174 sechs­ecki­gen Ver­tie­fun­gen reflek­tie­ren das Licht in unter­schied­li­chen Far­ben – reiz­voll und sicher nicht ganz ein­fach in der Fer­ti­gung. Einen „Pen of the Year“ gab es dies­mal übri­gens nicht. Der des letz­ten Jah­res war der zehnte und letzte; im Herbst, so sagte man mir, käme etwas Neues.

Paperworld 2013 (1)

Die dem Nach­barn STAEDTLER zuge­wandte Seite des Stands wid­mete sich mit gro­ßen Ban­nern dem „Per­fek­ten Blei­stift“. Hier hat mich über­rascht, dass man nicht den typi­schen „CASTELL“-Schriftzug, son­dern einen ande­ren Font gewählt hat.

Ein Kurio­sum ist für mich Koh-I-Noor. Meine E-Mails an das Unter­neh­men sind bis heute unbe­ant­wor­tet, und als ich mich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren auf der Paper­world als End­kunde zu erken­nen gege­ben und nach Bezugs­quel­len für einige Pro­dukte gefragt habe, war man schlag­ar­tig „very busy“ und ließ mich ste­hen; einen erneu­ten Besuch habe ich mir daher erspart. – Bei Atoma wurde mir die Post­hu­mus GmbH als Ver­trieb für Deutsch­land genannt, doch dort ist man noch im Auf­bau. – Tom­bow war­tete mit einem ver­grö­ßer­ten Ange­bot für den deut­schen Markt auf und Kut­suwa zeigte u. a. eine pfif­fige Druckbleistift-Zirkel-Kombination (lei­der durfte ich kein Foto machen).

Paperworld 2013 (1)

Bei FILA gab es keine neuen Blei- oder Farb­stifte, dafür aber die Über­ra­schung, dass nun auch der indi­sche Her­stel­ler DOMS zur Gruppe gehört. – Gerne hätte ich mir bei Uch­ida das Sor­ti­ment mecha­ni­scher Blei­stifte ange­schaut, doch die wur­den bedau­er­li­cher­weise nicht gezeigt.

Paperworld 2013 (1)

Am Stand von RUMOLD konnte ich zwar nichts für mich neues ent­de­cken, doch das Gespräch mit einem kun­di­gen Mit­ar­bei­ter und der Anblick der vie­len schö­nen Maß­stäbe aus Holz und Metall haben mich erfreut. – Die zwei­far­bi­gen Lineale im Bild sind aus Birn­baum (hell) und Kir­sche (dun­kel); sie haben bereits im letz­ten Jahr die Aus­füh­run­gen mit Celluloid-Facette abgelöst.

Paperworld 2013 (1)

Der Büro­ge­rä­te­her­stel­ler Carl prä­sen­tierte seine Spitzer-Flotte, und als ich den „CC-2000 Cus­tom“ sah, war ich hin und weg.

Paperworld 2013 (1)

Metall­ge­häuse, gum­mi­ge­pols­terte Griff­ba­cken, Lang­konus, fünf­fach ver­stell­bare Spitze – eine tolle Maschine! Inter­es­sant ist viel­leicht noch, dass es zwei Vari­an­ten des Angel-5 gibt, eine in China und eine in Japan gefertigte.

Paperworld 2013 (1)

Bei Hand­spit­zern ist Möbius+Ruppert für mich erste Wahl, und so galt dem Stand des in Erlan­gen ansäs­si­gen Her­stel­ler ein län­ge­rer Besuch.

Paperworld 2013 (1)

Viele der Spit­zer wur­den mit Spä­nen farb­lich pas­sen­der Stifte deko­riert – attrak­tiv und gleich­zei­tig auch infor­ma­tiv, sieht man doch sofort, welch dün­nen, sau­be­ren und gleich­mä­ßi­gen Span die Spit­zer von Möbius+Ruppert schnei­den. Auch die Prä­sen­ta­tion der Lineale aus Buchen­holz fand ich ansprechend.

Paperworld 2013 (1)

In der zwei­ten Hälfte mei­ner Noti­zen geht es um den Auf­tritt von STAEDTLER, wo es die meis­ten Über­ra­schun­gen gab.

Spitzen und inspizieren

Ange­regt durch zahl­rei­che Beob­ach­tun­gen und den Arti­kel „Two Wood­case Pen­cils“ bei Dave’s Mecha­ni­cal Pen­cils setze ich heute mal die Mess­schraube an die Spit­zer­späne an. Wel­ches Modell ist gefrä­ßig und wel­ches glänzt als Sparschäler?

Spitzen und inspizieren

Die Test­kan­di­da­ten (zum Ver­grö­ßern anklicken)

Dem kur­zen Ver­gleichs­test stel­len sich (links hin­ten nach rechts vorne): Kut­suwa T’GAAL, PAPER and more (genaue Typen­be­zeich­nung unbe­kannt), Tom­bow KSA-121, M+R 604 („Gra­nate”), KUM 400-5L, DUX DX4112 und Faber-Castell UFO. Als Spä­ne­lie­fe­rant dient mir ein Blei­stift unbe­kann­ter Her­kunft, des­sen homo­ge­nes Holz sich glatt spit­zen lässt; pro Spit­zer messe ich fünf­mal und bestimme den Mit­tel­wert. – Die Ergeb­nisse die­ses ein­fa­chen Tests kön­nen natür­lich nur Anhalts­werte dar­stel­len und der gro­ben Ori­en­tie­rung die­nen, da ich einige Fak­to­ren nicht berück­sich­tige, so z. B. den Ein­fluss der Holz­art und die Kraft, mit der der Stift in den Spit­zer gedrückt wird (diese von Hand exakt zu repro­du­zie­ren dürfte wohl unmög­lich sein).

min. (mm) max. (mm) ø (mm) Platz
DUX DX4112 0,21 0,23 0,22 1
M+R 604 („Gra­nate”) 0,22 0,29 0,25 2
Kut­suwa T’GAAL 0,24 0,29 0,26 3
Faber-Castell UFO 0,26 0,33 0,30 4
KUM 400-5L 0,35 0,43 0,39 5
PAPER and more 0,37 0,44 0,40 6
Tom­bow KSA-121 0,40 0,55 0,48 7

Die Mess­ergeb­nisse sind über­ra­schend breit gestreut. Wäh­rend die Langkonus-Modelle von KUM, Paper and more und Tom­bow herz­haft zubei­ßen und im Ver­gleich zum Test­sie­ger die 1,8- bis 2,2-fache Dicke abna­gen, zeigt sich der DUX DX4112 ein­deu­tig als Spar­schä­ler; dicht dar­auf fol­gen der M+R 604 und der Kut­suwa T’GAAL. – Dachte ich zunächst, die Streu­ung der Werte eines Spit­zers läge bei Kunst­stoff­mo­del­len höher, da dort das Mate­rial leicht nach­ge­ben und so die Füh­rung des Stifts stär­ker vari­ie­ren kann, so bestä­tigt die Mes­sung dies nicht.

Spitzen und inspizieren

Die ers­ten drei Plätze (DUX DX4112, M+R 604, Kut­suwa T’GAAL), das Tes­t­e­quip­ment und die Reste

Da der Kut­suwa T’GAAL hier­zu­lande lei­der nicht erhält­lich ist, emp­fehle ich spar­sa­men oder Nut­zern von teure(re)n Blei­stif­ten den DX4112 von DUX und die „Gra­nate“ von Möbius+Ruppert.

Speziell spitzen

Selbst spit­zer Spit­zende möch­ten es hin und wie­der etwas weni­ger spitz, so z. B. bei bruch­ge­fähr­de­ten Farb- oder sehr wei­chen Blei­stif­ten, deren emp­find­li­chere Minen einen stump­fen Spitz­konus mit deut­lich höhe­rer Druck­sta­bi­li­tät beloh­nen. Die­ses nach­voll­zieh­bare Bedürf­nis aus der täg­li­chen Pra­xis, manch­mal nicht ganz so spitz zu spit­zen, erfüllt der Fünf­fach-Behälterspitzer T’GAAL des japa­ni­schen Her­stel­lers Kut­suwa auf beson­dere Weise.

Der Fünffach-Behälterspitzer Kutsuwa T'GAAL

Der Fünffach-Behälterspitzer Kut­suwa T’GAAL

Die­ser spe­zi­elle Spit­zer für Stifte mit einem Stan­dard­durch­mes­ser von 8 Mil­li­me­tern bie­tet die Mög­lich­keit, den Anstell­win­kel der Klinge und damit den Win­kel des Spitz­konus in fünf Stu­fen zu vari­ie­ren. Dazu drückt der erste auf der Rück­seite des Ein­stell­ra­des ange­brachte Exzen­ter auf die federnd gela­gerte Klinge; ein zwei­ter ver­schließt in der sechs­ten Posi­tion („Close”) die Öff­nung für den Stift.

Der Fünffach-Behälterspitzer Kutsuwa T'GAAL

Hier gut zu sehen: Die bei­den Exzen­ter auf der Rück­seite des Ein­stell­ra­des und die Lage­rung der Klinge

Wirkt der 25 Gramm leichte und 65 × 50 × 28 Mil­li­me­ter große Spit­zer auf­grund sei­ner Aus­füh­rung aus Kunst­stoff zunächst etwas bil­lig, so über­rascht er beim Gebrauch: Die sehr scharfe Klinge schnei­det Holz und Mine des im Test ver­wen­de­ten STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 B sau­ber, und das Ein­stell­rad bleibt in der gewähl­ten Posi­tion. – Woher jedoch die leich­ten Ein­dre­hun­gen an den Spit­zen bei den Stu­fen 3 bis 5 kom­men, konnte ich lei­der nicht herausfinden.

Die fünf Spitzkonen des Kutsuwa T'GAAL

Die fünf Spitz­ko­nen des Kut­suwa T’GAAL (links: 1, rechts: 5; Ras­ter­weite: 5 mm)

Wie der Ver­gleich zeigt, unter­schei­den sich die Konen des T’GAAL bei Stufe 5 und des KUM Long Point deut­lich – was die Länge des Konus angeht, so hat letz­te­rer die Nase Spitze immer noch ganz vorne, dicht gefolgt vom Elek­tro­spit­zer Dahle 0230.

Die Spitzkonen im Vergleich (von links): Kutsuwa T’GAAL (Stufe 5), KUM Long Point, Dahle 0230

Die Spitz­ko­nen im Ver­gleich (von links): Kut­suwa T’GAAL (Stufe 5), KUM Long Point, Dahle 0230

Der Ver­schluss schließt die Öff­nung für den Stift recht gut, auch wenn er trotz­dem noch ein wenig Gra­phit­staub aus­drin­gen lässt. Es wäre jedoch wün­schens­wert, wenn der Deckel des Behäl­ters etwas fes­ter säße und die Gefahr des ver­se­hent­li­chen Ent­lee­rens dadurch gerin­ger wäre.

Die Verpackung des Kutsuwa T'GAAL (Vorderseite)    Die Verpackung des Kutsuwa T'GAAL (Rückseite)

Ver­pa­ckung des Kut­suwa T’GAAL (zum Ver­grö­ßern anklicken)

Zur Halt­bar­keit die­ses Spit­zers kann ich noch nichts sagen, da ich ihn erst seit ein paar Tagen habe; ich hoffe jedoch, dass die Klinge recht lange scharf bleibt, da ich bis jetzt kei­nen Anbie­ter für Ersatz­klin­gen kenne. Trotz der klei­nen Schwä­chen halte ich den T’GAAL für sehr emp­feh­lens­wert, weiß ich doch von kei­nem ande­ren Spit­zer mit die­ser unge­wöhn­li­chen und prak­ti­schen Funk­tion. – Der T’GAAL ist bei Bun­doki in grau, blau und rosa für 525 Yen (knapp 3,20 Euro) erhältlich.

Vie­len Dank an isu von the uncom­for­ta­ble chair für den Kut­suwa T’GAAL!

Nach­trag: Bun­doki bie­tet einen exzel­len­ten Ser­vice und ver­schickt welt­weit; der Be­stellvorgang ist hier beschrieben. 

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