Speziell spitzen

Selbst spit­zer Spit­zende möch­ten es hin und wie­der etwas weni­ger spitz, so z. B. bei bruch­ge­fähr­de­ten Farb- oder sehr wei­chen Blei­stif­ten, deren emp­find­li­chere Minen einen stump­fen Spitz­konus mit deut­lich höhe­rer Druck­sta­bi­li­tät beloh­nen. Die­ses nach­voll­zieh­bare Bedürf­nis aus der täg­li­chen Pra­xis, manch­mal nicht ganz so spitz zu spit­zen, erfüllt der Fünf­fach-Behälterspitzer T’GAAL des japa­ni­schen Her­stel­lers Kut­suwa auf beson­dere Weise.

Der Fünffach-Behälterspitzer Kutsuwa T'GAAL

Der Fünffach-Behälterspitzer Kut­suwa T’GAAL

Die­ser spe­zi­elle Spit­zer für Stifte mit einem Stan­dard­durch­mes­ser von 8 Mil­li­me­tern bie­tet die Mög­lich­keit, den Anstell­win­kel der Klinge und damit den Win­kel des Spitz­konus in fünf Stu­fen zu vari­ie­ren. Dazu drückt der erste auf der Rück­seite des Ein­stell­ra­des ange­brachte Exzen­ter auf die federnd gela­gerte Klinge; ein zwei­ter ver­schließt in der sechs­ten Posi­tion („Close”) die Öff­nung für den Stift.

Der Fünffach-Behälterspitzer Kutsuwa T'GAAL

Hier gut zu sehen: Die bei­den Exzen­ter auf der Rück­seite des Ein­stell­ra­des und die Lage­rung der Klinge

Wirkt der 25 Gramm leichte und 65 × 50 × 28 Mil­li­me­ter große Spit­zer auf­grund sei­ner Aus­füh­rung aus Kunst­stoff zunächst etwas bil­lig, so über­rascht er beim Gebrauch: Die sehr scharfe Klinge schnei­det Holz und Mine des im Test ver­wen­de­ten STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 B sau­ber, und das Ein­stell­rad bleibt in der gewähl­ten Posi­tion. – Woher jedoch die leich­ten Ein­dre­hun­gen an den Spit­zen bei den Stu­fen 3 bis 5 kom­men, konnte ich lei­der nicht herausfinden.

Die fünf Spitzkonen des Kutsuwa T'GAAL

Die fünf Spitz­ko­nen des Kut­suwa T’GAAL (links: 1, rechts: 5; Ras­ter­weite: 5 mm)

Wie der Ver­gleich zeigt, unter­schei­den sich die Konen des T’GAAL bei Stufe 5 und des KUM Long Point deut­lich – was die Länge des Konus angeht, so hat letz­te­rer die Nase Spitze immer noch ganz vorne, dicht gefolgt vom Elek­tro­spit­zer Dahle 0230.

Die Spitzkonen im Vergleich (von links): Kutsuwa T’GAAL (Stufe 5), KUM Long Point, Dahle 0230

Die Spitz­ko­nen im Ver­gleich (von links): Kut­suwa T’GAAL (Stufe 5), KUM Long Point, Dahle 0230

Der Ver­schluss schließt die Öff­nung für den Stift recht gut, auch wenn er trotz­dem noch ein wenig Gra­phit­staub aus­drin­gen lässt. Es wäre jedoch wün­schens­wert, wenn der Deckel des Behäl­ters etwas fes­ter säße und die Gefahr des ver­se­hent­li­chen Ent­lee­rens dadurch gerin­ger wäre.

Die Verpackung des Kutsuwa T'GAAL (Vorderseite)    Die Verpackung des Kutsuwa T'GAAL (Rückseite)

Ver­pa­ckung des Kut­suwa T’GAAL (zum Ver­grö­ßern anklicken)

Zur Halt­bar­keit die­ses Spit­zers kann ich noch nichts sagen, da ich ihn erst seit ein paar Tagen habe; ich hoffe jedoch, dass die Klinge recht lange scharf bleibt, da ich bis jetzt kei­nen Anbie­ter für Ersatz­klin­gen kenne. Trotz der klei­nen Schwä­chen halte ich den T’GAAL für sehr emp­feh­lens­wert, weiß ich doch von kei­nem ande­ren Spit­zer mit die­ser unge­wöhn­li­chen und prak­ti­schen Funk­tion. – Der T’GAAL ist bei Bun­doki in grau, blau und rosa für 525 Yen (knapp 3,20 Euro) erhältlich.

Vie­len Dank an isu von the uncom­for­ta­ble chair für den Kut­suwa T’GAAL!

Nach­trag: Bun­doki bie­tet einen exzel­len­ten Ser­vice und ver­schickt welt­weit; der Be­stellvorgang ist hier beschrieben. 

13 Kommentare zu „Speziell spitzen“

  1. Thank you for the excel­lent pho­tos of both the shar­pe­ner and the shar­pe­ned pencils. 

    It looks like a very useful accessory.

  2. Ste­phen, thanks for your com­ment and your kind words. – By the way: Not only the image of the pack­a­ging but all others can be enlar­ged by cli­cking on them (I didn’t want to add a remark to every sin­gle pic­ture because this looks clut­te­red to me).

    Yes, this shar­pe­ner looks indeed very useful; I will now see how it stands the test of time.

  3. Pingback: Handheld multisharpeners – pencil talk | pencil reviews and discussion

  4. That Faber-Castell Janus was the inspi­ra­tion behind the Pol­lux shar­pe­ner, am I right?

    I’ve seen many pic­tures of the Janus and its cou­sin the Helios, and they cer­tainly look spec­ta­cu­lar on their own, and their resul­ting points take my breath away. Really sad that those are no lon­ger in pro­duc­tion. Won­der why Faber won’t resus­ci­tate them today.

    I also pre­fer the tac­tile feed­back of non-synthetic mate­ri­als, so pla­s­tic shar­pe­ners don’t strike my fancy, even if they hap­pen to be inno­va­tive in some way.

  5. Yes, I think so, but the Pol­lux is sui­ta­ble for more pen­cils (espe­ci­ally sof­ter ones) because the blade is bent a little less. Bes­i­des that, the Pol­lux has a bet­ter work­man­ship (just look at the chat­ter marks).

    The Janus/Helios shar­pe­ners have an ama­zing design, and I don’t know why Faber-Castell don’t revi­ves them.

    Some pla­s­tic shar­per­ners work very well but there’s not­hing like a brass one!

  6. Brass has some­thing spe­cial to it. I have a Kaweco Sket­chUp lead hol­der in brass that is an abso­lute joy to use and to hold. Also the patina that deve­lops as time goes by, is a true joy.

    Guess it’s what the Bou­roul­lec Brot­hers refer to as „mate­rial honesty“.

  7. Brass is ama­zing! Yes, the patina is great – brass ages beautifully.

    I haven’t heard of the Bou­roul­lec Brot­hers and their “mate­rial honesty” – this sounds interesting!

  8. It is an inte­res­t­ing phi­lo­so­phy that could be summed-up as: Mate­rial honesty—the idea that a sub­s­tance should be its­elf, rather than mimic some­thing else.

    It has its roots way back to the late 1800’s, but recently sur­faced with the work of the Bou­roul­lec Brot­hers -French desi­gners, whose work exalts the vir­tues of wha­te­ver mate­rial they use on their designs so that the user can feel, smell or app­re­ciate each mate­rial for its par­ti­cu­lar qua­li­ties, be it pla­s­tic, steel, alu­mi­num, lea­ther, glass, etc.

    In a world that is always loo­king for glitz, it comes as a refres­hing attitude.

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