Spitzer spitzen (3)

Mit einem sehr inter­es­san­ten Hin­weis auf einen bei toom erhält­li­chen Langkonus-Spitzer über­raschte mich kürz­lich Pen­cil Anna per E-Mail. Ein Blitz-Ausflug in die nächst­ge­le­gene Filiale zeigte, dass es sich bei besag­tem Modell um einen Doppel-Gehäusespitzer han­delt, der unter der REWE-Haus­marke „PAPER and more“ für 1,99 Euro ange­bo­ten wird.

Doppel-Gehäusespitzer von „PAPER and more”

(Bil­der zum Ver­grö­ßern anklicken)

Der unspek­ta­ku­lär blis­ter­ver­packte Spit­zer ist in ver­schie­de­nen Far­ben erhält­lich, wobei die Tönung des trans­pa­ren­ten Deckels mit der Farbe des Unter­teils kor­re­spon­diert (ein net­tes Detail). Er misst 44 × 26 × 30 mm, wiegt knapp 13 g und trägt die Kenn­zeich­nun­gen „TIKO“ auf der Innen- sowie „P.R.C. DESIGN NO. 99327980.5“ auf der Rück­seite. Das laut Ver­pa­ckungs­auf­druck in China her­ge­stellte Uten­sil hat den Recy­cling­code 07/O, der kei­nen Rück­schluss auf die ver­wen­de­ten Kunst­stoffe zulässt.

Doppel-Gehäusespitzer von „PAPER and more”

Ver­blüf­fend ist die Ähn­lich­keit die­ses Spit­zers zum Tom­bow KSA-121 (hier die schwarze Vari­ante des letzteren):

Doppel-Gehäusespitzer von „PAPER and more”, Tombow KSA-121

Der genaue Blick zeigt jedoch deut­li­che Unter­schiede, so z. B. bei den Abmes­sun­gen der Deckel, die sich nicht unter­ein­an­der aus­tau­schen las­sen oder bei den Boh­run­gen für die Schrau­ben der Klin­gen (die Dicken der letz­te­ren unter­schei­den sich übri­gens um gut 0,1 mm, wobei der Tom­bow die etwas stär­ke­ren Klin­gen hat).

Doppel-Gehäusespitzer von „PAPER and more”, Tombow KSA-121

Bei der Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät und den Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten konnte ich jedoch keine signi­fi­kan­ten Unter­schiede fest­stel­len, und so ist das Modell von „PAPER und more“ eine emp­feh­lens­werte Alter­na­tive zum hier­zu­lande lei­der nicht erhält­li­chen Tom­bow KSA-121.

Doppel-Gehäusespitzer von „PAPER and more”, Tombow KSA-121

Test der bei­den Dop­pel­spit­zer am STAEDTLER Noris 120

Danke an Pen­cil Anna für den Hin­weis auf die­sen Spitzer!

Nach­trag vom 23.4.09: Ein wei­te­res Foto der Ergeb­nisse, das die gerin­gen Unter­schiede ver­deut­licht. Nach mehr­fa­cher Nut­zung bei­der Spit­zer habe ich jedoch den Ein­druck, dass der Tom­bow KSA-121 unterm Strich etwas gleich­mä­ßi­ger spitzt.

Doppel-Gehäusespitzer von „PAPER and more”, Tombow KSA-121

Test der bei­den Dop­pel­spit­zer am STAEDTLER Noris 120 (links „PAPER and more“, rechts Tombow)

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12 Kommentare zu „Spitzer spitzen (3)“

  1. Auf dem Weg zur Arbeit bei Rewe ange­hal­ten, auch dort die­sen Lang­konus­be­häl­ter­spit­zer gefun­den und gekauft, lei­der nur noch in einem nicht ganz so attrak­ti­ven, für mei­nen Geschmack zu blas­sen Rot. Dafür kön­nen sich die Spitz-Ergebnisse um so mehr sehen las­sen, wobei diese, gleich­falls mit einem Noris 120 (HB) durch­ge­führt, eher dem Tombow-Ergebnis auf dem Foto glei­chen. Auch mein Dank an Frau Anna an die­ser Stelle!

  2. Das freut mich! Danke für die Rückmeldung.

    Das Foto der Ergeb­nisse vor den Spit­zern ist mir nicht gelun­gen, ebenso die zweite Vari­ante, das vor­über­ge­hend zu sehen war. Ich habe statt­des­sen eines mit den bei­den Spit­zen nach­ge­scho­ben; ich hoffe, diese zei­gen bes­ser, wie gering die Unter­schiede sind.

  3. Hallo Frank,
    Dank ange­nom­men und gleich umge­lei­tet als Lob an Lexikaliker. :-)
    Das Farb­pro­blem hatte ich auch. Ich hätte gern blau, grün oder schwarz gehabt, es gab aber nur gelb und rosa. Lexi­ka­li­ker hatte da wohl mehr Auswahl.
    Ist ja auch egal. Als Freun­din des Blei­stif­tes mit lan­gem Gesicht, ist mir jede Form und Farbe des Spit­zers recht. Man bekommt Lang­Konus ja eher schlecht in Deutschland.
    Ges­tern bin ich erst in einem alten Tra­di­ti­ons­haus für Büro­ar­ti­kel gewe­sen; die kann­ten nicht ein­mal den Begriff LangKonus. :-(
    Aber, wie so oft in den letz­ten 15 Jah­ren, kommt die „Ret­tung“ aus dem Inter­net in Form von Blogs und Foren, die einen bes­tens infor­mie­ren wo was zu haben ist.

  4. Da in mei­ner Umge­bung die Farb­aus­wahl eine grö­ßere zu sein scheint, kann ich gerne anbie­ten, nach Alter­na­ti­ven zu Blass-Rot und ähn­lich attrak­ti­ben Far­ben zu schauen. – Mit Begrif­fen wie „Lang­konus“ dürf­ten wohl nur Bleistfit-Geeks han­tie­ren; den meis­ten Normal-Bleischreibern hin­ge­gen wird noch nicht ein­mal bewusst sein, dass es ver­schie­dene Spit­zen­for­men gibt.

  5. Hallo Anna

    Ich kenne Ihr Pro­blem mit den Spit­zern nur zu gut. Es fängt ja damit an, das die Blei­stift­her­stel­ler selbst sich nur unzu­rei­chend die­sem Pro­blem wid­men und die Markt­füh­rer im Grafik-Künstlerbedarf-Versandhandel glau­ben, mit Schmir­gel­brett­chen sei das Pro­blem des Schär­fens beho­ben. Des­halb freut es auch mich ganz beson­ders von Zeit­ge­nos­sen wie Ihnen und Gun­ther zu erfah­ren, wo es noch was zu kau­fen gibt.

  6. Mich über­rascht es, dass selbst Her­stel­ler mit hohem Anspruch und sehr guten Pro­duk­ten Spit­zer so stief­müt­ter­lich behan­deln. Bei­spiel Faber-Castell: Die Hand­spit­zer halte ich für durch­schnitt­lich, den in der Kappe des „Per­fek­ten Blei­stift“ inte­grier­ten eher für eine wenig befrie­di­gende Not­lö­sung und die Spitz­ma­schi­nen für nicht bes­ser als ein erheb­lich güns­ti­ge­res No-name-Produkt, das den Schaft des Blei­stifts genauso anknabbert.

    Für mich uner­klär­lich ist übri­gens der Umstand, dass es offen­bar kei­nen japa­ni­schen Her­stel­ler gibt, der einen hoch­wer­ti­gen Hand­spit­zer aus Metall im Pro­gramm hat – ein Kurio­sum ange­sichts des Stre­bens nach Per­fek­tion auch im Kleins­ten, einer unglaub­li­chen Viel­falt und Krea­ti­vi­tät bei Schreib­ge­rä­ten sowie dem äußerst kun­di­gen Umgang mit Metall, der z. B. zu Mes­sern und Werk­zeu­gen mit Welt­ruf geführt hat.

  7. Also wenn ich ehr­lich bin, ist mein Inter­esse am Lang­Konus ledig­lich eine Vor­liebe. Kon­kret BRAUCHEN tue ich ihn nicht. Da ich nicht zeichne, son­dern den Blei­stift nur zum Schrei­ben nutze, wäre die Spit­zen­form rela­tiv egal. Ich hab mich in Ame­rika in den Lang­Konus ver­liebt, wo er den übli­chen Stan­dard dar­stellt. Es wäre inter­es­sant zu ergrün­den warum das so ist. Das ist sicher genauso müh­sam her­aus­zu­fin­den wie die Ant­wort auf die Frage warum eng­lisch­spra­chige Buch­rü­cken gene­rell von links zu lesen sind, und hier­zu­lande meist andersherum.
    Warum hat in Ame­rika, wenn nicht gar welt­weit, prak­tisch jeder Blei­stift einen Radier­gummi? Bei uns wird die Mehr­zahl immer noch ohne verkauft.
    Inter­es­sant ist auch, dass die See­fahrt für ihre nau­ti­schen Kar­ten­mar­kie­run­gen usw. den Lang­Konus zu favo­ri­sie­ren scheint, zumin­dest gibt es ent­spre­chende dt. Händ­ler, die extra für die­sen Bedarf nur diese Spit­zer­form anbieten.
    Bei See­gang würde ich auch nicht mit einem Schmir­gel­brett­chen oder gar einem Mes­ser meine Stifte bear­bei­ten wollen.

    Lexi­ka­li­ker, danke für das Ange­bot bzgl. Farb­va­ri­an­ten! „Mein“ toom hat auf­ge­füllt und somit sogar grün und blau im Ange­bot. Die Frage ist nur, ob man wirk­lich auf Vor­rat kau­fen sollte. Wer weiß wie lange es die­sen Spit­zer noch gibt.

  8. Auch wenn’s kei­ner glaubt: Der Lang­konus gehört nicht zu den tra­gen­den Pfei­lern mei­nes per­sön­li­chen Lebens­glücks ;-) Es ist eine kleine Spin­ne­rei, wobei der Aspekt, dass diese Spit­zen­form hier­zu­lande unüb­lich ist, zu mei­ner Freude beiträgt.

    Der Hin­ter­grund für den Langkonus-Standard inter­es­siert mich auch sehr. Ich habe hier eine anti­qua­ri­sche Aus­gabe eines Lehr­buchs für „Engi­nee­ring Dra­wing“ aus dem Jahr 1947, aber bis­her nur kurz rein­ge­schaut; viel­leicht fin­dest sich darin ja ein Hin­weis. Aller­dings würde mich nicht über­ra­schen, wenn die Popu­la­ri­tät mehr oder weni­ger dar­auf zurück­zu­füh­ren ist, dass ein füh­ren­der Her­stel­ler in den USA eben diese Spit­zen­form aus­schließ­lich ange­bo­ten hat.

    Apro­pos USA: Von West­cott gibt es einen in fünf Stu­fen ver­stell­ba­ren Behäl­ter­spit­zer, ähn­lich dem Kut­suwa T’GAAL, jedoch in zylin­dri­scher Form. Ich hatte vor, ihn hier vor­zu­stel­len, doch da ich mit kei­nem mei­ner bei­den Exem­plare trotz zahl­rei­cher Bemü­hun­gen nicht eine ein­zige brauch­bare Spitze hin­be­kom­men konnte, habe ich es mir ver­knif­fen. Diese Teile sind wahre „Spit­zen­kna­cker“, und war ich zunächst ent­täuscht, dass sie hier nicht zu bekom­men sind, so bin ich jetzt froh darüber.

    Das mit den nau­ti­schen Kar­ten­mar­kie­run­gen klingt sehr inter­es­sant. Wel­che Händ­ler sind das denn? – In der Welt der Stifte, die für einen beson­de­ren Ver­wen­dungs­zweck gemacht wur­den, kann man viel ent­de­cken, so z. B. bei den Steno-, Kopier- und Zim­mer­nanns­blei­stif­ten (bei pen­cil talk gibt es gerade eini­ges zu letz­te­ren zu sehen und zu lesen). Die Suche nach dem Hin­ter­grund der Land­kar­ten­stifte, den ich zunächst in der Kar­to­gra­fie ver­mu­tet habe, lie­ferte mir eine große Über­ra­schung – es sieht so aus, als läge ihr Ursprung in der Luft­fahrt (aber dazu bei Gele­gen­heit an ande­rer Stelle mehr). Andere Exo­ten sind die holz­ge­fass­ten „Vieh- und Fleisch­si­gnier­stifte“, die mit Lebens­mit­tel­far­ben arbei­ten und im nor­ma­len Schreib­wa­ren­han­del nicht zu bekom­men sind.

    Auch wenn ich von dem einen oder ande­ren Stück mehr als ein Exem­plar habe, so kann ich sagen, dass sich das Kau­fen auf Vor­rat nicht lohnt. Sinn­vol­ler ist es, statt des zwei­ten Langkonus- einen his­to­ri­schen Hand­spit­zer oder einen Klas­si­ker wie z. B. die „Gra­nate“ von M & R anzu­schaf­fen. Den ver­stell­ba­ren DX4322 von DUX erwähne ich jetzt nicht extra, denn der gehört ohne­hin in jeden gut­sor­tier­ten Bleistift-Haushalt ;-)

  9. Marquis_du_Montblanc

    Sagt mir bitte, in wel­chen Geschäf­ten man in Deutsch­land und Öster­reich einen anstän­di­gen Lang­konus­an­spit­zer bekom­men kann?! Danke im Voraus.

  10. Lei­der kenne ich noch nicht ein­mal in mei­ner Nähe ein Geschäft, das Lang­konus­spit­zer vor­rä­tig hat, doch KUM nennt Dir sicher Bezugs­quel­len. Wenn es auch ein Ver­sen­der sein darf, so emp­fehle ich gerne den Spitz-Michl, und falls Du einen REWE-Markt in Dei­ner Nähe hast, so müsste die­ser den oben gezeig­ten Spit­zer haben oder bestel­len kön­nen; das Modell von Tom­bow ist hier­zu­lande lei­der nicht erhältlich.

  11. Just saw a shar­pe­ner pretty much like this „Paper and More“ with the Sabo­nis brand for sale here. The minute I loo­ked at it, the minute I could reco­g­nised it from here.

    If I had the chance, I will buy a copy to try.

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