Möbius+Ruppert

Her­stel­ler von Spit­zern, Zei­chen­ge­rä­ten und Zube­hör in Erlan­gen, gegrün­det 1922

STABILO GREENgraph

Heute geht es ins Grüne, und zwar mit dem GRE­EN­graph, einem neuen Schreib­ge­rät von STABILO, mit dem sich der Her­stel­ler haupt­säch­lich an seine umwelt­be­wuss­ten Kun­den richtet.

STABILO GREENgraph

Ver­pa­ckung des GRE­EN­graph 6003 (Fotos zum Ver­gößern anklicken)

Das Jelutong-Holz des FSC-zer­ti­fi­zier­ten, in Tsche­chien her­ge­stell­ten Blei­stifts stammt (so der Ver­pa­ckungs­text) aus „öko­lo­gisch und sozial vor­bildl­lich bewirt­schaf­te­ten Wäl­dern“. Doch damit nicht genug, denn auch beim mat­ten Lack wurde an die Umwelt gedacht, ebenso beim Kar­ton, der zu 80% aus Alt­pa­pier besteht.

STABILO GREENgraph

GRE­EN­graph 6004 (mit Radie­rer) und GRE­EN­graph 6003 (ohne Radierer)

Der mit 3 g sehr leichte Blei­stift im klas­si­schen Sechskant-Profil hat die übli­che Länge von 17,5 cm, ist mit sei­nem Durch­mes­ser von etwa 7,4 mm jedoch gering­fü­gig dün­ner als viele andere. Gemes­sen am nied­ri­gen Preis des Stifts ist die Qua­li­tät der 2,2 mm dicken und sehr bruch­fes­ten Mine, die es nur in HB gibt, recht ordent­lich. – Durch den nicht ganz glat­ten Lack ist der GRE­EN­graph ange­nehm in der Handhabung.

STABILO GREENgraph

Die gold­far­bene Zwinge des 6004 ist sau­ber ange­bracht, sitzt fest und hält den Radie­rer zuver­läs­sig. Letz­te­rer krü­melt zwar recht stark, radiert aber gut und ist dabei spar­sam im Gebrauch.

STABILO GREENgraph

Der GRE­EN­graph 6003 und die „Gra­nate“ von Möbius+Ruppert

Das helle, wei­che Holz des in Ost­asien anzu­tref­fen­den Jelutong-Baums (Dyera cos­tu­lata) lässt sich gut spit­zen, sowohl von Hand als auch im Tisch­spit­zer. Die dabei hin und wie­der auf­tre­ten­den Poren sehen nicht so schön aus, sind aber der Funk­tion des Blei­stifts nicht abträglich.

STABILO GREENgraph

Spit­zen (von oben): ab Werk, M+R „Gra­nate“, Tisch­spit­zer Carl Decade DE-100

STABILO GREENgraph

Die Kurz­nut des GRE­EN­graph 6003 (rechts: der kleine Prä­zi­si­ons­maß­stab „6½ 10“ von RUMOLD)

Die Mine des GRE­EN­graph endet etwa 28 mm vor dem Blei­stif­tende. Laut Her­stel­ler soll diese soge­nannte Kurz­nut, die 13 mm vor dem Ende aus­läuft, dafür sor­gen, dass blei­stift­kau­ende Kin­der nur Holz, aber keine Mine in den Mund bekommen.

STABILO GREENgraph

Im Dut­zend kos­tet der Blei­stift pro Stück etwa 23 (ohne Radie­rer) bzw. 26 Euro-Cent (mit Radie­rer). Ich habe ihn über EDV-Zubehör und Büro­ver­sand Häm­pel bezo­gen, einen Ver­sender, den ich unein­ge­schränkt emp­feh­len kann.

Der STABILO GRE­EN­graph ist ein guter Alltags-Bleistift in anspre­chen­der Gestal­tung zu einem attrak­ti­ven Preis.

Nach­trag: Inzwi­schen habe ich den drit­ten GRE­EN­graph in Gebrauch, und des­sen Mine ist hin und wie­der leicht krat­zig. Eine Streu­ung in der Qualität?

LYRA Schreinerstift

LYRA Schreinerstift

Zu den zahl­rei­chen Spezial-Produkten für „Indus­tri­el­les Mar­kie­ren und Signie­ren“ des tra­di­ti­ons­rei­chen Her­stel­lers LYRA gehört neben dem Gar­den Pen auch ein Stift für das holz­ver­ar­bei­tende Gewerbe, und zwar der Schrei­ner­stift No. 91T.

LYRA Schreinerstift

Auch er mutet mit sei­ner sehr ein­fa­chen Gestal­tung wie ein Relikt aus alten Tagen an, feh­len doch der Strich­code und andere heute übli­che Kenn­zeich­nun­gen. Der rote, nicht ganz per­fekte Lack und die für den schwar­zen Prä­ge­druck gewählte Schrift­art ver­stär­ken die­sen Eindruck.

LYRA Schreinerstift

Der 17,5 cm lange Schrei­ner­stift aus Zedern­holz mit einem Durch­mes­ser von knapp 8 mm hat eine etwa 2,5 mm dicke Mine der Stärke 2H, wodurch er sich für den ange­streb­ten Ein­satz­zweck sehr gut eig­nen dürfte. Mit sei­ner run­den Form rollt er zwar leich­ter von der Werk­bank, aber viel­leicht trägt er sich dafür hin­term Ohr umso angenehmer.

LYRA Schreinerstift

Holz und Mine sind von hoher Qua­li­tät und las­sen sich sehr gut spit­zen, sowohl im Tisch­spitzer Carl Decade DE-100 (oben) als auch mit dem M+R 0600 (unten).

LYRA Schreinerstift

Auf mich wirkt der Schrei­ner­stift wie ein klei­nes, schö­nes Stück Vergangenheit.

Spitzer spitzen (1)

Als mir vor recht lan­ger Zeit in alten US-amerikanischen Spiel­fil­men Blei­stifte auf­ge­fal­len sind, die spit­zer ange­spitzt waren als unsere ein­hei­mi­schen, habe ich mich nach dem dafür not­wen­di­gen Uten­sil umge­se­hen. Dies war jedoch kein ganz leich­tes Unter­fan­gen, denn als Reak­tion auf mei­nen Wunsch „Ich hätte gerne einen Spit­zer, der spit­zer spitzt als andere Spit­zer“ hatte ich Fra­gen wie „Möch­ten sie ein Glas Was­ser?“ oder „Soll ich einen Arzt rufen?“ befürch­tet, aber glück­li­cher­weise blieb mir der­ar­ti­ges erspart.

Bei mei­ner Suche habe ich mich auch direkt an KUM gewandt, einen in Fran­ken ansäs­si­gen Her­stel­ler, der im nächs­ten Jahr sein 90-jähriges Bestehen fei­ert. Dort hatte man ein offe­nes Ohr für mich, und kaum hatte ich mein Anlie­gen nebst einer ein­ge­scann­ten Skizze per E-Mail vor­ge­bracht, wurde mir auch schon gehol­fen. So zäh­len nun schon seit vie­len Jah­ren die Langkonus-Spitzer von KUM zu mei­nen Favo­ri­ten, ganz beson­ders das Modell 400 aus einer Magne­si­um­le­gie­rung. Letz­te­res möchte ich hier kurz vorstellen.

Langkonus-Spitzer 202 und 400 von KUM

Langkonus-Spitzer von KUM. Links: Modell 202 („Ste­no­graph”), 1998; rechts: Modell 400 („Metal Ste­no­graph”), 2007

Der in Deutsch­land her­ge­stellte und mit 9 g ver­gleichs­weise leichte Metall-Spitzer, der sich durch seine soge­nannte Bett­statt­form sehr gut hal­ten lässt, misst 41 × 15 × 17 mm und ist für Blei­stifte mit einem Standard-Durchmesser von 8 mm aus­ge­legt. Sein auf­fäl­ligs­tes Merk­mal ist die große Klinge aus gehär­te­tem Stahl, die fast 20% län­ger ist als z. B. die des klassisch-keilförmigen und ebenso hoch­wer­ti­gen M+R 600 aus Mes­sing (das muss sie auch sein, ist doch die Schnitt­flä­che bei einem klei­ne­ren Spitz­win­kel größer).

KUM Long Point 400 (links) und M+R 600 (rechts)

KUM Long Point 400 (links) und M+R 600 (rechts)

Die Unter­schiede der resul­tie­ren­den Spit­zen­for­men sind deut­lich sicht­bar. – Zur Ehren­ret­tung des M+R 600 muss ich an die­ser Stelle sagen, dass die Klinge mei­nes Stücks nicht mehr ganz scharf ist und die Schnitt­flä­che daher rau­her aus­fiel; ein neues Exem­plar spitzt selbst­ver­ständ­lich besser.

Spitzergebnis des M+R 600 (oben) und des KUM Long Point 400 (unten) am Tombow Mono J

Spit­z­er­geb­nis des M+R 600 (oben) und des KUM Long Point 400 (unten) am Tom­bow Mono J

Der KUM 400 sorgt für eine 23 mm lange Spitze (M+R 600: 17 mm), wobei etwa 5 mm der Gra­phit­kerns frei­ge­legt wer­den (M+R 600: 3 mm). Daher unter­schei­det sich auch der Spitz­ab­fall: Wäh­rend die Dicken der Abfälle nahezu gleich sind, nimmt der Land-Konus-Spitzer auf­grund der grö­ße­ren Schnitt­flä­che mehr Holz weg.

Spitzabfälle des KUM Long Point 400 (links) und des M+R 600 (rechts) vom Tombow Mono J

Spitz­ab­fälle des KUM Long Point 400 (links) und des M+R 600 (rechts) vom Tom­bow Mono J

Eine Spitze mit ver­gleich­ba­rer Geo­me­trie formt die Elektro-Spitzmaschine Dahle 230, doch da diese mit einem Frä­ser arbei­tet, ist die Holz­flä­che etwas glat­ter und der Über­gang vom Holz zur Mine sauberer.

Spitzergebnis des Dahle 230 (oben) und des KUM Long Point 400 (unten) am Tombow Mono J

Spit­z­er­geb­nis des Dahle 230 (oben) und des KUM Long Point 400 (unten) am Tom­bow Mono J

Der KUM Long Point 400 aus Magne­sium kos­tet etwa einen Euro und ist für Blei­stifte der Hand­spit­zer mei­ner Wahl. – Ein Drei­er­pack Ersatz­klin­gen wird für gut zwei Euro angeboten.

KUM Long Point 202, ursprüngliches Modell (Herstellungsjahr unbekannt)

KUM Long Point 202, ursprüng­li­ches Modell (Her­stel­lungs­jahr unbekannt)

Obi­ges Bild zeigt das (soweit ich infor­miert bin) ursprüng­li­che Modell des KUM Long Point 202. Ich habe ihn um 1998 herum bekom­men, ver­mute jedoch, dass er deut­lich älter ist. Kann meine geschätzte Leser­schaft etwas zum Alter die­ses Exem­plars sagen?

Nach­trag vom 30.6.08: Wer nicht immer, son­dern nur manch­mal spit­zer spit­zen möchte, fin­det in die­sem spe­zi­el­len Spit­zer viel­leicht eine Alter­na­tive zum KUM Long Point.

Nach­trag vom 22.2.14: Der 400-5L, wie der Spit­zer kor­rekt heißt, wurde über­ar­bei­tet.

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STAEDTLER MARS-REVISOR 2914

Aus einer ver­gan­ge­nen Zeit, lange bevor Bunt­stifte mit mehr als einer Farbe zur Domäne der Kin­der wur­den, stammt der „MARS-REVISOR 2914“, den STAEDTLER von 1950 bis 1960 her­ge­stellt hat.

STAEDTLER MARS-REVISOR 2914

Neben der Modell­num­mer, dem Namen des Her­stel­lers J.S. (Johann Sebas­tian) STAEDTLER, der Bezeich­nung und dem Her­kunfts­land zeigt der Stift zwei Zei­chen. Das eine davon ist der Vier­tel­mond, das (mei­nes Wis­sens nach) älteste Mar­ken­zei­chen von STAEDTLER; er wurde 1887 beim Nürn­ber­ger Amts­ge­richt ange­mel­det. Die Her­kunft des Vier­tel­mon­des ist unklar, doch es könnte eine Ver­bin­dung zum Export in den Ori­ent bestehen.

STAEDTLER MARS-REVISOR 2914

Viertelmond auf dem STAEDTLER MARS-REVISOR 2914

Im ande­ren Zei­chen, das gleich zwei­mal vor­kommt, fin­den sich zwei Mond­si­cheln und das astro­no­mi­sche Sym­bol für den Pla­ne­ten Mars; es stellt ver­ein­facht Schild und Speer dar. Umge­ben ist es von den sti­li­sier­ten Mars-Monden Pho­bos und Deimos.

Mars-Symbol auf dem STAEDTLER MARS-REVISOR 2914 Astronomisches Symbol für den Planeten Mars

Mit einer Länge von gut 17 cm und einem Durch­mes­ser von knapp 8 mm hat der runde Stift Stan­dard­maße, doch in sei­nem Inne­ren ver­birgt sich etwas Beson­de­res. Die aus zwei Far­ben zusam­men­ge­setzte und etwa 4 mm dicke Mine des Stifts, des­sen Lackie­rung mit den Minen­far­ben kor­re­spon­diert, schreibt unre­gel­mä­ßig wech­selnd rot, grün und (gemischt) orange. Der Kata­log von 1952 preist den MARS-REVISOR 2914 wie folgt an:

Rund, nor­ma­les Modell mit mehr­far­bi­ger Mine, rot-grün oder rot-schwarz gestreift. Schreibt gleich­zei­tig rot, grün und orange und gibt dadurch der Unter­schrift eine per­sön­li­che Note. Der Ori­gi­nal­strich ist sehr schwer nachzuahmen.

Spitze des STAEDTLER MARS-REVISOR 2914

Endkappe des STAEDTLER MARS-REVISOR 2914

Ebenso wie der Land­kar­ten­stift hat auch der MARS-REVISOR die Jahr­zehnte bes­tens über­stan­den – er ist gerade, man kann ihn sau­ber spit­zen und die Mine bricht nicht ab. Wie schon die Kata­log­be­schrei­bung ver­mu­ten lässt, ist der Strich die­ses Stif­tes nicht rest­los ausradierbar.

STAEDTLER MARS-REVISOR 2914 mit dem Spitzer Möbius+Ruppert 0600

STAEDTLER MARS-REVISOR 2914 mit dem Pilot Foam Eraser

Der erste Stift mit dem Namen „REVISOR“ hatte die Num­mer 2915 und wurde von Juni 1931 bis Juni 1941 pro­du­ziert. Nach­fol­ger des gezeig­ten war der Stift 108 14, der 1961 bis Mitte der 70er Jahre im Pro­gramm war und dann von Stif­ten mit doku­men­ten­ech­ter Mine abge­löst wurde.

Buntbüro

Wenn auch nicht knall­bunt, so doch wenigs­tens zwei­far­big – und das zudem in stark kon­tras­tie­ren­dem Rot und Blau – geht es zu, wenn der Büro­farb­stift von Koh-I-Noor Hardt­muth zum Ein­satz kommt.

KOH-I-NOOR HARDTMUTH Bürofarbstift

Der zwei­ge­teilte Stift mit hexa­go­na­lem Quer­schnitt, einer Länge von 175 mm und einer Dicke von 7 mm (also den für Blei- und Bunt­stifte typi­schen Abmes­sun­gen) trägt die Auf­schrift »KOH-I-NOOR HARDTMUTH AG „Büro­farb­stift“ 62 SM« und in einer Art Logo »Aus­tria«. Die für die Bezeich­nung des Stifts genutzte fette Seri­fen­schrift erin­nert dabei an alte Tage, was durch den gold­far­be­nen Foli­en­prä­ge­druck noch ver­stärkt wird. Warum der Name des Stifts in Anfüh­rungs­zei­chen gesetzt wurde, wird wohl ein Geheim­nis des Her­stel­lers blei­ben. Ich könnte mir aller­dings vor­stel­len, dass man sich damit auf die all­tagssprachliche Bezeich­nung bezog oder eine sol­che schaf­fen wollte.

KOH-I-NOOR HARDTMUTH Bürofarbstift

Die sta­bi­len Minen des Büro­farb­stifts, die auch bei etwas stär­ke­rem Druck nicht abbre­chen, glei­ten ohne zu krat­zen über das Papier. Seine gut auf­ein­an­der abge­stimm­ten Far­ben, die hier nicht ganz kor­rekt wie­der­ge­ge­ben wer­den, emp­finde ich als anspre­chend. Sie las­sen sich auch ver­gleichs­weise ordent­lich radie­ren, und so hin­ter­las­sen gute Radie­rer wie z. B. der Schaum­ra­die­rer von Pilot und der Läu­fer PLAST-0140 nur äußerst geringe Spuren.

KOH-I-NOOR HARDTMUTH Bürofarbstift - rot   KOH-I-NOOR HARDTMUTH Bürofarbstift - blau

Das Holz des Stifts ist von hoher Qua­li­tät – ein hoch­wer­ti­ger Spit­zer (hier: die „Gra­nate“ von Möbius+Ruppert) trägt das Mate­rial sehr sau­ber ab und hin­ter­lässt eine glatte Schnitt­flä­che. Bei genauem Blick auf das blaue Ende nach dem Spit­zen erkennt man eine dünne rote Schicht unter der blauen, was ver­mu­ten lässt, dass der Stift zunächst kom­plett rot und danach halb blau lackiert wurde.

KOH-I-NOOR HARDTMUTH Bürofarbstift mit Messing-Anspitzer „Granate”

Für den täg­li­chen Gebrauch bevor­zuge ich zwar Druck­farb­stifte wie die Color Eno von Pilot oder die noch etwas bes­se­ren von Mitsubishi/uni, doch der Griff zum Büro­farb­stift ist eine ange­nehme Abwechslung.

Er ist offi­zi­ell nicht mehr im Han­del erhält­lich, da sein öster­rei­chi­scher Her­stel­ler von gut zehn Jah­ren in Kon­kurs ging; der neue Anbie­ter hat jedoch unter der Art.-Nr. 3423 einen ähn­li­chen Arti­kel im Pro­gramm (siehe Seite B22 im aktu­el­len Kata­log). Rest­be­stände des Büro­farb­stifts sind aber hier und da noch anzutreffen.

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