Reklame

Achtung, jetzt kommt Werbung!

Heute nur ein kur­zer Bei­trag mit zwei lan­gen Werbe-​Bleistiften, die viel­leicht von Schwan-​STABILO stammen.

Achtung, jetzt kommt Werbung!

Zum Grö­ßen­ver­gleich ein älte­rer STABILO Opéra.

Wie ich dar­auf komme, dass Schwan-​STABILO diese Stifte gefer­tigt haben könnte? Nun, in einem Abschnitt in der her­vor­ra­gen­den, aber lei­der inzwi­schen ver­grif­fe­nen Fest­schrift „Mil­li­ons of Colours – One World. Eine Unter­neh­mens­ge­schichte im Zei­chen des Schwans“ (2005) wird das Toch­ter­un­ter­neh­men „Schwan-​STABILO Pro­mo­tion Pro­ducts“ erwähnt, das in den 1950er Jah­ren als Rekla-​Abteilung (für „Reklame“) begon­nen hat, und die­ses Foto gezeigt:

Achtung, jetzt kommt Werbung!

Am Mon­tag geht es raus aus dem Muse­ums­kel­ler und rein in die Paper­world 2013, um die Neu­ig­kei­ten zu bestau­nen. Ich werde berichten!

Anm: Rich­tige Wer­bung kommt hier natür­lich nicht, denn die­ses Web­log ist und bleibt werbefrei.

Großberger & Kurz 1880

Das heu­tige Unter­neh­men Schwan-​STABILO geht zurück auf die Kauf­leute Georg Groß­berger und Her­mann Kurz, die 1854 nahe der alten Kai­ser­burg in Nürn­berg mit der nach dama­li­gen Maß­stä­ben moder­nen und fabrik­mä­ßi­gen Her­stel­lung von Blei­stif­ten begannen.

Großberger & Kurz 1880

1865 über­nahm Gus­tav Schwan­häus­ser den Betrieb und machte im Anklang an sei­nen Na­men den Schwan zum Mar­ken­zei­chen sei­ner Stifte; das Unter­neh­men fir­mierte von da ab als „Schwan-​Bleistift-​Fabrik, Schwan­häus­ser vorm. Groß­ber­ger & Kurz“1. Diese Über­sicht2 stammt aus einem Kata­log von 1880 (auf allen Stif­ten steht „REGR JANR 8 1867″). – Die Marke „Sta­bilo“ wurde erst­mals 1926 ein­ge­tra­gen.

Danke an Her­bert R. für den Scan!

Nach­trag vom 12.2.13: Wie kommt es, dass der Kata­log, aus dem die gezeigte Seite stammt, noch den Namen „Groß­ber­ger & Kurz“ trägt, obwohl das Unter­neh­men zu die­sem Zeit­punkt bereits 15 Jahre unter „Schwan-​Bleistift-​Fabrik“ auf­trat? Der Grund dafür waren der zu die­ser Zeit große Auf­wand und die hohen Kos­ten für die Umstel­lung von Maschi­nen, Druck­vor­la­gen usw., und so gab es den erwähn­ten Kata­log und die darin gezeig­ten Pro­dukte nahezu unver­än­dert bis etwa 1900. Der Schwan war bereits auf Pro­duk­ten von Groß­ber­ger & Kurz zu fin­den, die es noch bis ins 20. Jahr­hun­dert hin­ein gab; erst nach und nach tauchte er als eigen­stän­dige Marke auf.

  1. Quelle: Schwan-​STABILO (Hg.): 125 Jahre Schwan-​STABILO. Der Weg eines mit­tel­stän­di­schen Fami­li­en­un­ter­neh­mens (Intensiv-​Werbung GmbH 1980).
  2. Die Schrift in der Tabelle erin­nert mich sehr an die Kur­siv­schrift in die­sem Schrift­mus­ter.

A.W. Faber 1902

A.W. Faber 1902

Anzeige in der „Jugend“, Nr. 45, 1902

Nach­trag vom 28.2.13: In der Fest­schrift „Die Bleistift-​Fabrik von Johann Faber in Nürn­berg“ von Carl Faber, her­aus­ge­ge­ben anläss­lich des 70. Geburts­tags von Johann Faber und des zehn­jäh­ri­gen Bestehens der Fabrik (Bieling-​Dietz, 1889), heißt es:

„Es gab damals eine Reihe von Pseudo-​Fabern, wel­che schlechte Ware betrü­gerischer Weise mit dem Namen Faber, in Ver­bin­dung von ande­ren Anfangs­buchstaben gestem­pelt, in den Han­del gebracht und so das kon­su­mie­rende Publi­kum miß­strau­isch gegen eine zweite ächte Faber-​Marke auf Blei­stif­ten gemacht hatte.“

Markiges Marketing (20)

Die Blei- und Kopier­stifte der „Apollo“-Reihe bewarb Johann Faber mit die­ser Reklamemarke.

Markiges Marketing (20)

Die Dar­stel­lung des Stifts wun­dert mich etwas, erweckt sie doch den Ein­druck, als wäre er aus dem Baum her­auge­schnitzt wor­den. Doch wie auch immer – mir gefällt die­ses Stück.

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Wer ist das?

Diese Frage (hier in Süt­ter­lin) stellte Johann Faber 1930 in einer Anzeige, die den „Apol­lo“-Bleistift bewarb.

Wer ist das?

Der Text in Süt­ter­lin lau­tet „Bedin­gun­gen in den Fachgeschäften“.

Die offi­zi­elle Ant­wort kenne ich nicht, doch ich denke, das man Maler Kleck­sel von Wil­helm Busch gemeint hat:

Wer ist das?

Nach­dem Kleck­sel sei­nen Lehr­meis­ter Quast vor­zei­tig und in einem bedau­erns­wer­ten Zu­stand ver­las­sen hat, schrei­tet der durch die Gul­den sei­nes Vaters gestärkte Künst­ler selbst­bewusst und mit gro­ßer Mappe dahin.

Jetzt hat der Kuno Geld in Masse.
Stolz geht er in die Zeichenklasse.
Von allen Schü­lern, die da sitzen,
Kann kei­ner so den Blei­stift spitzen.
Auch sind nur wenige dazwischen,
Die so wie er mit Gummi wischen.
Und im Schraf­fie­ren, was das Schwerste,
Da wird er unbe­dingt der Erste.
Jedoch zunacht, wenn er sich setzte,
Beim Schim­mel­wirt, blieb er der Letzte.
Mit Leich­tig­keit genießt er hier
So seine ein, zwei, drei Glas Bier.

Das voll­stän­dige Werk ist u. a. bei zeno.org zu fin­den; die Zeich­nung und das Zitat stam­men aus dem vier­ten Kapi­tel.

prinzipiell … Faber-Castell

46 Jahre alt und aus der Zeit­schrift „Lili­put“ („Für Jun­gen und Mäd­chen”) ist diese Anzeige von Faber-Castell.

prinzipiell ... Faber-Castell

Die selbst für die Ziel­gruppe die­ses Hefts zu ein­fa­che Spra­che mutet heute selt­sam an, und ob die For­mu­lie­rung „Nicht immer natür­lich …“ wirk­lich beab­sich­tigt war, wage ich zu bezwei­feln. – Für sehr gelun­gen indes halte ich den Slo­gan und die schlichte Illustration.

Danke an Alex für die Leih­gabe des „Lili­put“!

P.S.: Die Bezeich­nung „P 287“ der anzu­for­dern­den Mal­an­lei­tung diente ver­mut­lich weni­ger zur Iden­ti­fi­zie­rung die­ser als viel­mehr der Anzeige, auf die sich der Leser bei sei­ner Anfrage bezog.

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