Reklame

A.W. Faber 1928

Sehr reiz­voll finde ich diese etwa 75 × 120 mm große Anzeige von A.W. Faber aus dem Jahr 1928. – Über die nicht ganz kor­rek­ten Pro­por­tio­nen von Kopf, Arm, Hand und erst recht Stift sehe ich gerne hinweg.

A.W. Faber 1928

Der Text in Süt­ter­lin lau­tet: „16 ver­schie­dene Här­te­grade. Pas­send für jede Hand und für jeden Beruf“.

A.W. Faber 1928

A.W. Faber 1928

A.W. Faber 1928

A.W. Faber 1928

A.W. Faber 1928

A.W. Faber 1928

STABILO im Büro

Für ihre neuen „STABILO-​Cellomin-​Tintenstifte mit den kli­ma­fes­ten Schreib­ker­nen“ warb die Nürn­ber­ger Schwan-​Bleistift-​Fabrik im Jahre 1940 mit die­ser 85 × 130 mm gro­ßen Anzeige.

STABILO im Büro

(Die zweite Liga­tur im Wort „Blei­stift“ ist natür­lich kurios. Ich habe diese im Forum von Typografie.info zur Dis­kus­sion gestellt und einige inter­es­sante Ant­wor­ten bekommen.)

Nach­trag vom 12.2.13: Mehr zum Cellomin-​Tintenstift gibt es unter „Bunt beringt“.

Nach­trag vom 19.7.23: Eine far­bige Vari­ante die­ses Motivs ist unter „Wer­bung Cel­lo­min Tin­ten­stifte“ zu sehen.

Markiges Marketing (18)

Als Mitte des 19. Jahr­hun­derts Pet­schaft und Sie­gel­lack aus der Mode kamen, griff man zu soge­nann­ten Briefverschluss- oder auch Sie­gel­mar­ken, um ein unbe­merk­tes Öff­nen der Briefe zu ver­hin­dern. Diese Mar­ken waren aus Papier, meist rund, far­big bedruckt und oft geprägt und wur­den bis in die Nach­kriegs­zeit hin­ein benutzt.

Siegelmarke von A.W. Faber

Die­ses 43 mm große und eben­falls geprägte Exem­plar von A.W. Faber im typi­schen, da­mals noch wesent­lich hel­le­ren Grün stammt ver­mut­lich aus der Vor­kriegs­zeit und machte Wer­bung für die 1906 ein­ge­tra­gene Marke „CASTELL“. Die namens­ge­bende Burg ist als Sil­hou­ette und sti­li­siert zu sehen; die­ses Sym­bol und der „CASTELL“-Schriftzug sind kaum ver­än­dert auch nach über hun­dert Jah­ren noch in Gebrauch. – Die Bild­marke mit der Waa­ge, hier auf einem älte­ren CASTELL 9000, wurde 1914 angemeldet.

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IDUNA-​2

Einen mäch­ti­gen Appa­rat brachte die Idea-​Maschinenfabrik von Hans Michae­lis aus Leip­zig in Stel­lung, um „jedem Stifte jede Spitze“ zu geben.

IDUNA-2

Die im Ori­gi­nal nur etwa 75 × 45 mm kleine Anzeige im Buch „Tech­ni­sches Zeich­nen“ aus dem Jahr 19421 zeigt zwar nur wenige Details der IDUNA-​2, lässt aber erah­nen, zu was sie fähig war.

IDUNA-2

Mei­nes Wis­sens war diese Spit­zen­viel­falt einzigartig.

IDUNA-2

Für Fotos, Details und sogar ein Video ver­weise ich gerne auf www.spitzmaschine.de.

  1. Bach­mann, Albert; Vent, Hein­rich; For­berg, Richard: Tech­ni­sches Zeich­nen. Leip­zig und Ber­lin: B.G. Teub­ner, 3. Auf­lage 1942.

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

Ich schaue gerne ganz genau hin und heute auf den Titel des Kata­logs von J.S. STAEDTLER aus dem Jahr 1919, der hier schon mehr­mals im Mit­tel­punkt stand. Dies­mal geht es jedoch nicht um die Pro­dukte, son­dern um die Gestaltung.

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

Gesetzt wur­den diese Seite und große Teile des Kata­logs in der Beh­rens Anti­qua, die der Künst­ler Peter Beh­rens um 1902 ent­wor­fen hat und laut MyFonts bei der Gie­ße­rei Rud­hard in Offen­bach erhält­lich war. (Als Anbie­ter einer digi­ta­len Vari­ante wird Solo­type genannt, aber die­ser feh­len u. a. die Text­zif­fern und die Liga­tu­ren; zudem ist sie ver­gleichs­weise kantig.)

Die Beh­rens Anti­qua und ihre Ver­wen­dung in die­sem Kata­log gefal­len mir außer­or­dent­lich gut. Hier zum Bei­spiel hat man zur bes­se­ren Les­bar­keit statt des ver­sa­len I ein J genommen.

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

Einige Ver­sa­lien haben Unterlängen.

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

Text­zif­fern tra­gen zur Attrak­ti­vi­tät bei.

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

Gut mög­lich, dass die Jugendstil-​Ornamente auch von Peter Beh­rens stammen.

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

Die Blatt­mitte ziert eine Abbil­dung des bis Ende 1988 genutz­ten Staedtler-​Werkes in der Nürn­ber­ger Innen­stadt. Ein Groß­teil wurde abge­ris­sen, doch im ehe­ma­li­gen Verwaltungs­gebäude befin­det sich heute das Finanzamt.

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

Unge­wöhn­lich sind auch die Anfüh­rungs­zei­chen und der Bindestrich.

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

Die Form des G finde ich beson­ders bemerkenswert.

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

Schön: Die fi-Ligatur.

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

Das Genetiv-​s war damals noch nicht ver­pönt. – Die Jah­res­zahl 1662 hat bereits zu eini­gen recht­li­chen Strei­te­reien geführt, doch an der ers­ten urkund­li­chen Erwäh­nung des Fried­rich Staedt­ler, einem Vor­fah­ren Johann Sebas­tian Staedt­lers, ist nicht zu rüt­teln. – Hier zu se­hen: Eine ch-Ligatur.

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

Unter dem 1900 ange­mel­de­ten Mar­ken­na­men „Mars“ lie­fen die Spit­zen­pro­dukte des Sortiments.

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

Das kleine g hat es eben­falls in sich.

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

Eine ft-​Ligatur gab es offen­bar nicht.

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

Der kleine Mond, dies­mal recht detail­liert und gar nicht so klein, ist selbst­ver­ständ­lich mit von der Partie.

J.S. STAEDTLER 1919 (8)

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