Bleistifte

A.W. Faber 2540–2543

A.W. Faber 2540–2543

Heute nur ein Foto der Minen­hal­ter 2540 bis 2543 von A.W. Faber, zu denen ich ledig­lich sagen kann, dass sie 5,6-mm-Minen auf­neh­men und bemer­kens­wert schwer sind; das Alter und wei­tere Details kenne ich lei­der nicht.

Nach­trag vom 20.6.17: Der 2540 im US-amerikanischen Kata­log von A.W. Faber des Jah­res 1960:

Aus dem Katalog von A.W. Faber (USA 1960)

(zum Ver­grö­ßern anklicken)

Danke an Sean von Con­trap­un­ta­lism für den Scan!

Nach­trag vom 24.6.17: Die hier gezeig­ten Exem­plare dürf­ten aus den 1950er Jah­ren stam­men (siehe „A.W. Faber 254x“).

Zehn Jahre

Zehn Jahre

Zur Deko­ra­tion: Der Farb­stift Nr. 10 aus dem Landkartenstift-Set LYRA-ORLOW № 2736

Die­ses Durch­ein­an­der fei­ert heute sein zehn­jäh­ri­ges Bestehen. Vie­len Dank an meine Leser für das anhal­tende Inter­esse, die zahl­rei­chen Anre­gun­gen und die rege Teil­nahme per Kom­mentar und E-Mail!

Kurz notiert

Zum 200. Geburts­tag Lothar von Fabers hat Faber-Castell eine limi­tierte Edi­tion der „Poly­grade“-Bleistifte auf den Markt gebracht. Das Geschenk­etui ent­hält zwölf Stifte in 5H bis 5B, die wie das Ori­gi­nal rund, schwarz lackiert, gold­far­ben bedruckt und unge­spitzt sind1; bei der Gestal­tung des Sets hat man sich an der alten Holz­schach­tel ori­en­tiert. Dazu gibt es eine 52-seitige Bro­schüre in acht Spra­chen zur Unter­neh­mens­ge­schichte A.W. Fabers und dem „Poly­grade“, der 1837 in Paris auf den Markt kam und 1905 vom Cas­tell 9000 abge­löst wurde. Das Set kos­tet 25 Euro und kann bei Faber-Castell bestellt werden.

Nach­trag vom 22.6.17: Einen Blick auf das Set gibt es unter „A.W. Faber „Poly­gra­des“ Jubiläums-Edition“.

  1. Aus fer­ti­gungs­tech­ni­schen Grün­den haben sie jedoch keine vier­eckige Mine wie damals, son­dern eine runde.

Pelikan Radier-Stift BRS

Heute ein kur­zer Blick auf den 40 bis 50 Jahre alten Peli­kan Radier-Stift BRS nebst Radier-Strips zum Nachfüllen.

Pelikan Radier-Stift BRS

Im Kata­log „Peli­kan für jeden der schreibt“ aus dem Jahr 1964 heißt es:

Radier­stift BRS
Uni­ver­sal ver­wend­ba­rer Pelikan-Radierstift für Original-Schrift und Kopien. Beque­mes und schnel­les Radie­ren. Aus­tausch­bare Radierminen.
Radier­strips zum Nach­fül­len des BRS.
BS (Blauer Strip): Für Maschi­nen­schrift, Tinten- und Kugelschreiberschrift.
RS (Roter Strip): Für Blei­stift, Koh­le­pa­pier­durch­schläge und Offsetpapierfolien.

Das für mich inter­es­san­teste Detail: Quer in einem Ende des Radier-Strips steckt ein Draht, des­sen Enden in das Gewinde im Innern des Radier-Stifts grei­fen. Der Strip wird so gehal­ten und lässt sich her­aus­dre­hen. – Der Ring in der Mitte des etwa 12 cm lan­gen Stifts ist als Sechs­kant aus­ge­führt, um ein Weg­rol­len zu verhindern.

Spaßmacher

Im Jahr 1929 erteilte das Öster­rei­chi­sche Patent­amt der Firma J.S. STAEDTLER in Nürn­berg ein Patent auf ein „Ver­fah­ren zum Mus­tern von Schreib­stif­ten und ver­wand­ten Gerä­ten“1.

Spaßmacher

Bei die­sem Ver­fah­ren wird der Stift (3) in ein schrau­ben­för­mig gewun­de­nes Blech­band (1) gesteckt.

Spaßmacher

Meh­rere mit die­ser Scha­blone umhüllte Stifte lie­gen neben­ein­an­der auf einer Vor­rich­tung und wer­den quer zur Stift­achse bewegt. Dabei rol­len die Ringe (2) an den Stif­ten­den auf einer Lauf­bahn (5) ab und dre­hen die Stifte, die mit Farbe besprüht werden.

Um ein Mus­ter mit gegen­läu­fi­gen, sich kreu­zen­den Bän­dern zu erzie­len, wird der Stift erst in einer rechts­gän­gi­gen und anschlie­ßend in einer links­gän­gi­gen Scha­blone ein­ge­färbt. Dies hat STAEDTLER beim BAJAZZO 6203 gemacht.

Spaßmacher

Der Bajazzo ist der Spaß­ma­cher im ita­lie­ni­schen Thea­ter, und so stel­len grün, weiß und rot die pas­sende Farb­kom­bi­na­tion dar.

Spaßmacher

Durch die bei­den unter­schied­li­chen Sprüh­far­ben, der Misch­farbe an den Kreu­zung­s­tel­len und der Hin­ter­grund­farbe ent­stand ein vier­far­bi­ges Mus­ter. Ein pfif­fi­ges Ver­fah­ren und eine gelun­gene Gestal­tung, wie ich finde!

  1. Es gab auch ein Patent für die Schweiz, aber eines für Deutsch­land konnte ich nicht fin­den.

Aus der Modewelt

Zu den pro­mi­nen­ten Nut­zern des STAEDTLER Mars Lumo­graph gehörte der fran­zö­si­sche Mode­de­si­gner Yves Saint Lau­rent (1936-2008). So über­rascht es, dass im Film „Saint Lau­rent“ (Frank­reich 2014, Regie Bert­rand Bonello) nicht die­ser Bleistift-Klassiker, son­dern ein ande­rer Stift zu sehen ist1.

Aus der Modewelt

Quelle: arte2. – Bil­der zum Ver­grö­ßern anklicken.

Doch um wel­chen blauen Stift in die­ser Szene, die im Jahr 1969 spielt, han­delt es sich? Die gold­far­be­nen Akzente auf der schwar­zen Tauch­kappe und der Auf­druck sind ein­deu­tige Hin­weise: Es ist der STAEDTLER Mars DURALAR 100 30.

Aus der Modewelt

Quelle: arte.

Die­ser Spe­zi­al­stift kam 1959 als MARS-LUMOGRAPH DURALAR 2830 auf den Markt und war gedacht für das Zeich­nen auf PET-Folie (bekannt unter den Namen Mylar und Hosta­phan). Er wurde in den Här­te­gra­den K1 bis K5 ange­bo­ten3, ent­hielt Ruß als farb­ge­ben­den Bestand­teil und hatte als ers­ter holz­ge­fass­ter Stift die­ses Her­stel­lers eine gebrannte Mine mit Poly­mer­bin­dung4. Seine Vor­züge gegen­über einem her­kömm­li­chen Blei­stift waren die stär­kere Schwär­zung, die bes­sere Radier­bar­keit und die höhere Wisch­fes­tig­keit auf Folie. – Den DURALAR gab es in einer abwasch­ba­ren („washa­ble”) und einer nicht abwasch­ba­ren Ver­sion („wash­proof”).

In der zwei­ten Hälfte der 1960er Jahre gab man dem Stift den Namen MARS DURALAR und die Arti­kel­num­mer 100 30. Zudem änderte man seine Gestal­tung: Nutzte man für den alten Prä­ge­druck eine Kom­bi­na­tion aus Serifen- und Schreib­schrift, kamen beim neuen seri­fen­lose Ver­sa­lien zum Ein­satz; kurz dar­auf kehrte man die Rich­tung der Beschrif­tung um (die im Film gezeigte ist die alte, denn sie läuft von der Tauch­kappe zur Spitze5). Außer­dem wurde der Ring unter der Tauch­kappe nun weiß statt gold­far­ben aus­ge­führt. 1973 änderte sich das Design des Mar­s­kop­fes, und etwas spä­ter kam das Zei­chen für „Spe­zi­al­ver­lei­mung“ hinzu. – Nach­fol­ger des MARS DURALAR 100 30 war der MARS DYNAGRAPH 100 50 in den Gra­den N0 bis N56.

Aus der Modewelt

Zwei STAEDTLER MARS DURALAR aus den 1970er Jahren

Aber warum griff man für den Film über Yves Saint Lau­rent nicht zum Lumo­graph, son­dern zum ungleich schwe­rer zu beschaf­fen­den DURALAR? War es nur ein Feh­ler der Requi­site? Es fällt jedoch ange­nehm auf, dass der gewählte Stift zeit­lich per­fekt zur Szene passt.

Danke an Kai für den Hin­weis auf den blauen Stift in „Saint Laurent“!

Nach­trag vom 8.6.17: Wei­tere Exem­plare des DURALAR und des DYNAGRAPH gibt es unter „Staedt­ler Mars Dura­lar and Dyna­graph“ bei pen­cils and other things zu sehen.

  1. Im sel­ben Jahr erschien der Film „Yves Saint Lau­rent“ (Regie Jalil Les­pert), doch in die­sem wurde der STAEDTLER Mars Lumo­graph benutzt.
  2. Ich gehe davon aus, dass die Ver­öf­fent­li­chung der bei­den Screen­shots des genann­ten Films als Zitat nach § 51 UrhG gilt, da ich das in den Screen­shots Gezeigte im Bei­trag the­ma­ti­siere und die Screen­shots als Beleg für meine Aus­füh­run­gen not­wen­dig sind.
  3. Übri­gens schreibt selbst der weichste DURALAR (K1) auf Papier nicht allzu gut.
  4. Hier bin ich mich nicht 100%ig sicher.
  5. Sie ist auch bekannt als „Links­hän­der­be­schrif­tung“, da man sie lesen kann, wenn man den Stift in der lin­ken Hand hält.
  6. Mehr zum Dyna­graph unter „Staedt­ler Mars Dyna­graph pen­cils and leads“ bei pen­cil talk.

Stiftebecher des Monats (4)

Die Reihe „Pen­cil Pot Of The Month“ bei Blei­stift erfreut durch Viel­falt und Regel­mä­ßig­keit. Mit bei­dem kön­nen weder meine Stif­te­be­cher noch ich kon­kur­rie­ren, aber da mir die Idee gefällt, sei auch hier ab und zu eines die­ser nütz­li­chen Uten­si­lien gezeigt.

Stiftebecher des Monats

Die­ser Behäl­ter ist aus 3,2 mm dickem Acryl­glas gefer­tigt und mit nur 83 × 57 × 46 mm recht klein, so dass er nicht viele Stifte auf­nimmt. Gekauft habe ich ihn bei MUJI in Frank­furt, und da er ein Aus­stel­lungs­stück war, habe ich mit 1,48 Euro nur die Hälfte des regu­lä­ren Prei­ses bezahlt.

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