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Möbius+Ruppert Pollux, Mitsubishi uni mit individuellem Prägedruck (Danke an Yumiko!), Bleistiftverlängerer Mitsubishi uni UPH-8000, Pilot S20 und Pilot Legno 89s.
Möbius+Ruppert Pollux, Mitsubishi uni mit individuellem Prägedruck (Danke an Yumiko!), Bleistiftverlängerer Mitsubishi uni UPH-8000, Pilot S20 und Pilot Legno 89s.
Während es den Rot-Blau-Stift in diversen Varianten, von vielen Herstellern und schon sehr lange gibt1, sind Stifte mit Graphit- und roter Mine noch recht neu und nur selten anzutreffen. Wenn ich richtig informiert bin, gab es den ersten dieser Art 1975 in Japan (von welchem Hersteller, weiß ich leider nicht). Im Februar 2004 brachte Tombow den LV-KEV auf den Markt, doch bedauerlicherweise wurde die Produktion 2013 eingestellt. Die beiden einzigen noch erhältlichen Stifte dieser Gattung sind meines Wissens der Perfetto von Luise Fili Ltd., hergestellt in Taiwan, und „The Editor“, der von Caran d’Ache in der Schweiz für CW Pencil Enterprise gefertigt wird2. Um letzteren soll es heute gehen.
Der 17,5 cm lange und 7,5 dicke Editor hat eine 3 mm starke Mine. Der Graphit-Teil ist vergleichsweise hart; seine Härte entspricht etwa der des STAEDTLER Mars Lumograph H. Die Mine hat das für Caran d’Ache typische Gleiten, eine saubere Abgabe sowie eine dem Härtegrad entsprechende Schwärzung und Bruchfestigkeit. Sie ist wischfest und bei nicht allzu festem Schreibdruck gut radierbar. Die rote, wasservermalbare Mine ist nicht so weich wie die des typischen Buntstifts und schreibt ebenfalls sauber; ihr Farbton geht in Richtung Zinnober.
Der Editor ist ordentlich verarbeitet – die Verleimung ist gut, der Lack3 ist sauber und der Prägedruck4 ohne Makel. Holz (höchstwahrscheinlich Weihrauch-Zeder) und Mine lassen sich sehr gut spitzen und kommen daher auch gut mit dem Pollux klar.
Der Editor ist ein schöner Stift, doch ich hätte noch mehr Freude an ihm, wenn die Graphitmine ein wenig weicher und die rote Mine etwas härter wäre (wie z. B. der STAEDTLER MARS LUMOCHROM oder der Mitsubishi 7700) . Er ist nur bei CW Pencil Enterprise zu bekommen und kostet 3 US-Dollar (knapp 2,70 Euro) pro Stück.
Nachtrag vom 27.7.17: Weitere noch erhältliche Graphit-Rot-Stifte sind der Dual Pencil von Pensan aus der Türkei, der Lápiz dúo von Dixon aus Mexiko und der Zimmermannsstift Duo von Koh-I-Noor aus Tschechien (letzteren gibt es zusammen mit einem Blau-Graphit-Stift). Danke an Stephen von pencil talk für die Hinweise!
Nachtrag vom 31.5.18: Siehe auch „Caran d’Ache GRAPHICOLOR Graphit/Rot“.
Nachtrag vom 22.6.19: Der Ursprung des Rot-Graphit-Stifts geht mindestens bis in das Jahr 1870 zurück (siehe „Rot und Blau“).
Nachtrag vom 30.6.19: Weitere Stifte dieser Art siehe „Graphit und Rot“.
Nur ein Foto, sonst (fast) nichts. – Der Graphit-Rot-Stift „Perfetto“ und dessen Verpackung wurden vom US-amerikanischen Grafikstudio Louise Fili Ltd. gestaltet und in Taiwan hergestellt. – Danke an Matthias von Bleistift für dieses schöne Set!
Den Staedtler-Stift benutzt auch mein Leser Kai, und was das Spitzen des Stifts mit dem Messer angeht, so macht ihm so schnell keiner etwas vor.
„Hälst du was auf schöne Schrift, schreibe nur mit Staedtler-Stift“ meinte J.S. STAEDTLER in dieser nur 46 mm hohen Anzeige, die 1928 in einer österreichischen Publikation1 erschien, und hatte damit natürlich völlig recht.
Hin und wieder mache ich Fotos für andere als Weblog-Zwecke. Bisher sind diese Fotos im Archiv verschwunden, doch ab heute werde ich das eine oder andere hier zeigen, ohne ausführlich darauf einzugehen. – Der STAEDTLER mark-2B wurde in Thailand mit Minen aus deutscher Produktion gefertigt. Gedacht war er für das Ausfüllen von Prüfungsbögen, die per OMR (Optical Mark Recognition) gelesen wurden. – Zu „Mark Sense“, dem Vorläufer des OMR, siehe „IBM Electrographic“.
Der Druckbleistift Pilot S20, modifiziert für 0,4-mm-Minen und am Hobonichi Techo mein ständiger Begleiter, ist nicht mehr allein.
Mit ihm unterwegs ist seit heute der Füllfederhalter Pilot Legno 89s, der 2007 anlässlich des 89-jährigen Jubiläums von Pilot auf den japanischen Markt kam. Auch dessen Schaft besteht nach Angaben des Herstellers aus Kirschholz von der japanischen Insel Hokkaido, das in dünne Schichten geschnitten und mit Kunstharz zu Halbzeug verarbeitet wird. Das so hergestellte Material ist sehr widerstandsfähig und damit hervorragend als Schaftmaterial geeignet, hat aber noch die optischen und haptischen Eigenschaften von Holz.
Die rhodinierte 14K-Goldfeder (#3, M1) des Legno 89s wird die Alt-Goldgrün von Rohrer & Klingner auf das Papier bringen. – Der Legno 89s stammt von einem eBay-Anbieter aus Japan und hat 98 Euro gekostet.
Wer japanische Radierer benutzt, hat auf einigen sicher schon die rechteckige Kennzeichnung mit zweistelliger Nummer bemerkt. Doch was bedeutet diese?
Sie stammt von der 1943 gegründeten Japanese Eraser Manufacturers Association und garantiert Sicherheit, Qualität und Leistung des Radierers. Der Standard für diese Kennzeichnung legt Höchstwerte für gesundheitsschädliche Bestandteile fest, macht Vorgaben für die Papier- und Kunststoffverpackung und definiert Verfahren zur Prüfung der Radierfähigkeit, der Härte und der Altersbeständigkeit. Der Japanese Eraser Manufacturers Association haben sich u. a. SEED (01), Hinodewashi (06) und Pentel (13) angeschlossen. Jedem Hersteller ist eine zweistellige Nummer zugewiesen, und so kann man leicht sehen, von wem der betreffende Radierer stammt (dabei hat mich überrascht, dass der Klassiker Tombow MONO von SEED gefertigt wird).
Danke an Sola von pencils and other things für den Hinweis auf diesen Standard!