Aus dem Museumskeller dieses Weblogs: Das Landkartenschreiber-Etui „Kartothello“ Nr. 1411 von Schwan im Set mit Zubehör.
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Im Vergleich zu ähnlichen Sets ist es reichhaltig ausgestattet: Neben fünf Farbstiften enthält es einen Spitzer, einen Radiergummi, einen kurzen Bleistift, einen Verlängerer sowie einen Entfernungsmesser aus Metall. – Unnötig zu sagen, dass der Radiergummi seine beste Zeit lange hinter sich hat.
Die runden, werkseitig gespitzen Farbstifte haben offene Enden und 4 mm dicke Minen, die fest und kreidig sind; beim verwendeten Holz tippe ich auf Zeder. – Man beachte die pfiffige Schreibweise des Firmennamens, der hier als „Schwan“ und „Swan“ gelesen werden kann und damit mehrsprachig wird.
Der hexagonale Bleistift der Marke „Othello“ hat den Härtegrad 1 (= B) und schreibt bemerkenswert leicht und sauber.
Mit dem Entfernungsmesser ließen sich für vier verschiedene Kartenmaßstäbe die Strecken von der Karte ablesen und mithilfe der aufgedruckten Umrechungen daraus die Marschleistung, d. h. die pro Tag voraussichtlich zurückgelegte Strecke, ermitteln.
Wie diese Reklame aus dem Jahr 1938 belegt, handelte es sich bei den Produkten der Marke „Kartothello“ um „[a]bwischbare Farbkreiden und -Stifte zur militärischen Kartenbeschriftung“.
Es fällt auf, dass die Stifte in dieser Reklame lackiert und anders bedruckt sind. Sollten diese Abbildungen korrekt sein, so könnten die hier gezeigten unlackierten späteren Datums sein.
Neben dem Set mit Zubehör gab es noch eines nur mit Farbstiften. Die in meinem Exemplar sind lackiert und tragen zudem das sogenannte Schwan-Auge; ihre Minen sind weicher und mit 4,5 mm etwas dicker.
Die deutschen Etiketten auf dem Deckel und im Inneren wurden mit englischsprachigen überklebt.
Für mich ein interessantes Stück Schreibwaren-Geschichte!
Anm.: Bei der topografischen Karte im Hintergrund handelt es sich auch diesmal um das Blatt Lauterbach, bearbeitet durch das hessische Katasteramt 1909.