Bleistifte

Herlitz Wirtestift

An gewerb­li­che Kun­den mit spe­zi­el­len Wün­schen wen­det sich Her­litz mit dem „Wir­te­stift“, einem holz­ge­fass­ten Blei­stift, der – so der Ver­pa­ckungs­text – auf fast allen und laut Pro­duktinformation auch auf nas­sen Ober­flä­chen schreibt.

Herlitz Wirtestift

Der knapp 4 g leichte Mehrzweck-Schreiber hat mit einer Länge von 17,5 cm und einem Durch­mes­ser von gut 7,5 mm die für einen Blei­stift typi­schen Maße; das schlichte Schwarz, die graue Tauch­kappe, der weiße Ring und der sil­ber­far­bene Foli­en­prä­ge­druck sor­gen für einen har­mo­ni­schen, ästhe­ti­schen Gesamt­ein­druck. Neben dem Namen des Her­stel­lers, dem Her­stel­lungs­land und dem Buch­sta­ben “W” trägt der Stift die Auf­schrift “softb­lack”, doch seine 4 mm dicke Mine mit dem Här­te­grad B ist bei wei­tem nicht so weich, wie man zunächst ver­mu­ten könnte, so dass sie auch in einem Langkonus-Spitzer nicht abbricht.

Herlitz Wirtestift

Holz und Mine des Stifts las­sen sich vom Tisch-Spitzer Carl Decade DE-100 sau­ber abtra­gen, und die über­ra­schend druck­sta­bile Spitze hin­ter­lässt leicht krü­melnd einen satt­schwar­zen, etwas wach­si­gen und damit nicht wisch­fes­ten Strich, der dem ansons­ten sehr wirk­sa­men Radie­rer Tom­bow Mono nur unvoll­stän­dig weicht. – Abge­se­hen von klei­nen Uneben­hei­ten im Lack und gering­fü­gi­gen Unre­gel­mä­ßig­kei­ten beim Foli­en­prä­ge­druck sind Material- und Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät des in Gren­zen was­ser­ver­mal­ba­ren Schreib­ge­räts recht ordentlich.

Herlitz Wirtestift mit Radierer Tombow Mono und Whitelines-Block

Her­litz Wir­te­stift mit Radie­rer Tom­bow Mono und White­li­nes-Block

Meine Ver­su­che, mit dem Wir­te­stift auf glat­ten und nas­sen Ober­flä­chen zu schrei­ben, waren weit­ge­hend erfolg­los: Ob Metall, Glas, Kera­mik oder Kunst­stoff – auf kei­nem der getes­te­ten Mate­ria­lien wollte die Farbe zuver­läs­sig haf­ten, und auch das Anfeuch­ten der Spitze hat kaum gehol­fen. Einen kon­kre­ten Ein­satz­zweck für den Wir­te­stift, in dem die­ser ande­ren Schrei­bern über­le­gen ist, kann ich daher lei­der nicht sehen. – Die Blis­ter­pa­ckung mit zwei Dut­zend Wir­te­stif­ten, die der Her­stel­ler in sei­nem Kata­log für den gewerb­li­chen Büro­be­darf in der Rubrik „Gas­tro­no­mie“ auf­führt, kos­tet knapp 9 Euro, ein Stift also 37 Euro-Cent.

Stiftbrille

Stiftbrille

Da habe ich aber nicht schlecht gestaunt, als mich kürz­lich der kleine D. (6) ange­strahlt hat: Auf den Bügeln sei­ner neuen Brille prangt ein klei­ner Stift mit lächeln­dem Gesicht! Und dabei habe ich auf seine Ent­schei­dung gar kei­nen Ein­fluss genommen … ;-)

Spitzer spitzen (2)

Als Lieb­ha­ber des lan­gen Konus und Jäger der spit­ze­ren Spitze habe ich mich sehr über den Gehäu­se­spit­zer von Tom­bow gefreut, mit dem mich kürz­lich Ste­phen von pen­cil talk über­rascht hat.

Doppel-Gehäusespitzer von Tombow

Doppel-Gehäusespitzer von Tombow

Der Tombow-Spitzer trägt auf der Rück­seite die Kenn­zeich­nun­gen „SM-200WN“ sowie „MADE IN JAPAN“, wobei die Zahl „200“ ein­ge­rahmt ist und damit an die in Japan wohl übli­che Preis­an­gabe erin­nert. Er misst 42 × 32 × 24 Mil­li­me­ter, wiegt 11 Gramm und liegt gut in der Hand; die Klin­gen schnei­den sehr sau­ber und der Deckel schließt zuver­läs­sig. Die Form des Spit­zers ist unge­wöhn­lich, erin­nern seine Sei­ten doch an ein Parallelogramm.

Beschriftung auf dem Deckel des Doppel-Gehäusespitzers von Tombow

Beschrif­tung auf dem Deckel des Doppel-Gehäusespitzers von Tombow

Ich kann lei­der nicht den gan­zen Text auf dem Deckel des Spit­zers lesen – ledig­lich えんぴつ (enpitsu), Blei­stift –, ver­mute aber, dass er sich auf den Ein­satz der zwei ver­schie­de­nen Spitz­ko­nen bezieht. Dank die­ser ist er für Blei- und Farb­stifte glei­cher­ma­ßen geeig­net, wobei man die bruch­emp­find­li­che­ren Minen der Farb- und der sehr wei­chen Blei­stifte zweck­mä­ßi­ger­weise mit der kür­ze­ren Klinge in Form bringt.

Die beiden Spitzkonen des Doppel-Gehäusespitzers von Tombow

Die bei­den Spitz­ko­nen des Doppel-Gehäusespitzers von Tom­bow (Ras­ter­weite 5 mm)

Das Maß aller Langkonus-Dinge sind für mich die „Long Point“-Spitzer des frän­ki­schen Her­stel­lers KUM, ganz beson­ders der Long Point 400-5L („Metal Stenograph“).

KUM Long Point 400-5L, Doppel-Gehäusespitzer von Tombow

KUM Long Point 400-5L (inten­siv genutzt), Doppel-Gehäusespitzer von Tombow

Eine Gegen­über­stel­lung zeigt deut­lich, dass der Gehäu­se­spit­zer von Tom­bow fast an den KUM Long Point 400-5L herankommt:

Spitzkonen des KUM Long Point 400-5L (links) und des Doppel-Gehäusespitzers von Tombow (rechts)

Spitz­ko­nen des KUM Long Point 400-5L (links) und des Doppel-Gehäusespitzers von Tom­bow (rechts)

Auch im Ver­gleich mit ande­ren wie z. B. der Elektro-Spitzmaschine Dahle 230 oder dem her­vor­ra­gen­den Tisch-Spitzer Carl Decade DE-100 schnei­det das Modell von Tom­bow sehr gut ab.

Spitzkonen (von links nach rechts): Tombow-Gehäusespitzer, KUM Long Point 400-5L, Dahle 230, Carl Decade DE-100

Spitz­ko­nen (von links nach rechts): Tombow-Gehäusespitzer, KUM Long Point 400-5L, Dahle 230, Carl Decade DE-100 (man beachte das außer­ge­wöhn­lich axi­al­sym­me­tri­sche und leicht kon­kave Spit­z­er­geb­nis des letzteren)

Ich konnte nicht her­aus­fin­den, ob die­ser Spit­zer oder Ersatz­klin­gen für ihn noch erhält­lich ist, und bin daher für sach­dien­li­che Hin­weise sehr dankbar.

Doppel-Gehäusespitzer von Tombow

Doppel-Gehäusespitzer von Tom­bow (hier deut­lich zu sehen: die par­al­le­lo­gramm­för­mi­gen Seiten)

Vie­len Dank an Ste­phen von pen­cil talk für den Tombow-Spitzer sowie an isu von the uncom­for­ta­ble chair, der die­sen Spit­zer fast zeit­gleich zu mir auf die Reise geschickt hat, doch die­ses Exem­plar ist bedau­er­li­cher­weise unter­wegs verlorengegangen.

Nach­trag: Der Tombow-Katalog 2008 führt die­sen Spit­zer mit der Arti­kel­be­zeich­nung KSA-121 in der Rubrik „Children’s Sta­tio­nery & Cha­rac­ter“ auf; erhält­lich ist er in vier Far­ben (schwarz, blau rot und im hier gezeig­ten rosa) für jeweils 210 Yen. – いろ (iro) steht hier für „Farbe“, und so ist der rechte Spitz­konus tat­säch­lich für Farb­stifte gedacht.

Nach­trag vom 21.4.09: Eine Alter­na­tive zum hier­zu­lande nicht erhält­li­chen KSA-121 ist der Dop­pel­spit­zer von „PAPER and more“.

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Stille Beobachter (5)

Spitzer CARL Decade DE-100

Auch wenn der Spit­zer CARL Decade DE-100 aus Japan vorne sanft und gum­mi­ge­pols­tert zupackt und damit im Gegen­satz zu sei­nen Kol­le­gen hier­zu­lande außer einer per­fek­ten Spitze keine ande­ren Spu­ren am Blei­stift hin­ter­lässt, so schaut er hin­ten doch recht streng aus der Wäsche dem Gehäuse. Liegt es viel­leicht daran, dass ihm der Rüs­sel so oft ver­dreht wird? Übel neh­men könnte man es ihm wohl kaum.

Übri­gens: Bei pen­cil talk gibt es eine aus­führ­li­che und reich bebil­derte Bespre­chung des CARL Bungu Ryodo BR-05, einem ande­ren her­vor­ra­gen­den Spit­zer des glei­chen Herstellers.

Nach­trag vom 9.7.09: Details zum Innen­le­ben des DE-100 gibt es hier.

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Ideenschreiber

Mit die­sem pfif­fig beschrif­te­ten Blei­stift macht die Initia­tive „Deutsch­land – Land der Ideen“ auf sich aufmerksam.

Ideenschreiber

(zum Ver­grö­ßern anklicken)

Ganz gleich, ob sich die nach eige­nen Anga­ben „für ein inno­va­ti­ves, zukunfts­fä­hi­ges Land und seine begeis­te­rungs­fä­hi­gen Men­schen“ ein­tre­tende Initia­tive1 aus Kos­ten­grün­den für den Blei­stift als Wer­be­trä­ger ent­schie­den oder die­ses sehr ein­fa­che Schreib­ge­rät ganz bewusst gewählt hat: „Die Werk­zeuge arbei­ten mit an unse­ren Gedan­ken“, erkannte bereits Fried­rich Nietz­sche, und so kommt der Blei­stift als beson­ders unkom­pli­zier­tes Schreib­werk­zeug unse­ren Gedan­ken – und damit unse­ren hof­fent­lich guten Ideen – wohl am wenigs­ten in die Quere.

Vie­len Dank an den zone­batt­ler für diese Stifte!

  1. Zu der ich hier nichts nähe­res sagen kann, denn ich kenne sie nicht gut genug.

Bunte Überraschung aus der Rhön

Mit einer inter­es­san­ten und far­ben­fro­hen Über­ra­schung von der Was­ser­kuppe in der Rhön war­tete heute früh mein viel­sei­ti­ger und natur­ver­bun­de­ner Kol­lege H. auf: Aus einem der klei­nen Läden auf dem Gip­fel hatte er mir zwei sehr kräf­tige Stifte aus unter­schied­li­chen, gänz­lich natur­be­las­se­nen Höl­zern mit dicken Minen in rot und grün mitgebracht.

Bunte Überraschung aus der Rhön

Die zwei rus­ti­ka­len, etwa 15 cm lan­gen Schrei­ber mit 2 und 2,5 cm Durch­mes­ser bie­ten Auge und Hand, die beide an sehr gleich­mä­ßig geformte Schreib­ge­räte gewöhnt sind, eine ange­nehme Abwechs­lung. Auch wenn die uri­gen Stifte nicht zum Gebrauch im All­tag, son­dern wohl eher als Deko­ra­tion gedacht sind, so macht es doch Spaß, sie zu benutzen.

Bunte Überraschung aus der Rhön

Der leichte wachs­ähn­li­che Glanz der 9 mm dicken Minen täuscht, denn sie sind recht hart und haben eine etwas ungleich­mä­ßige Abgabe; dies passt jedoch ebenso gut zum rau­hen Gesamt­ein­druck wie die unre­gel­mä­ßi­gen, vom Mes­ser geform­ten Spit­zen. – Auf wei­tere Tests und damit auch das Anspit­zen habe ich ver­zich­tet, da ich die guten Stü­cke in ihrer schö­nen Form belas­sen wollte.

Bunte Überraschung aus der Rhön

Ich weiß lei­der nicht, wie die Farb­mi­nen in das Holz ein­ge­bracht und darin fixiert wur­den, denn im Gegen­satz zu ihren indus­tri­ell gefer­tig­ten Pen­dants bestehen diese Stifte nicht aus zwei Hälf­ten, son­dern aus einem Stück. Hat man den sehr guten Form­schluss even­tu­ell mit Wärme erzielt?

Bunte Überraschung aus der Rhön

Bei der Bestim­mung der ver­wen­de­ten Höl­zer bin ich unsi­cher: Das dickere könnte Weide sein und das dün­nere junge Buche, aber viel­leicht auch Hasel­nuss, wie ich heute noch hören konnte. Kann meine geschätzte Leser­schaft viel­leicht etwas dazu sagen?

Bunte Überraschung aus der Rhön

Und ganz neben­bei hat mein Wunsch, diese unge­wöhn­li­chen Farb­stifte im pas­sen­den Umfeld zu prä­sen­tie­ren, auch noch für einen ange­neh­men Fei­er­abend­spa­zier­gang in einem in die Abend­sonne getauch­ten Wald­stück bei Bicken­bach an der Berg­straße gesorgt.

Blog und Bleistift

Mit die­sem net­ten Wort­spiel im Titel ist mein sehr geschätz­ter und krea­ti­ver Kol­lege D. (Stamm­le­sern bereits bekannt durch sei­nen Spar­au­toma­ten für But­ter­brot­pa­pier) unter giant-leap – blog und blei­stift ange­tre­ten, um die Blog-Szene mit sei­nen Wer­ken zu berei­chern und zu erfreuen.

giant-leap – blog und bleistift

Ich hatte bereits das Ver­gnü­gen, einen klei­nen Teil sei­nes Schaf­fens zu bewun­dern, und werde sein Web­log daher mit gro­ßem Inter­esse verfolgen.

Radier-Tier

Indischer Elefant im Leipziger Zoo

Indi­scher Ele­fant im Leip­zi­ger Zoo

Nicht alle der intel­li­gen­ten und gedächt­nis­star­ken Dick­häu­ter kön­nen wie ihr indi­scher Art­ge­nosse im Leip­zi­ger Zoo den Gemüt­li­chen machen; so tra­gen man­che – gut getarnt und von der Öffent­lich­keit nahezu unbe­merkt – große Ver­ant­wor­tung (zum Bei­spiel beim Schutz vor der Som­mer­sonne) oder sind im Kul­tur­be­trieb tätig.

Der gut gelaunt wir­kende „Radi-Fant“ aus dem Käfig Hause des Tra­di­ti­ons­her­stel­lers Läu­fer & Guten­berg hat sogar einen ziem­lich auf­rei­ben­den Pos­ten, besteht seine Auf­gabe doch im Ent­fer­nen von Graphit.

Läufer 'Radi-Fant' und STAEDTLER Mars plastic (zum Größenvergleich)

Läu­fer Radi-Fant und STAEDTLER Mars pla­s­tic (zum Größenvergleich)

Das nur 90 × 70 × 40 Mil­li­me­ter kleine und 110 Gramm leichte Radier-Tier aus grauem, ther­mo­plas­ti­schem Kau­tschuk trägt den Namens­zu­satz „Pascha“ und ist einem afri­ka­ni­schen Ele­fan­ten nach­emp­fun­den. Es kam 2005 unter der Arti­kel­num­mer 69456 für etwa fünf Euro in den Han­del und ist, soweit ich infor­miert bin, inzwi­schen nicht mehr erhältlich.

Wie gut der „Radi-Fant“ seine wich­tige Auf­gabe, näm­lich das Radie­ren, meis­tert, weiß ich nicht, denn zum Benut­zen ist er mir viel zu schade.

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