Bleistifte

Gegensätze in Graphit

Zwei nicht all­täg­li­che Blei­stifte und ein Kon­trast, wie er grö­ßer wohl kaum sein könnte: Der Druck­blei­stift Pen­tel PG2-AD und der holz­ge­fasste Blei­stift Mitsu­bi­shi 10B.

Gegensätze in Graphit

Wäh­rend der Pen­tel mit Minen arbei­tet, die mit 0,2 mm noch nicht ein­mal dop­pelt so dick sind wie ein mensch­li­ches Haar, ver­fügt der Mitus­bi­shi über einen vier Mil­li­me­ter star­ken Gra­phit­kern der Härte 10B. Das sanfte Glei­ten die­ser außer­ge­wöhn­lich wei­chen Mine auf dem Papier sorgte sicher auch für den Namen die­ses aus­ge­fal­le­nen Blei­stifts: ふでえんぴつ, „fude-enpitsu“, was sich mit „Schreibpinsel-Bleistift“ über­set­zen lässt und an den ebenso wei­chen Pin­sel­strich erinnert.

Gegensätze in Graphit

Beide Schreib­ge­räte sind auf ihre Art etwas ganz Beson­de­res und zei­gen ein­mal mehr den viel­sei­ti­gen Ein­satz jenes Mate­ri­als, das man zuerst um 1564 in einer Grube bei Bor­row­dale in der eng­li­schen Graf­schaft Cum­ber­land ent­deckt hat.

Vie­len Dank an isu von the uncom­for­ta­ble chair für den her­vor­ra­gen­den Mitsu­bi­shi 10B!

Nach­trag vom 23.3.18: Der erste 0,2-mm-Druckbleistift war der Pen­tel PS1042 von 1973; ihm folg­ten 1981 der Pen­tel PG2-AD und 2014 der Pen­tel orenz (Quelle: Pen­tel).

Danke!

Danke!

Rechts im Bild: Der Blei­stift Pan­tone Gra­phite 2B mit einer Dicke von 12 Millimetern

Heute möchte ich mich noch­mal bei all denen bedan­ken, die auf ganz unter­schied­li­che Weise viel zu die­sem Web­log und zu mei­nem gro­ßen Ver­gnü­gen, es zu füh­ren, bei­tra­gen. Ob Ver­lin­kun­gen, nütz­li­che Hin­weise, inter­es­sante Anre­gun­gen, kleine Geschenke oder tat­kräf­tige Unter­stüt­zung bei der Beschaf­fung von Din­gen, ob aus unmit­tel­ba­rer Nähe oder von der ande­ren Seite des Glo­bus: Es war und ist mir immer eine sehr große Freude!

Spitzerzeichen

Allen blei­schrei­ben­den Lese­rat­ten, die nicht nur den Gebrauchs­wert, son­dern auch die Äs­thetik ihrer bevor­zug­ten Schreib­ge­räte und deren Drum­herum schät­zen, dient der japa­nische Ver­sen­der Bun­doki das pas­sende Lese­zei­chen an.

Spitzerzeichen

Zu der auf­wän­di­gen Ver­pa­ckung gehö­ren außer­dem eine schüt­zende Folie und ein Pappschuber.

Am Ende des 123 mm lan­gen, 6 mm brei­ten und mit einer Dicke von 0,5 mm buch­freundlichen Edel­stahl­strei­fens sitzt ein 15 mm brei­ter Spit­zer, des­sen kleine Klinge tat­sächlich geschlif­fen und ver­schraubt ist. (Zum Gebrauch eig­net er sich jedoch nur bedingt, wie ein kur­zer Test an der 3,1-mm-Mine des STABILO ’s move easy ergo gezeigt hat, aber die­sen Anspruch erhebt das Schmuck­stück ja auch nicht.)

Spitzerzeichen

Zum Grö­ßen­ver­gleich: Der Langkonus-Spitzer KUM 400-5L

Das sehr sau­ber ver­ar­bei­tete, auf­wän­dig ver­packte und – wie ich finde – geschmack­volle Stück, das noch in sechs wei­te­ren Vari­an­ten erhält­lich ist, kos­tet 1050 Yen (knapp 8 Euro).

Eberhard Faber Tricki Dicki

Eberhard Faber Tricki Dicki

Genau an der Stelle in New York, wo heute das UNO-Gebäude steht, begann Eber­hard Faber mit sei­ner Blei­stift­pro­duk­tion. 147 Jahre spä­ter und gut 35 Mil­lio­nen Blei­stift­län­gen ent­fernt macht ein sechs­jäh­ri­ger Junge mit Hilfe des Tricki Dicki die­ses Her­stel­lers seine ers­ten Erfah­run­gen mit der ele­men­ta­ren Kul­tur­tech­nik des Schrei­bens. Mit noch etwas unge­len­ken Bewe­gun­gen lässt seine kleine Hand die wei­che, vier Mil­li­me­ter dicke Mine des drei­flä­chi­gen Stifts über die linier­ten Sei­ten des Schreib­lern­hefts glei­ten und dabei die ers­ten Buch­sta­ben ent­ste­hen, doch schon bald wird auch er zu den Schreib­ge­rä­ten der „Gro­ßen“ und zur Tas­ta­tur grei­fen. Ob er sich dann noch an die­sen Anfang erinnert?

LYRA Gärtnerstift

Auch wenn ich mit der Tätig­keit des Gärt­nerns nichts am Stroh­hut (und noch nicht ein­mal letz­te­ren) habe, so hat es mir doch der „Gar­den Pen“ aus dem tra­di­ti­ons­rei­chen Hause LYRA mit sei­ner schlich­ten und für mich anspre­chen­den Gestal­tung sehr angetan.

LYRA Gärtnerstift (Garden Pen 1695)

Der runde, grün lackierte Gärt­ner­stift mit der Num­mer 1695 und Bleistift-Standardmaßen, aber einer 3,7 mm dicken Mine trägt neben dem Namen des Her­stel­lers und des­sen Mar­ken­zei­chen (die Lyra) den Schrift­zug „GERMANY“; ein Strich­code ist nicht auf­ge­druckt. Laut Eisen­wa­ren­ka­ta­log des Her­stel­lers ist der Schrei­ber, der unter der Arti­kel­num­mer 1950104 in der Rubrik „Spe­zi­al­stifte“ geführt wird, für die „wet­ter­feste Mar­kie­rung auf glat­ten und porö­sen Flä­chen im Gar­ten­be­reich“ geeignet.

LYRA Garden Pen 1695 mit Radierer STAEDTLER Mars Plastic Soft und Notizblock Rhodia No. 11

LYRA Gar­den Pen 1695 mit Radie­rer STAEDTLER Mars Pla­s­tic Soft und Notiz­block Rho­dia No. 11

Mein ers­ter Ein­druck war der eines nor­ma­len Blei­stifts etwa der Härte 2B, wobei jedoch der Gärt­ner­stift etwas wach­si­ger wirkt als z. B. der STAEDTLER Mars Lumo­graph 2B. Er lässt sich gut radie­ren, was mich an der Wet­ter­fes­tig­keit zwei­feln lässt und für mich eine dem Kopier­stift ähn­li­che Zusam­men­set­zung aus­schließt. Wie schon beim Wir­te­stift von Her­litz konnte ich auch für den LYRA Gar­den Pen keine glatte Ober­flä­che fin­den, auf der er haf­tet; auf rau­hen jedoch schreibt er einwandfrei.

Lexikaliker-Blumentopf, beschriftet mit dem LYRA Garden Pen 1695

Ein schnel­ler Test zeigte, dass die auf einem Blu­men­topf ange­brachte Beschrif­tung mit dem Gärt­ner­stift zwar einer kräf­ti­gen Dusche mit der Gieß­kanne stand­hält, nicht aber ei­nem anschlie­ßend leicht rei­ben­den Zeigefinger. 

Beschriftung mit dem LYRA Garden Pen 1695

Auch wenn er – wie alle Blei­stifte – gegen­über was­ser­fes­ten Filz­stif­ten den Vor­teil der Licht­be­stän­dig­keit hat, so kann ich nichts erken­nen, was ihn für den Ein­satz im Grü­nen prä­de­sti­niert, son­dern sehe eher einen Nach­teil: Ver­legt man ihn, so ist er auf­grund sei­ner grü­nen Lackie­rung gut getarnt und damit schwe­rer zu finden.

Die Qua­li­tät von Holz und Mine ist gut, doch die des Lacks ent­täuscht mich etwas. Alle meine Gärt­ner­stifte haben Risse im Lack, wofür aber auch eine feh­ler­hafte Lage­rung die­ser Exem­plare ver­ant­wort­lich sein könnte (ähn­li­che Schä­den sind mir bereits beim ansons­ten her­vor­ra­gen­den Super FERBY DUO vom glei­chen Her­stel­ler aufgefallen).

LYRA Gärtnerstift (Garden Pen 1695)

Trotz der Nach­teile gefällt mir der LYRA Gar­den Pen sehr, denn sein ein­fa­ches, durch den Prä­ge­druck und die ver­wen­de­ten Schrif­ten etwas alt­mo­disch wir­ken­des Äuße­res machen ihn zu einem nicht all­täg­li­chen Blei­stift, der sich auch außer­halb des Gar­tens gut verwen­den lässt.

Anm.: Der ita­lie­ni­sche Schreibwaren-Hersteller FILA hat kürz­lich LYRA über­nomm­men.

Graphit statt Teer

Kurzbleistift „NO SMOKING” von Eyeball und Spitzer DUX DX4112

(zum Ver­grö­ßern anklicken)

Als nicht­rau­chen­der Blei­schrei­ber schwärze ich nicht meine Lunge, dafür aber viel Papier. Hin und wie­der greife ich dabei zu einer unge­wöhn­li­chen Sorte wie dem Kurz­blei­stift mit dem bezeich­nen­den Namen „NO SMOKING“ des japa­ni­schen Her­stel­lers Eye­ball, von dem auch der Spreng­stift stammt. Nette Idee und sehr gut umge­setzt: Der matte, leicht rauhe Lack ist ebenso sorg­fäl­tig auf­ge­bracht wie der sil­ber­graue Ring und die Farbe für das Mund­stück. – Den niko­tin­freien, nicht-glimmenden Sten­gel gibt es bei Bun­doki für 52 Yen (etwa 0,34 Euro); bei dem Messing-Spitzer im Bild han­delt es sich um den DUX DX4112 von Stan­dard­graph.

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