Spitzen und inspizieren

Ange­regt durch zahl­rei­che Beob­ach­tun­gen und den Arti­kel „Two Wood­case Pen­cils“ bei Dave’s Mecha­ni­cal Pen­cils setze ich heute mal die Mess­schraube an die Spit­zer­späne an. Wel­ches Modell ist gefrä­ßig und wel­ches glänzt als Sparschäler?

Spitzen und inspizieren

Die Test­kan­di­da­ten (zum Ver­grö­ßern anklicken)

Dem kur­zen Ver­gleichs­test stel­len sich (links hin­ten nach rechts vorne): Kut­suwa T’GAAL, PAPER and more (genaue Typen­be­zeich­nung unbe­kannt), Tom­bow KSA-121, M+R 604 („Gra­nate”), KUM 400-5L, DUX DX4112 und Faber-Castell UFO. Als Spä­ne­lie­fe­rant dient mir ein Blei­stift unbe­kann­ter Her­kunft, des­sen homo­ge­nes Holz sich glatt spit­zen lässt; pro Spit­zer messe ich fünf­mal und bestimme den Mit­tel­wert. – Die Ergeb­nisse die­ses ein­fa­chen Tests kön­nen natür­lich nur Anhalts­werte dar­stel­len und der gro­ben Ori­en­tie­rung die­nen, da ich einige Fak­to­ren nicht berück­sich­tige, so z. B. den Ein­fluss der Holz­art und die Kraft, mit der der Stift in den Spit­zer gedrückt wird (diese von Hand exakt zu repro­du­zie­ren dürfte wohl unmög­lich sein).

min. (mm) max. (mm) ø (mm) Platz
DUX DX4112 0,21 0,23 0,22 1
M+R 604 („Gra­nate”) 0,22 0,29 0,25 2
Kut­suwa T’GAAL 0,24 0,29 0,26 3
Faber-Castell UFO 0,26 0,33 0,30 4
KUM 400-5L 0,35 0,43 0,39 5
PAPER and more 0,37 0,44 0,40 6
Tom­bow KSA-121 0,40 0,55 0,48 7

Die Mess­ergeb­nisse sind über­ra­schend breit gestreut. Wäh­rend die Langkonus-Modelle von KUM, Paper and more und Tom­bow herz­haft zubei­ßen und im Ver­gleich zum Test­sie­ger die 1,8- bis 2,2-fache Dicke abna­gen, zeigt sich der DUX DX4112 ein­deu­tig als Spar­schä­ler; dicht dar­auf fol­gen der M+R 604 und der Kut­suwa T’GAAL. – Dachte ich zunächst, die Streu­ung der Werte eines Spit­zers läge bei Kunst­stoff­mo­del­len höher, da dort das Mate­rial leicht nach­ge­ben und so die Füh­rung des Stifts stär­ker vari­ie­ren kann, so bestä­tigt die Mes­sung dies nicht.

Spitzen und inspizieren

Die ers­ten drei Plätze (DUX DX4112, M+R 604, Kut­suwa T’GAAL), das Tes­t­e­quip­ment und die Reste

Da der Kut­suwa T’GAAL hier­zu­lande lei­der nicht erhält­lich ist, emp­fehle ich spar­sa­men oder Nut­zern von teure(re)n Blei­stif­ten den DX4112 von DUX und die „Gra­nate“ von Möbius+Ruppert.

19 Kommentare zu „Spitzen und inspizieren“

  1. Hallo Lexi­ka­li­ker,

    ich habe diese Seite lei­der erst ges­tern ent­deckt, aber ich muß sagen das diese mit sehr viel Fach­wis­sen, Liebe zum Detail und sehr inter­es­san­ten Infos gefüllt ist. Daher meine grosse Hoch­ach­tung und mach bitte wei­ter so!

    Ich bin schon seit län­ge­rer Zeit auf der Suche nach die­sem Lang­konus­spit­zer und habe hier end­lich etwas dazu gefun­den. Ich bin eigent­lich nur Nut­zer von Blei­stif­ten und nutze diese als „Schreib­ma­schine“ sehr gerne. Daher habe ich auch einige dickere Blei­stifte mit einem Durch­mes­ser von bis zu 11mm bei mei­nen Shreib­ma­schi­nen. Gibt es hier­für auch Lang­konus­spit­zer oder wird diese Spitze dann zu lang und insta­bil? Ab Werk sind teils auch die dicke­ren Blei­stifte mit dem Lang­konus ange­spitzt. Gibt es einen Spit­zer der auch dies kann?

    Viele Grüße
    Martin

  2. Hallo Mar­tin, danke für Dei­nen Kom­men­tar und Deine sehr net­ten Worte, die mich glei­cher­ma­ßen erfreuen und moti­vie­ren! Ich geben mir große Mühe, so wei­ter­zu­ma­chen, auch wenn mir im Moment etwas die Zeit fürs Web­log fehlt.

    Einen Hand-Langkonusspitzer für Stifte mit Durch­mes­sern von über 8 mm kenne ich lei­der nicht, doch wenn es auch eine Kur­bel­spitz­ma­schine sein darf, dann wäre viel­leicht die Dahle 133 oder das bau­glei­che Modell 0981 von Möbius+Ruppert etwas für Dich; beide sind gut und günstig.

  3. Hallo Lexi­ka­li­ker,

    nach dem Ver­such einen Lang­konus­an­spit­zer im Fach­han­del zu kau­fen bin ich heute auf die Emp­feh­lung des Berich­tes von Pen­cil Anna mal zum Dro­ge­rie­markt Mül­ler. Zwi­schen ande­ren Ein­käu­fen bin ich dann zu Mül­ler und habe fest­ge­stellt, das dort ein gro­ßer Teil des Sor­ti­men­tes von KUM – den Lang­konus­an­spit­zer und auch die Zei­chen­drei­ecke – ange­bo­ten wird. Für mei­nen Ein­druck schei­nen die bes­ser sor­tiert zu sein als der Schreib­wa­ren­fach­han­del. Das kann aller­dings auch damit zusam­men­hän­gen das diese Filiale auch einen Modell­bau und Hobby-Bastelmarkt hat.

    Auf jeden fall bin ich jetzt auch Besit­zer von 2 Lang­konus­spit­zer, die ich bereits mit viel Freude aus­pro­biert habe. Und das Ergeb­nis ist her­vor­ra­gend und der Kauf hat sich gelohnt. Ich denke die Spitz­ma­schine von M+R werde ich mir dann auch dem­nächst noch zulegen…..

    Viele Grüße
    Martin

  4. Hallo Mar­tin, danke für die Details – den Dro­ge­rie­markt Mül­ler muss ich wohl auch mal besu­chen. Was den Schreib­wa­ren­fach­han­del angeht, so habe ich den Ein­druck, dass die­ser so lang­sam ver­schwin­det; zumin­dest in mei­ner Gegend gibt es nur noch sehr wenige Geschäfte, die diese Bezeich­nung wirk­lich ver­die­nen. – Auch wenn die genann­ten Maschi­nen von Dahle und M+R recht ein­fach gebaut sind, so lohnt sich doch der Kauf, allein schon wegen der gum­mi­ge­pols­ter­ten und somit stift­scho­nen­den Hal­te­rung, die man hier­zu­lande nur sel­ten antrifft.

  5. Hallo Lexi­ka­li­ker,

    vie­len Dank für die­sen Tset! Ich fange gerade erst an, mich mit Blei­stif­ten und Anspit­zern stär­ker aus­ein­an­der­zu­set­zen. Bis­her habe ich das Pro­blem, dass eine Google-Suche nach den Pro­duk­ten sehr sel­ten zu deut­schen Online­shops führt. Sind die die Mate­ria­lien denn so sel­ten, dass man sie nur in Spe­zi­al­ge­schäf­ten kau­fen oder im Aud­land bestel­len kann, aber nicht von einem deut­schen Online­händ­ler? Wo kaufst du deine Blei­stifte und Anspit­zer für den Allragsgentauch?

    Viele Grüße
    Daniel

  6. Danke für Dei­nen Kom­men­tar, Daniel! Deine Erfah­rung, bei der Suche nicht nur nach Spe­zi­el­le­rem meist bei aus­län­di­schen Anbie­tern zu lan­den, teile ich – in drei Fäl­len habe ich sogar in Deutsch­land her­ge­stellte Pro­dukte von einem Ver­sen­der in Japan (!) bezo­gen, da ich hier kei­nen Händ­ler fin­den konnte. – Der über­wie­gende Teil des­sen, was ich täg­lich benutze, stammt aus drei Geschäf­ten vor Ort, dem Ver­sand Peter Häm­pel und Bun­doki.

  7. Pingback: 3-Stufen-Spitzer von DUX | kulturnation.de

  8. The design is indeed appe­al­ing! Yes, it’s made from alu­mi­nium and yes, the blade is replaceable (howe­ver, it has a spe­cial size, and so far I haven’t seen spare blades for sale). By the way, there’s some­thing spe­cial to that shar­pe­ner: It can handle pen­cils which a little lar­ger in dia­me­ter, e. g. the Caran d’Ache Graf­wood with 8.2 mm (most other hand­held shar­pe­ners I know of can’t).

  9. Good to know. I will try to get me a copy of it. While doing some rese­arch I found out that it’s pretty expen­sive on its own, and yet I found a set with a cou­ple of pen­cils, a UFO era­ser and the shar­pe­ner che­a­per than the shar­pe­ner itself.

    Go figure!

  10. If you come to think about it, it’s a tiny bit more expen­sive that all cur­rent brass shar­pe­ners, inclu­ding Pol­lux and Cas­tor which seem far bet­ter in terms of point results. That makes it very hard to decide whe­ther or not to go for it.

    But guess our per­so­nal pen­cil coll­ec­tions don’t speak of any ratio­na­lity any­more, or do they?

  11. I think the UFO is too expen­sive for those who don’t put design first, and the point it crea­tes isn’t as appe­al­ing as the one of the Pol­lux (at least to me). But it&#39s a nice and uni­que shar­pe­ner! – I won­der who buys the matching era­ser for 15 Euro …

    You’re right! Ratio­na­lity has long since departed ;-)

  12. I think you’re right. – We pen­cil coll­ec­tors have our own irrationality ;-)

    Thank you for the link. This set is much che­a­per but still too expen­sive. And it con­ta­ins the GRIP 2001 – a pen­cil which popu­la­rity I just don’t understand.

  13. Is it popu­lar in Ger­many? Faber basi­cally no lon­ger imports these pen­cils to Mexico, not even the Eco Brazilian-made one.

    So you don’t like the Grip pen­cils? I find them a little on the light side regar­ding tonal value, and a bit hard com­pared to Staedtler’s Tra­di­tion. Don’t dis­like it, but it is way too expen­sive for what it is.

  14. I have the impres­sion that it is quite popu­lar. I espe­ci­ally dis­like this GRIP pen­cil because it is made from Gme­lina which I think looks ugly.

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