J.S. STAEDTLER Kartochrom
Gedacht für das Zeichnen auf Generalstabskarten und damit für den militärischen Gebrauch war der Kartochrom von J.S. STAEDTLER.
Die an einer Seite offene Schiebeschachtel aus festem Karton misst etwa 178 × 41 × 16 mm, ist vollständig mit marmoriertem Papier beklebt und trägt ein Etikett.
Der innere Teil, dessen Entnahme durch eine Aussparung und ein Textilband erleichtert wird, ist mit dem gleichen marmorierten Papier eingefasst und mehrfach unterteilt.
Enthalten sind noch vier vollständige Kartochrom in Rot, Blau und Schwarz, drei Bruchstücke sowie ein doppelseitiger Halter aus Holz. Ob diese Teile zum ursprünglichen Inhalt gehören oder später hinzukamen, kann ich nicht sagen.
Der Kartochrom ist knapp 68 mm lang, 5 mm dick und mit einer Papierung versehen. Er hat eine kreidige Konsistenz, ist bruchempfindlich und lässt sich von Papier weder vollständig radieren noch abwischen.
Ebenso wie beim Landkartenstift von Eberhard Faber und dem Eberhard Faber Cartograph 541 zeigt das Etikett einen Kartenausschnitt1 mit blauen und roten Markierungen; vermutlich sollten erstere die Position der eigenen und letztere die der gegnerischen Truppen kennzeichnen2.
Der 150 mm lange hölzerne Halter ist geschlitzt; ein Überwurf aus Kunststoff klemmt den Kartochrom fest.
Der Schriftzug „Kartochrom“ und der erklärende Text sind in einer gebrochenen Grotesk gesetzt. Schriften dieses Stils kamen zu Beginn der 1930er Jahre auf den Markt, so dass das Etui gut 75 Jahre alt sein könnte.
Die topografische Karte im Hintergrund ist das Messtischblatt 3173, Kleinsassen, herausgegeben vom Reichsamt für Landesaufnahme 1936.
- Die Orte Hettingen und Rinschheim gehören heute zur Stadt Buchen im Odenwald.↵
- Das ankerförmige Symbol links oben und rechts oben könnte ein taktisches Zeichen für eine Waffe sein, aber da kann ich nur spekulieren.↵