J.S. STAEDTLER 1919 (3)

Nach dem Straßenbahn-Patentstift hier nun ein wei­te­rer bemer­kens­wer­ter Arti­kel aus dem Kata­log des Jah­res 1919 von J.S. STAEDTLER.

Taschen-Bleistift „Famulus”

Der Taschen-Bleistift „Famu­lus“ war nicht nur vom Namen her ein Hel­fer, son­dern auch mit sei­ner sehr unge­wöhn­li­chen Aus­stat­tung, denn sein Spit­zen­scho­ner war als Schreib­fe­der aus­ge­führt. Zur Abde­ckung die­ser oder (wenn man die Feder nicht nutzte) der Spitze des Blei­stifts diente eine Ober­kap­sel, die zudem in einer Vari­ante mit ein­ge­schraub­tem Radie­rer erhält­lich war. Und wie sah die­ses Mul­ti­ta­lent aus, wenn man alle Teile zusammensteckte?

Taschen-Bleistift „Famulus” (Montage)

Da sich ein solch kost­ba­res Stück lei­der nicht in mei­nem Fun­dus befin­det, möchte ich mich mit einer (hof­fent­lich weit­ge­hend rea­lis­ti­schen) Mon­tage behelfen:

Taschen-Bleistift „Famulus” (Montage)

Geht man davon aus, dass der runde und mit sil­ber­far­be­nem Prä­ge­druck sowie deko­ra­ti­ver Metall­kap­sel ver­se­hene Taschen-Bleistift 8 mm dick war, so ergibt sich eine Gesamt­länge von etwa 13 cm – ein gutes Maß für Hemd- und Jackentasche.

Taschen-Bleistift „Famulus” (Detail)

Zwei­fel­los ein pfif­fi­ger und anspre­chen­der Beglei­ter, die­ser „Famu­lus“!

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8 Kommentare zu „J.S. STAEDTLER 1919 (3)“

  1. Ganz genia­les – noch ein „per­fekte Blei­stift Idee“ :-). (Viel mal mehr prak­tisch als die Vik­to­ria­ni­sche sil­bern „Din­ge­no­ten“).
    Kein ande­res Schreib­ge­räte kann das Elas­ti­sche Feder Schla­gen, wenn man Schön­schrei­ben wol­len. Viel­leicht etwas für mein Weinacht – Wunschszettel ?

    MvG. Hen­rik

  2. Hen­rik: Stimmt – diese Kon­struk­tion hatte bestimmt das Zeug dazu, sich mit dem Attri­but „per­fekt“ zu schmü­cken. Auch wenn ich mich mit der Stahl­fe­der nie habe anfreun­den kön­nen, so hätte ich das gezeigte Schreib­ge­rät doch gerne mal benutzt. – Was meinst Du mit „Din­ge­no­ten“?

    Ste­phen: Bitte, sehr gern! Es freut mich, dass er Dir gefällt.

  3. Wenn es sich um eine rost­freie Metall­kap­sel han­delt waere das wirk­lich ein tol­les Schreib­ge­raet. Den Sinn der Schreib­fe­der habe ich nicht ganz ver­stan­den. Muss man dann etwa ein Tin­ten­glas mit sich brin­gen und muss man die Feder nach Gebrauch rei­ni­gen, so dass sie den Blei­stift nicht ver­schmutzt? Am Schreib­tisch ist das ja kein Pro­blem, unter­wegs aber schon. 

    Der Taschen­blei­stift Famu­lus ist wirk­lich schoen.

  4. Ich gehe davon aus, dass der Gebrauch der inte­grier­ten Schreib­fe­der ein Tin­ten­glas in Reich­weite vor­aus­setzte und man die Feder auch rei­ni­gen musste. Natür­lich macht bei­des den Ein­satz des „Famu­lus“ etwas unkom­for­ta­bel, doch zum einen war er sicher nicht als voll­wer­ti­ger Ersatz für das sta­tio­näre Tin­ten­schreib­ge­rät gedacht und man wahr­schein­lich damals der­ar­tige Umstände (die wohl nur aus heu­ti­ger Sicht wel­che sind) gewohnt. – Der rost­freie Stahl kam erst wenige Jahre zuvor auf; ob er hier genutzt wurde, weiß ich nicht.

  5. Mit „Din­ge­not“ meinte ich diese Kom­bi­na­tio­nen von Feder und Blei­stift, man oft unter den Bezeich­nung „Vik­to­ria­nisch Schreib­ge­räte“ z.B. an der „Pen­de­mo­nium“ (www.pendemonium.com) sehen kann. Sehr schöne Dinge, aber dank des Gewichts des Sil­bers, und dass man oft ein Son­der­ver­sion des Blei­stift braucht, gar nicht so prak­tisch wie der Staedt­ler Version. 

    Übri­gens ein sehr nette Mon­tage (Bilde 3).

    MvG.
    Henrik

  6. Hello

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    Che­ers
    Sue

  7. Hen­rik: Danke für die Erklä­rung! Der­ar­tige Geräte waren mir bis­her fremd. – Es freut mich, dass Dir die Mon­tage gefällt (das war eine spon­tane Idee beim Bear­bei­ten der Scans).

    Sue, thank you for your com­ment and your very kind words – I am happy to hear that you enjoy my blog and hope that you will find more in the future! I have just sent you an email.

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