Mitsubishi

uni DPS-600

Ova­len Quer­schnitts, 40 mm hoch und äußerst kom­for­ta­bel ist die­ser ele­gante Behälter-Minenspitzer des japa­ni­schen Her­stel­lers Mitsubishi/uni Pen­cil.

uni DPS-600

Das aus Kunst­stoff sau­ber gefer­tigte und mit „uni“ sowie „JAPAN“ gekenn­zeich­nete Gerät, das Minen mit einem Durch­mes­ser von zwei Mil­li­me­tern in Form bringt, ver­fügt über einen schwenk­ba­ren Ver­schluss mit Ras­tung und einen klei­nen, gut sit­zen­den Schie­ber vor der Behäl­ter­öff­nung an der Unterseite.

uni DPS-600

Ähn­lich auf­wän­dig wie der DPS-600 ist seine Ver­pa­ckung aus trans­pa­ren­ter Folie, in der ein gefal­te­ter, aus­führ­lich bedruck­ter Kar­ton den Spit­zer deko­ra­tiv umschließt und über den bestim­mungs­ge­mä­ßen Gebrauch informiert.

uni DPS-600

Unnö­tig zu sagen, dass die­ser sehr hand­li­che Appa­rat seine Auf­gabe her­vor­ra­gend erle­digt – das Spit­z­er­geb­nis ist per­fekt und der Schie­ber schließt zuver­läs­sig. Ob (und wenn ja, wie) man seine schär­fende Kom­po­nente wech­seln kann, weiß ich aller­dings nicht.

uni DPS-600

Behälter-Minenspitzer uni DPS-600 und 2-mm-Druckbleistift Koh-I-Noor 5608

Fazit: Klein und fein!

Nach­trag vom 30.9.12: Ein Foto des zer­leg­ten DPS-600 gibt es hier.

Nach­trag vom 23.10.12: Selt­sam: Der DPS-600 hat auf ein­mal immer lang­sa­mer gespitzt (d. h. einen immer stär­ke­ren Druck not­wen­dig gemacht) und dann sei­nen Dienst ganz ein­ge­stellt. Keine Ahnung, woran es liegt; eine Rei­ni­gung hat nicht gehol­fen, und einen Defekt konnte ich auch nicht feststellen.

Vier Fünftel

Die fol­gen­den zwei Pro­dukt­gat­tun­gen mögen denen, die an das hie­sige Schreib­wa­ren­an­ge­bot gewöhnt sind, merk­wür­dig vorkommen.

Vier Fünftel

Hier­zu­lande unüb­lich und nicht ein­fach zu bekom­men ist Papier mit 4-mm-Karos. Lose und als Block im Pro­gramm des Schwei­zer Her­stel­lers See­tal Elco kann man es in des­sen Hei­mat leicht, hier jedoch gar nicht erhal­ten, denn der deut­sche Ver­trieb Staufen-Demmler bie­tet diese für uns unty­pisch karier­ten Arti­kel nicht an.

Vier Fünftel

In Japan, dem Para­dies der Schreib­wa­ren und Büro­ar­ti­kel, schlie­ßen gleich vier der größ­ten Anbie­ter von Druck­blei­stif­ten die schmale und auch hier vor­han­dene Lücke zwi­schen den Minen­stär­ken 0,3 und 0,5 Mil­li­me­ter – Pen­tel, Pilot, Mitsubishi/uni und OHTO haben meh­rere 0,4-mm-Druckbleistifte und die ers­ten drei oben­drein eine große Aus­wahl an Minen die­ses hier nahezu unbe­kann­ten Durch­mes­sers im Sortiment.

Ich weiß nicht, ob die 4 Mil­li­me­ter im einen und die 0,4 Mil­li­me­ter im ande­ren Fall einen ganz kon­kre­ten Hin­ter­grund haben oder ledig­lich der Erwei­te­rung des Sor­ti­ments die­nen, finde jedoch auch ohne diese Kennt­nisse gro­ßen Gefal­len am Umgang mit die­sen um 20% geschrumpf­ten Büro-Maßen.

Nach­trag vom 13.3.10: Ein Mit­ar­bei­ter von See­tal Elco hat mir auf der Paper­world mit­ge­teilt, dass die 4-mm-Karos in der Schweiz so üblich seien wie in Deutsch­land das 5-mm-Raster.

Nach­trag vom 13.10.19: Neuer Link zu den 4-mm-Blöcken der Elco AG: „Schrei­ben und notie­ren – Blö­cke – für effi­zi­en­tes Arbei­ten“.

Reife Leistung

Von all den Blei­stif­ten, die ich in den letz­ten Tagen schlauch­ge­schützt und kur­bel­ge­spitzt mit mir geführt und benutzt habe, hat es mir der „No. 9800“ des japa­ni­schen Her­stel­lers Mitsubishi/uni beson­ders angetan.

Mitsubishi 9800

(Bil­der zum Ver­grö­ßern anklicken)

Die Rück­seite der Falt­schach­tel informiert:

Lar­gest Pro­duc­tion Quan­tity in the World
No other pen­cil in the world is pro­du­ced in such a large quan­tity as this. This is proof that the ver­sa­tile Mitsu­bi­shi No. 9800 pen­cil is used by a great many peo­ple around the world.

Fea­tures
It has a spe­ci­ally pro­ces­sed smooth lead which lea­ves clear marks. Mitsu­bi­shi No. 9800 is the best pen­cil eit­her for wri­ting or for drafting. 

Ver­glei­chende Zah­len zu Pro­duk­tion und Ver­brei­tungs­grad des 9800 lie­gen mir nicht vor und „spe­ci­ally pro­ces­sed“ sagt mir lei­der gar nichts, doch seine sehr hohe Qua­li­tät kann ich bestä­ti­gen: Mate­rial und Ver­ar­bei­tung sind wirk­lich her­vor­ra­gend, ebenso die Abgabe, die Schwär­zung und die Radier­bar­keit – der 9800 ist ein­fach klasse.

Mitsubishi 9800

Aber es sind nicht in ers­ter Linie seine Qua­li­tät und seine Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten, die den 9800 in mei­nen Augen so anspre­chend machen, son­dern seine Gestal­tung, die wohl ganz bewusst alt­mo­disch gehal­ten wurde. Im Gegen­satz zu den meis­ten ande­ren Blei­stif­ten aus aktu­el­ler Pro­duk­tion kommt der in sehr dunk­lem Grün lackierte 9800 ohne Strich­code und EAN, was die gold­far­bene und weiße Bedruckung ins­ge­samt wohl­tu­end auf­ge­räumt und auch vor­nehm wir­ken lässt; allein der Zusatz „GENERAL WRITING“ wirkt nicht so pas­send („MASTER WRITING“ gibt es übri­gens auch).

Mitsubishi 9800

Die Typo­gra­fie emp­finde ich als gelun­gen und geschmack­voll, wobei der gebo­gene Hin­weis auf das Grün­dungs­jahr des Unter­neh­mens und das in Schreib­schrift aus­ge­führte „Matu­red“ wohl­über­legte und gekonnte Akzente dar­stel­len. Bei letz­te­rem bin ich übri­gens ganz der ideale Kon­su­ment: Ich habe über­haupt keine Ahnung, was „Matu­red“ in die­sem Kon­text bedeu­ten soll, finde es aber prima ;-)

Mitsubishi 9800

An dem der Schreib­spitze abge­wand­ten Ende des 9800 war­tet eine kleine Beson­der­heit, und zwar eine schwarze, flach abge­run­dete und sorg­fäl­tig ange­brachte Kunst­stoff­kappe mit weiß auf­ge­druck­tem Här­te­grad; diese erleich­tert die Iden­ti­fi­zie­rung des Stifts.

Mitsubishi 9800

Der in sechs Här­te­gra­den von 2H bis 2B ange­bo­tene Mitsu­bi­shi 9800 kos­tet im Dut­zend 504 Yen (zur Zeit etwa 3,75 Euro) und ist damit zudem sehr preiswert.

Nach­trag vom 26.9.11: Hier heißt es, der 9800 hätte nun einen Strich­code. Schade!

EX-EXB

EX-EXB

(Bil­der zum Ver­grö­ßern anklicken)

Wahr­schein­lich über 70 Jahre und fast 8800 km Luft­li­nie lie­gen zwi­schen die­sen bei­den Blei­stif­ten, die sich äußer­lich ver­blüf­fend ähn­lich sind. Auch wenn der Gedanke an eine Pro­duktkopie nahe­liegt, so möchte ich nicht dar­über spe­ku­lie­ren, son­dern mich nur mit den Stif­ten selbst beschäftigen.

EX-EXB

Die in den 30er Jah­ren übli­che Bezeich­nung EX-EXB („Extra Extra Black”) für den beson­ders wei­chen Blei­stift wurde in den 70ern nach EE und zwi­schen 1996 und 2001 nach 8B geän­dert; der nächst­här­tere Grad war EXB (EB, 7B). Viele bedau­ern das Ver­schwin­den des EE-Bleistifts und sehen im 8B nicht nur eine Ände­rung des Namens, son­dern auch des Minen­ma­te­ri­als. Der Här­te­grad EE, der mei­nes Wis­sens nur noch bei STAEDTLER Thai­land erhält­lich ist, genießt daher einen beson­de­ren Ruf.

EX-EXB

Wäh­rend sowohl der Chung Hwa 111 von China First Pen­cil als auch der STAEDTLER MARS-LUMOGRAPH 2886 die Stan­dard­länge von etwa 17,5 cm haben, so sind sie mit ihrem Durch­mes­ser von gut 9 mm ver­gleichs­weise dick.

EX-EXB

Der Auf­druck des MARS-LUMOGRAPH ist schlicht, der des Chung Hwa hin­ge­gen aus­führ­lich und zwei­spra­chig. Die Abkür­zung „DRP“ auf dem Lumo­graph ver­weist auf eine Ein­tra­gung beim 1919 ein­ge­rich­te­ten Reichs­pa­tent­amt, das 1945 seine Tätig­keit ein­ge­stellt hat.

EX-EXB

Links: STAEDTLER MARS-LUMOGRAPH 2886, rechts: Chung Hwa 111

Bei genaue­rem Blick offen­ba­ren sich jedoch Unter­schiede zwi­schen die­sen bei­den Stif­ten. Die Mine des gespitzt ange­bo­te­nen MARS-LUMOGRAPH ist knapp 4,5 mm dick und damit 0,5 mm dicker als die des Chung Hwa, der unge­spitzt in den Han­del kommt (kam?).

EX-EXB

STAEDTLER MARS-LUMOGRAPH 2886 mit M+R 602

Im Messing-Doppelspitzer M+R 602 von Möbius+Ruppert machen beide eine gute Figur, wobei die sie­ben Jahr­zehnte dem Holz des MARS-LUMOGRAPH offen­bar nichts anha­ben konnten.

EX-EXB

Chung Hwa 111 mit M+R 602

Noch grö­ßere Unter­schiede zei­gen sich im Gebrauch: Der MARS-LUMOGRAPH 2886 ist rauer und deut­lich schwär­zer als der Chung Hwa, der dafür leich­ter über das Papier glei­tet und sich auch wesent­lich bes­ser radie­ren lässt; letz­te­rer ähnelt eher dem aktu­el­len Mars Lumo­graph 4B. – Der noch erhält­li­che Mars Lumo­graph EE schwärzt jedoch noch bes­ser als sein 70 Jahre alter Vorgänger.

EX-EXB

EX-EXB

Wei­tere Details zum Här­te­grad EE gibt es unter „The hunt for the EE grade pen­cil“ und „Staedt­ler Mars Lumo­graph EE update“ bei pen­cil talk.

Vie­len Dank an Sabine für den Chung Hwa 111 EX-EXB!

Gegensätze in Graphit

Zwei nicht all­täg­li­che Blei­stifte und ein Kon­trast, wie er grö­ßer wohl kaum sein könnte: Der Druck­blei­stift Pen­tel PG2-AD und der holz­ge­fasste Blei­stift Mitsu­bi­shi 10B.

Gegensätze in Graphit

Wäh­rend der Pen­tel mit Minen arbei­tet, die mit 0,2 mm noch nicht ein­mal dop­pelt so dick sind wie ein mensch­li­ches Haar, ver­fügt der Mitus­bi­shi über einen vier Mil­li­me­ter star­ken Gra­phit­kern der Härte 10B. Das sanfte Glei­ten die­ser außer­ge­wöhn­lich wei­chen Mine auf dem Papier sorgte sicher auch für den Namen die­ses aus­ge­fal­le­nen Blei­stifts: ふでえんぴつ, „fude-enpitsu“, was sich mit „Schreibpinsel-Bleistift“ über­set­zen lässt und an den ebenso wei­chen Pin­sel­strich erinnert.

Gegensätze in Graphit

Beide Schreib­ge­räte sind auf ihre Art etwas ganz Beson­de­res und zei­gen ein­mal mehr den viel­sei­ti­gen Ein­satz jenes Mate­ri­als, das man zuerst um 1564 in einer Grube bei Bor­row­dale in der eng­li­schen Graf­schaft Cum­ber­land ent­deckt hat.

Vie­len Dank an isu von the uncom­for­ta­ble chair für den her­vor­ra­gen­den Mitsu­bi­shi 10B!

Nach­trag vom 23.3.18: Der erste 0,2-mm-Druckbleistift war der Pen­tel PS1042 von 1973; ihm folg­ten 1981 der Pen­tel PG2-AD und 2014 der Pen­tel orenz (Quelle: Pen­tel).

Nach oben scrollen