Tiere

Johann Faber Alligator № 2

Ver­packt in einer Falt­schach­tel von Faber-​Castell aus den 1970er Jah­ren: Ein Dut­zend des Johann Faber Alli­ga­tor № 2.

Johann Faber Alligator № 2

Und die­ser Blei­stift hat ein beson­de­res Detail.

Johann Faber Alligator № 2

Seine Gestal­tung wirkt wie aus den 1920ern und beinhal­tet einen per­si­schen Schrift­zug, der „Gemacht in Deutsch­land“ bedeu­tet1.

Johann Faber Alligator № 2

Doch er ist nicht so alt, wie er aus­sieht – Faber-​Castell führte diese Vari­ante erst­mals im Kata­log von 1978 auf1. Bereits zu einem sehr ähn­li­chen Alli­ga­tor schrieb mein kun­di­ger Leser Her­bert R., dass die­ser in kei­nem Kata­log von Johann Faber zwi­schen 1910 und 1929 genannt wird , son­dern erst in Aus­lands­ka­ta­lo­gen von A. W. Faber ab 19512. – Der Alli­ga­tor wird heute noch ver­kauft, wenn auch als hexa­go­na­ler Faber-​Castell Alli­ga­tor BBBB mit Radier­tip und ara­bi­scher Kenn­zeich­nung, von dem jähr­lich etwa 20 Mil­lio­nen Stück (!) gefer­tigt wer­den1.

Johann Faber Alligator № 2

Die Geschichte des rei­zen­den Tiers indes reicht weit zurück, denn die Wort-​/​Bildmarke „Alli­ga­tor“3 wurde bereits 1894 für Johann Faber4 ein­ge­tra­gen und ist damit mei­nes Wis­sens die zweit­äl­teste Blei­stift­marke, die noch genutzt wird5.

Johann Faber Alligator № 2

Der runde Blei­stift ist 7,2 mm dick und ein­fach ver­ar­bei­tet; seine Material- und Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät kommt lei­der nicht an das heran, was man von Faber-​Castell kennt. Der Lack des Alli­ga­tor ist dünn und etwas unre­gel­mä­ßig, der Prä­ge­druck weder ganz sau­ber noch beson­ders gleich­mä­ßig und oben­drein in Form sil­ber­ner Punkte auf den Stif­ten ver­teilt; auch lässt sich das Holz (ver­mut­lich Weihrauch-​Zeder) im Hand­spit­zer nicht son­der­lich leicht spit­zen. Die Mine ist nicht sehr bruch­fest und glei­tet nicht so gut. – Die Farb­ge­bung mit Schwarz und Sil­ber finde ich sehr ansprechend.

Johann Faber Alligator № 2

Für den täg­li­chen Gebrauch mag der Alli­ga­tor nicht mehr allzu attrak­tiv sein, doch der tra­di­ti­ons­rei­che Her­stel­ler Johann Faber mit sei­nem Logo aus zwei Häm­mern, die sehr alte Marke „Alli­ga­tor“ und der per­si­sche Schrift­zug als Zei­chen für die welt­weite Akti­vi­tät deut­scher Her­stel­ler lange vor der Glo­ba­li­sie­rung, wie wir sie heute ken­nen, machen ihn zu einem inter­es­san­ten Teil der Bleistiftgeschichte.

Den Alli­ga­tor habe ich von einem Leser mei­nes Web­logs, der Rest­be­stände hat und das Dut­zend6 für 10 Euro zzgl. Porto bei eBay Klein­an­zei­gen anbie­tet7.

  1. Quelle: Faber-​Castell.
  2. Offen bleibt natür­lich, ob der Alli­ga­tor in den Kata­lo­gen von 1930 bis 1950 zu fin­den ist.
  3. Genauer: »THE “ALLIGATOR” Made in Nürn­berg (Ger­many)«. – Die Marke wurde 1943 auf A.W. Faber umge­schrie­ben.
  4. Johann Faber, der sein Unter­neh­men 1876 gegrün­det hat, ging im Jahr 1932 eine Zusam­men­ar­beit mit A.W. Faber ein und wurde zehn Jahre spä­ter von die­sem über­nom­men.
  5. Noch älter ist nur der Schwan, der 1875 ein­ge­tra­gen wurde (Quelle: „Mil­li­ons of Colors – One World. Eine Unter­neh­mens­ge­schichte im Zei­chen des Schwans“; Schwan-​Stabilo 2009).
  6. Die Blei­stifte und die Falt­schach­tel sind in einem her­vor­ra­gen­den Zustand, doch letz­tere hat auf einer Lasche einen Abriss von der Folie, mit der die Stifte zu einem hal­ben Gros zusam­men­ge­packt wur­den. Laut Anbie­ter sind alle Schach­teln davon betrof­fen, doch ich emp­finde die­sen klei­nen Man­gel nicht als stö­rend.
  7. Nein, ich bekomme keine Pro­vi­sion.

Im Winter

Im Winter

Der Win­ter ist Kishos Ele­ment, und so kön­nen unsere Spa­zier­gänge nicht lang genug sein.

Neun

Neun

Kisho ist heute neun! Und bevor die Party steigt, genie­ßen wir einen aus­ge­dehn­ten Mor­gen­spa­zier­gang in der Herbstsonne.

Acht

Acht

Kisho ist heute acht! Für ihn ist es ein Tag wie jeder andere, doch für uns ist es ein besonderer.

Rüssel und Radierer (5)

Fast zehn Jahre ist es her, dass diese beson­dere Spe­zies zum letz­ten Mal durchs Web­log getram­pelt ist, doch heute geht es wie­der los. Licht an!

Rüssel und Radierer (5)

Unser ers­ter Gast sieht lei­der bedenk­lich aus, und die raue, rosa­far­bene Haut sowie die ver­dreh­ten Augen ver­hei­ßen nichts Gutes. Wir las­sen ihn sowohl in der sta­bi­len Rücken­lage als auch in Ruhe und raten einen PCR-​Test1 an.

Rüssel und Radierer (5)

Auch dies­mal mit von der Par­tie ist ein Vetre­ter des auf Dick­häu­ter spe­zia­li­sier­ten Zoos Ferd. Marx & Co. aus Han­no­ver. Er wirkt ziem­lich zer­knautscht, was ange­sichts sei­nes Alters nicht ver­wun­dert, und scheint sich auf den mit sei­nem Kon­ter­fei geschmück­ten Weich­gummi zu stüt­zen. Ob das gut geht?

Rüssel und Radierer (5)

Unser Besu­cher aus Tai­wan möchte aus nach­voll­zieh­ba­ren Grün­den nicht in den Mund von Klein­kin­dern gelan­gen und daher lie­ber im Klar­sicht­beu­tel blei­ben. Aber selbst durch die­sen beein­druckt sein grell­rosa Anzug!

Rüssel und Radierer (5)

Nicht per­sön­lich anwe­send, son­dern aus dem Kata­log von J.S. STAEDTLER des Jah­res 1919 zuge­schal­tet ist unser Gast mit dem unge­wöhn­li­chen Namen 1652. Er teilt mit, dass es ihn auf beson­de­ren Wunsch auch in ande­ren Grö­ßen gibt.

Rüssel und Radierer (5)

Der fünfte und letzte Teil­neh­mer unse­rer illus­tren Runde hat sich eines alten J.S. STAEDTLER Noris 1100 bemäch­tigt. Sicht­lich ent­spannt und ver­gnügt thront er auf dem his­to­ri­schen Blei­stift, doch auf die Kenn­zeich­nung „HONG KONG“ an sei­nem Hin­ter­kopf ange­spro­chen, ver­schwan­den sein Lächeln und seine Gesprächs­be­reit­schaft. Das ist bedauerlich.

Wer wohl das nächste Mal dabei sein wird?

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  1. Pen­cil Com­pa­ti­bi­lity Requi­re­ments Test, emp­foh­len von der WHO (World Hand­wri­ting Orga­niza­tion).
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