6 Kommentare zu „Falten und spitzen“

  1. Zwei­fel­los eine reiz­volle Idee, doch ich bin mir nicht sicher, ob die gefal­tete Kon­struk­tion der Kraft wider­ste­hen könnte, die beim Spit­zen auf das Mes­ser wirkt. Bereits zwei Zehn­tel Ver­satz beim Mes­ser – ganz gleich, in wel­che Rich­tung – kann zu Pro­ble­men oder gar zum Aus­fall des Spit­zers füh­ren. Ich weiß auch nicht, wie es bei dem 1,5 mm dicken Blech um den Schneid­win­kel bestellt wäre, denn ein Standard-Messer ist noch nicht ein­mal halb so dick (und mit 65 HRC auch sehr hart).

  2. Mit den von Dir erwähn­ten Punk­ten im Hin­ter­kopf komme ich mir beim erneu­ten Durch­le­sen des letz­ten Sat­zes auf der Ori­gami Shar­pe­ner Seite so vor also ob mich der Designer/Texter ver­al­bern will.

  3. Das Kon­zept wird schon ernst gemeint, aber wohl nur sehr ein­ge­schränkt umsetz­bar sein (aber ich bin kein Fach­mann). – Die jet­zige Form des Hand­spit­zers und seine indus­tri­elle Fer­ti­gung, 1908 er­dacht von Theo­dor Paul Möbius, war eine gran­diose, aber sicher nicht die letzte große Idee für ein klei­nes Gerät zum Spit­zen eines Bleistifts.

    Mich wun­dert übri­gens, wel­che Viel­falt es mal gab. Bei­spiele: Bei einem spä­te­ren ACME von Johann Faber ließ sich das Mes­ser ver­dre­hen und mit zwei zusätz­li­chen Schrau­ben fixie­ren, der Koh-I-Noor № 1000 hatte ein Mes­ser mit Lang­loch zum Ver­schie­ben und beim Janus (A.W. Faber 4046 und Fa­ber-Castell 4048) wurde das Mes­ser beim Anschrau­ben gekrümmt. Die meis­ten sind ver­schwun­den – der ver­stell­bare DUX DX4322 und der KUM Long­point Auto­ma­tic, der in mei­nen Hän­den lei­der nur ein­ge­schränkt funk­tio­nie­ren will, gehö­ren zu den letz­ten der alten Besonderheiten.

  4. Es ging mir in mei­nem vor­he­ri­gen Kom­men­tar darum, dass der Tex­ter es in mei­nen Augen so hin­ge­stellt hat als ob der Ori­gami Spit­zer ‚ehr­lich‘ ist, statt ein Resul­tat der „List der Form“ zu sein – wenn der Spit­zer so aber nicht rea­li­sier­bar ist ist dem Ori­gami Spit­zer wohl vor­zu­wer­fen, dass er ein Resul­tat der List der Form ist wäh­rend andere Spit­zer tat­säch­lich ehr­lich sind. 

    Es ist wirk­lich schade, dass die Viel­falt der Spit­zer ver­lo­ren ging. Ohne zu sehr vom Thema abwei­chen zu wol­len, das ist bei ande­ren Schreib­wa­ren, wie dem Fül­ler, lei­der auch so. Fast alle moder­nen Fül­ler haben egal ob man wenig oder viel Druck aus­übt die glei­che Breite, wäh­rend es frü­her alle mög­li­chen Federn gab…

    Die Resul­tate des Janus sind wun­der­schön. Manch­mal sieht man auch ähn­lich ange­spitzte Blei­stifte in alten Anzei­gen. Schade, dass sol­che Spit­zer nicht mehr her­ge­stellt wer­den. Ich habe mir schon über­legt ob ich nicht, wenn ich Zeit haben, ver­su­chen soll einen Plas­tik­spit­zer so zu modi­fi­zie­ren, dass das Mes­ser ähn­lich gekrümmt ist.

  5. Ihn als „ehr­lich“ zu bezeich­nen ist aller­dings ziem­lich gewagt, und außer­dem lebt er ja von einem Trick, näm­lich dem des Ori­gami. – Die nicht axi­al­sys­me­tri­sche Form der Stift­füh­rung halte ich auch für pro­ble­ma­tisch, beson­ders bei nicht-runden Stiften.

    Schade, dass auch die Welt der Fül­ler in gewis­ser Hin­sicht klei­ner gewor­den ist (an Schaft­va­ri­an­ten dürfte es wohl nicht mangeln).

    Ja, der kon­kave Konus des Janus ist schön, doch der Spit­zer ist nicht unpro­ble­ma­tisch, stellt er doch hohe Anfor­de­run­gen an den Stift. So zeigt sich z. B. bei den Exem­pla­ren mit nicht so guter Ver­lei­mung ein klei­ner Absatz durch das weg­bre­chende Holz an der Stelle, wo es dünn und die Mine frei­ge­legt wird. Dass wei­che und nicht so gute Minen erst gar nicht rich­tig spitz wer­den, son­dern noch im Spit­zer abbre­chen, ist ver­ständ­lich und dem Spit­zer sicher nicht anzu­las­ten. – Das Mes­ser des Janus ist übri­gens gut 0,3 mm und damit weni­ger als halb so dick wie das ande­rer Spit­zer (ver­mut­lich ließe es sich sonst nicht biegen).

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