2021

Goldfaber

Heute nur ein Foto, und zwar vom Schrift­zug „Gold­fa­ber“ auf zwei Farbstiften.

Goldfaber

Farb­stifte Gold­fa­ber 4101 (ver­mutl. 1970er Jahre) und Gold­fa­ber Aqua (2020)

Die Marke „Gold­fa­ber“ wurde am 11. Juni 1935 ein­ge­tra­gen und mei­nes Wis­sens haupt­säch­lich für Blei- und Farb­stifte des mitt­le­ren Preis­seg­ments genutzt. Den Schrift­zug fand ich schon frü­her anspre­chend, und mich freut, dass man ihn bereits vor eini­gen Jah­ren auf­ge­frischt, aber den etwas ver­spiel­ten Cha­rak­ter bei­be­hal­ten hat. Eine wohl­tu­ende Abwechs­lung zu den oft anzu­tref­fen­den Standard-Fonts!

„Etwas über das Spitzen der Stifte“

Aus einer Bro­schüre von J.S. STAEDTLER des Jah­res 1933: Eine Infor­ma­tion zum Spit­zen und die Reklame für den NORIS-Spezialspitzer 4510 „für alle Stifte mit wei­cher, emp­find­li­cher Mine“.

„Etwas über das Spitzen der Stifte“

Die­ser paten­tierte Spit­zer bot bereits damals einen Spitz­stopp, um eine zu feine Spitze und das unnö­tige Spit­zen zu ver­hin­dern. – Der Vier­tel­mond darf hier natür­lich nicht fehlen.

„Etwas über das Spitzen der Stifte“

Klei­nes Rate­spiel am Rande: Wer ent­deckt den Zwiebelfisch?

Kokuyo Sketch Book

Ein Klas­si­ker unter den japa­ni­schen Notiz­bü­chern ist das Sketch Book von Kokuyo.

Kokuyo Sketch Book

Mein aktu­el­les Exem­plar und der Num­ber 9, beide mit Gebrauchsspuren

Das Sketch Book1 wurde erst­mals 1959 von der japa­ni­schen Regie­rung an Mit­ar­bei­ter staat­li­cher Bau­pro­jekte für den Gebrauch vor Ort her­aus­ge­ben. Seit­dem ist es in nahezu unver­än­der­ter Gestal­tung erhältlich.

Es ist 9,5 × 16,5 cm groß und 6 mm dünn, so dass es sich gut ver­stauen lässt. Der Ein­band aus kräf­ti­gem Kar­ton hat einen dun­kel­grü­nen, feuch­tig­keits­ab­wei­sen­den Über­zug mit tex­til­ähn­li­cher Struk­tur und gold­far­be­nem Prägedruck.

Kokuyo Sketch Book

Die 80 Sei­ten des Sketch Books sind in fünf Lagen faden­ge­hef­tet, und so bleibt es offen lie­gen und lässt sich auch umschlagen.

Kokuyo Sketch Book

Das nicht ganz weiße Papier ist ver­gleichs­weise dünn (wohl um die 70 g/m2), recht glatt und hat ein hell­blaues 3-mm-Raster. Es eig­net sich für Blei­stift, Kugel­schrei­ber, Gel­rol­ler und Füll­fe­der­hal­ter glei­cher­ma­ßen gut; ledig­lich Mar­ker und sehr nasse Füll­fe­der­hal­ter kön­nen duchschlagen.

Kokuyo Sketch Book

Die Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät des in Japan her­ge­stell­ten Sketch Books finde ich sehr gut. Natür­lich stößt es sich durch den Trans­port und die Nut­zung ab, doch die Faden­hef­tung bleibt fest.

Kokuyo Sketch Book

Neu und alt

Ich benutze es gerne, weil es in fast jeder Tasche Platz fin­det, durch den fes­ten Ein­band keine Unter­lage braucht, mit allen Stif­ten klar­kommt und sehr preis­wert ist.

Neben dem Sketch Book gibt es noch das Level Book und das Tran­sit Book, die sich vom Sketch Book nur in der Linea­tur und in der Kenn­zeich­nung unter­schei­den, und zum 60-jährigen Jubi­läum hat Kokuyo limi­tierte Son­der­aus­ga­ben und Zube­hör herausgebracht.

Das Sketch Book hat die Arti­kel­be­zeich­nung せ-Y32 und kos­tet in Japan 210 Yen (gut 1,60 Euro)3.

  1. In Japan auch „Soku­ryo Yacho“ (kurz „Yacho“) genannt.
  2. SE-Y3; der Strich­code mit der GTIN 4901480781174 fin­det sich auf der drit­ten Umschlag­seite.
  3. Ich habe es bei Ama­zon im Zeh­ner­pack für 28 Euro gekauft.

Gegenüberstellung

Das bekann­teste und umfang­reichste Buch über den Blei­stift ist „The Pen­cil“1 des US-amerikanischen Autors Henry Petro­ski aus dem Jahr 1989.

Gegenüberstellung

1995 erschien die deut­sche Aus­gabe „Der Blei­stift“2. Diese ent­hält einen 30-seitigen Anhang zur Unter­neh­mens­ge­schichte von Faber-Castell, hat einen Schutz­um­schlag mit einem sti­li­sier­ten Faber-Castell 9000 und und wurde – zumin­dest im Fall mei­nes Exem­plars – zusam­men mit einem 9000 ver­kauft. Doch es gibt wei­tere Unter­schiede, die sich aller­dings erst beim direk­ten Ver­gleich ein­zel­ner Pas­sa­gen zeigen.

Bei mei­ner Recher­che zum Holz des Faber-Castell 9000 bin ich in der deut­schen Aus­gabe auf fol­gen­den Abschnitt gesto­ßen (Seite 73)3:

Der Holz­kör­per wird sehr wahr­schein­lich aus dem Holz der Kali­for­ni­schen Fluß­ze­der (Ins­z­ent­ze­der) oder der bra­si­lia­ni­schen Pinie gemacht sein, der Ring mög­li­cher­weise aus Mes­sing oder Alu­mi­nium aus dem ame­ri­ka­ni­schen Wes­ten, und der Radier­gummi ist viel­leicht eine Mischung aus süd­ame­ri­ka­ni­schem Gummi und ita­lie­ni­schem Bimsstein.

Da ich zur bra­si­lia­ni­schen Pinie keine ver­läss­li­chen Infor­ma­tio­nen fin­den konnte, habe ich ins Ori­gi­nal geschaut. Dort heißt es (Seite 67):

The woo­den case would most likely be made of wes­tern incense cedar from Cali­for­nia, the fer­rule pos­si­bly of brass or alu­mi­num from the Ame­ri­can West, and the era­ser per­haps of a mix­ture of South Afri­can rub­ber and Ita­lien pumice stone.

Die bra­si­lia­ni­sche Pinie wird also im Ori­gi­nal gar nicht erwähnt. – Eine Über­ra­schung gibt es auch im Abschnitt zur Geschichte der Poly­mer­mine (Seite 260):

Über sech­zig Mil­lio­nen mecha­ni­sche Blei­stifte wur­den jedes Jahr abge­setzt, und der aller­neu­este Ver­kaufs­schla­ger war der Blei­stift mit einer noch fei­ne­ren «fein­li­ni­gen» Mine mit einem Durch­mes­ser von 0,5 Mil­li­me­tern – eine Errun­gen­schaft, die es bei Zei­chen­blei­stif­ten schon seit 1961 gab.
Viele der super­dün­nen Blei­stift­mi­nen kamen bald aus Japan, wobei einige einen Durch­mes­ser von nur 0,3 mm hat­ten, aber inzwi­schen beherr­schen die tra­di­tio­nel­len deut­schen Blei­stift­her­stel­ler eben­falls diese Tech­no­lo­gie. Ende der sieb­zi­ger Jahre war Faber-Castell in Stein bei Nürn­berg das ein­zige Unter­neh­men außer­halb Japans, das die neu­ar­ti­gen Minen in Groß­se­rie und nach eige­ner Rezep­tur her­stel­len konnte. Da kera­mi­sche Minen nicht sta­bil genug sind, um so fein gemacht zu wer­den, waren die neuen Minen nur durch die Bei­mi­schung von Plas­tik in einem Poly­me­ri­sa­ti­ons­ver­fah­ren möglich.

Ange­regt durch die Hin­ein­über­set­zung der bra­si­lia­ni­schen Pinie habe ich zum Ori­gi­nal gegrif­fen (Seite 272):

Over sixty mil­lion mecha­ni­cal pen­cils were being sold each year, and the hot­test new sel­ler was the pen­cil using an even finer “fine line” lead with a dia­me­ter of about 0.02 inch (0.5 mil­li­me­ter), some­thing that had been available for draf­ting pen­cils as early as 1961.
Most of the ultra-thin lead pen­cils were soon of Japa­nese ori­gin, some with lead as thin as 0.01 inch (0.3 mil­li­me­ter), but the tra­di­tio­nal Ger­man pen­cil manu­fac­tu­r­ers have also mas­te­red the new tech­no­logy. Since cera­mic leads are not strong enough to be made so thin, the new leads have been made pos­si­ble only by incor­po­ra­ting pla­s­tics in a poly­me­riza­tion process.

Den Satz „Ende der sieb­zi­ger Jahre war Faber-Castell in Stein bei Nürn­berg das ein­zige Unter­neh­men außer­halb Japans, das die neu­ar­ti­gen Minen in Groß­se­rie und nach eige­ner Rezep­tur her­stel­len konnte“ gibt es also nur in der deut­schen Ausgabe.

Man­che Ände­run­gen gehen tie­fer. Zur Sta­bi­li­tät der Blei­stift­spitze heißt es in der Über­set­zung (Seite 233):

Diese Kom­bi­na­tion aus Minen- und Holz­be­hand­lung nannte Eagle das «Chemi-Sealed»-Verfahren. Damit konnte das Unter­neh­men bei sei­nen Mikado-Bleistiften die Sta­bi­li­tät der Spitze angeb­lich um 34 Pro­zent erhö­hen, was die Ver­kaufs­zah­len um 40% stei­gerte. Andere Her­stel­ler ent­wi­ckel­ten ihre eige­nen Metho­den für eine sta­bi­lere Blei­stift­spitze. So ließ sich bei­spiels­weise Faber-Castell ein Ver­fah­ren paten­tie­ren, durch das die Minen fest mit dem Holz «ver­schweißt» wur­den («Secural-Verfahren»). Die ver­schie­de­nen Ver­fah­ren ver­hin­der­ten außer­dem, daß die Mine im Holz zer­brach, wenn man den Blei­stift fal­len ließ.

Im Ori­gi­nal klingt das anders (Seite 244):

The com­bi­na­tion of lead and wood tre­at­ment was ter­med by Eagle the “Chemi-Sealed” pro­cess. It is what enab­led the com­pany to claim a 34 per­cent increase in point strength for its Mikado pen­cils, and sales increased by 40 per­cent. Other manu­fac­tu­r­ers deve­lo­ped their own means of achie­ving a stron­ger pen­cil point, and the various pro­ces­ses go under such names as “Bonded”, “Super Bonded”, “Pres­sure Pro­ofed” and “Woodclin­ched”. These pro­ces­ses also pre­ven­ted the lead from brea­king up inside the wood if the pen­cil was dropped.

An die­ser Stelle der deut­schen Fas­sung wurde also nicht nur ein Satz hin­zu­ge­fügt, son­dern auch ein ande­rer gekürzt, wobei Details ver­lo­ren gin­gen. – Im Kapi­tel „Tech­ni­sches Zeich­nen“ fin­det sich (Seite 219):

Inge­nieure ver­wen­den bei ihren tech­ni­schen Zeich­nun­gen im all­ge­mei­nen keine Blei­stifte, die wei­cher als H sind, doch sie benut­zen wei­chere Här­te­grade zum Abpau­sen und Skiz­zie­ren. Archi­tek­ten und Künst­ler bevor­zu­gen gewöhn­lich die wei­che­ren Blei­stifte, beson­ders in Kom­bi­na­tion mit Struk­tur­pa­pier. Die Blei­stift­fa­bri­kan­ten wis­sen das natür­lich. Faber-Castell-Bleistifte sind zum Bei­spiel in Käs­ten gemäß ihrem Ver­wen­dungs­zweck abge­packt: Design-Set (5H bis 5B), Zeichner-Set (9H bis B) und Künstler-Set (2H bis 8B).

Dazu gibt es eine Här­te­g­rad­ta­belle der Firma A.W. Faber-Castell. Im Ori­gi­nal lau­tet die­ser Absatz (Seite 230):

Engi­neers gene­rally do not use pen­cils sof­ter than H on their mecha­ni­cal dra­wings but will use sof­ter gra­des for tra­cing and sket­ching. Archi­tects and artists tend to pre­fer the sof­ter pen­cils, espe­ci­ally in com­bi­na­tion with tex­tu­red papers. Pen­cil manu­fac­tu­r­ers know this, of course, and Der­went pen­cils, for exam­ple, are packa­ged in sets accor­ding to their inten­ded use: Desi­gner Set (4H to 4B), Draughts­man Set (9H to B), Sket­ching Set (H to 9B).

Die Här­te­g­rad­ta­belle ist im Ori­gi­nal nicht ent­hal­ten, dafür eine Über­sicht der Schat­tie­run­gen von 17 ver­schie­de­nen Koh-I-Noor-Bleistiften. Die Blei­stift­s­ets von Der­went wur­den also durch die von Faber-Castell ersetzt und die Illus­tra­tion von Koh-I-Noor durch die Tabelle von Faber-Castell.

Beim Blick auf die Anhänge fal­len wei­tere erheb­li­che Ände­run­gen auf, denn die Anhänge A („[F]rom “How the Pen­cil is Made,” by the Koh-I-Noor Pen­cil Com­pany“) und B („A Coll­ec­tion of Pen­cils“) feh­len in der Über­set­zung. Das ist beson­ders im zwei­ten Fall sehr bedau­er­lich, denn in die­sem Anhang gibt der Autor einen Ein­blick in seine Blei­stift­samm­lung und beschreibt seine Suche nach unge­wöhn­li­chen Exem­pla­ren. – Die unter­schied­li­che Anzahl der Ein­träge zu Faber-Castell in den Indi­zes bei­der Aus­ga­ben las­sen wei­tere Abwei­chun­gen vermuten.

Gegenüberstellung

Ich habe in der deut­schen Aus­gabe nach Hin­wei­sen (z. B. auf eine Mit­wir­kung von Faber-Castell) gesucht, aber keine gefun­den; dies macht die Ein­griffe für mich noch ärgerlicher.

So ver­dienst­voll es auch war, eine deut­sche Aus­gabe die­ses sehr guten Buchs auf den Markt zu brin­gen: Auf die Ände­run­gen zu Guns­ten Faber-Castells und die Strei­chun­gen im Anhang hätte man mei­ner Ansicht nach bes­ser verzichtet.

  1. Petro­ski, Henry: The Pen­cil. A History of Design and Cir­cum­s­tance. New York: Alfred A. Knopf, 1989. ISBN 10: 0-3945-7422-2, ISBN 13: 978-0-394-57422-6.
  2. Petro­ski, Henry: Der Blei­stift. Die Geschichte eines Gebrauchs­ge­gen­stands. Basel, Bos­ton, Ber­lin: Birk­häu­ser, 1995. ISBN 10: 3-7643-5047-4, ISBN 13: 978-3-764-35047-5.
  3. Ich gehe davon aus, dass die Ver­öf­fent­li­chung der Aus­schnitte der genann­ten Bücher als Zitat nach § 51 UrhG gilt, da ich das in den Zita­ten Genannte im Bei­trag the­ma­ti­siere und die Zitate als Beleg für meine Aus­füh­run­gen not­wen­dig sind.

Graphit-Tagebuch

Bereits gut ein Jahr online, aber für mich neu: Das Web­log gra­phite dia­ries1 aus Kanada. Mit gefällt die Aus­wahl der The­men, denn anstatt popu­läre Blei­stifte abzu­fei­ern, stellt der Autor weni­ger bekann­tes vor, z. B. Blei­stifte und Notiz­bü­cher aus Russ­land. Ich werde es gespannt ver­fol­gen! – Lei­der gibt es keine Kom­men­tar­funk­tion, aber viel­leicht kommt diese ja noch hinzu.

  1. Den Link zum RSS-Feed fin­det man auf der Seite nicht, aber man erhält ihn durch Anhän­gen von „/?format=rss“ an den URL.

Pentel Black Polymer 999

Die Blei­stift­mine, wie wir sie heute ken­nen, hat der Fran­zose Nicolas-Jacques Conté im Jahr 1795 erfun­den1. Er war der erste, der den Gra­phit mit Ton und Was­ser mischte, dar­aus die Minen presste und diese dann brannte2. Damit wurde es auch mög­lich, den Här­te­grad zu steu­ern – je höher der Gra­phit­an­teil, desto wei­cher die Mine.

Gut 150 Jahre danach suchte man nach einem Ver­fah­ren, um sehr dünne, bruch­sta­bile Minen für mecha­ni­sche Blei­stifte her­zu­stel­len. Erfolg hatte schließ­lich das im Jahr 1946 gegrün­dete japa­ni­sche Unter­neh­men Dai-Nihon Bungu Kabu­shiki Kai­sha, das sich 1971 den Namen Pen­tel gab und 1960 die Poly­mer­mine auf den Markt brachte3. Diese Mine, die als Bin­de­mit­tel Poly­mere4 statt Ton ent­hält, wird eben­falls gebrannt, wobei ein Teil der Poly­mere kar­bo­ni­siert5, d. h. in Kohle umge­wan­delt wird, was zur Schwär­zung bei­trägt6.

Neben ihrer hohen Bruch­fes­tig­keit hat die Poly­mer­mine noch wei­tere Vor­teile gegen­über der kera­mi­schen, denn sie glei­tet leich­ter, schreibt sau­be­rer, ist spar­sa­mer und schwärzt stär­ker. Sie wird inzwi­schen von allen gro­ßen Her­stel­lern ange­bo­ten und ist in den Durch­mes­sern von 0,2 bis 1,3 mm und den Här­te­gra­den 4H bis 4B erhältlich.

Pentel Black Polymer 999

19867 brachte Pen­tel eine Beson­der­heit auf den Markt, und zwar den holz­ge­fass­ten Blei­stift Black Poly­mer 999 mit einer 2 mm star­ken Poly­mer­mine8. Die­ser Blei­stift wurde offi­zi­ell nur in Japan ver­kauft und ist hier­zu­lande kaum bekannt. Es gab ihn 25 Jahre; 2011 endete die Produktion.

Pentel Black Polymer 999

Der Black Poly­mer 999 war in min­des­tens fünf Vari­an­ten erhältlich:

  1. PBP 999, erste Aus­füh­rung (CB100; schwar­zer Lack, matt; JIS-Logo9) 1986–?
  2. PBP 999, zweite Aus­füh­rung (CB100; schwar­zer Lack, matt; Bar­code und GTIN) ?–2011 (4B–2H)10
  3. PBP 999 (CB1; tür­ki­ser Lack, glän­zend; Namens­feld, Hiragana/Kanji11, Farb­co­die­rung12) ?–2011 (2B–HB)
  4. PBP 999 α (CB200; schwar­zer Lack, glän­zend; JIS-Logo, graue Kunst­stoff­kappe) 1987–2000
  5. PBP 999 α (CB201; Klar­lack, glän­zend; JIS-Logo, braune Kunst­stoff­kappe) 1989–?

Die Ver­pa­ckung des Pen­tel Black Poly­mer 999 mit schwar­zem Lack gab es in zwei Vari­an­ten. Die erste war eine trans­pa­rente Box, in der das Dut­zend durch ein U-förmiges und mit Kar­ton umge­be­nes Schaum­stoff­stück gehal­ten wurde; die hier gezeigte Falt­schach­tel ist die zweite Vari­ante. – Beide Aus­füh­run­gen des Pen­tel Black Poly­mer 999 α kamen in einem schwar­zen bzw. brau­nen (α) Kunst­stoff­tray, der in einer fla­chen Falt­schach­tel steckte.

Im Gegen­satz zu den ers­ten drei haben die α-Varianten einen Tauch­ring, eine Kunst­stoff­kappe und die Härtegrad-Angabe auf allen statt nur auf zwei Flä­chen. (Den Craft Design Tech­no­logy item 1713 könnte man trotz sei­nes abwei­chen­den Namens als sechste Vari­ante bezeich­nen, denn auch die­ser hatte eine Poly­mer­mine und kam von Pen­tel14.) – Im Fol­gen­den ein nähe­rer Blick auf die zweite Variante.

Pentel Black Polymer 999

Der Black Poly­mer 999 ist 7,8 mm dick15 und 178 mm lang; die α-Variante misst sogar 180 mm. Sein Holz (Weihrauch-Zeder) lässt sich sehr gut spit­zen, ist aber nicht von der bes­ten Qua­li­tät, denn manch­mal reißt es im Hand­spit­zer trotz schar­fem Mes­ser leicht aus. Durch die bruch­feste Mine lässt sich sogar der Black Poly­mer 999 2B16 im Faber-Castell Janus 4048 pro­blem­los in Form bringen.

Lei­der ist das Finish nur mit­tel­mä­ßig: Der matte, recht dünne Lack zeigt einige Unre­gel­mä­ßig­kei­ten und wird durch den Gebrauch des Stifts glän­zend. Auch der sil­ber­far­bene Prä­ge­druck könnte bes­ser sein; in man­chen Fäl­len hat er kleine Lücken (die Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät der α- und der tür­ki­sen Vari­ante ist deut­lich höher, wobei letz­tere den bes­ten Ein­druck macht). Das ist schade, denn mir gefällt die Gestal­tung, beson­ders wegen „BLACK POLYMER“ in der Euro­stile von Aldo Nova­rese (1962) und „999“ in Dot-Matrix-Optik17.

Die Abstu­fung der Här­te­grade ist unge­wöhn­lich. Wäh­rend HB, B und 2B etwa dem jeweils nächst­wei­che­ren Grad beim STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 ent­spre­chen (also B, 2B und 3B), so ist der Black Poly­mer 999 H für einen japa­ni­schen Blei­stift ver­gleichs­weise hart und eher mit dem STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 H ver­gleich­bar. Der Här­te­grad des Black Poly­mer 999 α HB über­rascht, denn er ent­spricht etwa dem STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 F. Die α-Variante unter­schei­det sich also von der nor­ma­len nicht nur im Finish, son­dern auch in der Mine.

Pentel Black Polymer 999

Aus dem Pentel-Katalog des Jah­res 2008

Die Schreib­ei­gen­schaf­ten sind her­vor­ra­gend: Die imprä­gnierte18, außer­or­dent­lich bruch­sta­bile Mine glei­tet sehr leicht, hat eine sau­bere Abgabe, schwärzt her­vor­ra­gend und ist sehr gut radier­bar. Auch im Ver­brauch schlägt die Poly­mer­mine die kera­mi­sche; ich habe den Ein­druck, als würde sie etwa 1,3- bis 1,5-mal so lange hal­ten. So behält der Blei­stift auch seine Spitze länger.

Die Wisch­fes­tig­keit kann ich nur schwer beur­tei­len, hängt sie doch vom Här­te­grad, dem Schreib­druck, dem Papier und dem Andruck beim Wischen ab. Pen­tel Japan gab damals an, dass die Par­ti­kel im Black Poly­mer 999 gleich­mä­ßi­ger geformt seien und daher bes­ser am Papier haf­ten, aber ich habe nicht den Ein­druck, als sei die Mine wisch­fes­ter als die ande­rer hoch­wer­ti­ger Blei­stifte. – Bei wei­che­ren Gra­den und glat­ten Papie­ren kann man das ganz leichte und für die Poly­mer­mine typi­sche Anhaf­ten der Mine spü­ren, aber das stört mich nicht.

Pentel Black Polymer 999

Da Pen­tel mei­nes Wis­sens keine eigene Holz­blei­stift­fer­ti­gung hatte, habe ich ver­sucht her­aus­zu­fin­den, wer den Black Poly­mer 999 her­ge­stellt hat. Zwei mit dem japa­ni­schen Schreib­wa­ren­markt sehr Ver­traute haben mir bestä­tigt, dass der Stift nicht von Pen­tel stammt, doch bei der Mine waren sie sich uneins – der eine meinte, sie käme von Pen­tel, und der andere gab an, dass sie von einem Zulie­fe­rer stamme. Dies muss aber kein Wider­spruch sein, denn in die­ser Bespre­chung ist zu sehen, dass sich die Minen der ers­ten und der zwei­ten Vari­ante unter­schei­den. Es wäre also gut mög­lich, dass die Pro­duk­tion zwi­schen­durch gewech­selt hat; wer betei­ligt war, weiß ich jedoch lei­der bis heute nicht.

Pentel Black Polymer 999

Zur­zeit gibt es min­des­ten drei holz­ge­fasste Blei­stifte mit Poly­mer­mine, und zwar den Eye­ball Olen Mark Sheet, den Kut­suwa Oren­pitsu und den Kut­suwa Hoku­sign. Man sagte mir, dass Kut­suwa die Blei­stifte nicht sel­ber her­stelle, aber Eye­ball eine Fer­ti­gung habe. Eye­ball gehört zur Ori­en­tal San­gyo Co., Ltd., die 1953 als Ori­en­tal Pen­cil Co., Ltd. gegrün­det wurde. Die­ses Unter­neh­men stellt Koh­len­stoff­pro­dukte und Gra­phit­pul­ver her und seit 1961 auch Bleistift- und Farb­mi­nen (Ori­en­tal ist zudem Teil der Tokai Car­bon Co., Ltd.). Es wäre also denk­bar, dass Ori­en­tal San­gyo Minen für Eye­ball her­stellt und Eye­ball Blei­stifte an Kut­suwa lie­fert.– Es fällt auf, dass sich unter der far­bi­gen Lackie­rung des Hoku­sign und des Oren­pitsu ein sil­ber­ner Lack fin­det, der dem des Olen Mark Sheet bemer­kens­wert ähn­lich ist (aber das muss nichts heißen).

Pentel Black Polymer 999

Der Pen­tel Black Poly­mer 999 ist heute nur noch sehr schwer zu bekom­men (und wenn, dann nicht sel­ten für das zehn­fa­che sei­nes ursprüng­li­chen Prei­ses oder im Fall des 999 α für wesent­lich mehr), doch die oben genann­ten Blei­stifte von Eye­ball und Kut­suwa sind wür­dige Nachfolger.

Nach­trag vom 22.10.23: Hier die Dut­zend­pa­ckung des Pen­tel Black Poly­mer 999 α.

Pentel Black Polymer 999

Pentel Black Polymer 999

Pentel Black Polymer 999

Nach­trag vom 10.12.23: Eine Anzeige für den Pen­tel Black Poly­mer 999 α.

Pentel Black Polymer 999

Nach­trag vom 10.2.24: Eine Anzeige für den Pen­tel Black Poly­mer 999 sowie eine wei­tere für die beson­dere Aus­füh­rung des Pen­tel Black Poly­mer 999 α (CB201).

Pentel Black Polymer 999

Zu die­ser Anzeige heißt es in „Pen­tel Black Poly­mer 999“ im Web­log pen­cils and other things19 (wie konnte ich nur die­sen Bei­trag vergessen?):

[D]ie Kohlenstoff-Graphit-Mine hat im Laufe der Zeit ein paar Ver­bes­se­run­gen erfah­ren. Da die Mine 99,9% Mikro­koh­len­stoff­par­ti­kel ent­hält (im Gegen­satz zu den übli­chen 70%), die poly­mer­ge­bun­den sind und eine ein­heit­li­che Form haben, stellte Pen­tel fünf Behaup­tun­gen bezüg­lich ihrer über­le­ge­nen Leis­tung auf (untere Hälfte der Seite):

  1. Er schreibt viel dunk­ler und lässt sich bes­ser kopieren.
  2. Die Mine ist sta­bi­ler und bricht nicht unter Druck.
  3. Sie ist geschmei­di­ger und ermü­det daher auch bei län­ge­rem Schrei­ben nicht.
  4. Die Mine hält ihre Spitze viel län­ger und muss nicht so oft gespitzt wer­den wie andere Blei­stifte. Tests haben gezeigt, dass der Black Poly­mer 999 um ein Drit­tel län­ger hält als seine Kon­kur­ren­ten und daher wirt­schaft­li­cher ist.
  5. Weil die gleich­mä­ßig geform­ten Par­ti­kel bes­ser auf dem Papier haf­ten, gibt es fast kein Verschmieren.

Pentel Black Polymer 999

  1. Zuwei­len wird auch der Öster­rei­cher Joseph Hardth­muth als Erfin­der genannt, doch er hatte die Idee wohl erst drei Jahre nach Conté.
  2. Weil in die­sen Minen der Ton das Gerüst bil­det, spricht man auch von kera­mi­scher Bin­dung.
  3. Dies ist zumin­dest die am wei­tes­ten ver­brei­tete Dar­stel­lung, doch es gibt auch andere. So heißt es in „Dra­wing Instru­ments 1580–1980“ von Maya Ham­bly (Sotheby’s Publi­ca­ti­ons 1988):
    The most recent deve­lo­p­ment in spe­cial dra­wing pen­cils is a pla­s­tic ‘poly­mer’ com­bi­ned with gra­phite to pro­duce very fine leads, only 0.3, 0.5, 0.7 and 0.9 mm thick. Ori­gi­nally deve­lo­ped by Faber-Castell in the 1950s this pro­cess was soon taken over by a Japa­nes firm, now known as Pen­tel, who spe­cia­lize in a range of fine leads sup­plied for small automatic-feed clutch pen­cils. There are seve­ral ver­si­ons available, all of which are made with leads in metric thic­k­ness to cor­re­spond to the ink line thic­k­ness pro­du­ced by tech­ni­cal pens. The fine line pen­cils do not require shar­pe­ning and are sui­ta­ble for use on tra­cing paper and poly­es­ter dra­wing film.
    Ich habe Faber-Castell dar­auf ange­spro­chen, aber noch keine Ant­wort erhal­ten. – In „Der Blei­stift“ von Henry Petro­ski (Birk­häu­ser 1995) fin­det sich:
    Über sech­zig Mil­lio­nen mecha­ni­sche Blei­stifte wur­den jedes Jahr abge­setzt, und der aller­neu­este Ver­kaufs­schla­ger war der Blei­stift mit einer noch fei­ne­ren «fein­li­ni­gen» Mine mit einem Durch­mes­ser von 0,5 Mil­li­me­tern – eine Errun­gen­schaft, die es bei Zei­chen­blei­stif­ten schon seit 1961 gab. Viele der super­dün­nen Blei­stift­mi­nen kamen bald aus Japan, wobei einige einen Durch­mes­ser von nur 0,3 mm hat­ten, aber inzwi­schen beherr­schen die tra­di­tio­nel­len deut­schen Blei­stift­her­stel­ler eben­falls diese Tech­no­lo­gie. Ende der sieb­zi­ger Jahre war Faber-Castell in Stein bei Nürn­berg das ein­zige Unter­neh­men außer­halb Japans, das die neu­ar­ti­gen Minen in Groß­se­rie und nach eige­ner Rezep­tur her­stel­len konnte. Da kera­mi­sche Minen nicht sta­bil genug sind, um so fein gemacht zu wer­den, waren die neuen Minen nur durch die Bei­mi­schung von Plas­tik in einem Poly­me­ri­sa­ti­ons­ver­fah­ren möglich.
    Aber: Der von mir her­vor­ge­ho­bene Satz ist im eng­li­schen Ori­gi­nal „The Pen­cil“ nicht vor­han­den! – Pen­tel begann mit Minen im Durch­mes­ser von 0,9 mm und bot im sel­ben Jahr, also 1960, den ers­ten Druck­blei­stift dafür an. STAEDTLER folgte 1967 mit der Her­stel­lung von Fein­mi­nen und 1969 mit der von Druck­blei­stif­ten.
  4. In die­sem Fall PVC.
  5. Hier bin ich mir nicht sicher; mög­li­cher­weise wird auch der gesamte Poly­mer­an­teil kar­bo­ni­siert.
  6. Neben den gebrann­ten Poly­mer­mi­nen auf syn­the­ti­scher (PVC) und natür­li­cher Basis (Cel­lu­lose, Lignin) gib es noch unge­brannte wie z. B. im EPCON-Bleistift und im STAEDTLER WOPEX (heute: Noris eco). – Sowohl das EPCON- als auch das WOPEX-Patent füh­ren Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) auf.
  7. Diese Jah­res­zahl kann falsch sein, denn ich habe auch mal von August 1987 gehört.
  8. Eigent­lich „Pen­tel BLACK POLYMER 999“, doch im Inter­esse der bes­se­ren Les­bar­keit wähle ich hier die Gemischt­schrei­bung.
  9. Japa­nese Indus­trial Stan­dards. – Diese Vari­ante des Logos wurde bis August 2008 genutzt.
  10. Es kann sein, dass dies die dritte Vari­ante ist und es als zweite eine ohne JIS-Logo, aber ohne Bar­code und GTIN gab, doch dazu feh­len mir ver­läss­li­che Anga­ben.
  11. かきかた えんぴつ, „kaki­kata enpitsu“, grob über­setzt „Schreiblern-Bleistift“ (mit die­sem Blei­stift rich­tete man sich an Kin­der). – Zur Bedeu­tung der Kanji-Zeichen kann ich lei­der nichts sagen.
  12. HB – gelb, B – dun­kel­rot, 2B – rosa.
  13. Nicht zu ver­wech­seln mit dem Nach­fol­ger Craft Design Tech­no­logy item 32, der eine kera­mi­sche Mine hat und von Camel her­ge­stellt wird.
  14. Pen­tel gab damals an, die Tech­no­lo­gie des Black Poly­mer 999 auch in den Blei­stif­ten ECB, TUFF und Mark Sheet genutzt zu haben. Den ECB und den TUFF kenne ich nicht, doch bei der Mine des Mark Sheet könnte es sich eben­falls um eine poly­mer­ge­bun­dene han­deln, doch ich habe den Ein­druck, dass sie sich von der des Black Poly­mer 999 leicht unter­schei­det.
  15. Schlüs­sel­weite 7 mm.
  16. Wei­chere Grade habe ich nicht. – Inter­es­sant zu wis­sen wäre, ob die Minen der Grade 3B und 4B auch 2 mm dick sind.
  17. Ich wüsste gerne, ob es mit der Zahl 999 eine beson­dere Bewandt­nis hat.
  18. Ob eine Mine imprä­gniert ist, kann man leicht fest­stel­len: Man trennt dazu ein Stück Mine aus dem Holz, befreit es von Holz- und Kleb­stoff­res­ten und hält es in eine Feu­er­zeug­flamme. Bei einer imprä­gnier­ten Mine sieht man, wie die Imprä­gnie­rung flüs­sig wird, bevor sie ver­dampf bzw. ver­brennt. Bei einer nicht imprä­gnier­ten Mine sieht man kein Wachs schmel­zen, son­dern nur eine rußige Flamme.
  19. Alle drei Anzei­gen stam­men von der in die­sem Bei­trag ver­link­ten Facebook-Seite.

STAEDTLER Noris – Die frühen Jahre

Gelb-schwarzes Strei­fen­mus­ter und far­bi­ges Kro­nenk­äpp­chen – so kennt man den Blei­stift­klas­si­ker Noris von STAEDTLER, den es seit 120 Jah­ren gibt. Doch er hat nicht immer so aus­ge­se­hen, denn die typi­sche Lackie­rung kam 1934 und das Käpp­chen 19551. Einen Ein­druck davon, wie der Noris davor aus­sah, ver­mit­telt eine Bro­schüre aus dem Jahr 19332; hier ein Ausschnitt.

STAEDTLER Noris – Die frühen Jahre

In obi­gem Scan lei­der nicht zu sehen ist die glän­zende Farbe, die für die Dar­stel­lung des Gold- und Sil­ber­stem­pels (heute: Prä­ge­druck) genutzt wurde und in der Schräg­an­sicht am bes­ten zur Gel­tung kommt; daher einige Details im Foto.

STAEDTLER Noris – Die frühen Jahre

„Bil­lige Noris-Stifte“ klingt heute natür­lich etwas selt­sam, aber damals stand „bil­lig“ für „preis­wert“ und war posi­tiv konnotiert.

Den Noris gab es nicht nur in vier Här­te­gra­den, son­dern auch in drei Pro­fi­len – rund, sechs­eckig und acht­eckig(!)3 – und in bis zu vier Far­ben, die sich nach dem Här­te­grad rich­te­ten oder im Fall des 2784 in zwei wei­te­ren, die nach Wunsch auf­ge­bracht wer­den konn­ten. – Der Begriff „Poli­tur“ geht zurück auf die Zeit vor 1900, als die Spit­zen­blei­stifte einen Schel­lack­über­zug mit Schwermetall-Farben erhiel­ten und von Hand poliert wurden.

Für mich neu ist die Bezeich­nung „Cedrol­holz“. In der Bro­schüre heißt es: „Cedrol ist das von der MARS-Bleistiftfabrik Nürn­berg her­ge­stellte, beson­ders leicht spitz­bare Zedern-Ersatzholz.“5 Dazu wüsste ich gerne mehr!

  1. Wei­tere Details zur Gestal­tung gibt es unter „J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2“.
  2. Der Titel die­ser Bro­schüre ist unter „Der Geist des Gra­phits“ zu sehen.
  3. Mit dem Noris Club maxi gibt (gab?) es heute einen zwölf­sei­ti­gen Noris.
  4. Der Noris 278 wurde in den 1910er Jah­ren ein­ge­führt.
  5. Siehe dazu auch „Blei­stift­höl­zer (6)“.

STAEDTLER Mars Impulsograph № 8390

Den STAEDTLER Mars Impul­so­graph zum maschi­nen­les­ba­ren Mar­kie­ren gab es als holz­ge­fass­ten Blei­stift und als Mine für den Fall­mi­nen­stift. Letz­tere sei hier kurz vor­ge­stellt1.

STAEDTLER Mars Impulsograph № 8390

Diese Minen kamen 1959 auf den Markt, und da 1967 ein neues Num­mern­sys­tem ein­ge­führt wurde, gehe ich davon aus, dass das Etui um die 60 Jahre alt ist. – Die Kunst­stoff­ver­pa­ckung ist die bei STAEDTLER für Fall­mi­nen des Mars-Sortiments übli­che; ledig­lich das Eti­kett auf dem Ver­schluss infor­miert über den Inhalt2. Die Gestal­tung des Schrift­zugs „Impul­so­graph“ gefällt mir sehr gut.

STAEDTLER Mars Impulsograph № 8390

Die Minen sind 2 mm dick, 128 mm lang und leicht gerif­felt, was den Halt in der Klemm­zange ver­bes­sert. Sie tra­gen die Kenn­zeich­nung „STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH GERMANY“ und haben am Ende die „Zwing­chen“ genannte Metall­hülse3, die ver­hin­dert, dass die Mine bei geöff­ne­ter Klemm­zange her­aus­fällt4.

STAEDTLER Mars Impulsograph № 8390

Der Här­te­grad der Mine ent­spricht etwa dem des STAEDTLER Mars Lumo­graph 2B, womit sie här­ter ist als die im STAEDTLER Mars Impul­so­graph 108 70. Sie hat eine sau­bere Abgabe und lässt sich sehr gut radie­ren5, glei­tet aber nicht so leicht wie der Lumo­graph 2B. Dies, die sehr gute Radier­bar­keit und die ange­strebte Ver­wen­dung las­sen mich ver­mu­ten, dass die Mine nicht imprä­gniert ist, denn eine Imprä­gnie­rung würde die für die Zei­chen­lo­chung not­wen­dige Leit­fä­hig­keit verringern.

Danke an Matt für die­ses inter­es­sante und schöne Stück Bleistiftgeschichte!

  1. Neben dem hier gezeig­ten Etui mit zwölf Minen gab es auch eines mit sechs; die­ses hatte die Arti­kel­num­mer 8392.
  2. Auf der ange­wand­ten Seite fin­det sich das gene­ri­sche, unter „Rück­seite“ gezeigte Eti­kett.
  3. Zunächst war diese Hülse fest ange­bracht, doch spä­ter ließ sie sich abzie­hen, so dass die Minen auch in andere Minen­hal­ter pass­ten. – Das Zwing­chen gab es bis 1991. Es wurde abge­schafft, weil es in der obe­ren Öff­nung der Klem­mung eini­ger ande­rer Fall­mi­nen­stifte hän­gen blieb.
  4. Siehe dazu auch „Kunst und Tech­nik“.
  5. Getes­tet mit dem Tom­bow Mono und dem SEED Radar.
Nach oben scrollen