Bleistifte

Paperworld 2010 (1)

Am Diens­tag schloss die dies­jäh­rige „Paper­world“ in Frankfurt/Main ihre Pfor­ten; hier ein paar kurze und selbst­ver­ständ­lich sehr sub­jek­tive Noti­zen zu eini­gen der Ein­drü­cke, die ich bei mei­nem Besuch sam­meln konnte. – Die Kürze mei­nes zwei­tei­li­gen Berichts bitte ich zu ent­schul­di­gen; mir fehlt zur Zeit die Muße für detail­lierte Ausführungen.

Dies­mal nicht ver­tre­ten waren Pen­tel, Mitsubishi/uni und Schwan-STABILO – drei Unter­neh­men, deren aktu­elle Palette ich mir gerne ange­schaut hätte (bei letz­te­rem wären sicher die 1,4-mm-Varianten des EASY­ergo zu sehen gewesen).

Holzgefasste Farbstifte von LAMY

Eine Über­ra­schung gab es bei LAMY, denn der für hoch­wer­ti­ges Schreib­ge­rät bekannte Her­stel­ler hat ab Mitte April auch holz­ge­fasste Farb- und Blei­stifte im Sor­ti­ment. Die für Kin­der ab 3 Jah­ren gedachte Serie „3plus“ hat einen qua­dra­ti­schen Quer­schnitt, eine 10 mm dicke Mine und wird in sechs Far­ben erhält­lich sein, wäh­rend es die drei­flä­chi­gen Stifte der Serie „4plus“ in zwölf Far­ben und 6,25 mm star­ker Mine geben soll; die Serie „plus“ umfasst 24 Far­ben sowie – ebenso wie „4plus“ – einen Blei­stift. Der matte Lack der in mei­nen Augen geschmack­voll gestal­te­ten Stifte fühlt sich ange­nehm an, und bei einem schnel­len Test vor Ort mach­ten sowohl die Minen als auch die Ver­ar­bei­tung einen sehr guten Eindruck.

Bei Carl fiel mir Kur­bel­spitz­ma­schine CP-100 auf; sie ist bau­gleich zur DE-100, wird aber in sechs ver­schie­de­nen Far­ben ange­bo­ten. Inter­es­sant ist, dass Carl die Pro­dukte auch direkt ver­kauft und welt­weit verschickt.

Bleistiftzubehör von Standardgraph

Jetzt noch mehr Blei­stift­zu­be­hör bie­tet Stan­dard­graph an, dar­un­ter far­ben­frohe, wei­che Griffe und zwei Aus­füh­run­gen eines Ver­län­gerers. – Wei­tere Uten­si­lien zeigte der Anbie­ter KUM, der mit dem „Pen­Cut“, einer Schere im Stift-Format, ein wei­te­res Pro­dukt von Ray­may ver­treibt (im letz­ten Jahr wurde der Zir­kel „Pen­Pass“ prä­sen­tiert). Hinzu kamen außer­dem „Scribble“, eine Kappe mit inte­grier­tem und ver­schließ­ba­rem Spit­zer, und der ergo­no­misch geformte „Satt­ler Grip“.

Karte mit abtrennbarem Bleistift

Seine pfif­fige Idee, eine 85 × 80 mm große Karte mit abtrenn­ba­rem Blei­stift, prä­sen­tierte der Erfin­der Karl-Heinz Bosch. Im unte­ren Teil sei­ner „snap-note“ befin­det sich eine knapp 1,5 mm lange und 0,9 mm dicke Mine, die sich durch den gefal­te­ten Kar­ton recht gut hal­ten und für eine kurze Notiz nut­zen lässt.

Faber-Castell stellte radier­bare und in zwei Durch­mes­sern erhält­li­che Farb­krei­den im „Grip“-Design vor, bot aber bedau­er­li­cher­weise keine Test­mög­lich­keit. Eber­hard Faber, seit 1. Januar Teil von Faber-Castell, kün­digte die „WINNER“-Reihe an, zu denen neben Farb­stif­ten auch der dicke „Tri-Winner“ gehört; die­ser ist einer der Nach­fol­ger des „Tricki Dicki“.

Eberhard Faber „WINNER”

Im zwei­ten Teil gibt es Neu­ig­kei­ten von STAEDTLER und LYRA.

Markiges Marketing (15)

Reklamemarke für Winckler's Ideal-Bleistift

Bei die­ser ver­gleichs­weise schlich­ten Rekla­me­marke kann ich mich sehr kurz fas­sen, denn ich weiß über­haupt nichts über sie und das bewor­bene Unter­neh­men. Hat viel­leicht meine geschätzte Leser­schaft einen sach­dien­li­chen Hin­weis zu dem 37 × 52 mm klei­nen Stück Bleistiftgeschichte?

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22400 Radierer …

… und damit wohl mehr als jedes Fach­ge­schäft hat Emese Kocsis aus Ungarn, noch dazu in einer Ord­nung, die ihres­glei­chen sucht (und zumin­dest bei mir sicher nicht fin­det). Äußerst bemerkenswert!

Nach­trag vom 14.4.23: Inzwi­schen sind es 45100.

Rüssel und Radierer (3)

Inha­ber einer Dau­er­karte für die­sen Zir­kus sind mit mei­nen alber­nen Anwand­lun­gen bes­tens ver­traut und wer­den daher nicht über­rascht sein, die unter­halt­same Ver­qui­ckung von gro­ßem Tier und klei­nem Gummi ein drit­tes Mal prä­sen­tiert zu bekom­men. Manege frei!

Aufsteckbarer Radierer aus Hong Kong

Der Büste eines Pro­mi­nen­ten gleich thront die­ser Ver­tre­ter der selt­sa­men Spe­zies auf dem der schwar­zen Spitze abge­wand­ten Ende des Blei­stifts und ist somit immer im Blick sowie zur Hand, wenn ein Feh­ler des Schrei­bers die fach­kun­dige Behand­lung durch einen fähi­gen Kopf erfor­dert. Details zur Iden­ti­tät des impo­san­ten Wesens und sei­nes Schöp­fers sucht man jedoch ver­geb­lich, so dass beide unbe­kannt blei­ben; ledig­lich der Schrift­zug „Hong Kong“ ver­rät etwas über die Her­kunft des gel­ben Hauptes.

Reklamemarke von Ferd. Marx & Co. aus Hannover

Auf den nur 32 × 47 Qua­drat­mil­li­me­tern einer his­to­ri­schen Rekla­me­marke ziem­lich groß machte sich das für den wei­chen Gummi des hier bereits genann­ten Her­stel­lers Ferd. Marx & Co. aus Han­no­ver auf­tre­tende Schwer­ge­wicht und ver­fehlte dank sei­nes Kali­bers wohl kaum die gewünschte und wer­bende Wirkung.

Radierer aus China

Weni­ger Ele- als viel­mehr Mikro­fant ist die­ser win­zige Kerl aus dem fer­nen Osten Asi­ens, der einen recht schüch­ter­nen und zurück­hal­ten­den Ein­druck macht, bei­nahe so, als traute er sich noch nicht ein­mal das Ent­fer­nen einer klei­nen Menge Gra­phit zu. Seine Beden­ken indes sind unnö­tig, hat er doch in mir einen ver­ständ­nis­vol­len Hal­ter, der ihn – wenn auch nicht ganz art­ge­recht – vor auf­rei­ben­den Ein­sät­zen bewahrt und statt­des­sen seine kräf­ti­ge­ren Kol­le­gen vorschickt.

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Graphit in Öl

„STAEDTLER Mars Lumograph 2B” von Paul Hutchinson

Für mich ein klei­nes Juwel ist die­ses Werk des neu­see­län­di­schen Künst­lers Paul Hut­chin­son, das ich vor gut sie­ben Wochen in Auf­trag gege­ben und mit gro­ßer Vor­freude erwar­tet habe. Seit ges­tern nun ziert das in mei­nen Augen sehr schöne Bild, noch nicht gerahmt und vor­erst pro­vi­so­risch auf­ge­stellt, den Schreib­tisch und wird mir täg­lich Freude bereiten.

J.S. STAEDTLER 1919 (5)

Als Abhilfe für den Schwund der von meh­re­ren Per­so­nen genutz­ten Schreib­ge­räte diente J.S. STAEDTLER im Kata­log des Jah­res 1919 sei­nen Kun­den den „Tele­phon­stift“ an.

Telephonstift

Aus­ge­stat­tet mit einer Ring­kap­sel ließ sich der in zwei Aus­füh­run­gen und dem Här­te­grad 2 erhält­li­che Blei­stift an einer Schnur oder Kette befes­ti­gen und so zumin­dest gegen das ver­se­hent­li­che Mit­neh­men sichern.

Telephonstift

Kleine Anmer­kung am Rande: Der Ein­druck, als handle es sich hier um eine frühe Form der heute gras­sie­ren­den Apo­stro­phi­tis, täuscht, denn nach mei­nem Wis­sen kam der Genetiv-Apostroph Anfang des 17. Jahr­hun­derts im Deut­schen auf und blieb bis ins ver­gan­gene hin­ein üblich.

Telephonstift

Auch wenn man damals mit der nicht nur in die­sem Kata­log zu fin­den­den Pro­dukt­viel­falt wohl zuwei­len über das Ziel hin­aus­schoss und damit viel­leicht man­che Kun­den ver­wirrt hat, so spricht sie mich doch auf­grund der zahl­rei­chen und sorg­fäl­tig aus­ge­führ­ten Details, die zudem meist einen prak­ti­schen Nut­zen hat­ten, sehr an.

Telephonstift

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Basteln mit dem Lexikaliker (9)

Manch­mal bie­ten das Notiz­buch und das Klemm­brett keine Hal­te­rung für den Blei­stift, und nicht immer ist eine Nach­rüs­tung mög­lich oder wün­schens­wert. Diese Lücke möchte ich mit einer klei­nen Bas­te­lei schlie­ßen, die ledig­lich eine 19 mm breite Foldback-Klammer und eine geringe Menge guten Kleb­stoff erfordert.

Bleistift mit Klammer

Zweck­mä­ßi­ger­weise klebt man die Klam­mer mög­lichst weit an das Ende des Blei­stifts (der hier gezeigte ist übri­gens ein Opera 285 von Schwan-STABILO).

Bleistift mit Klammer

Der mit­den­kende Teil mei­ner sehr geschätz­ten Leser­schaft wird jetzt bestimmt anmer­ken wol­len, dass eine stoff­schlüs­sige und dadurch nur mit Schä­den lös­bare Ver­bin­dung von ver­schlei­ßen­dem Blei­stift und wie­der­ver­wend­ba­rer Klam­mer nicht ganz der wahre Jakob ist. Da die­ser berech­tigte Ein­wand vor­her­seh­bar war, habe ich eine zweite Kon­struk­tion vor­be­rei­tet; diese arbei­tet mit einem klei­nen Rest des Schlauchs, der beim Anfer­ti­gen der Spit­zen­schüt­zer übrig­ge­blie­ben ist.

Bleistift mit Klammer

Auch wenn diese Vari­ante eine leichte und zer­stö­rungs­freie Tren­nung von schrei­ben­der und hal­ten­der Kom­po­nente erlaubt, so hat sie doch zwei Schwä­chen: Das Schlauch­stück schränkt die Aus­wahl der Stifte auf sol­che mit pas­sen­dem Durch­mes­ser ein und ver­rin­gert zudem die Öff­nung der Klam­mer (natür­lich könnte man eine grö­ßere neh­men, aber diese würde unser Hel­fer­lein erheb­lich sper­ri­ger machen).

Die dritte und deut­lich ein­fa­chere Lösung, die mir nach wei­te­rem Wüh­len in der men­ta­len Bas­tel­kiste ein­fiel, nutzt die Kraft eines Gum­mi­bands, das sich oben­drein an die Dicke des Schreib­ge­räts anpasst und ohne Kle­bung auskommt.

Bleistift mit Klammer

Trotz des Umstands, dass diese Aus­füh­rung den Stift­wech­sel etwas auf­wän­di­ger macht, ist sie auf­grund ihrer prak­ti­schen Vor­züge mein kla­rer Favo­rit und daher bereits im täg­li­chen Einsatz.

Bleistift mit Klammer

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