Stielaugen

Mit einem Automaten der nicht alltäglichen, nämlich der sparenden Art überraschte mich vor wenigen Tagen mein vielseitiger und ungewöhnlichen Dingen gegenüber sehr aufgeschlossener Kollege D. Während er den „Sparautomat für Butterbrotpapier“ zur praktischen Aufbewahrung seiner Mal- und Zeichengeräte nutzt, offerierte ihn (den Sparautomaten, nicht den Kollegen) der Hersteller Melitta vor mehr als 30 Jahren für die sichere und kontrollierte Teilung jenes Papiers, das die schmackhaften Stärkungen für unterwegs schützt.
Butterbrotpapier, Folie und anderes gerolltes Verpackungsmaterial für den Haushalt kam zur damaligen Zeit meist ohne integrierte Abreißhilfe in den Handel, so dass der Verbraucher entweder zur Schere greifen oder die benötigten Stücke z. B. an einer Tischkante abtrennen musste. Misslang letzteres – riss also das Material schräg ein oder trennte man gar zuviel ab –, ging etwas verloren. Hier setzte der Sparautomat an; wir wollen nun schauen, ob er hält, was sein Name verspricht.
Der rollenförmige, in den für den Hersteller auch heute noch typischen Farben Rot und Grün gehaltene Sparautomat besteht aus einem harten, splitteranfälligen Kunststoff mit einer Stärke von etwas über 2,5 Millimetern an den dicksten Stellen. Er ist 26 Zentimeter lang, hat einen Durchmesser von knapp 7 Zentimetern und wiegt gut 100 Gramm; zwei Rastungen halten Ober- und Unterseite zusammen. Die heute üblichen und zuweilen inflationär eingesetzten Kennzeichnungen für Materialart, Entsorgung, Lebensmitteltauglichkeit usw. fehlen beim Sparautomaten völlig, und so ist die fast über die ganze Länge gehende Bezeichnung neben dem Namenszug des Herstellers die einzige Aufschrift des Automaten.
Bei der Suche nach dem für den Test notwendigen Butterbrotpapier war ich überrascht darüber, dass einige Hersteller dieses auch heute noch in einer lediglich mit einer Banderole verpacken Rolle anbieten – der Sparautomat hätte also nach wie vor seine Berechtigung.
Zum Test des Sparautomaten habe ich mich für das Butterbrotpapier aus der Reihe „Fresh-Line“ (Art.-Nr. 14305) des hauptsächlich durch Einweg-Geschirr bekannten Herstellers Pap*Star entschieden. Der Pergament-Ersatz mit einer Materialstärke von 40g/m² misst 18 m × 25 cm, ist fettdicht und (für mich eigentlich unnötig) chlorfrei gebleicht. Die fast übereinstimmenden Maße von altem Sparautomat und neuer Rolle lassen auf einen Standard schließen.
Das Befüllen des Sparautomaten mit dem Butterbrotpapier ging erwartungsgemäß problemlos, und gleich beim Schließen fiel mir ein weiteres Leistungsmerkmal sehr positiv auf: Drückt man beide Hälften des Sparautomaten zusammen, wird das Papier eingeklemmt, so dass es beim Abreißen nicht weiter herausrutscht.
Nun konnte es losgehen, doch gleich der erste Test missglückte, da ich das Papier zu behutsam abriss:
Zum Greifen des Endes musste ich den Automaten leicht öffnen, was zwar etwas lästig, aber wohl nicht zu vermeiden ist, wird doch das Butterbrotpapier direkt an der Kante abgerissen und schaut dann nicht mehr heraus. Bei den nächsten Versuchen konnte der Sparautomat seine Stärken zeigen: Riss ich das Papier mit etwas Schwung und mehr in Richtung des Oberteils ab, lieferte er sauber getrennte Abschnitte jeder Größe.
Ich bezweifle, dass sich die Ausgabe für den Sparautomaten (dessen damaligen Preis ich leider nicht kenne) allein im Hinblick auf den Verlust durch ungünstig abgerissenes Papier lohnte, zumal auch er nicht verhindern konnte, dass man aufgrund unzulänglichen Augenmaßes ein zu großes Stück abtrennt. Doch da er Handhabung und Aufbewahrung des Butterbrotpapiers erheblich vereinfachte, hätte ich die Anschaffung dieses pfiffigen Küchenhelfers uneingeschränkt empfohlen.
Ich danke meinem Kollegen D. für die freundliche Leihgabe des Sparautomaten.
Gesucht werden zwei wilde, blau-gelbe Tiere, bestehend aus genoppten dänischen Acrylnitril-Butadien-Styrol-Spritzlingen und zuletzt gesehen in Rüsselsheim-Bauschheim am frühen Morgen mit drei kleinen Jungs im Alter von zusammen 57 Jahren. Sachdienliche Hinweise nimmt das Betreuungspersonal dieses Abenteuerspielplatzes gerne entgegen.

„Rüsselsheim“ ist nicht – wie ja viele immer noch glauben – die umgangssprachliche Bezeichnung für das geräumige Vorderteil der Herrenunterhose, sondern eine Stadt, deren Geschichte bis in das sechste Jahrhundert zurückreicht. Nicht ganz so alt ist der dort ansässige und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Automobilhersteller, aus dessen Werkhallen auch des Lexikalikers fahrbarer Untersatz stammt. Beide, Untersatz und Lexikaliker, haben heute früh gemeinsam und geschmeidig die eigentlich gar nicht so magische Grenze sowohl zum Odenwald als auch ins dritte Kilometer-Hunderttausend, dabei aber keine Fußgänger überfahren – und das sogar am ganz besonders von Paraskavedekatriaphoben gefürchteten Tag.
Ein ganz besonderes Erlebnis war für uns der gestrige Besuch der Außenstelle “Schriftguss, Satz & Druckverfahren” des Hessischen Landesmuseums Darmstadt. Dieses Museum zur Geschichte der Drucktechnik mit dem Schwerpunkt Buchdruck zeigt nicht nur historische Druckmaschinen, Hand- und Maschinensatz, Schriftguss und einiges mehr aus dem 19. bis zu den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts, sondern bietet Kindern und Erwachsenen auch die Möglichkeit, diese Techniken in Workshops kennenzulernen und so im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen.
Wer sich für Kultur- und Technikgeschichte, Typografie und Verwandtes interessiert, dem sei ein Ausflug in dieses lebendige und außergewöhnliche Museum wärmstens ans Herz gelegt.
Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Außenstelle Schriftguss, Satz & Druckverfahren
Kirschenallee 88 (ehemals „Haus für Industriekultur“)
64293 Darmstadt
Tel. 06151-889176
Website
Öffnungszeiten:
Di. bis Sa. 10–17 Uhr
Mi. 10–20 Uhr
So. 11–17 Uhr

Was ist hier im Ausschnitt zu sehen? Wer als erster einen Kommentar mit der richtigen Lösung und einer funktionierenden E-Mail-Adresse hinterlässt, bekommt einen grünen Lexikaliker-Bleistift frei Haus. – Selbstverständlich gebe ich keine E-Mail-Adressen weiter (siehe dazu auch „Häufig gestellte Fragen“).
Als alter Spielratz ein an nützlicher Technik sehr interessierter Mensch beeindruckte mich die Vorführung meines kompetenten Kollegen S. sehr, und noch bevor sich auch der zonebattler zu den begeisterten Nutzern gesellte, stand für mich fest: Auch ich komme zukünftig nicht mehr ohne einen GPS-Logger aus. Nach einen schnellen Recherche und einer noch schnelleren Bestellung ist nun der RoyalTek RGM-3800 mein unauffälliger Begleiter auf sportlichen und anderen Touren.

Dieses kleine Kästchen speichert bis zu zwölfmal pro Minute seine von Satelliten empfangenen Geokoordinaten sowie die jeweils aktuelle Uhrzeit und gibt mir so die Möglichkeit, zusammen mit geeignetem Kartenmaterial oder den Bildern von Google Earth die zurückgelegte Strecke zu betrachten.
Zum Lieferumfang und den technischen Daten wurde an zahlreichen anderen Stellen schon genug gesagt (z. B. bei Skybert), so dass ich mich hier auf ein paar Notizen aus der (noch kurzen) Praxis beschränken möchte.
Die Installation des notwendigen USB-Treibers verlief auf meiner XP-Kiste rasch und problemlos, ebenso die Kommunikation des Loggers mit dem PC (die englische Übersetzung der Programmtexte im mitgelieferten Data Downloader ist unkonventionell, beeinträchtigt die Benutzung des Geräts aber nicht). Die auf den Rechner übertragenen Daten liegen im NMEA-Format vor. Konverter, die dieses lesen und daraus .kml-Dateien für den Import nach Google Earth schreiben, gibt es in rauhen Mengen und ebensolchen Qualitäten – ein Programm verbog meine Strecke kräftig und versetzte sie um 180 km nord-nordwestlich. Nach ein paar weiteren Experimenten bin ich schließlich bei GPSBabel gelandet. Diese vielversprechende Open-Source-Software für die Kommandozeile kommt mit einer GUI und bietet zudem das direkte Auslesen der Daten, wobei jedoch leider keine Geräte von RoyalTek unterstützt werden.
Aufgrund des gestern wenig einladenden Wetters fand der erste Einsatz im Innern statt. Dazu loggte der Logger ein paar Stunden an derselben Stelle im Haus und bot mir so die Möglichkeit, die Schwankungen zu ermitteln:

Ein solcher einmaliger Test ist natürlich alles andere als repräsentativ, doch selbst mit einer (Un-)Genauigkeit von ± 40 m hätte ich keine Probleme.
Im zweiten Test begleitete mich das Kästchen auf meiner sonntäglichen Jogging-Runde. Kaum draußen, fiel mir auf, dass die grün blinkende oder leuchtende LED auf der Vorderseite sogar unter stark bewölktem Himmel fast nicht zu erkennen ist. Zum Glück deutlich besser zu sehen ist das jedoch rote Blinken, mit dem auf erschöpfte Batterien hingewiesen wird.

Der genaue Blick zeigte mir die recht hohe Genauigkeit der Aufzeichnung, die – gemessen mit dem in Google Earth integrierten Lineal – zu keinem Zeitpunkt mehr als etwa 20 Meter vom tatsächlichen Weg abwich.

Erstes Fazit: Für die Betrachtung von gejoggten und radgefahrenen Strecken sowie die Geokodierung von Fotos wird mir der kleine Protokollant sicher sehr gute Dienste leisten.
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