A.W. Faber

„Ihr Schreibtisch spricht über Sie!“

Der Kopier­stift, einst unver­zicht­bar vor allem im Büro und von allen gro­ßen Her­stel­lern in vie­len Vari­an­ten erhält­lich, ist aus dem All­tag ver­schwun­den und in der alten Qua­li­tät nur noch anti­qua­risch zu bekom­men1. Diese zwei­sei­tige Reklame2 von A.W. Faber für die Stifte der Serie „Copier CASTELL“ aus dem Jahr 19393 zeigt einen Teil der dama­li­gen Vielfalt.

„Ihr Schreibtisch spricht über Sie!“

Wäh­rend auf der Vor­der­seite die Kopier­stifte4 von A.W. Faber als Zierde des Schreib­tischs5 dar­ge­stellt wer­den und ein so aus­ge­stat­te­ter Arbeits­platz als Zei­chen der Freude an gutem Schreib­ge­rät inter­pre­tiert wird, zei­gen auf der Rück­seite das Motto „Gutes Hand­werk­zeug för­dert die Leis­tung“, die Tätig­kei­ten und die Anwen­dungs­fälle die Aus­rich­tung auf die Bürowelt.

„Ihr Schreibtisch spricht über Sie!“

Die Aus­wahl­kri­te­rien „Für schwar­zes, flot­tes Schrei­ben“, „nicht glän­zend bei Lam­pen­licht“ und „Star­kes Modell gegen Hand­er­mü­dung“ finde ich großartig.

„Ihr Schreibtisch spricht über Sie!“

Nicht nur den Tin­ten­stift 9605 Laub­grün würde ich heute sofort kau­fen und benutzen!

  1. Die aktu­el­len Kopier­stifte von Faber-Castell 9608, 9609 und 9610 haben eine 1992 geän­derte Rezep­tur und mei­nes Wis­sens mit ihren Vor­gän­gern nicht mehr viel gemein­sam.
  2. For­mat DIN A4.
  3. Angabe des Anbie­ters.
  4. Ich fasse hier Kopier- und Tin­ten­stifte zusam­men. – Zu letz­te­ren gab es auch eine Rekla­me­marke.
  5. Wenn mein Schreib­tisch über mich spricht, hört man bes­ser nicht so genau hin.

Johann Faber Alligator № 2

Ver­packt in einer Falt­schach­tel von Faber-Castell aus den 1970er Jah­ren: Ein Dut­zend des Johann Faber Alli­ga­tor № 2.

Johann Faber Alligator № 2

Und die­ser Blei­stift hat ein beson­de­res Detail.

Johann Faber Alligator № 2

Seine Gestal­tung wirkt wie aus den 1920ern und beinhal­tet einen per­si­schen Schrift­zug, der „Gemacht in Deutsch­land“ bedeu­tet1.

Johann Faber Alligator № 2

Doch er ist nicht so alt, wie er aus­sieht – Faber-Castell führte diese Vari­ante erst­mals im Kata­log von 1978 auf1. Bereits zu einem sehr ähn­li­chen Alli­ga­tor schrieb mein kun­di­ger Leser Her­bert R., dass die­ser in kei­nem Kata­log von Johann Faber zwi­schen 1910 und 1929 genannt wird , son­dern erst in Aus­lands­ka­ta­lo­gen von A. W. Faber ab 19512. – Der Alli­ga­tor wird heute noch ver­kauft, wenn auch als hexa­go­na­ler Faber-Castell Alli­ga­tor BBBB mit Radier­tip und ara­bi­scher Kenn­zeich­nung, von dem jähr­lich etwa 20 Mil­lio­nen Stück (!) gefer­tigt wer­den1.

Johann Faber Alligator № 2

Die Geschichte des rei­zen­den Tiers indes reicht weit zurück, denn die Wort-/Bildmarke „Alli­ga­tor“3 wurde bereits 1894 für Johann Faber4 ein­ge­tra­gen und ist damit mei­nes Wis­sens die zweit­äl­teste Blei­stift­marke, die noch genutzt wird5.

Johann Faber Alligator № 2

Der runde Blei­stift ist 7,2 mm dick und ein­fach ver­ar­bei­tet; seine Material- und Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät kommt lei­der nicht an das heran, was man von Faber-Castell kennt. Der Lack des Alli­ga­tor ist dünn und etwas unre­gel­mä­ßig, der Prä­ge­druck weder ganz sau­ber noch beson­ders gleich­mä­ßig und oben­drein in Form sil­ber­ner Punkte auf den Stif­ten ver­teilt; auch lässt sich das Holz (ver­mut­lich Weihrauch-Zeder) im Hand­spit­zer nicht son­der­lich leicht spit­zen. Die Mine ist nicht sehr bruch­fest und glei­tet nicht so gut. – Die Farb­ge­bung mit Schwarz und Sil­ber finde ich sehr ansprechend.

Johann Faber Alligator № 2

Für den täg­li­chen Gebrauch mag der Alli­ga­tor nicht mehr allzu attrak­tiv sein, doch der tra­di­ti­ons­rei­che Her­stel­ler Johann Faber mit sei­nem Logo aus zwei Häm­mern, die sehr alte Marke „Alli­ga­tor“ und der per­si­sche Schrift­zug als Zei­chen für die welt­weite Akti­vi­tät deut­scher Her­stel­ler lange vor der Glo­ba­li­sie­rung, wie wir sie heute ken­nen, machen ihn zu einem inter­es­san­ten Teil der Bleistiftgeschichte.

Den Alli­ga­tor habe ich von einem Leser mei­nes Web­logs, der Rest­be­stände hat und das Dut­zend6 für 10 Euro zzgl. Porto bei eBay Klein­an­zei­gen anbie­tet7.

  1. Quelle: Faber-Castell.
  2. Offen bleibt natür­lich, ob der Alli­ga­tor in den Kata­lo­gen von 1930 bis 1950 zu fin­den ist.
  3. Genauer: »THE “ALLIGATOR” Made in Nürn­berg (Ger­many)«. – Die Marke wurde 1943 auf A.W. Faber umge­schrie­ben.
  4. Johann Faber, der sein Unter­neh­men 1876 gegrün­det hat, ging im Jahr 1932 eine Zusam­men­ar­beit mit A.W. Faber ein und wurde zehn Jahre spä­ter von die­sem über­nom­men.
  5. Noch älter ist nur der Schwan, der 1875 ein­ge­tra­gen wurde (Quelle: „Mil­li­ons of Colors – One World. Eine Unter­neh­mens­ge­schichte im Zei­chen des Schwans“; Schwan-Stabilo 2009).
  6. Die Blei­stifte und die Falt­schach­tel sind in einem her­vor­ra­gen­den Zustand, doch letz­tere hat auf einer Lasche einen Abriss von der Folie, mit der die Stifte zu einem hal­ben Gros zusam­men­ge­packt wur­den. Laut Anbie­ter sind alle Schach­teln davon betrof­fen, doch ich emp­finde die­sen klei­nen Man­gel nicht als stö­rend.
  7. Nein, ich bekomme keine Pro­vi­sion.

Alt und neu

Heute nur ein Foto, und zwar von einem alten Faber-Castell Magi­cus und dem aktuellen.

Alt und neu

Der obere Magi­cus kam 1979 auf den Markt und war nicht lange erhält­lich. Er folgte der Vari­ante, die zwi­schen „MAGICUS“ und der Num­mer noch ein Ring hatte und die bis 1972 ange­bo­ten wurde. Danach gab es wohl eine wei­tere Pause, denn der untere Magi­cus wurde nicht vor 1993 ein­ge­führt (in die­sem Jahr trennte sich Faber-Castell von der Waage als Bild­marke). Er trägt auf der abge­wand­ten Seite den Strich­code und die GTIN.

Mehr zu die­sem beson­de­ren Blei­stift gibt es im Bei­trag „Faber-Castell Magi­cus“, den ich um Fotos der aktu­el­len Falt­schach­tel erwei­tert habe.

Danke an Faber-Castell für die Details!

Kurz notiert

  • Die kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten Patente „Mecha­ni­cal Pen­cil“ und „Mecha­ni­cal Pen­cil“ (ja, die hei­ßen beide so) zei­gen Details zum Druck­blei­stift Kuru Toga Dive von Mitsubishi/uni Japan. – Danke an Wow­ter für den Hinweis!
  • Für mich eine über­aus erfreu­li­che Ent­de­ckung ist das sehr lesens­werte Buch „Akten­kunde“ von Harald Rös­ler, erschie­nen 2015 bei Redi­roma1. Neben zahl­rei­chen Details zur Arbeit mit Akten ent­hält es umfang­rei­che Infor­ma­tio­nen zu Büro­ge­rä­ten und -mate­rial zum Lochen, Hef­ten, Bin­den und Orga­ni­sie­ren, aber auch zu Schreib­stof­fen und zur Ver­viel­fäl­ti­gung; dar­über hin­aus bie­tet es viele Abbil­dun­gen his­to­ri­scher und aktu­el­ler Büro­tech­nik. – Von die­sem Buch erfah­ren habe ich durch den Arti­kel „Akten sind bunt: Farb­stifte und ihr Wert für die Archiv­ar­beit“ im Web­log „Akten­kunde“. Danke an Kind7 für die Erwäh­nung des Arti­kels sowie an Jörg für seine Hin­weise auf die Rezen­sion die­ses Buchs und die Lese­probe!
  • Ganz neben­bei habe ich erfah­ren, dass Faber-Castell bereits 2017 die Pro­duk­tion sei­nes grü­nen Kopier­stifts ein­ge­stellt hat (der gelbe wurde schon lange davor aus dem Sor­ti­ment genom­men). Damit sind der rote, der blaue und der rot-blaue die letz­ten in Deutsch­land her­ge­stell­ten Ver­tre­ter die­ser Gat­tung2. – Von LYRA gibt es noch den Blei-Kopierstift 334 und den Ganz­ko­pier­stift 334 S, doch bei die­sen han­delt es sich um Zim­mer­manns­blei­stifte3.
  • Hin und wie­der schaue ich nach, ob es ältere Pro­dukte noch gibt. So war ich über­rascht, dass der Langkonus-Spitzer KUM 400-5L noch ange­bo­ten wird, aber die Mitte 2019 vor­ge­stell­ten Mes­sing­spit­zer 300-1 und 300-2 offen­bar nicht mehr. Ich habe wegen letz­te­rer auch bei KUM ange­fragt, aber lei­der keine Ant­wort bekommen.
  1. Ich hatte zunächst das Taschen­buch, fand das aber wegen des arg schma­len Bund­stegs nicht so gut les­bar und habe dann zur gebun­de­nen Aus­gabe gegrif­fen.
  2. Kopier­stifte gel­ten wegen der zuge­setz­ten Farb­stoffe als gif­tig. Faber-Castell hat jedoch bereits 1992 die Rezep­tu­ren sei­ner Kopier­stifte geän­dert und ver­wen­det seit­dem nur noch Farb­stoffe, die auch in der Lebensmittel- und Kos­me­tik­in­dus­trie ein­ge­setzt wer­den, so dass die Stifte unbe­denk­lich sind. Diese neuen Kopier­stifte las­sen sich leicht iden­ti­fi­zie­ren, denn 1993 hat sich Faber-Castell von der Waage als Bild­marke getrennt; Kopier­stifte ohne diese haben also eine Mine nach neuer Rezep­tur. – Inter­es­sant zu wis­sen wäre, ob (und wenn ja, wie) sich dadurch die Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten ver­än­dert haben.
  3. Ich weiß auch nicht, ob diese noch hier gefer­tigt wer­den, denn seit der Über­nahme von LYRA durch FILA im Jahr 2008 kom­men viele LYRA-Stifte aus China.

Chef

Ich bin hier der Chef und greife bei beson­de­ren Gele­gen­hei­ten gerne zu den Kopier­stif­ten 9134 und 9136 „Chef“ von A.W. Faber.

Chef

Sie waren von 1956 bis in die 1970er Jahre hin­ein erhält­lich und unter­strei­chen mit ihrem beein­dru­cken­den Durch­mes­ser von 10 Mil­li­me­tern meine Autorität.

Chef

Genug geplau­dert – es war­ten wich­tige Chef-Angelegenheiten.

Danke an 2nd_astronaut für diese Stifte!

„Immer gleiche Güte“

Mit die­ser Anzeige aus dem Jahr 1942 bewarb A.W. Faber seine Pro­dukte der Marke „CASTELL“ und deren gleich­blei­bende Qualität.

„Immer die gleiche Güte“

Auch die Her­stel­ler von Schreib­wa­ren lit­ten damals unter dem kriegs­be­ding­ten Man­gel. So war A.W. Faber bestrebt, selbst unter die­sen schwie­ri­gen Bedin­gun­gen „[a]llen Freun­den eines guten Arbeits­ge­rä­tes“ (eine schöne For­mu­lie­rung!) die gewohnte Güte zu bie­ten, und wies schon fast ent­schul­di­gend auf die aktu­el­len, ver­mut­lich ein­fa­che­ren Ver­pa­ckun­gen hin, wohl um den Beden­ken ent­ge­gen­zu­wir­ken, deren Inhalt wäre ähn­lich ein­fach aus­ge­führt und hätte daher nicht mehr die gewohn­ten Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten. – Neben der kla­ren, schnör­kel­lo­sen Spra­che gefal­len mir die Gestal­tung der Anzeige und natür­lich die Dar­stel­lung der Bleistiftspitze.

„Immer die gleiche Güte“

Zu sehen ist hier auch die bis 1993 als Bild­marke genutzte Waage, deren Geschichte 150 Jahre zurück­reicht, sowie der typi­sche „CASTELL“-Schriftzug, der 1912 ein­ge­tra­gen wurde. – Ich wüsste gerne, warum man zwi­schen Schreib- und Zei­chen­stif­ten unter­schie­den hat.

Für mich ist diese Anzeige ein schö­nes und inter­es­san­tes Stück Bleistiftgeschichte!

Kurz notiert

  • Pilot Japan hat sein Druckbleistift-Sortiment aus­ge­dünnt. Zu den fast 70 (!) im Kata­log 2022/2023 ab Seite 67 mit „Ende des Ver­kaufs, solange der Vor­rat reicht“1 mar­kier­ten, also abge­kün­dig­ten Model­len gehö­ren alle Time­line, die erst vor gut drei Jah­ren ein­ge­führ­ten Shaker 2020, die meis­ten Mogu­lair sowie einige S3 und S5 in 0,3 und 0,5 mm; auch den gel­ben S10 in 0,3 mm wird es nicht mehr lange geben.
  • Auch die Druck­blei­stifte von Rot­ring, pro­du­ziert und ver­trie­ben von Hol­bein Japan, wur­den weni­ger. Nicht mehr her­ge­stellt wer­den u. a. der Rot­ring 500 und 600, beide in 0,35 mm, der Rot­ring 300 in allen drei Strich­stär­ken und viele Tik­kys. Sie sind im aktu­el­len Kata­log von Hol­bein mit einem roten Stern und dem Ver­merk „Der Ver­kauf endet, wenn der Vor­rat auf­ge­braucht ist“1 gekenn­zeich­net2.
  • 14 Jahre nach der Ein­füh­rung des Kuru Toga hat Mitsubishi/uni Japan ein neues Stan­dard­mo­dell die­ses erfolg­rei­chen Druck­blei­stifts vor­ge­stellt. Beim die­sem sitzt der Dreh­me­cha­nis­mus nicht mehr in der Spitze, son­dern in der Mitte des Stifts, und zur neuen Gestal­tung des Schafts gehört eine zur Spitze hin etwas dicker wer­dende Griff­zone. Außer­dem ist der trans­pa­rente Teil, der den Blick auf die Mecha­nik ermög­licht hat, ent­fal­len; statt­des­sen gibt es jetzt ein klei­nes Sicht­fens­ter. Der neue Kuru Toga wird ab 20. Februar in 0,3 und 0,5 mm sowie jeweils vier Far­ben erhält­lich sein und 550 Yen (ca. 3,90 Euro) kosten.
  • Die im Jahr 1999 ein­ge­führ­ten Druck­blei­stift­mi­nen Ain von Pen­tel Japan, 2010 als ver­bes­serte Vari­ante unter dem Namen Ain Stein her­aus­ge­bracht, wur­den jetzt noch­mals wei­ter­ent­wi­ckelt. Nach drei Jah­ren Ent­wick­lungs­zeit gibt es seit kur­zem die neuen Ain-Minen, die noch bes­ser glei­ten und bruch­sta­bi­ler sein sol­len. Sie sind in 0,2 bis 1,3 mm und – abhän­gig vom Durch­mes­ser – in den Här­te­gra­den 4B bis 2H sowie in rot und blau (nur 0,5 mm) ver­füg­bar und wer­den in einer neu gestal­te­ten Ver­pa­ckung ange­bo­ten. Der Preis beträgt 220 Yen (knapp 1,60 Euro), wobei eine Ver­pa­ckungs­ein­heit je nach Durch­mes­ser und Här­te­grad 10 bis 40 Minen ent­hält. – Eine Chro­no­lo­gie der Fein­mi­nen von Pen­tel von 1960 bis heute gibt es in die­sem Arti­kel.
  • Neu von Pen­tel Japan ist der Druck­blei­stift Orenz AT (PP2005). Er hat einen auto­ma­ti­schen Minen­vor­schub und wird seit Januar in 0,5 mm und vier Schaft­far­ben zum Preis von 2000 Yen (gut 14 Euro) angeboten.
  • Im kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten Patent „Ver­fah­ren zur Her­stel­lung eines imprä­gnier­ten Holz­stücks, mit einem sol­chen Ver­fah­ren erhält­li­ches imprä­gnier­tes Holz­stück und Blei­stift mit einer Hülle aus einem sol­chen imprä­gnier­ten Holz­stück“ von Faber-Castell wird neben der Kari­bi­schen Kie­fer (Pinus cari­baea hon­du­ren­sis), die ich beim Faber-Castell 9000 ver­mute, auch die Kie­fern­art Pinus oocarpa aus Zen­tral­ame­rika erwähnt (siehe [0003] in der Patent­schrift), von der ich im Zusam­men­hang mit Blei­stif­ten noch nicht gehört habe. – Danke an Wow­ter für den Hin­weis auf die­ses Patent!
  1. Laut Google-Übersetzer.
  2. Ich habe den Ein­druck, dass der Minen­durch­mes­ser 0,3 mm immer sel­te­ner ange­bo­ten wird. So gibt es selbst von Penac, der Haus­marke von Koto­buki (also dem Her­stel­ler von Druck­blei­stif­ten über­haupt) nur noch ein ein­zi­ges Modell für 0,3-mm-Minen, und zwar den NP (Art.-Nr. SB0305-14).

Rot und Blau (5)

Der letzte Bei­trag zu die­sem Thema endete mit wei­te­ren Fra­gen zur Her­kunft des Rot-Blau-Stifts.

1871 wurde Eber­hard Faber vor dem United Sta­tes Cus­tom House1 in New York ange­hört. Ihm wurde vor­ge­wor­fen, inkor­rekte Anga­ben zu den von A.W. Faber aus Deutsch­land impor­tier­ten Waren gemacht, d. h. einen zu nied­ri­gen Wert ange­ge­ben zu haben. Von Sean Mal­one – er war mit der Unter­neh­mens­ge­schichte Eber­hard Fabers her­vor­ra­gend ver­traut – habe ich fol­gen­den Aus­schnitt aus dem Protokoll:

Rot und Blau (5)

The pri­ces of the Car­mine, Blue and Sibe­rian pen­cils and all the colo­red pen­cils vary from time to time, aside from the quan­tity purchased.

Q. Do you know whe­ther the colo­red pen­cils are, in point of fact, made by “A.W. Faber”, or purcha­sed by them?
A. They are purcha­sed by them.

Eber­hard Faber hat also aus­ge­sagt, dass die Farb­stifte nicht von A.W. Faber her­ge­stellt, son­dern zuge­kauft wur­den. (Er erhielt spä­ter eine Geld­strafe und musste den Dif­fe­renz­be­trag nach­zah­len.) Dies galt dann wohl auch für die Rot-Blau-Stifte.

Doch woher kamen sie?

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  1. Am United Sta­tes Cus­tom House (auch New York Cus­tom House) erhob die Zoll­be­hörde der USA die Bun­des­zölle auf impor­tierte Waren in New York City.
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