Papier

Kurz notiert

Der ita­lie­ni­sche Her­stel­ler Ogami hat auf der Paper­world 2012 Notiz­bü­cher aus „stone pa­per“ vor­ge­stellt. Die­ses Papier besteht zu 80% aus Cal­ci­um­car­bo­nat, das bei der Marmor­verarbeitung anfällt, und ent­hält zudem den Kunst­stoff HDPE (Poly­ethy­len hoher Dichte), ist also keine Freude für die Umwelt. (Übri­gens nutzt man bei der Papier­her­stel­lung schon lange Cal­ci­um­car­bo­nat, wenn auch in wesent­lich klei­ne­ren Men­gen, um das Papier hel­ler und glän­zend zu machen.) Auf der Buch­messe in Frankfurt/​Main vor zwei Wochen konnte ich ein Ogami-​Notizbuch tes­ten und war ent­täuscht – selbst mit zwei ansons­ten sehr leicht glei­ten­den Blei­stif­ten (Pen­tel Black Poly­mer 999 und Caran d’Ache 348) hatte ich den Ein­druck, als bremse das Papier den Stift, und so war das Schreib­ge­fühl unan­ge­nehm. Mit Füll­federhalter, so ein Mit­ar­bei­ter am Stand des deut­schen Ver­triebs, könne man das Papier gar nicht nut­zen, da es fast nichts auf­sauge. Die Gestal­tung der Ogami-​Notizbücher spricht mich an, doch die Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten emp­finde ich als ernüchternd.

Notizen

Notizen

Notizen

Notizen

Notiz­buch von Suhr­kamp. 94 × 155 mm (und damit klei­ner als die Taschen­bü­cher die­ser Reihe), 144 Blanko-​Seiten, ISBN 978-​3-​518-​06862-​5, 3 Euro. – Im zwei­ten Foto der Mitsu­bishi 9800.

Papier Plus

Schnö­des Uni­ver­sal­pa­pier? Pah! Der Fea­tures for­dernde User des 21. Jahr­hun­derts ver­langt mehr.

Papier Plus

Ihm und damit auch mir dient die Deut­sche Post ihr Mul­ti­funk­ti­ons­pa­pier an, das mir beim Ein­kauf von Ver­brauchs­ma­te­rial nicht nur auf­grund sei­ner Ver­pa­ckung sofort ins Auge fiel.

Papier Plus

Als Befür­wor­ter des bestim­mungs­ge­mä­ßen Gebrauchs habe ich umge­hend nach dem Hin­weis auf die Eig­nung des Mul­ti­funk­ti­ons­pa­piers für den von mir ange­streb­ten Verwen­dungszweck gesucht:

Papier Plus

Doch lei­der hat die­ser Hin­weis gefehlt, und so musste ich auf den Kauf des Multifunktions­papiers ver­zich­ten. Schade! – Ich hoffe jetzt auf das „Per­for­mance Paper Extra Power“ aus der noch ein­zu­füh­ren­den „Office Pro“-Serie.

Atoma

„Lösung sucht Pro­blem“ war mein ers­ter Gedanke, als ich vor eini­gen Jah­ren zum ers­ten Mal vom Atoma-​Konzept erfuhr. Mit Spi­ral­blö­cken, Ring- und Notiz­bü­chern sah ich alle Anwen­dungs­fälle abge­deckt und jeden Wunsch erfüllt. Seit knapp zwei Wochen jedoch benutze ich das Atoma-​Notizbuch täg­lich und möchte es nicht mehr mis­sen. Was hat mich umgestimmt?

Atoma

Im Zen­trum des von der Pape­te­rie Geor­ges Mot­tat in Bel­gien erdach­ten und 1948 paten­tier­ten Sys­tems ste­hen eine Scheibe mit ver­dick­tem Rand und eine etwa T-​förmige Lochung. Scheibe und Lochung hal­ten form­schlüs­sig inein­an­der, kön­nen aber auf­grund der Bieg­sam­keit des Papiers von­ei­ner­an­der gelöst und wie­der ver­bun­den sowie dank des Spiels gegen­ein­an­der bewegt werden.

Atoma

Diese Bin­dung hat meh­rere Vor­teile: Das Notiz­buch bleibt auf­ge­schla­gen flach lie­gen und lässt sich nicht nur leicht umblät­tern, son­dern auch kom­plett umschla­gen. Die Sei­ten las­sen sich umhef­ten, so dass man den Inhalt umor­ga­ni­sie­ren und auch unter­schied­li­che Linea­tu­ren benut­zen kann. Zudem ist es kom­pakt und (in der gezeig­ten Aus­füh­rung) preiswert.

Atoma

Als ich auf Blei­stift einen Ver­gleich zwi­schen dem Atoma und dem Stap­les Arc gele­sen und dabei von einer güns­ti­gen Bezugs­quelle erfah­ren habe, musste ich zuschla­gen und mir ein paar Atoma-​Notizbücher bestellen.

Atoma

Die von der Inter­na­tio­nal School of Brues­sels ange­bo­tene Aus­wahl des Atoma-​Sortiments umfasst die A5-​Variante in fünf Far­ben sowie pas­sende Ein­la­gen. Wie in der Unter­neh­mens­ge­schichte zu lesen, war genau die­ses Notiz­buch mit dem wol­ki­gen „Lyon“-Cover aus Kar­ton das erste, das damals auf den Markt kam. Man bekommt also bei der IBS einen Klas­si­ker, der oben­drein mit 2,50 Euro pro Exem­plar1 sehr güns­tig ist (Ver­sand­kos­ten fal­len übri­gens nicht an).

Atoma

Das in Bel­gien her­ge­stellte Notiz­buch hat 74 Blatt mit einem Gewicht von 90 g/​m², Kunststoff-​Scheiben in der Farbe des Karton-​Einbands2 und abge­run­dete Ecken. Der Ein­band ist zurück­hal­tend und geschmack­voll bedruckt; die blau linier­ten Ein­la­gen (Zei­len­höhe 8 mm) haben eine 30 mm breite Rand­spalte. Mate­rial und Ver­ar­bei­tung sind ohne Män­gel. – Das Papier ist nicht ganz so glatt und hält dem Radie­rer gut stand, was mir als Blei­stift­nut­zer sehr gut gefällt.

Atoma

Die Nach­teile möchte ich jedoch nicht ver­schwei­gen. Bis jetzt habe ich außer Manu­fac­tum, deren Edel-​Varianten mir zu teuer sind, keine Bezugs­quelle für Atoma-​Produkte in Deutsch­land gefun­den. Hinzu kommt der mit über 100 Euro sehr hohe Preis für den Locher, der die Anfer­ti­gung selbst­ge­stal­te­ter Ein­la­gen teuer macht. Auch für den Ein­satz z. B. als Kata­log eig­net sich das Sys­tem nur bedingt, denn dazu ist die Bin­dung nicht halt­bar genug.

Atoma

Das Atoma-​Patent ist 1998, also nach 50 Jah­ren, aus­ge­lau­fen, und so gibt es mit Aurora ADOC, Clai­re­fon­taine Clai­ring, ELBA vario-​zipp, Leven­ger Circa, Rol­la­bind und Stap­les Arc einige Alter­na­ti­ven. Ich bleibe aber lie­ber beim Ori­gi­nal, erst recht dann, wenn es so schlicht und güns­tig ist.

Atoma

Mein Fazit: Das Atoma-Notiz­buch ist eine feine Sache!

Nach­trag vom 15.10.12: Wie ich gerade von Atoma erfah­ren habe, kann man auch direkt dort bestellen.

Nach­trag vom 16.12.12: Ein wei­te­rer Anbie­ter die­ses Sys­tems ist Myn­do­logy in den USA.

  1. Die Ein­la­gen kos­ten 2 Euro pro 60 Blatt.
  2. Eine Aus­nahme ist das gelbe, das schwarze Schei­ben hat.

Denke (2)

Klei­ner und ver­mut­lich älter als das braune Notizblock-​Etui von IBM ist die­ses grau­blaue Exem­plar, das zudem über eine Schlaufe mit run­dem Blei­stift verfügt.

Denke (2)

Im 90 × 65 mm gro­ßen, gold­far­ben bedruck­ten Etui aus Kunst­le­der steckt ein 84 × 53 mm gro­ßer Abreiß­block, der ursprüng­lich um die 40 Blatt gehabt hat. Etwa ein Drit­tel der Blät­ter feh­len, und die Zeich­nun­gen auf eini­gen legen den Schluss nahe, dass auch mal ein Kind Freude an die­sem Uten­sil hatte.

Denke (2)

Neben dem Fir­men­slo­gan „THINK“ auf der Vorder- und „IBM“ auf der Rück­seite fin­den sich unter dem Block Anga­ben zum Nach­be­stel­len. – Im Gegen­satz zur brau­nen Vari­ante trägt diese nicht die Unter­neh­mens­werte.

Denke (2)

Mir gefal­len die gerin­gen Abmes­sun­gen, die Far­ben und der Stift, des­sen Lack mit dem Auf­druck kor­re­spon­diert. Der Slo­gan sagt mir als pas­sio­nier­tem Selbst­den­ker natür­lich be­sonders zu.

Denke (2)

Ich hätte nichts dage­gen, wenn die eine oder andere Firma statt der all­ge­gen­wär­ti­gen Werbe-​Kugelschreiber so etwas streuen würde.

Von Abbreviatur bis Zwischenschlag

Ich mag kleine Nach­schla­ge­werke, beson­ders dann, wenn sie alt sind und „Klei­nes a-​b-​c …“ hei­ßen. Heute daher ein Blick auf und in Her­mann Pal­mers „Klei­nes a-​b-​c der Dru­cke­rei“ aus dem Thebal-​Verlag in Stutt­gart. – Bil­der zum Ver­grö­ßern anklicken.

Von Abbreviatur bis Zwischenschlag

Augen­pul­ver, Bezeich­nung für beson­ders kleine, eng­ge­setzte u. des­halb schwer les­bare Schriftarten.

Cha­rak­ter­zeile ist die Zeile einer Besuchs- (Visiten-) Karte, die Beruf, Stel­lung od. Rang angibt. Wort­kür­zun­gen sol­len bei ihr tun­lichst ver­mie­den werden.

Von Abbreviatur bis Zwischenschlag

Eier­ku­chen, scherz­hafte Bezeich­nung für einen in- oder durcheinander­geschobenen Satz.

Von Abbreviatur bis Zwischenschlag

Eng­li­sche Höhe der Let­tern beträgt 62,03 Punkte gegen 62⅔ der deut­schen Normalhöhe.

Von Abbreviatur bis Zwischenschlag

Fak­tor (lat. Fak­tor = der Besor­gende) nennt man den tech­ni­schen Lei­ter einer Dru­cke­rei und in Groß­be­trie­ben die Vor­ste­her der ein­zel­nen Zweige im Buch­gewerbe, z. B. Set­ze­rei, Buch­dru­cke­rei, Buch­bin­de­rei, gleich­sam Meis­ter, der auch im all­ge­mei­nen die Meis­ter­prü­fung abge­legt haben muß.

Von Abbreviatur bis Zwischenschlag

Hering, beim Buch­dru­cker die Bezeich­nung für Ver­weis, Rüge, Rüffel.

Kus­tos, die am Schluß einer rech­ten Seite meist allein auf dem Ende einer Zeile ste­hen­den Anfangs­sil­ben oder Wör­ter der nächst­fol­gen­den Seite, die den Leser hin­über­lei­ten soll­ten. Heute nicht mehr üblich.

Von Abbreviatur bis Zwischenschlag

Land­kar­ten­pa­pier, zum Druck von Land­kar­ten aus bes­ten Faser­stof­fen her­gestelltes, gut geleim­tes Spe­zi­al­pa­pier, an das beson­dere Anfor­de­run­gen in Bezug auf Dehn­bar­keit gestellt wer­den, da es sich beim Über­ein­an­der­dru­cken ver­schie­de­ner Far­ben, das meist im Stein­druck unter star­kem Feuch­ten erfolgt, nicht ver­zie­hen darf.

Von Abbreviatur bis Zwischenschlag

Lay-​out, eine aus dem Ame­ri­ka­ni­schen über­nom­mene Bezeich­nung für eine → Anord­nungs­skizze für einen Druckauftrag.

Lexi­kon, ein frü­her übli­ches Papier­for­mat von 50×65 cm Sei­ten­länge. Heute ersetzt durch DIN → Papierformate.

Von Abbreviatur bis Zwischenschlag

Melo­ty­pie, Bezeich­nung für die satz­tech­ni­sche Her­stel­lung von Musiknoten.

Von Abbreviatur bis Zwischenschlag

Pachulke, Bezeich­nung für den Set­zer, der nicht voll­stän­dige Satz­ar­beit lie­fert, son­dern nur Teil­satz herstellt.

Von Abbreviatur bis Zwischenschlag

Signa­tur. 1. eine runde oder eckige Ein­ker­bung an der Vor­der­seite jeder Druck­type. Sie dient zur leich­te­ren Unter­schei­dung von ähn­li­chen Schrif­ten glei­chen Kegels und ermög­licht dem Set­zer, die Typen durch blo­ßes Abfüh­len mit dem Fin­ger in die rich­tige Stel­lung im Win­kel­ha­ken zu brin­gen. 2. Signa­tur des Druck­bo­gens → Norm.

Von Abbreviatur bis Zwischenschlag

Speck, scherz­hafte, aber oft gebräuch­li­che Bezeich­nung für irgend­ei­nen Vor­teil (Speck­satz, Speck­zeile, Speck­schie­bung für güns­ti­ges Manu­skript usw.).

Von Abbreviatur bis Zwischenschlag

Zeug nennt der Set­zer alle Buch­sta­ben, die am Schrift­bild oder sonst beschä­digt und zum Druck nicht mehr geeig­net sind. Sie wer­den in der Zeug­kiste gesam­melt und spä­ter eingeschmolzen.

Von Abbreviatur bis Zwischenschlag

Hein­rich Pal­mer: Klei­nes a-​b-​c der Dru­cke­rei. Mit vier Farb­ta­feln, Lei­nen­ein­band. Theba-​Ver­lag, Stutt­gart, 2. erwei­terte Auf­lage, ohne Jah­res­an­gabe (ver­mutl. 1950er Jahre). 11 × 15 cm, 120 Sei­ten. – Der Blei­stift im ers­ten Bild ist ein A.W. Faber Gold­fa­ber 1221 HB; die Blei­let­tern hal­ten das Büch­lein offen.

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