Musgrave

Kurz notiert

  1. Auf die Ori­en­tal San­gyo Co., Ltd., Teil der Tokai Car­bon Co., Ltd., bin ich zum ers­ten Mal bei mei­ner Recher­che zum Pen­tel Black Poly­mer 999 gesto­ßen.
  2. Im Text heißt es „This is the only com­pany in Japan to make pen­cil leads and other car­bon gra­phite items“, doch das wage ich zu bezwei­feln (ver­mut­lich ist es eine Fehl­in­ter­pre­ta­tion der Ein­blen­dung).
  3. Die­ses Video kommt mir jedoch bekannt vor; gut mög­lich, dass es schon älter ist.

Kurz notiert

  • Unter dem Namen „Forest Sup­porter“ haben der japa­ni­sche Her­stel­ler Mitsubish/uni, die japa­ni­sche Post, der Saat­gut­pro­du­zent Sakata und der Bil­dungs­aus­schuss des Bezirks Shi­na­gawa (Tokio) ein Recycling-Konzept für Blei­stifte vor­ge­stellt. Im Zen­trum steht der aus einer hei­mi­schen Zypresse gefer­tigte Blei­stift, bei dem die Mine nur bis gut zur Hälfte in das Holz geht und des­sen Rest nach Gebrauch gemah­len und als Dün­ger benutzt wird. Die Ver­lei­mung und die Lackie­rung sind auf diese Wei­ter­ver­wen­dung abge­stimmt, und zur Sam­mel­box für den „Forest Supporter“-Bleistift gehört eine wei­tere für die Stum­mel kon­ven­tio­nel­ler Blei­stifte, die ener­ge­tisch genutzt werden.
  • Die Frage, ob es den Druck­blei­stift­klas­si­ker Pen­tel P200 in 0,4 mm gab, beschäf­tigt Fans und andere schon seit vie­len Jah­ren. Soweit ich weiß, war diese Vari­ante nie erhält­lich, doch wer das ändern möchte, bekommt von isu, der auch mir schon zu man­cher Son­der­an­fer­ti­gung ver­hol­fen hat hat (z. B. zum Pilot S15), Hin­weise zum Bau eines P204.
  • Den Radie­rer Zi-Keshi von Kut­suwa aus Japan, des­sen Späne sich mit einem Magne­ten ein­sam­meln las­sen, gibt es nicht nur mit Shiba-Manschette und in eini­gen ande­ren Aus­füh­run­gen, son­dern jetzt auch mit Auf­fang­be­häl­ter.
  • Der Pla­ner Hobo­ni­chi Techo und der Blei­stift STAEDTLER Mars Lumo­graph haben den Good Design Long Life Design Award 2021 erhal­ten, und für den Kugel­schrei­ber MONO graph sowie den Kle­be­rol­ler Pit Air von Tom­bow gab es den Good Design Award 2021.
  • Ein Teil­neh­mer auf Red­dit hat den Spit­zer Faber-Castell Janus 4048 mit dem Mes­ser des M+R Pol­lux bestückt und ein beein­dru­cken­des Ergeb­nis erzielt. Natür­lich habe ich das auch ver­sucht, doch was bei mir her­aus­kam, zeige ich bes­ser nicht.
  • Der US-amerikanische Bleistift-Hersteller Mus­grave und der japa­ni­sche Spitzer-Produzent NJK haben sich zusam­men­ge­tan und einen Behäl­ter­spit­zer auf den Markt gebracht. Er ist aus Alu­mi­nium und hat einen Kunststoff-Einsatzspitzer mit zwei Mes­sern. – Danke an Ste­phen für den Hinweis!
  • Eine aus­führ­li­che Dar­stel­lung der Geschichte und zahl­rei­cher Pro­dukte der öster­rei­chi­schen Brevillier-Urban Blei­stift­fa­brik A.G., die als Schmiede und Schrau­ben­fa­brik begann, gibt es unter „AT | G | Graz-Gösting | Brevillier-Urban Blei­stift­fa­brik A.G.“.
  • Vor eini­gen Wochen hat Faber-Castell die Reihe Pitt Gra­phite Matt um die Grade 10B, 12B und 14B erwei­tert, so dass es die­sen Blei­stift nun in acht Här­te­gra­den gibt. Ich habe ihn mir in 14B bestellt, fand aber den ers­ten Test ernüch­ternd: Er ist zwar wirk­lich matt, glei­tet aber so, als ent­hielte er Ruß, und hat für mich eher den Här­te­grad 7B.
  • Als zufrie­de­ner Nut­zer des uni-ball Signo Needle hat mich die Vor­stel­lung des uni-ball one neu­gie­rig gemacht. Seine Far­ben sol­len inten­si­ver sein und weni­ger stark reflek­tie­ren, und nach län­ge­rer Nut­zung von vier Farb­va­ri­an­ten kann ich das bestä­ti­gen, wobei es mir die schwarze beson­ders ange­tan hat. – Der uni-ball one F hat die glei­che Mine, aber andere Schaft­far­ben und eine Metall­spitze, durch die der Schwer­punkt wei­ter nach vorne rückt.

Bleistifthölzer (7)

Mus­grave in den USA bie­tet einen beson­de­ren Blei­stift an.

Bleistifthölzer (7)

Der Ten­nes­see Red ist aus der Vir­gi­ni­schen Zeder1 (Juni­pe­rus vir­gi­niana, engl. [eas­tern] red cedar) gefer­tigt. Die­ses Holz war frü­her für Blei­stifte üblich, wurde dann aber knapp und durch die Kali­for­ni­sche Weihrauch-Zeder (Calo­cedrus decur­rens, engl. incense cedar) abge­löst. Diese Umstel­lung fand bereits vor vie­len Jahr­zehn­ten2 statt, und so trifft man heute keine Blei­stifte aus Vir­gi­ni­scher Zeder mehr an.

Auch Mus­grave hat die­ses Holz vor lan­ger Zeit genutzt3. Man nahm den reich­li­chen Bestand vor Ort in Ten­nes­see und ver­ar­bei­tete sogar Zaun­bret­ter von Far­mern, denen man dafür Metall­zäune gab. Am Anfang hat man die Brett­chen auch nach Europa ver­kauft, doch vor etwa 100 Jah­ren schrumpfte der Bestand und man ging zur Kali­for­ni­schen Weihrauch-Zeder über. Die Pläne, erneut zum his­to­ri­schen Holz zu grei­fen, gab es schon län­ger, und 2019 brachte man den Ten­nes­see Red auf den Markt.

Die Fer­ti­gung barg einige Her­aus­for­de­run­gen, und so sind die Minen im Ten­nes­see Red nicht immer zen­trisch und man­che Exem­plare ganz leicht gekrümmt. Mus­grave spricht diese Pro­bleme offen an, was mir sehr sym­pa­thisch ist, und emp­fiehlt auch einen elek­tri­schen Spit­zer. Es fällt auf, dass sich der werk­sei­tig unge­spitzte Ten­nes­see Red selbst in der Gra­nate nicht ganz so leicht spit­zen lässt; ich ver­mute, dass das Holz nicht mit den heute übli­chen Ver­fah­ren behan­delt wurde und daher nicht die ver­traute leichte Schneid­bar­keit bie­tet. Unnö­tig zu sagen, dass das Duft der Vir­gi­ni­schen Zeder groß­ar­tig ist und ganz anders als das der (oben­drein auch mal mit Aro­men behan­del­ten) Weihrauch-Zeder. – Wäh­rend die Her­stel­ler frü­her das rote Kern­holz für höher­wer­tige und und das gelblich-weiße Splint­holz für güns­tige Blei­stifte genutzt haben, unter­schei­det Mus­grave nicht und ver­wen­det auch nur Klar­lack4, so dass es zu unge­wöhn­li­chen, aber durch­aus reiz­vol­len Fär­bun­gen kommt.

Bleistifthölzer (7)

Wei­tere inter­es­sante Details zu Mus­grave gibt es unter „Mus­grave and the pen­cil sup­ply chain“ bei pen­cil talk.

Danke an Matt für den Ten­nes­see Red!


Da ich Inter­esse an wei­te­ren Exem­pla­ren des Ten­nes­see Red5 und auch am Sin­gle Bar­rel 1066 hatte, aber bei der Online-Bestellung kein Ver­sand nach Deutsch­land mög­lich ist, habe ich mich an das Unter­neh­men gewandt und gefragt, ob man nicht eine Aus­nahme machen könne. Lei­der bekam ich keine Ant­wort, doch ein Leser mei­nes Web­logs, der sich nach einen euro­päi­schen Ver­trieb erkun­digt hat, wurde auf Makers Cabi­net in Eng­land ver­wie­sen. Die­ses Unter­neh­men, Her­stel­ler des Hovel und des Iris, hat aller­dings keine Pro­dukte von Mus­grave im Online-Shop, dafür aber eine bemer­kens­werte For­mu­lie­rung in den Geschäfts­be­din­gun­gen: „We reserve the right to refuse ser­vice to anyone for any reason at any time.“ Das ist alles nicht sehr erquicklich.

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  1. Genau­ge­nom­men ist „Vir­gi­ni­sche Zeder“ nur eine der alter­na­ti­ven Bezeich­nun­gen für den – wie der Baum bota­nisch kor­rekt heißt – Vir­gi­ni­schen Wachol­der. Da die­ser Name im Zusam­men­hang mit Blei­stif­ten außer­halb von Fach­krei­sen jedoch unüb­lich ist, bleibe ich bei „Vir­gi­ni­sche Zeder“.
  2. Etwa 50 bis 100 Jahre; die Anga­ben streuen stark, auch bei Mus­grave (siehe fol­gende Fuß­note).
  3. Unter „The History of our Ten­nes­see Red™ Pen­cil“ heißt es „But fast-forward to the ’60s and ’70s – we pha­sed out cedar pen­cils made from Eas­tern Red Cedar and repla­ced it with the more abun­dant and easier to use Cali­for­nia Incense Cedar“, doch unter „A Shift to Pro­duc­tion“ schreibt man „The pivot to pro­duc­tion from mil­ling in 1919 was timely because toward the mid-1920s, Ten­nes­see sources of red cedar logs and rail fen­ces slowly star­ted to dwindle. It was then the Cali­for­nia incense cedar – a fast-growing, ple­n­ti­ful wood with simi­lar cha­rac­te­ristics to the Ten­nes­see variety – repla­ced it.“
  4. Übri­gens wurde erst der Prä­ge­druck und dann der Klar­lack auf­ge­bracht.
  5. Vor allem die aus dem glei­chen Holz gefer­tigte Box mit 24 Blei­stif­ten fand ich sehr atrak­tiv.
  6. Die­ser Blei­stift ist Mus­gra­ves ande­rer aus der Vir­gi­ni­schen Zeder gefer­tigte Blei­stift, doch im Gegen­satz zum Ten­nes­see Red wurde der Sin­gle Bar­rel 106 nicht aus neuem Holz, son­dern aus alten Brett­chen gefer­tigt, die man in den 1930er Jah­ren ver­ges­sen und viele Jahre spä­ter wie­der­ge­fun­den hat.

Kurz notiert

  • Unter dem Titel „Die Macht des Blei­stifts in der digi­ta­len Welt“ wid­met sich das Baye­rische Fern­se­hen am heu­ti­gen 19.11. um 22.30 Uhr der Zeich­nung und ihrer zuneh­menden Be­deutung und beglei­tet dazu (so der Sen­der) „Zeich­ne­rin­nen und Zeich­ner, Künst­ler und Laien, in Deutsch­land und der Welt“. – Danke an Mat­thias für den Hinweis!
  • Für den Blei­stift Sin­gle Bar­rel 106 hat die Mus­grave Pen­cil Com­pany aus Shel­by­ville, Ten­nessee (USA) alte Zeder-Brettchen genutzt, die Ende der 1930er Jahre vom letz­ten Holz­export nach Europa übrig geblie­ben sind und viele Jahre spä­ter in einem ein­ge­stürz­ten Lager­haus ent­deckt wur­den. Die Gestal­tung des Stifts, seine Verpa­ckung und natür­lich die Geschichte gefal­len mir sehr gut, und so bedaure ich, dass Mus­grave kei­nen Ver­sand nach Deutsch­land anbie­tet. – Danke an Ste­phen von pen­cil talk für den Hinweis!
  • Mit dem bruch­sta­bi­len Radie­rer Tough erwei­tert der japa­ni­sche Her­stel­ler am 28.11. Tom­bow seine MONO-Reihe.
  • Neu von Mitsubishi/uni, ab 22.11. im japa­ni­schen Han­del und an Kin­der gerich­tet: Der Blei­stift Hat­a­toco sowie wei­tere Far­ben der Bleistift-Serie Palette.
  • Wohl schon eine Weile auf dem Markt, aber für mich neu: Der Radie­rer Zi-Keshi von Kut­suwa mit Tier­mo­ti­ven, dar­un­ter auch ein Shiba Inu.

Nach­trag vom 20.11.19: Heute hat Tom­bow die Pres­se­mit­tei­lung zum Radie­rer Tough veröffentlicht.

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