J.S. STAEDTLER 1919 (9)

Nicht nur Schwan hatte Techniker-​Etuis im Sor­ti­ment, son­dern auch J.S. STAEDTLER, wie die­ser Aus­schnitt aus dem Kata­log von 1919 zeigt.

J.S. STAEDTLER 1919 (9)

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Die Papp­schach­tel, deren Gestal­tung mich an das Krokier-​Etui Nr. 3144 von Johann Faber erin­nert, ent­hielt zehn kurze, runde Farb­stifte, die wahl­weise unbe­han­delt oder poliert waren. (Mit „poliert“ bezeich­nete damals lackierte Stifte, denn diese wur­den oft noch von Hand mit einem Tuch poliert.)

J.S. STAEDTLER 1919 (9)

Wie man auf die Länge von 11 cm kam, ist mir unklar (auch die Her­kunft der Stan­dard­länge von 17,5 mm kenne ich bis heute nicht).

J.S. STAEDTLER 1919 (9)

Die Gestal­tung sowohl des Etuis als auch des Kata­logs finde ich anspre­chend. Für den Men­gen­satz kam die Beh­rens Anti­qua von Peter Beh­rens und für die Über­schrif­ten die Fette Bernhard-​Antiqua von Prof. Lucian Bern­hard zum Ein­satz; beide Fonts gefal­len mir. – Ich halte es für mög­lich, dass der Rah­men­schmuck des Eti­ketts eben­falls von Peter Beh­rens stammt

J.S. STAEDTLER 1919 (9)

Die Lücken in der Num­me­rie­rung dürf­ten dar­auf zurück­zu­füh­ren sein, dass die Stifte die­ses Etuis ein Teil des kom­plet­ten Sor­ti­ments waren.

J.S. STAEDTLER 1919 (9)

Wie bei den Land­kar­ten­stif­ten zeig­ten Abbil­dun­gen die Ver­wen­dung des Inhalts – für mich ein wei­te­res reiz­vol­les Detail.

J.S. STAEDTLER 1919 (9)

Der kleine Mond, dies­mal recht ernst, durfte natür­lich nicht fehlen.

J.S. STAEDTLER 1919 (9)

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Als ich von dem Ange­bot unter www.bleistiftverlaengerung.de erfuhr, wusste ich, dass es nicht bei einer Erwäh­nung bleibt, und so dau­erte es nicht lange, bis ich mich in ein Exem­plar ver­guckt hatte.

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Vor­ges­tern traf das gute Stück wohl­be­hal­ten ein und erfreute mich bereits ver­packt, denn es war in einen infor­mie­ren­den Bei­le­ger gehüllt und mit einem Krei­sel aus Kirsch­holz geschmückt.

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Mein Ver­län­ge­rer ist aus dem Laub­holz Ara­riba Ama­rello (regio­nal „Putu­muju“), das in Mittel- und Süd­ame­rika wächst und mir auf­grund sei­ner Fär­bung sehr gefällt.

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Das Uten­sil ist 125 mm lang, hat einen Durch­mes­ser von 11 mm an der Griff­zone bis knapp 13 mm am Ende und wiegt mit Klemm­ring gut 10 g. Die Öff­nung für den Stift misst etwa 7,5 mm und ist 102 mm tief; gerade letz­te­res ist sehr prak­tisch, kann man doch so auch Stifte ver­län­gern, die für die her­kömm­li­chen Ver­län­ge­rer noch nicht kurz genug sind. – Der 4,5 mm breite Klemm­ring hat einen Außen­durch­mes­ser von 12,5 mm.

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Die Tech­nik ist ein­fach und zuver­läs­sig und hat eine eigene Ästhe­tik. Durch den leicht koni­schen und gut sit­zen­den Ring wer­den sogar Stifte mit nur 10 mm Länge (exklu­sive Spitze) sicher gehal­ten, was am mit­ge­lie­fer­ten Stum­mel gezeigt wird.

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Auch die strenge, fast zylin­dri­sche Form und die Ein­dre­hung am abge­run­de­ten Ende halte ich für gelungen.

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Die Ver­ar­bei­tung des Ver­län­gerers ist sehr gut, und es macht Freude, ihn zu benut­zen. Nicht uner­wähnt las­sen möchte ich jedoch, dass sein Innen­durch­mes­ser die Aus­wahl der ver­län­ger­ba­ren Stifte etwas ein­schränkt, doch die hier­zu­lande erhält­li­chen Blei­stifte von STAEDTLER, Schwan-​STABILO und Faber-​Castell pas­sen per­fekt1. Nut­zer von Blei­stif­ten mit abwei­chen­den Durch­mes­sern haben aber die Mög­lich­keit, sich einen Ver­län­ge­rer nach Wunsch anfer­ti­gen zu las­sen. – Der Ring stört mich beim Grei­fen nicht.

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Der Ver­län­ge­rer hat 9,95 Euro gekos­tet und für den Ver­sand fie­len 2,95 Euro an – ein fai­rer Preis, wie ich finde. Man­che Stü­cke sind etwas teu­rer, doch der Blick auf das Sor­ti­ment lohnt, nicht zuletzt des­halb, weil die­ses Ange­bot in Deutsch­land mei­nes Wis­sens ein­ma­lig ist.

  1. Die aktu­el­len Blei­stifte der erwähn­ten Her­stel­ler haben einen Durch­mes­ser von etwa 7,3 bis 7,4 mm (Schlüs­sel­weite 6,8–7,0 mm); der Pen­tel Black Poly­mer 999 und der Mitsu­bi­shi uni (beide 7,8 mm und Schlüs­sel­weite 7,0 mm) pas­sen nicht mehr.

Tonware

Neu in der Rubrik „Brauch‘ ich zwar nicht, muss ich aber haben“: Ein alter Aschen­be­cher von STAEDTLER.

Tonware

Das 150 mm breite, 38 mm hohe und gut 400 g schwere Stück ist ver­mut­lich aus gla­sier­tem Stein­gut und trägt keine Kenn­zeich­nun­gen. Der Mar­s­kopf, wie er hier zu sehen ist, wurde 1925 bis 1952 benutzt, und so ist der Aschen­be­cher 61 bis 88 Jahre alt.

Tonware

Natür­lich wird er bei mir nie mit Asche in Berüh­rung kom­men1, son­dern mich ander­wei­tig erfreuen. So könnte er z. B. als deko­ra­tive Ablage für Blei­stift­stum­meln dienen.

Tonware

Außer der in mei­nen Augen sehr schö­nen Gestal­tung gefällt mir, dass der Aschen­be­cher und der Blei­stift den Ton gemein­sam haben.

  1. Stamm­le­ser wis­sen von mei­ner Gewohn­heit des Nicht­rau­chens.

Blick in die Zukunft

Wie der Blei­stift der Zukunft aus­se­hen wird, weiß natür­lich nie­mand, doch einen Ein­druck des­sen, was kom­men könnte, geben Patente und Gebrauchs­mus­ter. Die für mich span­nendste Quelle ist das Espa­ce­net des Euro­päi­schen Patent­amts, denn die­ses bie­tet freien Zugriff auf über 80 Mil­lio­nen Patent­do­ku­mente aus aller Welt1.

Blick in die Zukunft

Start­seite des Espa­ce­net beim EPA

Doch wie in einer sol­chen Fülle suchen und fin­den? Dazu gibt es ver­schie­dene Möglich­keiten, von denen hier eine beschrie­ben sei2. Um sich einen Über­blick über die veröffent­lichten Patent­schrif­ten eines bestimm­ten Gebiets zu ver­schaf­fen, ist die Kennt­nis der IPC (Inter­na­tio­nal Patent Clas­si­fi­ca­tion3 oder der CPC (Coope­ra­tive Patent Clas­si­fi­ca­tion) hilf­reich. So sind z. B. „Geräte zum Schrei­ben oder Zeich­nen“ unter der IPC B43K und „Arti­kel zum Beschrei­ben oder zum dar­auf Zeich­nen; Zube­hör zum Schrei­ben oder Zeich­nen“ unter der IPC B43L zu fin­den. Geht man mit der B43K in die Klas­si­fi­ka­ti­ons­su­che, erhält man eine Über­sicht der B43K und wei­tere Auswahlmöglichkeiten.

Blick in die Zukunft

Klas­si­fi­ka­ti­ons­su­che

Blick in die Zukunft

Über­sicht der B43K

Über die B43K 19/​00 (Schreib­stifte ohne Schreib­mi­nen­vor­schub, Grif­fel, Farb­stifte und Schreib­krei­den) geht es zur B43K 19/​02 (Blei­stifte und Farbstifte).

Blick in die Zukunft

Klas­si­fi­ka­ti­ons­su­che für die B43K 19/​00

Blick in die Zukunft

B43K 19/​02 aus­ge­wählt und die in Suche übernommen

Ein Klick in das Käst­chen links vom Ein­trag über­nimmt die IPC in die Aus­wahl unter „Ausge­wählte Klas­si­fi­ka­tio­nen“ in der lin­ken Sei­ten­leiste, und ein Klick auf „Patente fin­den“ darun­ter lie­fert schließ­lich die Tref­fer­liste mit dem zuletzt ver­öf­fent­lich­ten Doku­ment an ers­ter Stelle. – Sehr nütz­lich ist die Mög­lich­keit, den RSS-​Feed die­ser Suche zu abon­nie­ren; dazu klickt man auf das oran­ge­far­bene Sym­bol rechts neben der Über­schrift „TREFFERLISTE“.

Blick in die Zukunft

Tref­fer­liste für die B43K 19/​02

Die Anwahl eines Ein­trags führt zu des­sen Ein­zel­an­sicht. Hier z. B. das Patent für ein koni­sches Schreib­ge­rät von Herlitz:

Blick in die Zukunft

Ein­zel­an­sicht des Patents DE102011004072

Von den in die­ser Ansicht ver­füg­ba­ren Funk­tio­nen sei nur eine genannt, und zwar die An­zeige des Ori­gi­nal­do­ku­ments, aus­wähl­bar in der lin­ken Seitenleiste:

Blick in die Zukunft

Anzeige des Ori­gi­nal­do­ku­ments DE102011004072

(Das paten­tierte Schreib­ge­rät von Her­litz erin­nert mich ein wenig an die koni­schen Blei­stifte von Eagle vom Ende des 19. Jahr­hun­derts, aber es setzt mit den asym­me­tri­schen Griff­nu­ten noch eins drauf.)

Zum Abschluss und als Anre­gung zum Stö­bern ein paar Patente zu Stif­ten und Spit­zern, die mir auf­ge­fal­len sind und die ich sehr inter­es­sant finde:

  • A method of manu­fac­tu­ring a pen­cil, and a pen­cil (PA8612901, Faber-​Castell)
  • Holz­stift (EP2532530, Faber-​Castell)
  • Schreib-, Zeichen-, Mal- oder Kos­me­tik­ge­rät umfas­send einen Waben­kör­per sowie Ver­fah­ren zur Her­stel­lung des Waben­kör­pers oder des Gerä­tes umfas­send einen Waben­kör­per (DE102012000269, STAEDTLER)
  • Far­bi­ges Schreib- und Zei­chen­me­dium und eine Gar­ni­tur sol­cher Medien (DE202012002750, Koh-​I-​Noor)
  • Pen­cil shar­pe­ner with dual blades (WO2012045271, Tong Guanghui)
  • Spit­zer mit kon­tur­ge­schlif­fe­nem Schäl­mes­ser (DE202011103556, KUM)

Als Laie auf dem wei­ten Gebiet der Patente kann ich nur an der Ober­flä­che krat­zen, doch allein das hat schon für mich span­nende Ergeb­nisse gelie­fert. Allen an der aktu­el­len Ent­wicklung Inter­es­sier­ten sei daher die Recher­che bei Espa­ce­net empfohlen!

  1. Für die Suche nach alten Paten­ten, Mar­ken und Gebrauchs­mus­tern aus Deutsch­land ziehe ich jedoch die Regis­ter­aus­kunft des Deut­schen Patent- und Mar­ken­amts vor.
  2. Eine all­ge­meine Hilfe zur Suche auf Espa­ce­net gibt es hier, und Grund­le­gen­des erfährt man in der „Patent Infor­ma­tion Tour“.
  3. Mehr dazu unter „Inter­na­tio­nale Patent­klas­si­fi­ka­tion“ beim DPMA.

Bunt beringt

Aus einem Falt­blatt für den Tin­ten­stift STABILO Cel­lo­min: Die attrak­ti­ven Kenn­ringe eini­ger Tinten- und Kopier­stifte der Schwan-Bleistift-Fabrik.

Bunt beringt

Die paten­tierte Mine des Ende der 1930er Jahre ein­ge­führ­ten Cel­lo­min ent­hielt Farb­zel­len, die durch ein Gerüst che­mi­scher Stoffe umge­ben und so vor Feuch­tig­keit geschützt waren; ledig­lich die äuße­ren und die an der Spitze abge­schrie­be­nen Farb­zel­len lagen frei. So wurde das Auf­wei­chen der Mine und das Ver­bie­gen des Stifts bei feuch­ter Luft vermieden.

Bunt beringt

Das aus dem Jahr 1940 stam­mende Falt­blatt mit zahl­rei­chen Anwen­dungs­bei­spie­len beant­wor­tet auch eine häu­fig gestellte Frage:

Wie unter­schei­den sich Kopier- von Tintenstiften?
Kopier­stifte schrei­ben schwarz, kopie­ren aber violettfarbig.
Bei Tin­ten­stif­ten ist Schrift und Kopie gleichfarbig.
Tin­ten­stifte sind auch als Farb­ko­pier­stifte all­ge­mein bekannt.

(Aller­dings passt der zweite Satz nicht zu allen auf­ge­führ­ten Tintenstiften.)

Übri­gens: Der STABILO Cel­lo­min war 1939 der erste Stift, der das im April 1938 ein­ge­tra­gene Schwan-​Auge trug. – Eine wei­tere Reklame für den Cel­lo­min gibt es unter „STABILO im Büro“.

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Hand­ge­fer­tigte Blei­stift­ver­län­ge­rer aus ein­hei­mi­schen und exo­ti­schen Höl­zern bie­tet Gerolf Hering aus Mei­ßen unter www.bleistiftverlaengerung.de an. Neben Vari­an­ten aus gefärb­tem Holz und meh­re­ren Holz­ar­ten gibt es Aus­füh­run­gen mit Ein­la­gen und Ver­zie­run­gen; dar­über hin­aus wird auch nach Wunsch gefer­tigt. Die Uni­kate neh­men 10 cm des Blei­stifts auf, hal­ten noch Stum­mel mit einer Schaft­länge von 1 cm und kos­ten 9,95 bis 13,95 Euro zzgl. Versandkosten.

Danke an Kai für den Hinweis!

Stammbaum

Nein, nicht mei­ner, son­dern der der Firma J.S. STAEDTLER.

Stammbaum

Mit „Wie­ner Methode“ bezeich­nete man das Mischen des Gra­phits mit Ton, denn man­chen Quel­len zufolge hat der Öster­rei­cher Josef Hardt­muth bereits 1790 und damit vor Nicolas-​Jacques Conté die kera­mi­sche Mine erdacht. Henry Petro­ski schreibt dazu in sei­nem Buch „Der Blei­stift“: „Hardt­muth selbst behaup­tete, das Ver­fah­ren – die soge­nannte ‚Wie­ner Methode‘ – erst im Jahr 1798 erfun­den zu haben, also drei Jahre nach Con­tés Patent. Andere Quel­len berich­ten aber, dass das neue Ver­fah­ren in Wien erst viel spä­ter zur An­wendung kam, als es näm­lich von Con­tés Schwie­ger­sohn Arnould Hum­blot dort ein­ge­führt wurde.“

Den Stamm­baum habe ich dem Buch „Das Wirt­schafts­le­ben der Stadt Nürn­berg von 1050 bis 1950“ von Karl Sei­ler entnommen.

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