2024

Dreh-, Schiebe-, Teleskopbleistifte und ihre Reparatur

Mit einem beson­de­ren Teil der Blei­stift­welt beschäf­tigt sich Win­fried Neu aus Karls­ruhe, denn sein Inter­esse gilt alten mecha­ni­schen Blei­stif­ten. Dazu hat er eine 40-​seitige Arbeit mit dem Titel „Dreh-, Schiebe-, Tele­s­kop­b­lei­stifte und ihre Repa­ra­tur“ ver­fasst, in der er sein umfang­rei­ches Wis­sen teilt.

Die Arbeit beginnt mit der prä­zi­sen Klas­si­fi­zie­rung der unter­schied­li­chen Vari­an­ten, der eine detail­lierte Beschrei­bung der mög­li­chen Defekte sowie deren Dia­gnose und Behe­bung fol­gen. Viele Abbil­dun­gen erleich­tern das Ver­ständ­nis der spe­zi­el­len Mate­rie, und kurze Aus­flüge in die Kul­tur­ge­schichte bie­ten zusätz­li­che Ein­bli­cke. Zahl­rei­che prak­ti­sche Tipps, eine Über­sicht des benö­tig­ten Mate­ri­als und der Werk­zeuge sowie Lite­ra­tur­hin­weise schlie­ßen das Doku­ment ab.

Für mich war diese Arbeit ein Augen­öff­ner. Der Erfin­dungs­reich­tum und die Kom­ple­xi­tät die­ser Stifte haben mich über­rascht, und auch wenn so man­ches aus heu­ti­ger Sicht umständ­lich und über­trie­ben auf­wän­dig wir­ken mag, so sind diese Stifte doch der Ursprung der heu­ti­gen mecha­ni­schen Blei­stifte und immer noch reizvoll.

Ich finde das Thema und des­sen Behand­lung beein­dru­ckend und freue mich über die Sorg­falt und die Liebe zum Detail, aber auch über die Wert­schät­zung des Autors für die Hand­werks­kunst der dama­li­gen Zeit. Wer Inter­esse hat, kann die Arbeit als PDF-​Datei bei Herrn Neu per E-​Mail anfor­dern. Danke an Herrn Neu für diese Arbeit und dafür, dass er sie kos­ten­los abgibt!

Kurz notiert

  • Neu vom japa­ni­schen Her­stel­ler Mitsubishi/​uni ist der Druck­blei­stift Kuru Toga Metal. Er kommt in drei Schaft­far­ben, für 0,5-mm-Minen und am 22. April in den Han­del; der Preis beträgt 2500 Yen (gut 15 Euro). Ich hoffe, dass der Kuru Toga Metal leich­ter erhält­lich sein wird als der Kuru Toga Dive, den man auch in der drit­ten Gene­ra­tion außer­halb Japans nur über Umwege und mit Mehr­kos­ten bekommt. – Der „Kuru Toga“-Mechanismus, durch den die Mine beim Auf­set­zen etwas gedreht wird, um eine gleich­mä­ßige Strich­stärke zu erzie­len, wurde vor 16 Jah­ren ein­ge­führt. Seit­dem gab es zahl­rei­che Vari­an­ten mit z. T. unter­schied­li­chen Rota­ti­ons­ge­schwin­dig­kei­ten und zuletzt den Dive, der zusätz­lich einen auto­ma­ti­schen Minen­vor­schub bietet.
  • Wer schon vor­her einen Kuru Toga mit Metall­schaft haben will, kann sich mit die­sem Umbau behel­fen, bei dem die Mecha­nik des Kuru Toga α-​gel im Schaft des Kugel­schrei­bers Zebra F-​701 unter­ge­bracht wird: „Kuru Toga Mecha­nism in F-​701“.
  • Eben­falls neu von Mitsubishi/​uni: Die Tinte Jet­stream Lite Touch, die leich­ter glei­ten, über eine stär­kere Pig­men­tie­rung ver­fü­gen und noch weni­ger zum Kleck­sen nei­gen soll als die regu­läre Jetstream-​Tinte; wei­tere Details dazu und zu den mit die­ser Tinte ein­ge­führ­ten Schreib­ge­rä­ten gibt es hier. – Ich bin sehr gespannt, ist letz­tere doch die ein­zige Kugelschreiber-​Tinte, die ich gerne benutze.

Kurz notiert

Graphite Ultras

Vor fast einem Jahr vor­ge­stellt, einige Tests bei ver­schie­de­nen Anbie­tern mit zum Teil ziem­lich gemisch­ten Ergeb­nis­sen gemacht, dann die Über­sicht und schließ­lich die Sache aus den Augen ver­lo­ren: So macht man’s natür­lich nicht. Aber jetzt ist das T-​Shirt für die wah­ren Fans unter den Blei­schrei­bern end­lich erhältlich!

Graphite Ultras

Zufrie­den war ich am Ende nur mit Tee­spring (vor­mals Spring)1, und so gibt’s das T-​Shirt ab sofort in zwei Vari­an­ten, jeweils fünf Far­ben und ohne Auf­schlag2 unter https://teespring.com/de/graphite-ultras-tee.

Das Motiv ent­stand in Zusam­men­ar­beit mit mei­nem geschätz­ten Kol­le­gen Domi­nik Hüf­ner; die Schrift ist die Kom­pakt von Her­mann Zapf aus dem Jahr 1954.

  1. Klei­nes Komfort-​Plus: Das T-​Shirt – zumin­dest mein Exem­plar des „Com­fort Tee“ – hat keine Sei­ten­nähte.
  2. Die­ses Web­log ist und bleibt nicht-​kommerziell.

CAPTAIN STAEDTLER (4)

Meine Suche nach dem Ursprung von CAPTAIN STAEDTLER dau­ert an, doch kürz­lich fiel mir etwas Bemer­kens­wer­tes auf.

Der Super­held von STAEDTLER UK warb für Faser­schrei­ber und Farb­stifte in ins­ge­samt acht Anzei­gen im Comic-​Stil, die vom 19. August bis zum 30. Dezem­ber 1978 im Maga­zin „2000 A.D.“ erschie­nen. Hier sein ers­ter Auftritt.

CAPTAIN STAEDTLER (4)

Der Voll­stän­dig­keit hal­ber sei der unge­wöhn­li­che, an eine Zei­tung erin­nernde Titel die­ser Aus­gabe von „2000 A.D.“ gezeigt.

CAPTAIN STAEDTLER (4)

Den als „Spe­cial Offer“ ange­bo­te­nen „superb 3-​D Cap­tain Staedt­ler badge“ konnte ich vor eini­ger Zeit bekommen.

CAPTAIN STAEDTLER (4)

Kurz danach bin ich auf eBay über die­sen Anste­cker von Cap­tain Bri­tain gestolpert. 

CAPTAIN STAEDTLER (4)

Die Ähn­lich­keit der bei­den Anste­cker1 ist ver­blüf­fend. Cap­tain Bri­tain wurde von Chris Cla­re­mont und Herb Trimpe erdacht, von letz­te­rem gezeich­net und trat erst­mals 1976 auf. Gibt es eine Ver­bin­dung oder beschrän­ken sich die Gemein­sam­kei­ten auf die Anstecker? 

Danke an Paul von kylez­co­mics für das Fotos des „Cap­tain Britain“-Ansteckers!

  1. Ein Kom­men­ta­tor unter „My mys­te­rious Cap­tain Bri­tain badge“ meint, der „Cap­tain Britain“-Anstecker käme von Mono­gram Pro­ducts, Largo, USA.

Groß und klein

Den Blei­stift Mitsu­bi­shi uni, ein­ge­führt 1958, gab es auch in zwei unge­wöhn­li­chen Größen.

Groß und klein

Beide waren Wer­be­ge­schenke, die man beim Kauf ande­rer Pro­dukte wie z. B. einem Dut­zend uni erhielt. Der 249 mm lange Jumbo-​uni hat einen Durch­mes­ser von 11,2 mm und eine 3 mm dicke Mine (mehr unter „Jumbo-​uni“). Er wurde 1971 aus­ge­ge­ben, und zu ihm meinte Mitsu­bi­shi scherz­haft, dass man sich mit ihm auch den Rücken krat­zen könne. Den nur 143 mm kur­zen und 6,5 mm dün­nen „Chibi-​uni“ („klei­ner uni“) mit 2 mm dicker Mine konnte man 1981 bekom­men. – Die beson­de­ren Blei­stifte tra­gen auf der abge­wand­ten Flä­che die zusätz­li­che Kenn­zeich­nung „非売品“ („Nicht zum Ver­kauf“).

Mitsu­bi­shi hatte noch wei­tere inter­es­sante Extras, dar­un­ter eine Pfeife, deren Ton­höhe man durch Ver­schie­ben eines ein­ge­steck­ten uni ändern konnte, und Radier­gum­mis, die wie kleine Wör­ter­bü­cher gestal­tet waren; diese und andere Gim­micks sind im „Nost­al­gic bonus pic­ture book“ zu sehen.

Schnee!

Schnee!

Kisho liebt den Win­ter und den Schnee, und so sind unsere Spa­zier­gänge zur­zeit noch län­ger als sonst. Es ist traum­haft schön!

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