Druckbleistift STABILO ’s move easyergo
Von STABILO kommt ein in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerter Druckbleistift, mit dem sich der Hersteller an (Vor-)Schüler im Alter von 5 bis 8 Jahren richtet, aber auch – wie mein Fall zeigt – ältere Semester erfolgreich anspricht. Während junge Nutzer mit ihm das Schreiben lernen können, erlaubt er älteren z. B. das großzügige Skizzieren.
Das Schreibgerät mit dem ungewöhnlichen Namen „STABILO ’s move easyergo“ arbeitet mit einer 3,1-mm-Mine, was ihn zu einer Besonderheit macht, denn üblicherweise trifft man Minen mit Stärken von über 1 mm vorwiegend in Fallminenstiften an (Ausnahmen davon sind u. a. der STAEDTLER 925 25 20 aus Japan und der ecobra 836601).
Der in Kunststoff ausgeführte Stift ist kindgerechte 119 mm lang und wiegt 12 Gramm; sein Schwerpunkt liegt etwa 50 mm hinter der Spitze. Im ’s move easyergo befindet sich eine 70 mm lange Mine des Härtegrads HB, die durch zehnfaches Drücken der zuverlässig arbeitenden Mechanik 16 mm transportiert wird. Zum Lieferumfang des in zwei Farbkombinationen und in Ausführungen für Links- und Rechtshänder erhältlichen Druckbleistifts gehört ein passender Minenspitzer, was STABILO wohl zum einzigen Anbieter eines Minenspitzers für Linkshänder macht. Die Spitzer sind auch einzeln erhältlich; Radierer, in Form und Farbe auf die Stifte abgestimmt, werden zusätzlich angeboten. – Ich halte es für ratsam, dem Kind beim Spitzen den Mine zunächst zu helfen, da sich die Mine verkanten und dabei abbrechen kann.
Durch die ergonomische Formgebung und das rutschfeste Griffteil liegt der Schreiber sehr gut in der kleinen, aber auch in der größeren Hand. Eine kleine Noppe auf halber Länge des Stifts verhindert sein Wegrollen, und für die individuelle Kennzeichnung sind eine kleine Vertiefung sowie beiliegende Etiketten vorgesehen.
Der ’s move easyergo ist mit einem Ladenpreis von knapp 8 Euro nicht gerade billig, aber sein Geld allemal wert – besonders in den Händen von Kindern jeden Alters, was mir auch meine beiden kundigen und zusammen elf Jahre alten Tester bestätigen.
Links:
STABILO ’s move easyergo bei STABILO
STABILO ’s move easyergo im Virtuellen Mäppchen
Nachtrag vom 14.3.08: Nachfüllminen
Die recht aufwändig verpackten Nachfüllminen, die offenbar nur im Härtegrad B angeboten werden, kosten zwischen 2,70 und 3,90 Euro pro Sechserpack, womit eine Mine auf 45 bis 65 Euro-Cent kommt. Bedingt durch die Mechanik sind jedoch 15 mm der Mine, also gut ein Fünftel, nicht nutzbar. (Zum Vergleich: Drei der inzwischen offiziell nicht mehr erhältlichen, 58 mm langen HB-Minen M42 von LAMY mit dem gleichen Durchmesser gab es für 95 Euro-Cent.) – Eine interessante, allerdings deutlich weichere Alternative sind die 130 mm langen Minen TK 9071 von Faber-Castell, deren Durchmesser in den Härtegraden 4B bis 6B ebenfalls 3,15 mm beträgt; diese Minen kosten im Zehnerpack zwischen 3 und 5 Euro.
Nachtrag vom 9.4.09: Bei Dave’s Mechanical Pencils gibt es eine englischsprachige Besprechung dieses Stifts.
Update vom 18.1.10: Der gezeigte Stift heißt inzwischen „EASYergo 3.15“, und ab Februar sind auch Varianten mit 1,4-mm-Mine erhaltlich.
Dixon Ticonderoga
Auf den ersten Blick sehen diese beiden alltäglich wirkenden Schreibgeräte fast gleich aus, doch bei näherer Betrachtung offenbaren sie ihre erheblichen Unterschiede.
Beide Bleistifte, deren seit langem etablierter Name von der Festung Ticonderoga aus dem Staat New York des 18. Jahrhunderts stammt, kommen vom 1913 gegründeten US-amerikanischen Hersteller Dixon und sind mit einem ordentlich funktionierenden Radierer ausgestattet – damit sind ihre Gemeinsamkeiten jedoch bereits erschöpft.
Während es sich bei dem einen um einen holzgefassten Bleistift mit der Typenbezeichnung 13882 und der Härte HB handelt, steckt im Kunststoffgehäuse des anderen, dem „SenseMatic“, eine Einfachstmechanik, die beim Druck auf die schwarze Schreibspitze eine 0,7 mm dicke Mine vorschiebt. Dank dieser Automatik, die den Stift geringfügig dicker als sein hölzernes Pendant macht, entfällt das bei mechanischen Bleistiften ansonsten übliche Drücken. – Dem SenseMatic recht ähnlich ist übrigens der EFAmatic von Eberhard Faber.
Allerdings hat diesess Prinzip zwei kleine Nachteile: Systembedingt sitzt die Kunststoffspitze beim Schreiben ständig auf dem Papier, was für ein etwas anderes Schreibgefühl sorgt. Und kommt die Mine durch unsachgemäße Bedienung mal weiter heraus als nötig, so gibt es kein Zurück – die Mine muss vorne komplett heraus und hinten wieder hinein.
Der SenseMatic ist nachfüllbar, doch der Radierer lässt sich leider nicht austauschen. Eine kleine Verbesserung bringt der „SenseMatic Plus“, der mit einem zweiten Endstück ausgeliefert wird.
Mit 1,98 USD für zwei SenseMatic und 4 USD für ein Dutzend 13882 sind diese Bleistifte im Niedrigpreissegment angesiedelt, doch ihre Qualität kann sich durchaus sehen lassen. Lack und Aufdruck des in China gefertigten 13882 sind gleichmäßig, die Zwinge ist sauber angebracht (übrigens ring-angepresst, was erheblich besser aussieht als punkt-angedrückt) und das Holz lässt sich gut spitzen; die Mine gleitet ohne zu kratzen über das Papier. (Nicht alle von Dixon angebotenen Bleistifte kommen so gut an, wie der Artikel „World’s Best Pencil – Guatanteed“ bei Pencil Talk und die Kommentare dazu zeigen.) Die Mechanik des aus Taiwan stammenden SenseMatic arbeitet zuverlässig, wobei mich die beiden oben genannten Nachteile nicht stören; die Qualität der mitgelieferten und mit gut 122 mm ungewöhnlich langen Mine ist passabel.
Beide Ticonderogas sind empfehlenswert und bieten viel fürs Geld, nur beim Spitzen sollte man aufpassen … ;-)
Vielen Dank an Stephen von pencil talk für diese Stifte!
Links:
Dixon Ticonderoga / Dixon Ticonderoga SenseMatic (Herstellerinformationen)
SenseMatic und SenseMatic Plus im Virtuellen Mäppchen
Wundersame Welt der Waren (5)
Schweres Gerät fährt mein Lieblings-Discounter Plus seit vergangenem Montag für all jene auf, die an der Genuss-Premiere teilnehmen und sich das doppelte Schoko-Erlebnis schmecken lassen wollen.
Weckt die 3-stufige Kaskade mit 2 Förderschnecken zunächst des Heimwerkers Hoffnungen, endlich mit dem eigenen Kohlebergbau beginnen zu können, so zeigt der genaue Blick in den Prospekt, dass die angegebenen 230 Watt allein dem Schmelzen der schmackhaften Fondue-Schokolade dient. Während letztere dann langsam in die Edelstahl-Auffangschale tropft und dort zum genüsslichen Verzehr vorgehalten wird, wacht ein Thermostat mit Überhitzungsschutz über den Apparat, um unappetitliche Überraschungen zu verhindern.
Die zu dieser Hardware passende Software – hochwertige, zartschmelzende Schokolade, leicht zu portionieren – gibt es in handlichen 600-g-Einheiten im selben Hause. Da die Maschine die gleichzeitige Verarbeitung von zwei verschiedenen Schokoladen-Sorten ermöglicht, empfiehlt sich der Griff sowohl zur Vollmilch- als auch zur Zartbitter-Variante des Schmelzguts, um die ganze Systemleistung auszukosten.
Der Edelstahl-Schokoladenbrunnen ist etwa 40 cm hoch und kommt für 29,99 Euro auf den heimischen Schlemmertisch.
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Klein aber fein
Wie ein Relikt aus alten Tagen mutet der kleine Präzisionsmaßstab 6½ 10 des in Stuttgart ansässigen Herstellers RUMOLD an, denn im Gegensatz zu den heute üblichen Linealen und Maßstäben aus Metall oder Kunststoff ist er aus dem Holz des Birnbaums gefertigt.
Die Skalen wurden in die Zelluloidfacetten geritzt und anschließend mit schwarzem Hartwachs eingefärbt. Durch den hohen Kontrast ist die Ablesbarkeit sehr gut, und außerdem entfällt die bei Kunststoff-Linealen für das Einbringen der Skala notwendige Erwärmung des Materials, die die Genauigkeit beeinträchtigen kann. (Zeichenhilfen mit direkt in das Holz geritzter Skala bestanden früher oft aus Buchsbaumholz, das wegen seiner Härte und der kurzen Fasern beim Ritzen nicht abriss.)
Der 9 g leichte und in der Mitte 5 mm dicke Maßstab verfügt über eine Millimeter- und eine Halbmillimeter-Teilung, wodurch er auch kniffligeren Aufgaben gewachsen ist. Die mit 10 Zentimetern recht kurzen Skalen setzen den Einsatzmöglichkeiten zwar gewisse Grenzen, doch dafür passt das hochwertige Stück mit einer Gesamtlänge von 13 Zentimetern nicht nur in das kleinste Mäppchen, sondern auch in die Hemdtasche.
Der polierte Präzisionsmaßstab wird in einer transparenten Schutzhülle ausgeliefert und ist im Fachhandel für etwa 12 Euro erhältlich.
Nachtrag vom 6.2.12: Dieses Lineal wurde inzwischen – ebenso wie die anderen Modelle mit Celluloid-Facetten – wegen zu hoher Fertigungskosten aus dem Sortiment genommen. Es gibt jedoch noch Restbestände dieses sowie der 20 und 40 cm langen Lineale, die der Fachhandel bei Rumold bestellen kann.
Stille Beobachter (1)
Um weiteren (Offline-)Fragen vorzubeugen: Das obige Bild zeigt eine Schienenplatte auf einer als Zaunpfahl umfunktionierten Bahnschwelle. Das Metallstück wirkt in meinen Augen wie ein Gesicht, was durch die Schatten an der Unterseite der Vierkantschrauben noch verstärkt wird.
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Fragen über Fragen
Was ist denn eine Dialogannahme? Nimmt man sich dort meiner Dialoge an, die ich mal geführt habe und jetzt nicht mehr brauche? Oder müsste ich dazu eine Dialogabgabe aufsuchen? Was passiert dann mit meinen alten Dialogen, die ich dort abgebe? Manche Dialoge klingen mir doch sehr vertraut, so dass ich argwöhne, dass die entsorgten Dialoge auf geheimnisvolle Weise zurückgeschleust werden oder man gar die ollen Dinger in einem unbewachten Augenblick wieder untergejubelt bekommt. Oder gibt es vielleicht sogar eine Dialogausgabe, an der sich womöglich wildfremde Menschen meine Dialoge abholen können? Wer steckt dahinter? Und wo kümmert man sich eigentlich um meine Monologe?