Büromaterial

Unter der Lupe

Hin und wie­der kom­men hier kleine Dinge groß raus, so auch heute ein Stück dün­nes Pa­pier des Büro­ge­rä­te­her­stel­lers F. Soennecken.

Unter der Lupe

Fried­rich Soenne­cken, der sein Unter­neh­men 1875 grün­dete, erfand die Gleich­zug­fe­der, deren ein­heit­li­che Strich­stärke eine wich­tige Vor­aus­set­zung für die bis heute übli­chen Aus­gangsschriften war. – Alter und Zweck die­ses nur 22 mm klei­nen Drucks kenne ich nicht; gut mög­lich, dass man ihn zur Reklame nutzte.

Paperworld 2012 (3)

Eber­hard Faber, 1978 bis 2009 Teil von STAEDTLER und seit 2010 von Faber-​Castell, war auf der par­al­lel zur Paper­world statt­fin­den­den Crea­tive World vertreten.

Paperworld 2012 (3)

Neu­ig­kei­ten fie­len mir nicht auf, dafür aber der Umstand, dass sehr vie­les in China herge­stellt wird. – Für sein viel­fäl­ti­ges Pro­gramm bekannt ist Stan­dard­graph. Am Stand des im baye­ri­schen Gerets­ried ansäs­si­gen Unter­neh­mens zu sehen war ein Klas­si­ker im neuen (bes­ser: trans­pa­ren­ten) Gewand.

Paperworld 2012 (3)

Der ebenso ein­fa­che wie ele­gante Gedess-​Minenspitzer besteht aus nur vier Tei­len und wurde bereits 1940 paten­tiert; ich freue mich, dass er nun in zwei Vari­an­ten erhält­lich ist.

Paperworld 2012 (3)

Der DUX DX4260 ist eine deko­ra­tiv erwei­terte Vari­ante des spar­sa­men und hier schon gezeig­ten DX4112 nach einem Vor­bild aus den 50er Jahren.

Paperworld 2012 (3)

Selbst­ver­ständ­lich war ich auch bei Brun­nen, habe ich doch immer wie­der Freude an den Pro­duk­ten die­ses Hau­ses. Im umfang­rei­chen und inter­es­san­ten Sor­ti­ment auf­ge­fal­len sind mir u. a. das A7-​Notizbuch der „Kompagnon“-Reihe und die far­ben­fro­hen Radierer.

Paperworld 2012 (3)

Ein Besuch bei RUMOLD, dem tra­di­ti­ons­rei­chen Anbie­ter von Zei­chen­ge­rät und -zube­hör, stand eben­falls auf mei­nem Plan.

Paperworld 2012 (3)

Im Gespräch konnte ich eini­ges zu den Pro­duk­ten und ihrer Her­stel­lung erfah­ren, aber lei­der auch, dass die Lineale mit Zelluloid-​Facette nicht mehr gefer­tigt wer­den (dar­un­ter die­ses kleine, aber feine Exem­plar). Es gibt jedoch noch Rest­be­stände in den Län­gen 10, 20 und 40 cm, die der Fach­han­del bestel­len kann. – Unten im Bild eine Tuchelle, die zudem in einer kali­brier­ten Aus­füh­rung ver­füg­bar ist.

Paperworld 2012 (3)

Der Auf­tritt von Möbius+Ruppert stand im Zei­chen des 90-​jährigen Fir­men­ju­bi­lä­ums, und so gab es auch his­to­ri­sche Spit­zer zu bestaunen.

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Viele Spit­zer von M+R sind Klas­si­ker und immer noch in der gewohnt hohen Qua­li­tät zu ha­ben (die „Gra­nate“ dürfte jedem Bleistift-​Liebhaber ver­traut sein).

Paperworld 2012 (3)

Neben den „Black Line“ wurde der Dosen­spit­zer M+R 950 in vier neuen Farb­kom­bi­na­tio­nen vor­ge­stellt. Letz­te­rer hat es mir beson­ders ange­tan, so dass er dem­nächst aus­führ­li­cher zu sehen sein wird.

Paperworld 2012 (3)

Am Stand von STAEDTLER auf der Crea­tive World zeigte ein über­di­men­sio­na­ler Block FIMO Soft einen Schwer­punkt des dies­jäh­ri­gen Auftritts.

Paperworld 2012 (3)

Neu im Sor­ti­ment ist ein FIMO-​Set mit einem Kugel­schrei­ber und einem Füll­fe­der­hal­ter ohne Schaft, die mit Phan­ta­sie und der Ofen­knete fer­tig­ge­stellt wer­den kön­nen. Was bekannte FIMO-​Künstler dar­aus gemacht haben, zeig­ten einige Exem­plare, die man für einen guten Zweck ver­stei­gern wird.

Paperworld 2012 (3)

Als alter Bast­ler habe ich über den Kleb­stoff „100%“ von Pat­tex1 gestaunt.

Paperworld 2012 (3)

Einige Merk­male die­ses Kleb­stoffs zeigte ein hoh­les Ei, das mit die­sem über­zo­gen war: Man konnte es fal­len las­sen, ohne dass es zer­brach, und wenn man es ein­drückte, so hielt der Kle­ber die Bruch­stü­cke der Schale zusammen.

Paperworld 2012 (3)

Neues auch bei den Schreib­ge­rä­ten: Den vor drei Jah­ren vor­ge­stell­ten Blei­stift WOPEX gibt es jetzt in Schwarz sowie in je zwei Lila- und Brauntönen.

Paperworld 2012 (3)

Pas­send zum schwar­zen WOPEX wer­den ein schwar­zer Spit­zer und ein eben­sol­cher Radie­rer angeboten.

Paperworld 2012 (3)

In kräf­ti­gen Far­ben prä­sen­tier­ten sich der Druck­blei­stift tri­plus 776 und die auf ihn abge­stimmten Minen­röhr­chen; zudem bekommt man den gra­phite 779 nun auch in drei Brauntönen.

Paperworld 2012 (3)

Das war’s für die­ses Jahr – die nächste Paper­world öff­net am 26. Januar 2013 ihre Pforten.

  1. STAEDTLER ist seit Okto­ber 2009 Ver­triebs­part­ner der Henkel-​Marken Pritt, Ponal und Pat­tex.

Na und?

Das et aus der Coo­per Black1 (1921) gefällt mir so gut, dass ich mir einen Gum­mi­stem­pel mit die­ser Gly­phe habe machen lassen.

Na und?

Wozu? Zum Aus­le­ben der Freude, zur Deko­ra­tion und um zu ver­mei­den, dass die­ses Jahr ver­nünf­tig ausklingt.

Ich wün­sche mei­nen Lesern einen ange­neh­men Jah­res­wech­sel und einen guten Start ins neue Jahr!

  1. Wei­tere Schnitte führt Words­hape: Ita­lic, Hilite, Con­den­sed und Swash Ita­lic; Swash gibt es bei Lino­type. – Lite­ra­tur­tipp dazu: „BIG Black & Beau­tiful“ von Ward Nico­laas (BIS Publishers 2011).

Die Reißzwecke

Jeder kennt sie, die Reiß­zwe­cke, auch bekannt als Heft­zwe­cke, Reiß­na­gel, Reiß­brett­stift, Pinne und Wanze, doch wer weiß schon von ihrer Geschichte und den vie­len Varianten?

Alois Nedol­uha zufolge, dem Autor der „Kul­tur­ge­schichte des tech­ni­schen Zeich­nens“, gebührt W. Motz der Ver­dienst, die erste Reiß­zwe­cke in die Welt gebracht zu haben. Der Ber­li­ner, so Nedol­uha, habe 1880 einen Stift erson­nen, der aus einem aus­ge­stanz­ten und um 90° abge­win­kel­ten Teil des run­den Kop­fes bestand, und damit die Urform des spit­zen Hel­fers geschaf­fen. (Eine wei­tere Quelle für diese Infor­ma­tion konnte ich bis jetzt lei­der nicht aus­fin­dig machen, eben­so­we­nig den Vor­na­men des Herrn Motz oder einen Hin­weis auf eine kom­mer­zi­elle Nut­zung sei­ner Erfindung.)

Die Reißzwecke

Bild 1 Reiß­nä­gel in ursprüng­li­cher Aus­füh­rung (Maped)

Auch nach 130 Jah­ren kann man die klas­si­sche Form noch bekom­men; gekenn­zeich­net mit „FIXO“ ist sie u. a. bei Maped im Pro­gramm. Der Nach­teil des gestanz­ten Stifts besteht jedoch darin, dass er ver­gleichs­weise dick und somit nur für wei­che Unter­gründe geeig­net ist.

1888 begann Hein­rich Sachs in Öster­reich mit der manu­el­len Her­stel­lung von Reiß­nä­geln. Zwei Jahre spä­ter stellte er auf die maschi­nelle Fabri­ka­tion um und war wohl der erste, der Reiß­nä­gel kom­plett in einem Arbeits­gang pro­du­zie­ren konnte; dadurch wur­den sie bil­li­ger und ver­brei­te­ten sich schnell. – Sachs‘ Unter­neh­men mit dem heu­ti­gen Namen SAX bean­sprucht die Erfin­dung des Reiß­na­gels. Das Detail „aus nur einem Stück Band­stahl“ in der Fir­men­chro­nik lässt dar­auf schlie­ßen, dass es sich um die alte Form han­delte. Nedol­uha schreibt, Hein­rich Sachs habe 1925 gehär­tete und polierte Reiß­nä­gel eingeführt.

Die Reißzwecke

Bild 2 Aktu­elle genie­tete Einfachst-​Reißzwecken (unbe­kann­tes Fabrikat)

Die ers­ten genie­te­ten und auch heute noch am häu­figs­ten anzu­tref­fen­den Reiß­zwe­cken kamen laut Alois Nedol­uha um 1890 in Deutsch­land auf; aktu­elle Quel­len indes schrei­ben diese Erfin­dung dem Uhr­ma­cher­meis­ter Johann Kirs­ten aus Lychen in der Ucker­mark zu. Reich davon wurde aller­dings ein ande­rer: Der Kauf­mann Otto Lind­stedt erwarb Kirs­tens Idee, ließ sich die Heft­zwe­cke 1904 paten­tie­ren und wurde zum Mil­lio­när. – Am Orts­rand von Lychen erin­nert eine Stele aus Stahl mit einer Riesen-​Reißzwecke an den Erfinder.

Die Reißzwecke

Bild 3 Heftzwecken-​Lieferprogramm der Gebr. Wich­mann (Aus­schnitt, 1940). – Man beachte die große Aus­wahl und die köst­li­che For­mu­lie­rung „Heft­zwe­cken für Zeichenzwecke“.

Es folg­ten wei­tere Ver­än­de­run­gen und Ver­bes­se­run­gen wie Über­züge des Kop­fes aus Metall und Kunst­stoff sowie eine durch­stoß­feste Aus­füh­rung, die eine Ver­let­zung des drü­cken­den Dau­mens ausschließt.

Die Reißzwecke

Bild 4 Aktu­elle Reiß­nä­gel. Von links: unbe­kann­tes Fabri­kat mit Kunst­stoff­über­zug, Soenne­cken (Deutsch­land), SHF (Schwe­den).

Seit etwa 1930 bekannt ist der soge­nannte Zei­chen­ma­schi­nen­stift, der über zwei Löcher im Kopf ver­fügt. In diese greift ein Schlüs­sel, der das Ent­fer­nen des Stifts aus dem Zei­chen­tisch erleichtert.

Die Reißzwecke

Bild 5 Spezial-​Reißzwecke für Zei­chen­ma­schi­nen von Kuhl­mann (Kata­log Gebr. Wich­mann, 1940)

Die Reißzwecke

Bild 6 Reiß­nä­gel mit zwei Löchern und Löser (ALCO)

Im Jahr 1949 wurde der Reiß­na­gel mit drei Spit­zen paten­tiert. Die­ser bie­tet den Vor­teil, dass bereits ein ein­zel­ner das Blatt gegen Ver­dre­hen sichert.

Die Reißzwecke

Bild 7 Reiß­zwe­cken mit drei Spit­zen. Links: Maped, rechts: Delta (mit Löser, Österreich).

Eine andere Vari­ante ist der Archi­tek­ten­na­gel mit dicke­rem Kopf aus Metall oder Kunst­stoff und fei­ner, spit­zer Nadel, die beson­ders gut in fes­tem Mate­rial hält und nur geringe Spu­ren hin­ter­lässt. Inter­es­sant beim roten Stift: Der Absatz schafft eine Nut zwi­schen Unter­grund und Kopf.

Die Reißzwecke

Bild 8 Archi­tek­ten­stifte. Links: mit Kunst­stoff­kopf (Brause), rechts: mit Mes­sing­kopf­platte und geschlif­fe­ner Stahl­spitze (Hch. Hummel).

Über die Ver­wen­dung der Nut des roten Archi­tek­ten­stifts kann ich nur mut­ma­ßen, doch bei der Heft­zwe­cke für Pla­nungs­ar­bei­ten infor­mierte der Anbie­ter sehr detail­liert über die Nut­zung des Wulstes.

Die Reißzwecke

Bild 9 Heft­zwe­cke für Plan­ar­bei­ten (Kata­log Gebr. Wich­mann, 1940)

Die Reißzwecke

Bild 10 Heft­zwe­cken­he­ber und Ein­drü­cker (Kata­log Gebr. Wich­mann, 1940)

Die den Zwe­cken bei­gefüg­ten Schlüs­sel waren nicht die ein­zi­gen Hilfs­mit­tel zum Schutz von Fin­ger­na­gel und Mes­ser­spitze. Neben sepa­rat erhält­li­chen Einfachst-​Hebern gab es von WEDO den „Reißnagel-​Fix“, eine grif­fige Kom­bi­na­tion aus Drü­cker und Löser, des­sen hoh­ler Kor­pus Reiß­zwe­cken auf­nahm und sogar noch Platz für eine Anlei­tung bot.

Die Reißzwecke

Bild 11 Heftzwecken-​Helfer. Links: Löser (unbe­kann­tes Fabri­kat), oben: „Reißnagel-​Fix“ (WEDO).

Zum Schluss sei noch ein recht unge­wöhn­li­ches Zwecken-​Zubehör genannt, und zwar die Dor­nen­scheibe, die, zwi­schen Papier und Zwe­cke gesetzt, ein Zer­rei­ßen des Papiers an der Ein­stich­stelle ver­hin­dern sollte.

Die Reißzwecke

Bild 12 Dor­nen­scheibe (Kata­log Gebr. Wich­mann, 1940)

Ety­mo­lo­gi­sche Zugabe: Woher kommt das „Reiß“ an der Zwe­cke? „Rei­ßen“ geht zurück auf das alt­hoch­deut­sche „rizan“ und das angel­säch­si­sche „wri­tan“ (von letz­te­rem stammt „write“). Auch wenn man nicht ganz sicher ist, so geht man doch von der Schreib­tech­nik der Runen und damit von der Bedeu­tung „schrei­ben“ und „zeich­nen“ aus; die­ses „Rei­ßen“ lebt wei­ter u. a. im Grund­riss, dem Reiß­brett, dem Anrei­ßen und eben der Reiß­zwe­cke, die das Beschreib­ma­te­rial auf dem Reiß­brett hält. (Quelle: Fried­rich Kluge, Ety­mo­lo­gi­sches Wör­ter­buch der deut­schen Spra­che, 24. Auf­lage, 2002.) – Zur Ety­mo­lo­gie von „Zwe­cke“ siehe „Zweck und Zen­trum“.

Lineal + 2

Nach aller­lei His­to­ri­schem und grenz­wer­tig Alber­nem heute ein genauer Blick auf die zweite Lineal-​Neuheit neben dem „Snap-​it“, mit der Brun­nen allen viel­sei­tig Akti­ven gleich drei nütz­li­che Geräte in einem anbietet.

Acryl-Lineal mit Stahlkante von Brunnen

Das 310 mm lange und gut 50 g leichte Lineal mit mil­li­me­ter­ge­teil­ter 30-​cm-​Skala nutzt seine Breite von 45 mm für ein durch­ge­hen­des 5-​mm-​Raster mit vier wei­te­ren Millimeter-​Skalen und erleich­tert damit wie ein Geo­drei­eck das Zeich­nen par­al­le­ler Gera­den. Hier fällt posi­tiv auf, dass die Ska­len und das Ras­ter auf der Unter­seite ange­bracht sind und somit ein par­al­la­xen­freies Able­sen mög­lich ist.

Acryl-Lineal mit Stahlkante von Brunnen

Doch nicht nur zum Zeich­nen eig­net sich die­ses 3 mm dicke Lineal, denn in die der Facette gegen­über­lie­gende Kante wurde eine 1 mm breite Stahl­schiene ein­ge­las­sen und das Zube­hör so für die Nut­zung mit einem Mes­ser taug­lich gemacht. Pfif­fig: Das Metall steht einen hal­ben Mil­li­me­ter her­vor, so dass ein Ver­kan­ten der Klinge nicht zur Beschä­di­gung des Line­als führt.

Acryl-Lineal mit Stahlkante von Brunnen

Drei 70 mm lange Sili­kon­strei­fen hal­ten das Lineal beim Zeich­nen und Schnei­den zuver­läs­sig in Posi­tion, und ihre schwar­zen Abde­ckun­gen auf der Ober­seite tra­gen zum attrak­ti­ven Äuße­ren bei.

Acryl-Lineal mit Stahlkante von Brunnen

Die Ver­ar­bei­tung des aus Acryl gefer­tig­ten Line­als, das der Her­stel­ler unter der Artikel-​Nummer 10-​49 780 im Pro­dukt­ka­ta­log für Schü­ler lis­tet, ist sehr gut – die Kan­ten sind sau­ber, der Rutsch­stopp sowie die Metall­kante sorg­fäl­tig befes­tigt und der Auf­druck ist ein­wand­frei. Mein Fazit: Ein prak­ti­sches, hoch­wer­ti­ges und mit 8,50 Euro ver­gleichs­weise güns­ti­ges Pro­dukt für den Schreib- und Bas­tel­tisch nicht nur des Schülers.

Im Dienst der Ordnung

Reklamemarke der Leitz-Ordner-Fabrik

Als der 1848 gebo­rene Hand­wer­ker Louis L. Leitz 1871 in Stuttgart-​Feuerbach eine kleine Werk­statt grün­dete und dort mit nur zwei Mit­ar­bei­tern die Fer­ti­gung von Metall­tei­len für Ord­nungs­mit­tel auf­nahm, ahnte er noch nicht, wel­che Revo­lu­tion er ein Vier­tel­jahr­hun­dert spä­ter aus­lö­sen sollte, denn seine Suche nach einer Alter­na­tive zur damals übli­chen star­ren Ablage von Schrift­stü­cken führte im Jahr 1896 zur Erfin­dung des – patent­amt­lich kor­rekt for­mu­liert – „Brief­ord­ners mit Hebel­me­cha­nis­mus“. Die­ser nach wie vor äußerst popu­läre „Leitz-​Ordner“ mit den bei­den Bügeln und der Klemm­spange mit Drü­cker erlaubte erst­mals die fle­xi­ble Ablage von Papie­ren, die nun buch­ähn­lich auf­be­wahrt, sau­ber umge­legt sowie an belie­bi­ger Stelle ein­ge­legt und ent­nom­men wer­den konn­ten. Ab 1901 trug der Rücken der zunächst nur in schwarz-​grau ange­bo­te­nen Ord­nungs­hilfe den Namen sei­nes Schöp­fers in der klas­si­schen und inzwi­schen ver­schwun­de­nen „Pin­sel­schrift“, und 1911 erfuhr das prak­ti­sche Büro-​Utensil seine wohl größte Ände­rung: Ein metall­ge­fass­tes Griff­loch machte fortan die kom­for­ta­ble Ent­nahme des Leitz-​Ordners aus dem Regal mög­lich. Eine wei­tere Ver­bes­se­rung wurde dem Inbild der Ablage durch eine Idee Erich Krauts zuteil, der, sei­ner Erblin­dung im Ers­ten Welt­krieg zum Trotz, die Ord­ner­fa­brik ELBA in Wup­per­tal auf­baute. Er brachte in den Deckel des Ord­ners zwei eben­falls mit Metall ein­ge­fasste Löcher ein, durch die die Bügel her­aus­ra­gen konn­ten und ihn somit kom­pak­ter und stand­fes­ter mach­ten. – Die gezeigte, 60 × 45 mm große Rekla­me­marke stammt wahr­schein­lich noch aus der Zeit vor Ein­füh­rung des Grifflochs.

Maß und Mittelpunkt

Hoch­wer­ti­ges Schreib- und Zei­chen­ge­rät stei­gert die Freude an der Arbeit, ver­bes­sert die Qua­li­tät der Ergeb­nisse und ist durch nichts zu erset­zen. Ein gutes Bei­spiel dafür ist das prak­ti­sche „Two in one“-Lineal des bekann­ten Her­stel­lers RUMOLD, von dem auch der hier bereits vor­ge­stellte Prä­zi­si­ons­maß­stab aus Birn­baum­holz stammt.

Rumold „Two in one”

Das mit 15- und mit 30-​cm-​Skala erhält­li­che Aluminium-​Lineal, des­sen Pro­fil ein wenig an das einer Trag­flä­che erin­nert, hat auf bei­den Sei­ten eine metri­sche, blend­frei ables­bare Tei­lung, wobei der Null­punkt auf der einen Seite am lin­ken Ende und auf der ande­ren in der Mitte liegt; dies ver­ein­facht so man­che Mess- und Zeichenaufgaben.

Rumold „Two in one”

Für den rutsch­fes­ten Halt des für Schule und Büro gedach­ten Geräts sor­gen zwei in das Metall ein­ge­las­sene Gum­mi­lip­pen. – Die Schnitt­flä­chen könn­ten etwas glat­ter sein, doch ansons­ten ist die Ver­ar­bei­tung sehr gut und der Auf­druck widerstandsfähig.

Rumold „Two in one”

Das kleine „Two in one“-Lineal, das unter der Bestell­num­mer 937015 geführt und in einer trans­pa­ren­ten Schutz­hülle für etwa 4 Euro ange­bo­ten wird, fin­det mit sei­ner Länge von 16 cm bequem in einem Mäpp­chen Platz und ist so immer zur Hand.

Rumold „Two in one”

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