Holzbleistifte

Stift und Stachel

Stift und Stachel

Die Joseph Dixon Cru­ci­ble Co. sah wohl im „tough point” die Gemein­sam­keit von Biene und Blei­stift und ver­einte beide in die­ser 68 × 27 mm klei­nen Anzeige, die 1893 im Harper’s Maga­zine erschien.

Nach­trag vom 19.9.11: Sean von „The Black­wing Pages” hat mir die­ses Foto geschickt, das den schö­nen alli­te­rie­ren­den Titel „The Perils of Pen­cil Pho­to­gra­phy” trägt und per­fekt zu der Anzeige passt:

The Perils of Pencil Photography

Vie­len Dank an Sean für sein gran­dio­ses Foto!

Stift und Spirale

Eine – wie ich finde – sehr gute Idee zur prak­ti­schen und deko­ra­ti­ven Kenn­zeich­nung des Här­tegrads von Blei­stif­ten hatte der junge Desi­gner Vla­di­mir Niki­tenko aus Donetsk (Ukra­ine).

Stift und Spirale

Sein im Jahr 2010 als Geschmacks­mus­ter ein­ge­tra­ge­nes Design besteht aus einer den gan­zen Blei­stift umlau­fen­den Spi­rale, deren Win­dun­gen umso brei­ter sind, je wei­cher der Blei­stift ist. Dank die­ser Spi­rale, die den übli­chen Auf­druck ergänzt oder ersetzt, kann man den Här­te­grad selbst dann rasch erken­nen, wenn man nur einen klei­nen Teil des Blei­stifts sieht.

Stift und Spirale

Ich danke Vla­di­mir Niki­tenko für die freund­li­che Kom­mu­ni­ka­tion und die Bil­der und wün­sche ihm viel Erfolg bei der Ver­mark­tung sei­ner gelun­ge­nen Idee! – Rus­sisch Spre­chende fin­den unter „Полосатые карандаши” eine Dis­kus­sion mit wei­te­ren Bil­dern zu die­sem Thema.

Zeitzeuge

Völ­lig platt war ich beim Blick in das Paket, das mir Michael Leddy von Orange Crate Art kürz­lich geschickt hat: Eine Kost­bar­keit neben der ande­ren, dar­un­ter zwei A.W. Faber CASTELL 9000 aus US-​amerikanischer Nachkriegs-​Produktion mit deut­scher Mine.

Zeitzeuge

Die Blei­stifte im ver­trau­ten, aber damals noch hel­le­ren Grün haben kei­nen Abschluss und fal­len auch durch die ecki­gen Zif­fern auf, doch das Beson­dere ist ihr Auf­druck „LEADS IM­PORTED FROM AMERICAN ZONE, GERMANY”. (Ich ver­mute, dass der Gra­phit von der Firma Kropf­mühl in Hau­zen­berg nahe Pas­sau im Baye­ri­schen Wald kam und die Minen in Stein bei Nürn­berg her­ge­stellt wur­den.) – Die ame­ri­ka­ni­sche Besat­zungs­zone exis­tierte von Juli 1945 bis Dezem­ber 1946, so dass das Alter die­ser Blei­stifte bei rund 65 Jah­ren lie­gen dürfte (es sei denn, man hat die Minen in gro­ßen Men­gen ein­ge­führt und noch lange Zeit danach in Holz gefasst).

Zeitzeuge

Vie­len Dank an Michael Leddy für diese und die ande­ren außer­ge­wöhn­li­chen Stücke!

Special zum CASTELL 9000

Als der Bleistift-​Klassiker CASTELL 9000 im Jahr 2005 sei­nen 100. Geburts­tag fei­erte, gab es von Faber-​Castell ein vier­sei­ti­ges Spe­cial. Die PDF-​Version die­ses Spe­cials war lange online ver­füg­bar, wurde aber bei einer Über­ar­bei­tung der Faber-​Castell-​Website ent­fernt. Auf meine Anfrage hin bekam ich nun die Geneh­mi­gung, die­ses PDF zum Down­load anzu­bie­ten – hier ist es:

PDF  Faber-​Castell Spe­cial 100 Jahre „Cas­tell 9000” (PDF, 2005)

Danke an Faber-Castell!

Kleinstschreibung

Der schwei­ze­ri­sche Schrift­stel­ler Robert Wal­ser (1878–1956) führte in den Zwan­zi­gern und frü­hen Drei­ßi­gern ein zurück­ge­zo­ge­nes Leben, schrieb aber wei­ter, jedoch mit spit­zem Blei­stift und in einer mit blo­ßem Auge nicht les­ba­ren Minia­tur­schrift. Einen Teil die­ser soge­nann­ten Mikro­gramme über­trug Wal­ser zurück in eine nor­mal les­bare Form, doch vie­les wurde erst in den Sieb­zi­ger Jah­ren ent­zif­fert; im Jahre 2000 schließ­lich erschien unter dem Titel „Aus dem Blei­stift­ge­biet” die Gesamt­aus­gabe der Mikro­gramme. Einige der darin ent­hal­te­nen Texte führte maha­go­nny – Thea­ter Kunst Kul­tur­ar­beit Ber­lin e.V. unter „Das kleine Welt­theater” im April 2005 erst­mals auf.

Kleinstschreibung

Zu die­sem Anlass gibt es eine Son­der­auf­lage des Bleistift-​Klassikers Faber-​Castell 9000 HB mit dem Schrift­zug der Mikrogramme-​Produktion. Ob Wal­ser tat­säch­lich die­sen Blei­stift be­nutzt hat, weiß ich nicht, aber mir gefällt diese Edi­tion ebenso gut wie das, was Wal­ser in einem Brief aus dem Jahr 1927 zu sei­ner Arbeit mit dem Blei­stift schrieb (er nannte es „blei­stif­teln”):

Für mich ließ es sich mit Hülfe des Blei­stifts wie­der bes­ser spie­len, dichten;
es schien mir, die Schrift­stel­le­rei lebe dadurch von neuem auf.

Ein Blei­stift kos­tet 2 Euro; die Min­dest­be­stell­menge beträgt fünf Stück. – Danke an Kai für den Hinweis!

Nach­trag vom 6.9.10: Im Spe­cial »100 Jahre „CASTELL 9000”« heißt es, Robert Wal­ser habe Castell-​Bleistifte benutzt.

Nach oben scrollen