Kokuyo
Japanischer Hersteller von Büroeinrichtungen, Schreibgeräten und Zubehör, gegründet 1905
Blau, Blau und Blau
Als ich vor wenigen Tagen den Radierer Resare von Kokuyo („aqua blue“) ausgepackt habe, fiel mir die farbliche Ähnlichkeit mit dem Druckbleistift Color Flight von Zebra („sky blue“) und dem Gelschreiber Signo Needle von Mitsubishi/uni („light blue“) auf.
Natürlich habe ich in meinem Fundus nach weiteren Schreibgeräten und Utensilien in diesem Farbton gesucht, aber leider vergeblich. – Eine farbliche Beinahe-Übereinstimmung von Produkten verschiedener Hersteller in einer anderen Farbe als schwarz und weiß sieht man nicht alle Tage!
Nachtrag vom 27.10.25: Ich habe heute leider erneut festgestellt, dass Kunststoffe und Lacke bei Kontakt mit diesem Radierer weich werden und Schäden davontragen. Betroffen waren der Schaft des STAEDTLER Mars technico, an dem Radierspäne hingen und beim Entfernen Vertiefungen hinterlassen haben, und die Bleistifte Mitsubishi uni und Viking Soleblyanten 029, die in der Schublade am Radierer geklebt haben und deren Lacke sehr weich geworden sind.
Kokuyo Resare
Ein Radierer in orange? Den musste ich haben.
Kokuyo Resare (rechts)
Der Resare von Kokuyo1 ist schon länger auf dem Markt und außer in „blaze orange“ noch in sechs weiteren Farben erhältlich. Er ist mittelfest und ohne Manschette 23,3 × 59 × 10,2 mm groß2. Im Gegensatz zu vielen anderen Radierern aus Japan trägt der Resare keine Kennzeichnung der Japanese Eraser Manufacturers Association, und so sieht man ihm nicht an, wer ihn hergestellt hat. – Der Name ist natürlich ein Wortspiel: Von rechts nach links gelesen heißt es „Eraser“.
Mit dem uniball Signo Needle Orange
Die Gestaltung der farblich abgestimmten Papiermanschette finde ich reizvoll, und wenn man dem automatischen Übersetzer3 trauen kann, hat man den knappen Platz für gründliches Marketing genutzt4: Der Resare verfügt über eine Zwillingsstruktur aus Spezialschaum und Radierpolymer und ist, so das dekorative Netzdiagramm, in vier Disziplinen – geringe Kraft, hohe Radierleistung, wenige Krümel und hohe Festigkeit – dem gewöhnlichen Büro-Radierer überlegen.
Nach gut einer Woche
Ich benutze den Resare für Bleistifte der Härtegrade HB bis 2B und Feinminen in B und 2B auf verschiedenen Papieren und bin mit dem Ergebnis bisher sehr zufrieden – er hinterlässt nur wenige Radierspäne, ist sparsam, bricht nicht und benötigt wenig Druck. Trägt er die Kennzeichnung „PREMIUM TYPE“ zu recht? Ja, auf jeden Fall.
Der fetzige Kokuyo Resare kostet 140 Yen (knapp 1 Euro) und damit doppelt so viel wie die Orange5 im ersten Foto.
- Das 1905 gegründete Unternehmen firmiert seit 1961 unter „KOKUYO“ und schreibt seinen Namen sowie den des Radierers in Majuskeln, doch im Interesse der besseren Lesbarkeit wähle ich hier die Gemischtschreibung.↩
- Den schwarzen Resare gibt es auch in einer kleineren Variante.↩
- Hier: Google Translate für Android.↩
- Ich finde es übrigens bemerkenswert, wie ausführlich manche japanischen Radierer beschriftet sind.↩
- Ursprung: Spanien, Klasse II; tegut, 64331 Weiterstadt, 26.11.22.↩
Kokuyo Sketch Book
Ein Klassiker unter den japanischen Notizbüchern ist das Sketch Book von Kokuyo.
Mein aktuelles Exemplar und der Number 9, beide mit Gebrauchsspuren
Das Sketch Book1 wurde erstmals 1959 von der japanischen Regierung an Mitarbeiter staatlicher Bauprojekte für den Gebrauch vor Ort herausgeben. Seitdem ist es in nahezu unveränderter Gestaltung erhältlich.
Es ist 9,5 × 16,5 cm groß und 6 mm dünn, so dass es sich gut verstauen lässt. Der Einband aus kräftigem Karton hat einen dunkelgrünen, feuchtigkeitsabweisenden Überzug mit textilähnlicher Struktur und goldfarbenem Prägedruck.
Die 80 Seiten des Sketch Books sind in fünf Lagen fadengeheftet, und so bleibt es offen liegen und lässt sich auch umschlagen.
Das nicht ganz weiße Papier ist vergleichsweise dünn (wohl um die 70 g/m
Die Verarbeitungsqualität des in Japan hergestellten Sketch Books finde ich sehr gut. Natürlich stößt es sich durch den Transport und die Nutzung ab, doch die Fadenheftung bleibt fest.
Neu und alt
Ich benutze es gerne, weil es in fast jeder Tasche Platz findet, durch den festen Einband keine Unterlage braucht, mit allen Stiften klarkommt und sehr preiswert ist.
Neben dem Sketch Book gibt es noch das Level Book und das Transit Book, die sich vom Sketch Book nur in der Lineatur und in der Kennzeichnung unterscheiden, und zum 60-jährigen Jubiläum hat Kokuyo limitierte Sonderausgaben und Zubehör herausgebracht.
Das Sketch Book hat die Artikelbezeichnung せ-Y32 und kostet in Japan 210 Yen (gut 1,60 Euro)3.
- In Japan auch „Sokuryo Yacho“ (kurz „Yacho“) genannt.↩
- SE-Y3; der Strichcode mit der GTIN 4901480781174 findet sich auf der dritten Umschlagseite.↩
- Ich habe es bei Amazon im Zehnerpack für 28 Euro gekauft.↩
Freistil
Ein ungewöhnlicher Vertreter seiner Gattung ist der Notizblock „TidbiT Free Cut Memo“ von Kokuyo aus Japan.
Die 80 Blatt des in den Formaten A7, B7 und A6 erhältlichen Blocks haben keine Lineatur, sondern sind mikroperforiert und lassen sich fein zerteilen.
Eine Tasche im Deckkarton, den man dank der Falze komplett umschlagen kann, bietet Platz für die Schnipsel.
Dieses Produkt mag wie eine Lösung auf der Suche nach einem Problem aussehen, aber mir gefallen die Idee und die Umsetzung.
Das „TidbiT Free Cut Memo“ gibt es liniert und kariert – falls man das noch so nennen kann – und kostet zwischen 300 und 380 Yen (etwa 3,– bis 3,90 Euro).
Ich bin immer wieder überrascht, auf welche Ideen man in Japan kommt!
Ecken und Kanten
Ein rundgerubbelter Radierer arbeitet ungenau, und diesem Übelstand setzt der japanische Hersteller Kokuyo seinen Kadokeshi entgegen.
Der in drei Größen und drei Farben erhältliche Radierer hat 28 Ecken und ebenso viele Kanten und damit das Zeug für ein Präzisionswerkzeug.
Hier mit einem Tombow KM-KMSC.
Der Kadokeshi radiert sehr gut und erfreulich krümelarm, so dass ich ihn empfehlen kann. Die kleinste Variante – hier gezeigt – misst 14 × 14 × 35 mm und kostet im Doppelpack 150 Yen (gut 1,50 Euro). – Der pfiffige, von Hideo Kanbara gestaltete Radierer hat es auch in das Museum of Modern Art geschafft.
Weitere Radierer mit ähnlicher Zielsetzung sind der Mirikeshi aus gleichem Hause und der METAPHYS 44050 viss.
Kokuyo Mirikeshi
Der 72-jährige Designer Yuji Baba aus Japan hat sich des Problems, beim Radieren z. B. in einer Zeile manchmal auch anderes versehentlich zu entfernen, erfolgreich angenommen. Entstanden ist dabei der ungewöhnliche und nützliche Radierer „Mirikeshi“, der seit einem Vierteljahr beim japanischen Hersteller Kokuyo im Programm ist.
Hilfreich für das präzise Radieren sind schmale Kanten, von denen der „Mirikeshi“ gleich fünf bietet. Sie sind etwa ein sowie drei bis sechs Millimeter breit, womit der Radierer wohl den meisten Aufgaben gewachsen sein dürfte.
Der 50 mm lange „Mirikeshi“ hat einen Durchmesser von ca. 23 mm und einen Schuber aus transparentem Kunststoff, der ihn schützt und seine Handhabung erleichtert. Ebenso wie der Radierer und die Hülle ist auch die Verpackung – wie so oft bei Produkten aus Japan – aufwändig gestaltet, wobei mich die Ästhetik sehr anspricht.
Man sagte mir, dass „miri“ (ミリ) für „Millimeter“ und „keshi“ (ケシ) für „radieren“ stehe.
Der „Mirikeshi“ radiert gründlich, sauber und sparsam. Wer mag, trennt (wie bei Kokuyo gezeigt) eine dünne Scheibe ab und erhält dadurch wieder neue Kanten. – Mit gut 1,60 Euro bietet der Radierer ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Vorne der Pentel GraphGear 500.
Der „Mirikeshi“ ist ein ansprechendes Produkt und zudem ein weiteres Beispiel für die hohe Kreativität und die Liebe zum Detail, die ich in vielen japanischen Schreibwaren sehe und sehr schätze.























