Museum

Spitzer spitzen (5)

Die frü­heste mir bekannte Erwäh­nung eines Spit­zers, der spit­zer spitzt als andere Spit­zer1, fin­det sich im bereits genann­ten Kata­log von Möbius+Ruppert aus dem Jahre 1938.

Spitzer spitzen (5)

Der Artena Nr. 92, gefer­tigt aus der mir noch unbe­kann­ten Press­masse „Mori­tul“2, ähnelt mit sei­ner soge­nann­ten Bett­statt­form dem KUM 400-​5L, der einen ver­gleich­ba­ren Spitz­win­kel pro­du­ziert, aber auch dem M+R 202.

Spitzer spitzen (5)

Die ver­glei­chende Illus­tra­tion lässt das Herz aller Langkonus-​Liebhaber höher schla­gen (und über die etwas ver­un­glückte Per­spek­tive hinwegsehen).

Spitzer spitzen (5)

Auch wenn ich den Langkonus-​Spitzer nicht mehr so oft und dafür die Kur­bel­spitz­ma­schine Carl Decade DE-​100 um so öfter benutze: Den Artena Nr. 92 nähme ich sofort.

Nach­trag vom 27.5.11: Was ver­birgt sich hin­ter „Mori­tul“?

„Mori­tul“ ist ein Phantasie-​Materialname von M+R. Das 1972 ein­ge­tra­gene und bis 1992 genutzte Logo die­ses Her­stel­lers hatte zwi­schen M und R zwei Geo­drei­ecke und ein Spitz­loch, wobei letz­te­res zuwei­len für ein „O“ gehal­ten und das Logo dann als „MOR“ gele­sen wurde.

Altes Logo von Möbius+Ruppert

(Die Anzeige, aus der die­ser Aus­schnitt stammt, ist hier zu sehen.)

Eine bis in die 1950er Jahre übli­che Bezeich­nung für das heu­tige Poly­sty­rol war „Tro­litul“. Die­ser Mar­ken­name der Dyna­mit Nobel AG lie­ferte die Zei­chen „ITUL“, und so ent­stand der Name „Mori­tul“ für das Mate­rial der dama­li­gen Kunststoff-​Spitzer von Möbius+Ruppert.

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  1. Siehe „Spit­zer spit­zen (1)“.
  2. Nein, Herr Google, „mori­turi“ meinte ich nicht.

Artena Nr. 64

Artena Nr. 64

Einen bemer­kens­wer­ten Blei­stift­spit­zer zeigte der Kata­log von Möbius+Ruppert um 1938.

Artena Nr. 64

Der aus zwei zuein­an­der ver­dreh­ba­ren Tei­len bestehende Spit­zer „Artena Nr. 64“ ging auf das Patent 561385 aus dem Jahr 1931 zurück und bot drei Mög­lich­kei­ten, den Blei­stift in Form zu bringen.

Artena Nr. 64

Neben der übli­chen konnte der Artena die damals im tech­ni­sche Zeich­nen gebräuch­li­che Spitze pro­du­zie­ren, ähn­lich dem heute noch erhält­li­chen Spe­zi­al­spit­zer M+R 207.

Artena Nr. 64

Die drei­spra­chige Prä­sen­ta­tion des Spit­zers emp­finde ich als gelun­gen, wozu auch die gut zehn Jahre vor­her geschaf­fene und für die Über­schrif­ten genutzte Futura von Paul Ren­ner bei­trägt (man beachte die tz-​Ligatur). – Den Schrift­zug auf dem Dis­play hat man wohl der Futura Black nachempfunden.

Artena Nr. 64

Danke an Möbius+Ruppert für die Leih­gabe die­ses his­to­ri­schen Kata­logs und die Geneh­mi­gung zur Veröffentlichung!

LYRA-​ORLOW № 2736

Pas­send zum alten Geraf­fel der letz­ten Zeit hier ein wei­te­res Expo­nat aus dem Muse­ums­kel­ler, das heute mal an die Luft und in die Sonne durfte.

LYRA-ORLOW № 2736

Land­kar­ten­stifte gab es nicht nur von Eber­hard Faber, son­dern auch von LYRA. Ver­mut­lich um die 70 Jahre und damit etwa so alt wie ers­tere ist die­ses knapp 12 × 5 × 2 cm große Set LYRA-​ORLOW № 2736 mit zehn kur­zen Farb­stifte des Typs LYRATO 675.

LYRA-ORLOW № 2736

Jedem Kar­ten­ele­ment waren eine Farbe und eine Num­mer zuge­wie­sen; die Lücken in der Num­me­rie­rung las­sen ver­mu­ten, dass diese Far­ben nur eine Aus­wahl aller ver­füg­ba­ren waren. – Bemer­kens­wert finde ich die Anord­nung von Legende und Bei­spie­len, befin­den sich die zusam­men­ge­hö­ren­den Details doch immer auf glei­cher Höhe.

LYRA-ORLOW № 2736

Die Stifte sind schlicht und haben die übli­chen Kenn­zeich­nun­gen. Auf den Far­ben 15 und 23 jedoch fin­det sich ein mir frem­des Sym­bol, und zwar ein dicker Punkt mit einem waag­rech­ten Strich.

LYRA-ORLOW № 2736

LYRA-ORLOW № 2736

Lei­der wurde LYRA in bei­den Welt­krie­gen stark beschä­digt, und so hat das Archiv des Unter­neh­mens auch zu die­sen Farb­stif­ten keine Infor­ma­tio­nen mehr.

LYRA-ORLOW № 2736

Der neue Mars

So neu war er nicht mehr, der Mars-​Bleistift von J.S. STAEDTLER, wurde sein Name doch be­reits 1900 regis­triert. Bewarb diese Anzeige aus dem Jahr 1947 viel­leicht den damals 17 Jahre jun­gen Mars Lumo­graph, mit dem auch das Mars­blau in die Welt des Gra­phits kam?

Der neue Mars

Ich konnte es lei­der nicht her­aus­fin­den, und so muss die schlichte Anzeige für sich selbst sprechen.

Der neue Mars

Bei obi­gem Detail dachte ich an das frü­her beliebte Abrei­ben von Mün­zen auf ein darüber­gelegtes Papier.

Der neue Mars

Angesteckt

Nach­dem ich mich schon vor lan­ger Zeit mit der Gra­phit­grippe ange­steckt habe, war es nur kon­se­quent, freu­dig zu einer wei­te­ren Anste­ckung zu greifen.

Angesteckt

Die­ser 15 × 13 mm kleine Anste­cker von Schwan, kürz­lich in der Elek­tro­bucht gean­gelt, stammt ver­mut­lich aus den 50er Jah­ren und wurde Mit­ar­bei­tern nach 25-​jähriger Betriebs­zugehörigkeit geschenkt.

Angesteckt

Da ich mich nicht mit frem­den Federn schmü­cke, lan­det die­ses attrak­tive Stück statt an mei­nem Revers in der noch auf­zu­stel­len­den Vitrine.

Zukunft gestern

An den moder­nen Geist mit einem Gespür für die Zukunft rich­tete sich diese Anzeige von Eber­hard Faber mit Sitz in Wiles-​Barre, Penn­syl­va­nia (USA) und Toronto (Kanada).

Zukunft gestern

Auf­wän­dig, attrak­tiv und mit alli­te­rie­ren­dem Auf­ma­cher bewarb man 1958 den verbesser­ten „Micro­to­mic“ in holz­ge­fass­ter und Minen­form sowie die Ver­pa­ckung des letzteren.

Zukunft gestern

Der für den Pro­dukt­na­men gewählte und mir unbe­kannte Font ist sehr schwung­voll. Mich würde nicht wun­dern, wenn man die Zei­chen des Schrift­zugs indi­vi­du­ell gestal­tet, aber kein kom­plet­tes Alpha­bet ange­legt hätte.

Zukunft gestern

Kaum etwas hat man aus­ge­las­sen: Rake­ten, Monde, Sterne und inmit­ten des Sonnensys­tems die Bah­nen eini­ger Elek­tro­nen (?), die um die bei­den Aus­füh­run­gen des „Micro­to­mic“ krei­sen. – Gut mög­lich, dass die Stim­mung in den ins All stre­ben­den USA die Motiv­wahl beein­flusst hat, denn im Jahr vor die­ser Anzeige schickte die Sowjet­union den Satel­lit „Sput­nik 1“ in die Erd­um­lauf­bahn und löste damit den „Space Race“ aus.

Zukunft gestern

Zukunft gestern

Der Text steht den Illus­tra­tio­nen in nichts nach …

Zukunft gestern

… und so glaubt man bei der Beschrei­bung des Minen­be­häl­ters, nein, des „One Hand Flip-​Top Micro­to­mic Lead Inser­tor“, ein High-​Tech-​Produkt vor sich zu haben.

Zukunft gestern

Zukunft gestern

Hier hat in mei­nen Augen nicht nur die Pro­dukt­ent­wick­lung Qua­li­tät gezeigt, son­dern auch die Werbeabteilung.

Zukunft gestern

Wie wird man wohl in 50 Jah­ren auf die Anzei­gen von heute schauen?

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