„Pencil is an essential requisite“

Anzeige im Buch Manufacture of Lead and Slate Pencils, Slates, Plaster of Paris, Chalks, Crayons and Taylor’s Chalks von N.N. Godbole. Jaipur: Jaipur Printers, revised and enlarged second edition 1953.

Anzeige im Buch Manufacture of Lead and Slate Pencils, Slates, Plaster of Paris, Chalks, Crayons and Taylor’s Chalks von N.N. Godbole. Jaipur: Jaipur Printers, revised and enlarged second edition 1953.
Kürzlich erschienen: Das Stationery Magazine in seiner neunten Ausgabe. Die Gestaltung und die Fotos sind wie immer hervorragend, und so lohnt die Anschaffung auch dann, wenn man kein Japanisch kann (so wie ich).
Merkwürdige Werbung gibt es zuhauf, doch diese ist von ganz besonderer Qualität.
Was um alles in der Welt ist ein „Hauch leichter Kohlensäure“? Und von welcher Denkfähigkeit des Publikums gehen die dafür verantwortlichen Werbetexter eigentlich aus?
Aber vielleicht gehöre ich ja einfach nicht zur Zielgruppe des sanften Rhön-Sprudels mit einem … – nein, ich möchte es nicht wiederholen.
Nicht nur Schwan hatte Techniker-Etuis im Sortiment, sondern auch J.S. STAEDTLER, wie dieser Ausschnitt aus dem Katalog von 1919 zeigt.
(Bilder zum Vergrößern anklicken)
Die Pappschachtel, deren Gestaltung mich an das Krokier-Etui Nr. 3144 von Johann Faber erinnert, enthielt zehn kurze, runde Farbstifte, die wahlweise unbehandelt oder poliert waren. (Mit „poliert“ bezeichnete damals lackierte Stifte, denn diese wurden oft noch von Hand mit einem Tuch poliert.)
Wie man auf die Länge von 11 cm kam, ist mir unklar (auch die Herkunft der Standardlänge von 17,5 mm kenne ich bis heute nicht).
Die Gestaltung sowohl des Etuis als auch des Katalogs finde ich ansprechend. Für den Mengensatz kam die Behrens Antiqua von Peter Behrens und für die Überschriften die Fette Bernhard-Antiqua von Prof. Lucian Bernhard zum Einsatz; beide Fonts gefallen mir. – Ich halte es für möglich, dass der Rahmenschmuck des Etiketts ebenfalls von Peter Behrens stammt
Die Lücken in der Nummerierung dürften darauf zurückzuführen sein, dass die Stifte dieses Etuis ein Teil des kompletten Sortiments waren.
Wie bei den Landkartenstiften zeigten Abbildungen die Verwendung des Inhalts – für mich ein weiteres reizvolles Detail.
Der kleine Mond, diesmal recht ernst, durfte natürlich nicht fehlen.
← Katalogtitel | J.S. STAEDTLER 1919 | Zeichenstift „Vorwärts“ →
Neu in der Rubrik „Brauch‘ ich zwar nicht, muss ich aber haben“: Ein alter Aschenbecher von STAEDTLER.
Das 150 mm breite, 38 mm hohe und gut 400 g schwere Stück ist vermutlich aus glasiertem Steingut und trägt keine Kennzeichnungen. Der Marskopf, wie er hier zu sehen ist, wurde 1925 bis 1952 benutzt, und so ist der Aschenbecher 61 bis 88 Jahre alt.
Natürlich wird er bei mir nie mit Asche in Berührung kommen1, sondern mich anderweitig erfreuen. So könnte er z. B. als dekorative Ablage für Bleistiftstummeln dienen.
Außer der in meinen Augen sehr schönen Gestaltung gefällt mir, dass der Aschenbecher und der Bleistift den Ton gemeinsam haben.
Aus einem Faltblatt für den Tintenstift STABILO Cellomin: Die attraktiven Kennringe einiger Tinten- und Kopierstifte der Schwan-Bleistift-Fabrik.
Die patentierte Mine des Ende der 1930er Jahre eingeführten Cellomin enthielt Farbzellen, die durch ein Gerüst chemischer Stoffe umgeben und so vor Feuchtigkeit geschützt waren; lediglich die äußeren und die an der Spitze abgeschriebenen Farbzellen lagen frei. So wurde das Aufweichen der Mine und das Verbiegen des Stifts bei feuchter Luft vermieden.
Das aus dem Jahr 1940 stammende Faltblatt mit zahlreichen Anwendungsbeispielen beantwortet auch eine häufig gestellte Frage:
Wie unterscheiden sich Kopier- von Tintenstiften?
Kopierstifte schreiben schwarz, kopieren aber violettfarbig.
Bei Tintenstiften ist Schrift und Kopie gleichfarbig.
Tintenstifte sind auch als Farbkopierstifte allgemein bekannt.
(Allerdings passt der zweite Satz nicht zu allen aufgeführten Tintenstiften.)
Übrigens: Der STABILO Cellomin war 1939 der erste Stift, der das im April 1938 eingetragene Schwan-Auge trug. – Eine weitere Reklame für den Cellomin gibt es unter „STABILO im Büro“.
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es mehrere zum Teil konkurrierende Stifthersteller mit dem Namen Faber, und an andere konnten sich die Kunden zumindest noch erinnern. So war es für diese Unternehmen besonders wichtig, sich abzusetzen und nicht nur auf ihren Namen (oder wie im Falle von A.W. Faber sogar auf Namensbestandteile), sondern auch auf ihr Markenzeichen hinzuweisen, wie es Johann Faber mit dieser etwa 100 Jahre alten und 5 × 5 cm großen Reklamemarke getan hat. Statt eines Produktbilds stehen hier Schlägel und Eisen im Mittelpunkt, die bis ins 17. Jahrhundert hinein die typischen Werkzeuge des Bergmanns waren und auch heute noch als Symbol in Gebrauch sind (es kennzeichnet u. a. den Werktag in Fahrplänen und ist im Unicode-Standard enthalten). Ich vermute, dass Johann Faber dieses (übrigens seitenverkehrte) Zeichen wegen des Graphitbergbaus gewählt hat, und würde mich nicht wundern, wenn man mit dem Bogen auf dieser in meinen Augen sehr ansprechenden Reklamemarke einen Stollen hat andeuten wollen. – Apropos Marke: Das 1875 in Kraft getretene Markenschutzgesetz geht auf die Petition eines anderen Faber zurück, nämlich auf die des Lothar von (und Bruder des Johann).
Nachtrag vom 28.2.13: In der Festschrift „Die Bleistift-Fabrik von Johann Faber in Nürnberg“ von Carl Faber, herausgegeben anlässlich des 70. Geburtstags von Johann Faber und des zehnjährigen Bestehens der Fabrik (Bieling-Dietz 1889), heißt es:
„Alle Bleistift von Johann Faber sind mit dem vollen Namen der Firma: Johann Faber und der Schutzmarke ⚒ (zwei sich kreuzenden Hämmern) gestempelt.“
Den Kopf der Seite 1 ziert diese Grafik:
Somit handelt es sich bei diesem Logo nicht um Schlägel und Eisen, wie ich bisher dachte, sondern um zwei Hämmer.
Danke an Sean von Contrapuntalism für den Hinweis auf diese Festschrift!
← vorherige | Markiges Marketing | nächste →
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen