Bleistifte

Heute mach ich blau

Heute mach ich blau

Von oben im Uhr­zei­ger­sinn: Radie­rer SEED Kesugomu, Foldback-​Klammer ALCO 781-​26, Blei­stift­ver­län­ge­rer Rosetta mit STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 B, Roll­mäpp­chen Enve­loop, Farb­stift Mitsu­bi­shi Arterase Color, Notiz­buch X17 und Rund­kopf­na­deln Dura­ble „Eis­bär“ 4/​15 mm

Buntes Treiben

Hier beherr­schen der graue Gra­phit und des­sen Drum­herum das Gesche­hen, doch unter „Farb­stifte: Tests, Infos und ein paar Bil­der …“ geht es pra­xis­be­zo­gen, gekonnt und meist far­big zur Sache. Anja Fuhr­bach, die Künst­le­rin hin­ter dem Blog, betreibt außer­dem den Online-​Shop „farbstifte.net – fine art mate­ria­lien & mehr“, der zahl­rei­che zum Teil hier nur schwer erhält­li­che Arti­kel führt und den ich als zufrie­de­ner Kunde sehr gerne emp­fehle. Auf die Updates von Blog und Shop bin ich gespannt!

Schnittig

Anzeige für den „Penknife Pencil” der Wickland Manufacturing Co. (1884)

Ein in mehr­fa­cher Hin­sicht schar­fes Teil dürfte der paten­tierte „Pen­knife Pen­cil“ von der Wick­land Manu­fac­tu­ring Co. gewe­sen sein, für den diese 60 × 30 mm große Anzeige im „Cen­tury Illus­tra­ted Monthly Maga­zine“ vom Novem­ber 1884 warb.

Die Zwinge war erheb­lich län­ger, saß nicht fest, son­dern wurde (so wie ich es sehe) nur auf­ge­steckt und hielt außer dem Radie­rer noch eine kleine Klinge, die bei Nicht­be­nut­zung im geschlit­zen Holz des Blei­stifts ver­schwand und dort keine Ver­let­zungs­ge­fahr barg. Eine ziem­lich pfif­fige Idee, diese „Grea­test little con­ve­ni­ence ever devi­sed for busy men” (um die Worte zu zitie­ren, die mir hier beson­ders gut gefallen).

Nach­trag vom 20.3.10: Eine ganz andere Kom­bi­na­tion aus Klinge und Stift gibt es unter „Impe­rial Pocket Knife Pen­cil“ bei Dave’s Mecha­ni­cal Pen­cils zu bewundern.

Basteln mit dem Lexikaliker (10)

Hier wird gebas­telt, was das Zeug hält, und dies­mal hält die Bas­te­lei einen (wer hätte das gedacht?) Blei­stift. Dem bekla­gens­wer­ten Umstand, dass kaum noch jemand Zeit hat, trage ich aus­nahms­weise mal Rech­nung, denn das, was ich heute vor­schlage, ist nicht nur bil­lig, nütz­lich und ziem­lich albern, son­dern auch blitz­fix umgesetzt.

Notizbuch „Kompagnon ” (A6) von Brunnen und Bleistift „Black Polymer 999” von Pentel

Nicht alle Notiz­bü­cher, Klemm­bret­ter und andere Hilfs­mit­tel zur hand­schrift­li­chen Erfas­sung von Infor­ma­tio­nen erlau­ben das An- oder Ein­ste­cken des benö­tig­ten Schreib­werk­zeugs. Schnelle Abhilfe schafft da ein klei­nes Stück Heft­pflas­ter (ich bevor­zuge Han­sa­plast Clas­sic), wel­ches wir an geeig­ne­ter Stelle so anbrin­gen, dass es unser Schreib­ge­rät zuver­läs­sig hält. Sehr zupass kom­men uns hier übri­gens das wei­che und damit stift­scho­nende Innere des nicht­kle­ben­den Abschnitts, die Dehn­bar­keit sowie die hohe Kle­be­kraft des Pflasters.

Notizbuch „Kompagnon ” (A6) von Brunnen und Bleistift „Black Polymer 999” von Pentel in einer Hansaplast „Classic”-Schlaufe

Selbst­ver­ständ­lich sind den Varia­ti­ons­mög­lich­kei­ten kaum Gren­zen gesetzt.

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Traditionspflege

STAEDTLER tradition 110

Der rot-​schwarze Bleistift-​Klassiker STAEDTLER tra­di­tion 110, ver­tre­ten durch Exem­plare aus Deutsch­land, Groß­bri­tan­nien und Aus­tra­lien, erfährt eine ein­ge­hende Betrach­tung mit ver­dien­ter Wür­di­gung im Web­log „Blei­stift“ – hervorragend!

Kleine his­to­ri­sche Notiz am Rande: Der Blei­stift „Tra­di­tion“ kam im August 1930 mit der Arti­kel­num­mer 200-​x auf den Markt; 1967 wurde letz­tere zu 110-​x geän­dert (x = Härtegrad).

Stück für Stück

Der Wunsch, mög­lichst kom­for­ta­bel zu einer fri­schen Blei­stift­spitze zu kom­men, hat bereits zahl­rei­che fin­dige Köpfe beschäf­tigt und zu so manch unge­wöhn­li­chem Ergeb­nis geführt.

Der „Perpetual Pencil” im Katalog von Frothingham & Workman Ltd. (1907)

Aus dem Jahr 1907 und dem „Gene­ral Hardware“-Katalog des damals in Mont­real, Kanada, ansäs­si­gen Anbie­ters Frot­hing­ham & Work­man Ltd. stammt diese Abbil­dung des „Per­pe­tual Pen­cil“, her­ge­stellt von der Ame­ri­can Lead Pen­cil Com­pany. Anstelle einer kom­plet­ten Mine ent­hielt die­ser mecha­ni­sche Stift elf gespitzte Abschnitte; war einer abge­schrie­ben, so genügte ein Druck, um ihn aus­zu­wer­fen und einen neuen in Posi­tion zu bringen.

Anzeige für den „Perpetual Pencil” der Americal Pead Pencil Company (1904)

Die „Ame­ri­can Lead Pen­cil Com­pany“, gegrün­det 1861 von Edward Weis­sen­born, brachte 1905 ihre Marke „Venus“ auf den Markt, die 1956 zur Umbe­nen­nung des Unter­neh­mens in die „Venus Pen and Pen­cil Cor­po­ra­tion“ führte. 1967 folgte eine wei­tere Namens­än­de­rung zu „Venus-​Esterbrook“ und 1973 die Über­nahme durch Faber-​Castell (Quelle: „Der Blei­stift“ von Henry Petroski).

Für eine Wei­ter­ent­wick­lung des Stifts, der nur aus Spit­zen besteht, sorgte im Jahr 1967 das Unter­neh­men Ben­sia aus Tai­wan mit dem „non-​sharpening pen­cil“. Bei den hier­zu­lande als „Zieh & Steck-​Stifte“ bezeich­ne­ten und im eng­lisch­spra­chi­gen Raum als „Push-​a-​Point“ sowie „Pop-​a-​Point“ bekann­ten Schreib- und Mal­ge­rä­ten sit­zen die gespitz­ten Minen­stü­cke auf Hül­sen aus Kunst­stoff. Ist ein Ele­ment stumpf, zieht man es vorne her­aus und steckt es hin­ten in den Stift hin­ein, wodurch ein neues her­aus­ge­scho­ben wird. – Sobald mir ein sol­cher Stift zwi­schen die Fin­ger kommt, rei­che ich ein Foto nach.

Der Yoropen

Der vor etwa zehn Jah­ren paten­tierte Yor­open kom­bi­niert die Steck­spit­zen mit einem – so der Anspruch der Erfin­ders Baho-​Shen Liu – ergo­no­misch vor­teil­haf­ten Hal­ter, wobei die schüt­zende Kappe des hier gezeig­ten Modells aus der „Brillant-​Serie“ einen klei­nen Radie­rer beher­bergt und der Schaft als Reser­voir für zehn Spit­zen dient.

Der Yoropen (Detail)

Pro Spitze ste­hen knapp 7 mm einer 1 mm dicken HB-​Mine zur Ver­fü­gung; neben die­ser gibt es auch Ersatz im Här­te­grad 2B. – Das unge­wöhn­li­che Schreib­ge­rät, von dem noch zahl­rei­che andere Vari­an­ten erhält­lich sind, wird in Deutsch­land durch Eco­bra vertrieben.

Vie­len Dank an den zone­batt­ler für den Yoropen!

Nach­trag vom 11.10.12: Kaum zu glau­ben: Die Idee geht zurück ins Ende des 19. Jahr­hunderts, wie der Bei­trag zum Ever­point No. 55 bei Con­trap­un­ta­lism zeigt.

Fotokopie

Heute mach‘ ich mal den Mul­ti­pli­ka­tor und ver­weise auf einen Bei­trag bei „The Leaky Pen“, in dem auf Anlei­tun­gen für das Foto­gra­fie­ren von Schreib­ge­rä­ten ver­wie­sen wird, denn die dort zusam­men­ge­stell­ten Infor­ma­tio­nen halte ich (soweit ich sie bis jetzt gele­sen habe) für wissens- und umset­zens­wert. Wer – so wie ich – beim Foto­gra­fie­ren klei­ner Gegen­stände mit läs­ti­gen Schat­ten, uner­wünsch­ten Refle­xio­nen und ande­ren Wid­rig­kei­ten kämpft oder ein­fach nur ein paar Anre­gun­gen sucht, fin­det in den unter „Pen Pho­to­gra­phy“ ver­link­ten Quel­len sicher einige nütz­li­che Tipps.

Farbenfroh verlängern

Wer mit der doch recht kar­gen Aus­wahl an Blei­stift­ver­län­ge­rern hier­zu­lande nicht zufrie­den ist, dem seien die Modelle der Marke „Rosetta“ im iPenS­tore empfohlen.

Bleistiftverlängerer von Rosetta

Das aus Metall sowie Kunst­harz gefer­tigte und in 15 Vari­an­ten erhält­li­che Zube­hör ist gut 100 mm lang, hat ein 20 mm lan­ges, ange­nehm gerän­del­tes Griff­stück, wiegt knapp 13 Gramm und ist durch­ge­hend 12 mm dick. – 95 mm des Stifts fin­den Platz im Innern, doch bereits 15 Mil­li­me­ter rei­chen für den siche­ren Halt.

Bleistiftverlängerer von Rosetta

Ein genauer Blick zeigt die sehr gute Ver­ar­bei­tung: Die Ober­flä­chen sind glatt, der Über­gang zwi­schen Metall und Schaft ist sau­ber und die sechs­ge­teilte Klem­mung arbei­tet zuverlässig.

Bleistiftverlängerer von Rosetta

Der Ver­län­ge­rer von Rosetta, des­sen Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten ich für her­vor­ra­gend halte, kos­tet etwa 9,60 Euro und wird auch im eBay-​Shop von Street­Fair angeboten.

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