Ramponiert (7)
Reste eines STAEDTLER noris colour 185 (lichtblau) auf einem Gehweg im Osten Rüsselsheims
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Reste eines STAEDTLER noris colour 185 (lichtblau) auf einem Gehweg im Osten Rüsselsheims
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Vor knapp zwei Jahren habe ich den STAEDTLER STENO 111 gezeigt. Hier ist er wieder, diesmal mit seinem Gegenstück aus englischer Produktion.
Der STAEDTLER SHORTHAND 111 hat die gleiche Farbgebung1 und die gleiche Artikelnummer, aber eine andere Kennzeichnung2, bei der vor allem „JET BONDED“ auffällt. Soweit ich weiß, bezeichnete dies den maschinellen Leimauftrag mit Hilfe von Düsen3, der die manuelle Verleimung abgelöst hat. Interessant ist auch die ungewöhnliche Tiefe des Prägedrucks (leider ist das im Foto nicht so gut zu erkennen). – Er stammt aus dem Werk in Pontyclun, Glamorgan (Wales), das von 1966 bis 2008 existierte, und wurde zwischen 1973 und 20014 hergestellt.
Danke an den anonymen Spender aus Schweden für den STAEDTLER SHORTHAND 111!
Der erste Bleistift im Blog in diesem Jahr ist ein ganz besonderer.
Der Kohhitsu Syosyayo 2B von Tombow stammt aus aktueller Produktion, wird aber weder auf der Website noch im Katalog des japanischen Herstellers aufgeführt. Was hat es mit diesem Bleistift auf sich?
Auf der Vorderseite der Faltschachtel heißt es „Harter Kalligrafiestift“ und „Präfektur-Kopierstift“1. Die langen Schmalseiten tragen die Schriftzüge „KOHHITSU SYOSYAYO PENCIL“ und „[Logo] Tombow Pencil Co., Ltd. MADE IN VIETNAM“2 und beide Einstecklaschen die Kennzeichnung „2B“.
Die Rückseite informiert:
Dieser Bleistift wurde für harte Kalligrafie3 entwickelt und unter allen Gesichtspunkten untersucht, einschließlich Dichte, Minendichte und Glätte. Dies ist ein revolutionärer Bleistift zum Erlernen korrekter und schöner Buchstaben.
Bitte verwenden Sie es nicht für andere Zwecke als zum Schreiben. Wenn Sie den Kern schärfen, gehen Sie vorsichtig damit um.
Vertriebspartner: Raymay Fujii Co., Ltd.4
Hersteller: Tombow Pencil Co,, Ltd. [Recycling-Logo für Papier]
Auf dem Bleistift finden sich weitere Details:
Die Gestaltung der Faltschachtel, das Fehlen der heute üblichen Strichcodes, die sogenannte Linkshänderbeschriftung und die Angabe des Härtegrads als „BB“ verleihen dem Bleistift einen altertümlichen Charme.
Im Internet finden sich nur sehr wenige Erwähnungen dieses Bleistifts. Unter „ステッドラーと思いきや、トンボの福岡県硬筆書写用鉛筆“6 heißt es, dass er für die Grundschulen der Präfektur Fukuoka hergestellt7 und in kleinen Läden in der Nähe der Schulen, aber nicht in großen Geschäften verkauft wird. Auch in „福岡県硬筆書写用鉛筆ってご存知ですか“8 wird die schwierige Verfügbarkeit erwähnt.
Der Kohhitsu Syosyayo kann mit dem M+R Pollux nadelfein gespitzt werden, was für die hohe Qualität von Holz (hier: Weihrauch-Zeder), Mine und Verleimung spricht. Lack und Prägedruck sind sauber, doch letzterer greift sich leider schnell ab. Seine 3 mm dicke Mine hat eine saubere Abgabe und ist etwa so weich wie die des STAEDTLER Mars Lumograph 100 3B; auch sind Schwärzung und Wischfestigkeit vergleichbar. Sie gleitet jedoch leichter und ist etwas besser radierbar. Die Stärken dieses Bleistifts liegen allerdings in der für diesen Härtegrad hohen Bruchfestigkeit und im sparsamen Verbrauch, denn er behält seine Spitze bemerkenswert lang.
Bleistifte mit gleicher Zielsetzung und ähnlichen Eigenschaften sind der Tombow KM-KKS und der Mitsubishi/uni Kouhitsu Shosha, doch der Kohhitsu Syosyayo ist aufgrund seiner Härte alltagstauglicher. – Ich habe das Dutzend über Buyee gekauft, wo es 1320 Yen (etwa 8,70 Euro) kostet; hinzu kommen Gebühren und Versand.
Danke an Philipp, der mich durch die Zusendung eines Exemplars auf diesen sehr interessanten Bleistift aufmerksam gemacht und zum sofortigen Kauf animiert hat!
Nachtrag vom 28.5.25: Diesem Beitrag auf Reddit zufolge nutzt Mitsubishi/uni in der M17-Mine nicht die reguläre Jetstream-Tinte, sondern die vor gut einem Jahr vorgestellte Jetstream Lite Touch, die noch bessere Schreibeigenschaften, vor allem aber sattere Farben hat.
Die in Deutschland aus importierten Hölzern hergestellten Bleistifte werden nahezu weltweit vertrieben, doch dieser norica 132 46 von STAEDTLER ist eine ungewöhnliche Ausnahme. Aber warum?
Wie der pbs report 2017 berichtete, hat STAEDTLER in Ecuador eine rund 1800 Hektar große Plantage mit Gmelina (bot. Gmelina arborea) aufgebaut. Dieses schnell wachsende Holz1 kann nach sechs Jahren eingeschlagen werden, und es war geplant, dass ein angeschlossenes Werk die Produktionsstandorte in Deutschland, Indonesien und Thailand mit Brettchen versorgt und diese Plantage mittelfristig 35 bis 40 Prozent des Holzbedarfs des Unternehmens abdeckt. Die Broschüre „Nachhaltigkeit bei STAEDTLER“ aus dem Jahr 2022 nennt neben Deutschland und Peru2 auch noch die Werke in Thailand und Indonesien, doch diese wurden Ende 2022 geschlossen.
Für den gezeigten STAEDTLER norica reisten Gmelina-Brettchen aus Ecuador nach Nürnberg3 und trafen dort auf Minen deutscher Herstellung. Der fertige Bleistift – und das ist das Ungewöhnliche – ging dann zurück in das Herkunftsland seines Holzes, um nur dort verkauft zu werden4. – Es wäre interessant zu wissen, ob dieser norica die aktuellen Varianten aus Thailand und jetzt China ablösen wird.
Aus dem Werbegeschenke-Katalog des Jahres 1967 von Faber-Castell, in dem auch Autoschreiber und Taschenmerker angeboten wurden: Techniker-Etuis für unterwegs.
Beworben als „[k]leine ‚technische Büros im Etui‘ die man ständig mit sich führen kann“, enthielten sie je nach Ausstattung unterschiedliche Schreib- und Zeichengeräte, Zubehör und einen Schreibblock, aber immer einen Rechenschieber. – Das Etui 30806 ist auch in diesem Kommentar zu sehen.
Zum Monatsende viermal die Walnuss.
Von links: Brille „Chauffeur“ von Einstoffen aus Walnussholz1, Luddite Everdraw mit Walnussschaft, STAEDTLER 925 25-03 mit Walnussschaft2, Walnuss.
Ich mag die Walnuss.
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