Druckbleistifte

Mini-​Mechanik

Die kleinste mir bekannte Druck­blei­stift­me­cha­nik kommt von STAEDTLER Japan und wird als Ein­satz für Zir­kel angeboten.

Mini-Mechanik

Das Teil ist knapp 52 mm lang, hat an der dicks­ten Stelle einen Durch­mes­ser von 6 mm und wiegt gut 5 Gramm. Zur Auf­nahme in den Zir­kel dient ein geschlitz­ter 4-​mm-​Zapfen. Ein drei­tei­li­ges Klemm­fut­ter als Metall hält die Mine, und hat sich ein Minen­rest darin ver­irrt, lässt sich das Vor­der­teil mit dem Minen­füh­rungs­röhr­chen abschrau­ben. Um einen ver­se­hent­li­chen Minen­vor­schub zu ver­hin­dern, kann die Mecha­nik durch Ver­dre­hen gegen den Zap­fen arre­tiert wer­den. Nach­ge­füllt wird der Druck­stift­ein­satz durch die Öff­nung am geschlitz­ten Ende. – Die Material- und Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät macht auf mich einen sehr guten Ein­druck. Ober­flä­che, Kan­ten und Auf­druck sind sau­ber und die Mecha­nik hat nur sehr gerin­ges Spiel.

Mini-Mechanik

Den Ein­satz gibt es in den Norm­strich­stär­ken 0,3 mm, 0,5 mm und 0,7 mm; er hat die Arti­kel­num­mer 956 0x (x = 3, 5 oder 7) und kos­tet 700 Yen (knapp 5 Euro). Außer der gezeig­ten Vari­ante führt STAEDTLER Japan eine wei­tere mit 3,5-mm-Zapfen in den glei­chen Strich­stär­ken (mög­li­cher­weise ist diese sogar noch etwas kleiner).

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Druck­stift­ein­satz 956 05 im STAEDTLER Mars pro­fes­sio­nal 555

Als ich mich Ende der 1980er Jahre im tech­ni­schen Zeich­nen ver­sucht habe, hatte STAEDTLER Deutsch­land Druck­stift­ein­sätze aus Kunst­stoff im Sor­ti­ment, die mir im Zir­kel MARS TECHNICO 555 sehr gute Dienste geleis­tet haben (mon­tiert wur­den diese Ein­sätze im Gewinde für die Auf­nahme von Tusche­fül­lern). Inter­es­san­ter­weise gab es diese nicht nur in den drei Norm­strich­stär­ken, son­dern auch mit 2-mm-Fallminenmechanik.

Mini-Mechanik

Druck­stift­ein­satz STAEDTLER CIRCOFIX aus Kunst­stoff im STAEDTLER MARS TECHNICO 555

Wer die aktu­el­len Druck­stift­ein­sätze für STAEDTLER Japan fer­tigt, weiß ich nicht; mich würde jedoch nicht wun­dern, wenn sie von OHHIRA kämen.

Vie­len Dank an Hel­mut für das bemer­kens­werte Stück!

Anm.: Erwäh­nens­wert in die­sem Zusam­men­hang ist der kom­pakte Zir­kel Pen­pass von Ray­may, denn eine der bei­den Vari­an­ten arbei­tet eben­falls mit einer klei­nen 0,5-mm-Druckbleistiftmechanik (qua­li­ta­tiv kommt diese jedoch nicht an die von STAEDTLER Japan heran). KUM, der deut­sche Ver­trieb, hat aller­dings nur den Pen­pass mit geklemm­ter 2-​mm-​Mine im Sortiment.

Mini-Mechanik

Nach­trag vom 25.4.14: Der 0,5-mm-Druckstifteinsatz aus der CIRCOFIX-​Reihe hatte die Arti­kel­num­mer 556-​95 (0,3 mm: 556-​93, 2 mm: 556-​92) und war von den frü­hen 1980er bis Mitte der 1990er Jahre erhältlich.

Argument

Das Hand­buch für Papier und Büro­be­darf aus dem Jahr 1949 wurde durch viele Anzei­gen mit­fi­nan­ziert. Zu den für mich inter­es­san­ten gehört diese für die Argument-​Füllhalterfabrik Georg Karasch in Berlin.

Argument

Das Männ­chen ist natür­lich nicht nur Füllfederhalter-, son­dern auch Sympathieträger.

Argument

Auch die Schrift gefällt mir sehr gut. Sie erin­nert mich an die Neu­zeit Gro­tesk von Wil­helm Pisch­ner aus dem Jahr 1929, doch ich konnte sie noch nicht identifizieren.

Argument

Eine reiz­volle Anzeige!

Argument

Sparbeitrag

Der als spar­sam ange­prie­sene Haack-​Sparstift aus den 1930er Jah­ren war hier schon zwei­mal dran: Erst ging es um die ganz und gar nicht spar­same Reklame des Her­stel­lers und dann um ein Falt­blatt, mit dem sich die Holzbleistift-​Hersteller gegen die Behaup­tun­gen von Haack zur Wehr setz­ten (und dabei nicht mit Humor spar­ten). In bei­den Fäl­len musste ich mei­nen Lesern aber das Foto eines Spar­stifts erspa­ren, da ich kei­nen hatte.

Sparbeitrag

Mein Kol­lege H. war jedoch so freund­lich, mir zwei Exem­plare des Spar­stifts1 nebst Minen zum Foto­gra­fie­ren zu über­las­sen. Danke! – Dass er mir die Stü­cke nicht ver­kau­fen möchte, finde ich gut, denn so kann ich sparen.

  1. Stimmt, einer davon ist kein Spar-, son­dern ein Ste­no­gramm­stift und die Minen pas­sen weder zum einen noch zum ande­ren, doch ich erspare mir jetzt, auf diese Details ein­zu­ge­hen.

Schreibzeugkritiker

Über einen Refer­rer ent­deckt: Das japa­ni­sche Blog アフィリエイトの文具評論家ブログ実装版.

Schreibzeugkritiker

Der Schwer­punkt des seit knapp fünf Jah­ren betrie­be­nen Web­logs liegt auf Fall­mi­nen­stif­ten und deren Zube­hör, doch dar­über hin­aus gibt es holz­ge­fasste und Druck­blei­stifte, Füll­fe­der­hal­ter und Tinte sowie Zei­chen­ge­räte und Büro­u­ten­si­lien zu sehen. Auch wer (so wie ich) den Text nicht lesen kann, fin­det sicher Gefal­len an den detail­lier­ten Fotos.

Speichenstift

Das Kickstarter-​Projekt des Spoke Pen­cil von Brian Conti ging an mir vor­über, nicht jedoch die Bespre­chung die­ses unge­wöhn­li­chen Druck­blei­stifts bei Dave’s Mecha­ni­cal Pen­cils. Ich musste nicht lange über­le­gen, ob ich mir ein Exem­plar zule­gen soll; ges­tern traf es ein.

Speichenstift

Der aus der Alu­mi­ni­um­le­gie­rung 6061 gefer­tigte Spoke ist 145 mm lang, gut 16 g leicht und hat an der dicks­ten Stelle einen Durch­mes­ser von 13 mm. In sei­nem Innern sitzt die zuver­läs­sige Mecha­nik des Pen­tel P200. Zum Lie­fer­um­fang gehört ein Stän­der aus glei­chem Mate­rial, der mit einem Kle­be­eti­kett befes­tigt wer­den kann, aber auch so mit Stift sicher steht. Bis auf einen klei­nen Punkt unter­halb des Drü­ckers gibt es keine Kennzeichnungen.

Speichenstift

Das Beson­dere am Spoke ist sein durch­bro­che­ner Schaft, des­sen Kon­struk­tion an Spei­chen erin­nert (daher sein Name). Der zwi­schen dem zwei­ten und drit­ten Drit­tel kon­vexe Schaft ist hexa­go­nal und ver­jüngt sich zur Spitze, was den Fin­gern guten Halt bie­tet. Trotz sei­nes fast in der Mitte lie­gen­den Schwer­punkts und der glat­ten Ober­flä­che liegt der Stift gut in der Hand.

Speichenstift

Die Ver­ar­bei­tung ist gut, auch wenn man bei genauem Hin­schauen die eine oder andere Spur der Bear­bei­tung sieht; mich stört dies aller­dings nicht. Erfreu­lich ist der per­fekte Sitz der Mecha­nik – es klap­pert nichts.

Speichenstift

Die erste Charge des in mei­nen Augen gelun­ge­nen Spoke umfasste etwa 800 Stück; ob wei­tere geplant sind, weiß ich nicht. Von den ursprüng­lich sechs Aus­füh­run­gen sind noch zwei in drei Minen­stär­ken für jeweils 49 US-​Dollar inklu­sive Ver­sand erhältlich.

Speichenstift

Paperworld 2012 (2)

Zu den weni­gen Druckbleistift-​Neuheiten, die ich auf der Paper­world 2012 sehen konnte, gehör­ten einige von OHTO aus Japan.

Paperworld 2012 (2)

Bemer­kens­wert ist der in zwei Aus­füh­run­gen erhält­li­che APS-​280ES mit Holz­schaft (er ist die kleine Vari­ante des APS-​280E).

Paperworld 2012 (2)

Noch dün­ner ist der minimo, der als der Welt kleins­ter Druck­blei­stift ange­prie­sen wurde.

Paperworld 2012 (2)

Der Hori­zon (AP-​585H) hat eine ver­senk­bare Mecha­nik und eine 2-​mm-​Mine, die automa­tisch vor­ge­scho­ben wird.

Paperworld 2012 (2)

Schere und Klinge in einem ist das sehr prak­tisch wir­kende Schnei­de­ge­rät „Kiri­nuki Pro 2 in 1“ (KNP-​650). – Zu mei­ner Freude sagte OHTO, dass man nun einen deut­schen Ver­trieb gefun­den habe.

Paperworld 2012 (2)

Eben­falls dabei war OHHIRA, der neben Koto­buki größte Anbie­ter von Stift­mechaniken. Zu sehen waren u. a. diese win­zi­gen Druckbleistift-​Einsätze für Zirkel.

Der in Lüne­burg ansäs­sige Ver­trieb art sel­ect, ein­zi­ger mir bekann­ter Impor­teur von Blei­stiften des ame­ri­ka­ni­schen Her­stel­lers Gene­ral Pen­cil, zeigte die Künst­ler­map­pen „Art Profo­lio“ von ITO-​YA. Im Gespräch konnte ich erfah­ren, dass man erwäge, mehr von ITO-​YA in das Pro­gramm zu neh­men (ich hoffe da beson­ders auf solch ele­gante und hoch­wer­tige Dinge wie den Ver­län­ge­rer und die Bleistifte).

Paperworld 2012 (2)

Am Stand von Der­went zu bestau­nen gab es einen Blei­stift, von dem nur zwei Exem­plare gefer­tigt wur­den. Die­ses Schmuck­stück zum dia­man­te­nen Thron-​Jubiläum der Queen Eliza­beth II. im Juni 2012 ent­hält Gra­phit aus der Borrowdale-​Mine in Cum­ber­land und trägt eine Krone aus Weiß­gold mit 60 Diamanten.

Paperworld 2012 (2)

KUM aus Erlan­gen hat sein Sor­ti­ment um einige Radie­rer, Spit­zer und eine neue Inter­pretation des per­fek­ten Blei­stifts erweitert.

Paperworld 2012 (2)

Der TIPTOP POP-​Line hat einen ent­nehm­ba­ren, ver­schließ­ba­ren Spit­zer und sieht für mich wie eine bes­sere Vari­ante des Blue Ocean aus. – Die Radie­rer schie­nen mir alle aus dem glei­chen Mate­rial, doch weder sie noch die Spit­zer konnte ich testen.

Paperworld 2012 (2)

Par­al­lel zur Paper­world fand die Crea­tive World statt, auf der – wie der Name schon sagt – die Krea­ti­ven ver­sorgt wer­den. Dort prä­sen­tierte Conté à Paris u. a. eine große Zahl holz­ge­fass­ter Stifte mit run­dem Schaft.

Paperworld 2012 (2)

Für mich am inter­es­san­tes­ten waren hier die run­den Blei­stifte in vie­len Här­te­gra­den. Er­freulich war auch die Infor­ma­tion, dass die in Frank­reich gefer­tigten Pro­dukte von Conté à Paris in Deutsch­land bei Boes­ner und Ger­stae­cker erhält­lich sein sollen.

Paperworld 2012 (2)

Der dritte Teil folgt morgen.

The Catalogue of American Mechanical Pencils

Das Buch „The Cata­lo­gue of Ame­ri­can Mecha­ni­cal Pen­cils“ ist nun erschie­nen und erhält­lich. Der Preis in US-​Dollar inklu­sive Ver­sand beträgt 42,94 (USA), 53,94 (Deutsch­land und UK) und 49,65 (Kanada); wer außer­dem die CD mit den Fotos des Buches möchte, legt 7,95 US-​Dollar drauf. Bezahlt wer­den kann per Scheck oder Pay­Pal (die Kon­takt­da­ten des Au­tors fin­den sich auf sei­ner Web­site). – Nein, ich bekomme keine Pro­vi­sion, son­dern unter­stütze blei­stif­tige Akti­vi­tä­ten ganz uneigennützig.

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