MARS
Titel der Preisliste der J.S. STAEDTLER MARS-Bleistiftfabrik Nürnberg vom Juni 1934. – Sie führt sowohl den vier Jahre zuvor auf den Markt gebrachten 2886 als auch dessen Vorgänger 1225 auf.
Der in dieser Anzeige aus dem Jahr 1925 beworbene MARS 1225 kam 1908 auf den Markt und wurde 1930 durch den MARS-LUMOGRAPH 2886 abgelöst.
Anne-Marie Deschodt als Blanche in „Sorcerer” (1977) mit einem STAEDTLER Noris 1221:
Benno Fürmann als Ulrich Chaussy in „Der blinde Fleck” (2013) mit einem STAEDTLER Noris 120:
In der zweiten Szene stimmt jedoch etwas nicht. Wo ist der Fehler?
Nicht mit einem Langkonus-Spitzer, sondern mit ein paar gekonnten Schnitten bringt mein Leser Kai seinen STAEDTLER tradition 110 HB perfekt in Form. Großartig! – Passend dazu: „Pencil-Sharpening as a Rite of Initiation” bei pencils and other things über die seit 2008 jährlich stattfindende Einführungsfeier bei der Mitsubishi Pencil Company, in deren Rahmen die neuen Mitarbeiter einen Bleistift mit einem Federmesser spitzen.

Nachtrag vom 8.10.14: Bemerkenswerte Details zur Tomoegawa Co., dem Hersteller des „Tomoe River”-Papiers, gibt es unter „Tomoe River Paper” bei pencils and other things.
Aus einem Stifte-Allerlei: Drei alte J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2.
Wie ich von STAEDTLER erfahren konnte, ist dieser Noris der erste mit „zwei gegenüberliegenden schwarzen Stempelflächen und zwei gegenüberliegenden schwarzen Kantenstreifen”, wie es korrekt heißt, und damit die Urform des Bleistiftklassikers; er kam am 5. Januar 1934 auf den Markt. Diesen Bleistift mit orangefarbener Grundpolitur1 gab es mit leicht veränderten goldfarbenen Stempelungen (erst kam der Zusatz „CEDER”, danach „MADE IN BAVARIA”, dann fiel beides weg) bis März 1955.
Der Noris 1100 ist mit einem Durchmesser von 7,8 mm (Schlüsselweite 7 mm) geringfügig dicker als der aktuelle Noris 120 (7,4/6,8) und hat etwas schärfere Kanten. Gemessen an heutigen Standards zeigen Lack und Aufdruck kleine Fertigungsmängel, doch da diese Bleistifte vor mehr als 70 Jahren hergestellt wurden, muss man natürlich andere Maßstäbe anlegen. Die 2 mm dicke Mine allerdings beeindruckt auch heute noch: Mit sauberer Abgabe, starker Schwärzung, hoher Bruchfestigkeit und sehr guter Radierbarkeit2 muss sie den Vergleich mit aktuellen hochwertigen Minen nicht scheuen. Sie ist jedoch ein klein wenig härter als die des Noris 120 und daher auch etwas sparsamer.
Die Marke „Noris” wurde am 10. September 1901 eingetragen und zuerst für runde und sechsflächige Stifte mit einfarbiger Politur benutzt3. Ein Bestseller der Noris-Reihe war u. a. der rote Noris 278, der in den 1910er Jahren angeboten wurde. Im März 1955 kam erstmals der Noris 1100 mit schwarzem Kronenkäppchen und weißem Ring auf den Markt4. Kurz darauf gab es ihn auch mit farbig sortierten Kronenkäppchen, aber nur im Härtegrad 2. Noch im selben Monat erhielt er seine gelbe Grundpolitur und im August 1955 die die fünf Härtegrade (1/2B über 2½/HB bis 4/2H) kennzeichnenden farbigen Kronenkäppchen, wenn auch mit anderer Codierung als heute (z. B. war HB gelb und B rot)5. Anfang 1962 wurde das Sortiment um den Härtegrad 0 mit weinrotem Krönchen erweitert, 1963 die Richtung der Beschriftung umgekehrt, 1967 die Artikelnummer auf 120 umgestellt und 1985 die Kennzeichnung „HB” hinzugefügt.
Das letzte Bild zeigt ein Generationentreffen: Noris 1100 (1934–1943), Noris 1100 (1955–1963), Noris 120 (1973–2001) und Noris 120 (heute).
Danke an STAEDTLER für die Details zur Geschichte des Noris!
Im Whitney Museum of American Art in New York kann man zuschauen, wie der Künstler Peter Schuyff Bleistifte auf ungewöhnliche Weise verarbeitet:
Peter Schuyff makes the carvings on view in the Biennial by holding a knife in place and rhythmically moving a pencil along its edge—all without looking at what he’s doing. This practice functions as a meditation that the artist engages in when he tires of working on the geometric abstract paintings for which he is perhaps better known.
Beim Blick auf die Stifte im Foto dachte ich an den Eddie Pencil von Kirin. – Danke an Andreas für den Hinweis!
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