Holzbleistifte

Nebenrolle: Noris

Anne-​Marie Deschodt als Blan­che in „Sorce­rer” (1977) mit einem STAEDTLER Noris 1221:

Nebenrolle: Noris

Benno Für­mann als Ulrich Chaussy in „Der blinde Fleck” (2013) mit einem STAEDTLER Noris 120:

Nebenrolle: Noris

In der zwei­ten Szene stimmt jedoch etwas nicht. Wo ist der Fehler?

  1. Ich gehe davon aus, dass die Ver­öf­fent­li­chung der Screen­shots der genann­ten Filme als Zitat nach § 51 UrhG gilt, da ich das in den Screen­shots Gezeigte im Bei­trag the­ma­ti­siere und die Screen­shots als Beleg für meine Aus­füh­run­gen not­wen­dig sind.

Handwerk

Handwerk

Nicht mit einem Langkonus-​Spitzer, son­dern mit ein paar gekonn­ten Schnit­ten bringt mein Leser Kai sei­nen STAEDTLER tra­di­tion 110 HB per­fekt in Form. Groß­ar­tig! – Pas­send dazu: „Pencil-​Sharpening as a Rite of Initia­tion” bei pen­cils and other things über die seit 2008 jähr­lich statt­fin­dende Ein­füh­rungs­feier bei der Mitsu­bi­shi Pen­cil Com­pany, in deren Rah­men die neuen Mit­ar­bei­ter einen Blei­stift mit einem Feder­mes­ser spitzen.

Kurz notiert

Nach­trag vom 8.10.14: Bemer­kens­werte Details zur Tomoe­gawa Co., dem Her­stel­ler des „Tomoe River”-Papiers, gibt es unter „Tomoe River Paper” bei pen­cils and other things.

  1. Nein, ich bekomme nichts für diese Emp­feh­lung.

J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2

Aus einem Stifte-​Allerlei: Drei alte J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2.

J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2

Wie ich von STAEDTLER erfah­ren konnte, ist die­ser Noris der erste mit „zwei gegen­über­lie­gen­den schwar­zen Stem­pel­flä­chen und zwei gegen­über­lie­gen­den schwar­zen Kan­ten­strei­fen”, wie es kor­rekt heißt, und damit die Urform des Blei­stift­klas­si­kers; er kam am 5. Januar 1934 auf den Markt. Die­sen Blei­stift mit oran­ge­far­be­ner Grund­po­li­tur1 gab es mit leicht ver­än­der­ten gold­far­be­nen Stem­pe­lun­gen (erst kam der Zusatz „CEDER”, danach „MADE IN BAVARIA”, dann fiel bei­des weg) bis März 1955.

J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2

Der Noris 1100 ist mit einem Durch­mes­ser von 7,8 mm (Schlüs­sel­weite 7 mm) gering­fü­gig dicker als der aktu­elle Noris 120 (7,4/6,8) und hat etwas schär­fere Kan­ten. Gemes­sen an heu­ti­gen Stan­dards zei­gen Lack und Auf­druck kleine Fer­ti­gungs­män­gel, doch da diese Blei­stifte vor mehr als 70 Jah­ren her­ge­stellt wur­den, muss man natür­lich andere Maß­stäbe anle­gen. Die 2 mm dicke Mine aller­dings beein­druckt auch heute noch: Mit sau­be­rer Abgabe, star­ker Schwär­zung, hoher Bruch­fes­tig­keit und sehr guter Radier­bar­keit2 muss sie den Ver­gleich mit aktu­el­len hoch­wer­ti­gen Minen nicht scheuen. Sie ist jedoch ein klein wenig här­ter als die des Noris 120 und daher auch etwas sparsamer.

J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2

Exkurs: Noris

Die Marke „Noris” wurde am 10. Sep­tem­ber 1901 ein­ge­tra­gen und zuerst für runde und sechs­flä­chige Stifte mit ein­far­bi­ger Poli­tur benutzt3. Ein Best­sel­ler der Noris-​Reihe war u. a. der rote Noris 278, der in den 1910er Jah­ren ange­bo­ten wurde. Im März 1955 kam erst­mals der Noris 1100 mit schwar­zem Kro­nenk­äpp­chen und wei­ßem Ring auf den Markt4. Kurz dar­auf gab es ihn auch mit far­big sor­tier­ten Kro­nenk­äpp­chen, aber nur im Här­te­grad 2. Noch im sel­ben Monat erhielt er seine gelbe Grund­po­li­tur und im August 1955 die die fünf Här­te­grade (1/​2B über 2½/​HB bis 4/​2H) kenn­zeich­nen­den far­bi­gen Kro­nenk­äpp­chen, wenn auch mit ande­rer Codie­rung als heute (z. B. war HB gelb und B rot)5. Anfang 1962 wurde das Sor­ti­ment um den Här­te­grad 0 mit wein­ro­tem Krön­chen erwei­tert, 1963 die Rich­tung der Beschrif­tung umge­kehrt, 1967 die Arti­kel­num­mer auf 120 umge­stellt und 1985 die Kenn­zeich­nung „HB” hinzugefügt.

J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2

Das letzte Bild zeigt ein Gene­ra­tio­nen­tref­fen: Noris 1100 (1934–1943), Noris 1100 (1955–1963), Noris 120 (1973–2001) und Noris 120 (heute).

Danke an STAEDTLER für die Details zur Geschichte des Noris!

  1. Der Begriff „Poli­tur” geht zurück auf die Zeit vor 1900, als die Spit­zen­blei­stifte einen Schel­lack­über­zug mit Schwermetall-​Farben erhiel­ten und von Hand poliert wur­den.
  2. Getes­tet mit dem STAEDTLER Mars pla­s­tic und dem Pilot Foam Era­ser.
  3. Quelle: „100 Years of NORIS”, in: STAEDTLER Inter­na­tio­nal, 2001.
  4. Genau­ge­nom­men wur­den das Kro­nenk­äpp­chen und der weiße Ring bereits im August 1938 ein­ge­führt. Für drei Jahre gab es den hell­ro­ten Noris 1102 und oran­ge­far­be­nen Noris 1103 mit zwei blauen Stem­pel­flä­chen, zwei blauen Kan­ten­strei­fen, blauem Kro­nenk­äpp­chen und wei­ßem Ring.
  5. Wann die Codie­rung umge­stellt wurde, konnte ich noch nicht her­aus­fin­den.

Kurz notiert

Im Whit­ney Museum of Ame­ri­can Art in New York kann man zuschauen, wie der Künst­ler Peter Schuyff Blei­stifte auf unge­wöhn­li­che Weise verarbeitet:

Peter Schuyff makes the car­vings on view in the Bien­nial by hol­ding a knife in place and rhyth­mi­cally moving a pen­cil along its edge—all wit­hout loo­king at what he’s doing. This prac­tice func­tions as a medi­ta­tion that the artist enga­ges in when he tires of working on the geo­me­tric abs­tract pain­tings for which he is per­haps bet­ter known.

Beim Blick auf die Stifte im Foto dachte ich an den Eddie Pen­cil von Kirin. – Danke an Andreas für den Hinweis!

Nach oben scrollen