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Eberhard Faber Cartograph 541

Bereits drei­mal gab es hier Land­kar­ten­stifte zu sehen1, näm­lich den LYRA-​ORLOW № 2736 sowie den schwar­zen und die far­bi­gen von Eber­hard Faber. Ver­mut­lich der Nach­fol­ger von letz­te­ren ist der aus den 1940ern stam­mende Car­to­graph 541.

Eberhard Faber Cartograph 541

(Bil­der2 zum Ver­grö­ßern anklicken)

Die fla­che und in mei­nen Augen sehr anspre­chend gestal­tete Blech­schach­tel bie­tet Platz für sechs Farb­stifte, von denen noch drei vor­han­den sind.

Eberhard Faber Cartograph 541

Die drei run­den Cartograph-​Stifte haben einen Durch­mes­ser von 6,5 mm und eine 4 mm dicke, krei­de­ar­tige Mine, die sich recht gut radie­ren lässt.

Eberhard Faber Cartograph 541

Neben ihrem Namen, der im Gegen­satz zu dem auf der Schach­tel gerade ver­läuft, tra­gen die Stifte die Kenn­zei­chen ihres Her­stel­lers, die Typen­be­zeich­nung und einen Farbcode.

Eberhard Faber Cartograph 541

Eberhard Faber Cartograph 541

Wie schon das Behält­nis der älte­ren Land­kar­ten­stifte zeigt auch die­ses einen Kartenaus­schnitt, aller­dings ohne Orts­an­ga­ben. Die Mar­kie­run­gen legen einen mili­tä­ri­schen Gebrauch nahe, bei dem die Posi­tion der eige­nen Trup­pen in blau und die der geg­ne­ri­schen in rot ein­ge­tra­gen wurde.

Eberhard Faber Cartograph 541

Beim Kauf dabei waren drei CARTOR 2890 von A.W. Faber, die nur unwe­sent­lich dicker sind und über eine sehr ähn­li­che Mine ver­fü­gen. Dem Namen nach könn­ten sie dem glei­chen Zweck gedient haben.

Eberhard Faber Cartograph 541

Eberhard Faber Cartograph 541

Die für „Car­to­graph“ genutzte Schrift gefällt mir aus­ge­macht gut3, und das unge­wöhn­li­che C erin­nert ein wenig an das auf die­sem Schild der Eber­hard Faber KG. Den Schat­ten finde ich gelun­gen, ebenso die Nei­gung nach links, die mich sofort an die frü­her auf topogra­fischen Kar­ten übli­che Schrift­art Römisch Links­kur­siv hat den­ken lassen.

Eberhard Faber Cartograph 541

Für mich ein präch­ti­ges Stück aus der Geschichte des Schreibzeugs!

  1. Die nächs­ten sind von Johann Faber – soviel sei schon ver­ra­ten.
  2. Bei der topo­gra­fi­schen Karte im Hin­ter­grund han­delt es sich um das Blatt Lau­terbach, bear­bei­tet durch das hes­si­sche Katas­ter­amt 1909.
  3. Ich hätte die Schach­tel wohl auch leer erwor­ben.

Noch einer

Fei­er­tage kann man nicht ver­län­gern, wohl aber Blei­stifte. Das nehme ich zum Anlass, um am heu­ti­gen zwei­ten Weih­nachts­fei­er­tag ein wei­te­res dafür not­wen­di­ges Zube­hör vorzustellen.

Noch einer

Die­ses his­to­ri­sche Uten­sil unbe­kann­ten Fabri­kats und Alters dient nicht nur der Ver­län­ge­rung eines Blei­stift­rests, son­dern auch des­sen taschen­freund­li­chem Transport.

Noch einer

Die schüt­zende Kappe, abge­zo­gen und auf das Ende gesteckt, macht den Umsteck­scho­ner län­ger und damit gut handhabbar.

Noch einer

Gleich­zei­tig schränkt sie jedoch die Länge des nutz­ba­ren Blei­stifts ein: Er muss min­des­tens 25 mm lang sein, um vom Über­wurf noch zuver­läs­sig geklemmt zu wer­den, darf aber 75 mm nicht über­schrei­ten, da sonst die Kappe nicht mehr schließt.

Noch einer

Hier mit einem STABILO GRE­EN­graph 6003.

Mich beein­druckt der Auf­wand, der hier für einen klei­nen Blei­stift getrie­ben wurde.

Noch einer

Vie­len Dank an Kai für die­ses schöne Stück!

Eberhard Faber Mongol Stenographic 596

Es pas­siert nur sehr sel­ten, dass man eine über 110 Jahre alte Anzeige zeigt und wenig spä­ter den darin bewor­be­nen Blei­stift in der Hand hält. Die­ses Glück hatte ich dank Sean von The Black­wing Pages, der mich auf die Auk­tion des hal­ben Dut­zend Mon­gol Ste­no­gra­phic 596 von Eber­hard Faber USA hin­ge­wie­sen und mir bei der Beschaf­fung die­ser Rari­tät gehol­fen hat1.

Eberhard Faber Mongol Stenographic 596

Die in Sil­ber, Blau und Weiß gehal­tene Schie­be­schach­tel ist recht auf­wän­dig gestal­tet. Alle Außen­sei­ten sind bedruckt, ohne dass es über­la­den wirkt, und auch das Innen­teil hat man farb­lich pas­send ausgeführt.

Eberhard Faber Mongol Stenographic 596

Die sil­berne Farbe fin­det sich im Prä­ge­druck des Blei­stifts wie­der und passt gut zum rot­brau­nen, etwas unre­gel­mä­ßi­gen Lack, der in einem reiz­vol­len Kon­trast zum Blau des Kar­tons steht.

Eberhard Faber Mongol Stenographic 596

Der runde, mit 6,5 mm ver­gleichs­weise dünne und ab Werk beid­sei­tig ange­spitzte Ste­no­gra­phic 596 hat eine Mine nor­ma­len Durch­mes­sers und der Härte HB bis B. Ein kur­zer Test hat gezeigt, dass sie von hoher Qua­li­tät ist.

Eberhard Faber Mongol Stenographic 596

„12 fine points“, „slen­der grip“, „firm lead for speed and long wear“ – der Ste­no­gra­phic 596 hält diese Ver­spre­chen auch heute noch.

Eberhard Faber Mongol Stenographic 596

Danke an Sean für seine Bemühungen!

  1. Ich gehe jedoch davon aus, dass diese Exem­plare nicht ganz so alt sind, son­dern aus den ers­ten Jahr­zehn­ten des letz­ten Jahr­hun­derts stam­men.

Goldstück

Auf dem Höhe­punkt des kali­for­ni­schen Gold­rau­sches im Jahre 1849 begann Eber­hard Fa­ber in den USA mit dem Ver­kauf von Blei­stif­ten und ande­ren Schreib­wa­ren. 1861 eröffne­te er in New York an der Stelle, wo heute das UNO-​Gebäude steht, die erste Blei­stift­fa­brik der USA.

Goldstück

Zum 100-​jährigen Jubi­läum gab es dann auch ein pas­sen­des Geschenk für die Freunde und Part­ner des Unter­neh­mens, näm­lich die Nach­bil­dung eines Nug­gets in einem 58 mm × 50 mm × 15 mm gro­ßen Stück Gießharz.

Goldstück

Mit im Kar­ton war ein Falt­blatt, des­sen Innen­seite auch im Kata­log des sel­ben Jah­res zu sehen war und wohl den Ursprung des bekann­ten gold­far­be­nen Rings auf der Zwinge des Mongol-​Bleistifts erklärt.

Goldstück

Goldstück

Die Prä­gung auf der Rück­seite des klei­nen Qua­ders infor­miert noch ein­mal über den Zusammenhang.

Goldstück

Für mich ein inter­es­san­tes Stück Bleistift-​Geschichte! – Danke an Sean von The Black­wing Pages, der mich auf die Auk­tion die­ser Kost­bar­keit hin­ge­wie­sen hat.

Goldstück

Altmetall

Mit was man sich so das Haus voll­stopft! Etwa 60 × 31 cm groß und knapp drei Kilo­gramm schwer ist die­ses Blech­schild aus den alten Tagen der Eber­hard Faber KG in Neu­markt bei Nürnberg.

Altmetall

Zum Grö­ßen­ver­gleich unten rechts ein Eber­hard Faber Van Dyke 600 5H.

The­ma­tisch pas­send wird es den Werk­kel­ler zieren.

Altmetall

Das kleine c gefällt mir am besten.

Haste Töne?

Eine unge­wöhn­li­che Methode, die Qua­li­tät ihrer Blei­stift­mi­nen zu demons­trie­ren, zeigte die Eagle Pen­cil Com­pany in einer Anzeige in der „Pro­gres­sive Archi­tec­ture“ vom Okto­ber 1953.

Haste Töne?

Haste Töne?

Die Idee ist bemer­kens­wert, und so wie es aus­sieht, hat man sie tat­säch­lich umgesetzt.

Haste Töne?

Haste Töne?

Haste Töne?

Die Anzeige gefällt mir sehr gut, so dass ich gerne und wie schon so oft ein paar Details zeige.

Haste Töne?

Haste Töne?

Kleiner Mond

Eines der frü­hes­ten Waren­zei­chen für Blei­stifte ist der Halb­mond, den J.S. STAEDTLER 1887 beim Amts­ge­richt Nürn­berg ange­mel­det hat. Die Her­kunft die­ses Halb­monds ist unklar; man ver­mu­tet einen Zusam­men­hang mit dem Export in den Ori­ent1. Hier einige zum Teil stark ver­grö­ßerte Exem­plare aus Wer­be­ma­te­rial und von Ver­pa­ckun­gen der Jahre 1919 bis 1937.

Kleiner Mond

Kleiner Mond

Kleiner Mond

Kleiner Mond

Kleiner Mond

Kleiner Mond

Kleiner Mond

Kleiner Mond

Genutzt wurde der Halb­mond, der streng­ge­nom­men ein Vier­tel­mond ist, bis in die 1960er Jahre hinein.

  1. In eng­lisch­spra­chi­gen Kata­lo­gen nannte sich das Unter­neh­men zuwei­len sogar „Moon Pen­cil Fac­tory“.
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