Granate

Popu­lä­rer Blei­stift­spit­zer mit über 130-jähriger Geschichte, heute her­ge­stellt von Möbius+Ruppert

Granate 1903–1908

Auch im Archiv von Faber-Castell fin­det sich der Hand­spit­zer „Gra­nate“.

Granate 1903–1908

In den Waren­ka­ta­lo­gen von A.W. Faber Ber­lin wur­den von 1903 bis 1907 unter dem Pro­dukt­na­men „Gra­nate“ der Blei­stift­spit­zer No. 1903 und der Farb­stift­spit­zer No. 1696 sowie Ersatz­mes­ser ange­bo­ten. – Der höhere Preis für den Farb­stift­spit­zer lässt mich ver­mu­ten, dass er ähn­lich die­ser Vari­ante von Möl­ler & Breit­scheid für dickere Stifte aus­ge­legt und daher grö­ßer war.

Granate 1903–1908

1908 bewarb ein fran­zö­si­scher Waren­ka­ta­log von A.W. Faber auf Seite 232 (!) die „Gra­nate“, dies­mal mit der Arti­kel­num­mer 4001.

Über den (oder die) Her­stel­ler die­ser Spit­zer hat das Archiv von Faber-Castell keine Infor­ma­tio­nen. – Bereits ein paar Mal bin ich auf die 1953 gegrün­dete Fabrik für Fein­me­cha­nik und Elek­tro­tech­nik Her­mann Mel­lert (heute: Mel­lert SLT GmbH & Co. KG) auf­merk­sam gewor­den. Die­ses Unter­neh­men hat in den 1950er Jah­ren Mes­sing­spit­zer gefer­tigt und könnte daher auch die (spä­tere) „Gra­nate“ her­ge­stellt haben, doch lei­der gibt es im Unter­neh­men keine Doku­mente zur Spit­zer­fer­ti­gung mehr.

Es fällt übri­gens die bemer­kens­werte Ähn­lich­keit der bei­den Abbil­dun­gen auf (man beachte u. a. die Dar­stel­lung der Refle­xio­nen auf der Rän­del­schraube und dem Mes­ser); ich gehe davon aus, dass bei­den Kata­log­ein­trä­gen die­selbe Illus­tra­tion zu Grunde lag.

Hier noch die Titel der zitier­ten Kataloge:

Granate 1903–1908

Granate 1903–1908

Danke an Faber-Castell für die Scans!

Nach­trag vom 4.6.23: Laut Nor­th­data wurde 2018 über das Ver­mö­gen der Mel­lert SLT GmbH & Co. KG das Insol­venz­ver­fah­ren eröffnet.

Granate 1892–1895

Bemer­kens­werte Details zur Geschichte des als „Gra­nate“ bekann­ten Hand­spit­zers fin­den sich im Early Office Museum, wo er ihn in der Rubrik „Small Pen­cil Shar­pe­ners“ als „Ame­ri­can Car­tridge Pen­cil Shar­pe­ner“ von Eber­hard Faber auf­ge­führt wird. Es heißt dort, eine Anzeige von 1892 habe damit gewor­ben, dass die­ser Mes­sing­spit­zer zuerst in Europa her­ge­stellt wor­den wäre. Eber­hard Faber habe ihn jedoch ver­bes­sert und ihn dann paten­tie­ren und in den USA fer­ti­gen las­sen. Wei­tere Anzei­gen für die­sen Spit­zer sol­len 1905, 1911 und 1933 erschie­nen sein. Eine Abbil­dung zeigt den Spit­zer mit der Prä­gung „E. Faber Pat. Appl’d.“1

Im sel­ben Jahr, so das Early Office Museum, soll eine Bespre­chung des „Stan­dard Pen­cil Shar­pe­ner“, her­ge­stellt von der Con­nec­ti­cut Mfg. Co., Hart­ford, mit einer ähn­li­chen Dar­stel­lung ver­öf­fent­licht wor­den sein. Das Unter­neh­men habe ange­ge­ben, dass die­ser Spit­zer, obwohl weit­ge­hend iden­tisch zu dem seit kur­zer Zeit erhält­li­chen, bes­ser gefer­tigt und in allen Belan­gen zufrie­den­stel­len­der sei. Ein gleich­ar­ti­ges Modell soll 1894 als „Peer­less Long Bevel Lead Pen­cil Shar­pe­ner“ bewor­ben wor­den sein.

Eine kurze Suche bei Google Books för­derte die­sen Ein­trag auf Seite 116 des Kata­logs Nr. 57 von Mont­go­mery Ward & Co. (1895) zutage:

Granate 1892–1895

Die Ähn­lich­keit des „Peer­less“ zur „Gra­nate“ ist natür­lich nicht zu über­se­hen. – Dem „Hand­buch für Papier und Büro­be­darf“ von 1949 zufolge kam die „Gra­nate“ vor etwa 60 Jah­ren, also um 1889 in den Han­del; die Anga­ben im Early Office Museum könn­ten dazu passen.

Nach­trag vom 9.5.17: Mehr zum „Peer­less“, der ver­mut­lich ein im Inland gefer­tig­tes Kon­kur­renz­pro­dukt zur impor­tier­ten „Gra­nate“ war, gibt es unter „Gra­nate 1893“.

  1. Ein direk­ter Link ist lei­der nicht mög­lich. – Ich habe das Early Office Museum nach wei­te­ren Details zur Anzeige von 1892 gefragt, aber lei­der keine Ant­wort erhal­ten.

Granate 1901

Ein wei­te­res Detail aus der Geschichte des Spit­zer­klas­si­kers: Das „Waa­ren­zei­chen­blatt“, her­aus­ge­ge­ben vom Kai­ser­li­chen Patent­amt, gab in der Aus­gabe vom März 1901 die Anmel­dung und die Ein­tra­gung des Waren­zei­chens „Gra­nate“ für die Schreibwaren-Großhandlung Möl­ler & Breit­scheid in Köln bekannt.

Granate 1900

Möl­ler & Breit­scheid hatte bereits am 27. Januar 1900 den Namen „Gra­nate“ ange­mel­det, musste aber zunächst eine Ableh­nung hin­neh­men, da „das Wort mit­hin eine Angabe über die Beschaf­fen­heit der Waare ent­halte und daher dem Ver­kehr frei­ge­hal­ten wer­den müsse“1. Erst die Auf­he­bung die­ser Ent­schei­dung am 13. Novem­ber 1900 machte die Ein­tra­gung mög­lich, die dann am 4. Februar 1901 unter der Num­mer 47683 vor­ge­nom­men wurde. – Eine wei­tere (erneute?) Ein­tra­gung des Waren­zei­chens „Gra­nate“ fand am 14. Februar 1939 statt.

Granate 1900

Geht man davon aus, dass sich die dama­lige „Gra­nate“ nicht wesent­lich von der des Jah­res 1913 unter­schei­det, so hat der heute von Möbius+Ruppert unter der Arti­kel­num­mer 604 ange­bo­tene Spit­zer eine min­des­tens 115-jährige Geschichte.

Danke an das DPMA für die Scans!

  1. Quelle: Chemiker-Zeitung vom 18. Mai 1901.

Granate 1901

Ein inter­es­san­tes Detail zur Geschichte des als „Gra­nate“ bekann­ten Blei­stift­spit­zers fin­det sich in der Chemiker-Zeitung vom 18. Mai 1901.

Granate 1901

Granate 1901

Granate 1901

Granate 1901

Granate 1901

In der Rubrik „Ent­schei­dung in Waa­ren­zei­chen­sa­chen“ heißt es:

II. Beschwerde-Abtheilung I des Patentamtes.
[…]
2. Die Ein­tra­gung des Wor­tes „Gra­nate“ für Blei­stift­spit­zer war von der Abt­hei­lung für Waa­ren­zei­chen abge­lehnt wor­den, weil Blei­stift­spit­zer in Form einer Gra­nate, wenn auch aus­schliess­lich von der Anmel­de­rin her­rüh­rend, seit Jah­ren im Ver­kehr seien, das Wort mit­hin eine Angabe „über die Beschaf­fen­heit“ der Waare ent­halte und daher dem Ver­kehr frei­ge­hal­ten wer­den müsse. Die Beschwerde-Abtheilung I (Ent­sch. vom 13. Novem­ber 1900) hob diese Ent­schei­dung auf, weil die Form einer Gra­nate keine sach­li­che Bezie­hung zu einem Blei­stift­spit­zer habe, und weil fer­ner die Form einer Gra­nate im freien Ver­kehr nicht all­ge­mein üblich für Blei­stift­spit­zer sei. 

Die „Gra­nate“ war also bereits vor 1900 auf dem Markt1, und schon damals wollte man sich den Namen schüt­zen las­sen; mög­lich wurde das jedoch erst durch die hier erwähnte Auf­he­bung der Ent­schei­dung, den Ein­trag abzu­leh­nen. Wer die Anmel­de­rin war, bleibt hier lei­der offen, aber es könnte die Ver­triebs­firma Möl­ler & Breit­scheid gewe­sen sein, denn diese wurde am 1. Mai 1869 gegrün­det und hat die „Gra­nate“ sehr lange ange­bo­ten2.

Unklar ist, ob dar­auf­hin ein Waren­zei­chen ein­ge­tra­gen wurde, also bereits vor der Regis­trie­rung für Möl­ler & Breit­scheid im Jahr 1939 ein Schutz bestand, doch ein Ein­trag im Buch „Ger­man Tool and Blade Makers. A guide to manu­fac­tu­r­ers and dis­tri­bu­tors, their trade­marks and brand names“ von John Wal­ter (Nevill Publi­shing 2012) könnte dafür sprechen:

GRANATE (1901, no. 47683)
Möl­ler & Breit­scheid, Köln a. Rh.
Regis­try class: 9b
Style: block 

Die Quelle für diese Infor­ma­tion kenne ich aller­dings nicht, und auf meine Anfrage beim Autor habe ich bedau­er­li­cher­weise keine Ant­wort erhalten.

  1. Ich gehe davon aus, dass es sich bei dem in der Chemiker-Zeitung genann­ten Spit­zer nicht um einen ande­ren mit zufäl­lig glei­chem Namen han­delt.
  2. Im „Hand­buch für Papier und Büro­be­darf“ von Dipl.-Hdl. Franz Karl Reckert aus dem Jahr 1949 heißt es, die „Gra­nate“ wäre vor etwa 60 Jah­ren, also um 1889 auf den Markt gekom­men.

Granate 1925

Diese Post­karte aus dem Jahr 1925 mit auf­ge­kleb­ter Reklame für die „Gra­nate“ ist die älteste mir bekannte Erwäh­nung des klas­si­schen Handspitzers.

Granate 1925

Die Karte trägt auf der Rück­seite unvoll­stän­dige Mengen- und Preis­an­ga­ben zu Mus­ter­klam­mern, Büro­na­deln1, Clip­sen und Anfeuch­tern, was zusam­men mit dem geris­se­nen obe­ren Rand ver­mu­ten lässt, dass sie aus einem Kata­log für Büro­be­darf her­aus­ge­trennt wurde.

Granate 1925

Die „Kleine Anspitzer-Fibel“ von Leon­hardt Ding­werth ent­hält eine sehr ähn­li­che Abbil­dung und nennt als Quelle den Kata­log eines Wilh. Schwei­zer um 1900, aber da Ding­werth auch angibt, der Fran­zose de Thierry habe am 16.4.1847 das Patent auf die „Gra­nate“ erhal­ten, was nicht stimmt, habe ich Zwei­fel an der Quel­len­an­gabe. Ding­werth nennt zudem Möl­ler & Breit­scheid als Her­stel­ler, doch die­ses Unter­neh­men war eine reine Ver­triebs­firma. – Bemer­kens­wert ist, dass das Waren­zei­chen „Gra­nate“ erst im Jahr 1939 für Möl­ler & Breit­scheid in Köln regis­triert wurde.

Diese Reklame führt uns zwar ein Stück wei­ter in die Geschichte der „Gra­nate“, sagt aber nicht, wann, wo und von wem die­ser Spit­zer zum ers­ten Mal her­ge­stellt und ange­bo­ten wurde. Die Suche geht weiter!

Nach­trag vom 30.4.15: Die „Gra­nate“ im Illus­trier­ten Haupt­ka­ta­log des Kauf­haus des Wes­tens aus dem Jahr 1913:

Granate 1913

Die­ser Spit­zer ist damit über 100 Jahre alt.

Nach­trag vom 15.5.15: Aus dem Sta­tio­nery Cata­lo­gue № 1 (1911–12) von W.J. Gage & Co. Limi­ted, Toronto:

Granate 1911

Die hier „Car­tridge“ genannte „Gra­nate“ gab es also bereits 1911 in Kanada.

  1. Gemeint sind damit Büro­klam­mern, wie die Abbil­dung belegt.

Granate 1975

Ein wei­te­res Puz­zle­stück in der Geschichte des als „Gra­nate“ bekann­ten Hand­spit­zers 6041 von Möbius+Ruppert ist diese Abbil­dung aus dem Kata­log des Jah­res 1975.

Granate 1975

Hier fällt auf, dass das Mes­ser zwar schon mit einer Schlitz­schraube befes­tigt und auch nicht mehr durch zwei Stifte fixiert wurde, aber noch wie bei den älte­ren Model­len mit Rän­del­schraube über den Rand des Kor­pus her­aus­ragt2. Spä­ter hat man das Mes­ser schma­ler gemacht und in ein Mes­ser­bett gelegt; es schloss dadurch bün­dig ab und wurde zudem durch Form­schluss gehalten.

  1. Begon­nen hat die „Gra­nate“ bei Möbius+Ruppert mei­nes Wis­sens in den 1930er Jah­ren mit der Typen­be­zeich­nung 14, wobei die 14/I aus Mes­sing und die 14/II aus „Elektron-Metall“, also einer Magnesium-Legierung, war; ihr folgte die 640.
  2. Vor­aus­ge­setzt, die Illus­tra­tion ist kor­rekt.

Spurensuche

Nach wie vor unbe­kannt ist mir der Ursprung des unter dem Namen „Gra­nate“ bekann­ten Hand­spit­zers, und so greife ich zu allem, was Auf­schluss geben könnte. Zwei Funde der jüngs­ten Zeit lie­fern inter­es­sante Details.

Spurensuche

Im Bild die aktu­elle „Gra­nate“ von Möbius+Ruppert

Das „Hand­buch für Papier und Büro­be­darf“ von Dipl.-Hdl. Franz Karl Reckert, einem gut 600-seitigen Fach­buch für den Bürobedarfs- und Papier­wa­ren­han­del aus dem Max Schwabe Ver­lag, erschie­nen im Jahre 19491, nennt und zeigt die „Gra­nate“ in der Rubrik „Blei­stift­an­spit­zer“.

Spurensuche

Das hier abge­bil­dete Modell ähnelt sehr der „Gra­nate 5“ von Möl­ler & Breitscheid

Bemer­kens­wert ist der Hin­weis dar­auf, dass die­ser Spit­zer vor etwa 60 Jah­ren, also um 1889 in den Han­del gekom­men sein soll.

Die „Kleine Anspitzer-Fibel“ von Leon­hard Ding­werth nennt als Erfin­der der „Gra­nate“ den Fran­zo­sen de Thierry; das Patent soll er am 14. April 1847 erhal­ten haben. Die Fibel ent­hält zwei Anzei­gen von 1900 und 1925, die mit dem Namen „Gra­nate“ wer­ben, doch die­ser wurde erst 1939 als Waren­zei­chen für Möl­ler & Breit­scheid ein­ge­tra­gen. War er schon frü­her üblich, aber nicht als Marke regis­triert? Wei­ter heißt es dort, die „Gra­nate“ wäre ab ca. 1847 von Möl­ler & Breit­scheid her­ge­stellt wor­den, was jedoch im Wider­spruch zum „Hand­buch für Papier und Büro­be­darf“ steht. Hinzu kommt, dass Möl­ler & Breit­scheid keine eigene Pro­duk­tion hatte, son­dern nur eine Ver­triebs­firma war.

Mir neue Infor­ma­tio­nen lie­ferte der Arti­kel „Con­stant de Thierry des Estivaux, Mar­quis de Fale­tans – Inven­tor of the Pen­cil Shar­pe­ner“ von Rupert Will­oughby, ver­öf­fent­licht im Juli 2011.

Spurensuche

Con­stant de Thierry des Estivaux (Quelle: Rupert Will­oughby)

Con­stant de Thierry des Estivaux2, gebo­ren 1797 in Paris, erhielt 1839 sein ers­tes Patent. Nach einer wei­te­ren Erfin­dung im Jahr 18463 folgte 1847 das dritte Patent, dies­mal für einen rohr­för­mi­gen Blei­stift­spit­zer mit kegel­för­mi­ger Boh­rung und einem Mes­ser4. Wie die­ser aus­sah, müss­ten die Patent­un­ter­la­gen zei­gen5, doch wer hat die­sen Spit­zer wann und wo erst­mals gefer­tigt? Wie kam das Design6 dann zu Möbius+Ruppert und dem Her­stel­ler, der Möl­ler & Breit­scheid belie­fert hat? Hat viel­leicht Möbius+Ruppert für Möl­ler & Breit­scheid produziert?

Es gibt noch einige Spu­ren zu verfolgen!

Nach­trag vom 23.3.15: Die „Gra­nate“ stammt nicht von Con­stant de Thierry des Estivaux; Details zu sei­ner Erfin­dung gibt es hier.

  1. Vor­läu­fer waren das Hand­buch für den Bürobedarfs- und Papier­wa­ren­han­del von Dr. Her­mann Wildt, Arthur Gut­hke und Dipl.-Hdl. Franz Karl Reckert, erschie­nen 1939 im Max Schwabe Ver­lag (Ber­lin), sowie das Hand­buch des Papier- und Schreib­wa­ren­han­dels, her­aus­ge­ge­ben vom Reichs­bund Deut­scher Papier- und Schreib­wa­ren­händ­ler e.V. und erschie­nen 1928 im Ver­lag Der Papier­händ­ler GmbH (Würz­burg). – Diese drei Bücher unter­schei­den sich deut­lich. Das erste hat im Gegen­satz zum zwei­ten und drit­ten keine Abbil­dun­gen, und nur das dritte zeigt die „Gra­nate“; zudem wurde es über Anzei­gen mit­fi­nan­ziert (z. B. mit die­ser für die Argument-Füllhalterfabrik).
  2. Der Name Thierry des Estivaux wird auch im Buch „Pot­lo­den & Pun­ten­sli­j­pers“ von Paul Dirks und Toon Kes­sels erwähnt. – Als Erfin­der des ers­ten Blei­stift­spit­zers, der unse­rem heu­ti­gen jedoch gar nicht ähn­lich sieht, wird oft der Fran­zose Ber­nard Las­si­monne (auch Las­si­mone) genannt; sein Patent mit der Num­mer 2444 soll aus dem Jahr 1828 stam­men (siehe dazu diese Quelle).
  3. Seine ers­ten bei­den Erfin­dun­gen hat­ten nichts mit Blei­stif­ten und Spit­zern zu tun.
  4. Laut dem Stadt­le­xi­kon des Stadt­ar­chivs Erlan­gen hat Theo­dor Paul Möbius (1868–1953) im Jahr 1908 den kegel­för­mig gebohr­ten Blei­stift­spit­zer erfun­den und noch im sel­ben Jahr mit der indus­tri­el­len Fer­ti­gung begon­nen. Ging es bei sei­ner Erfin­dung viel­leicht eher um die Pro­duk­ti­ons­tech­nik? Auch hier lohnt sicher ein genauer Blick. – Das Unter­neh­men Möbius+Ruppert wurde 1922 von Alfred Möbius, einem Bru­der von Theo­dor Paul Möbius, und Hein­rich Rup­pert gegrün­det; Theo­dor Paul Möbius‘ Betrieb ging nach finan­zi­el­len Schwie­rig­kei­ten 1983 in die Auf­fang­ge­sell­schaft DUX GmbH über.
  5. Diese auf­zu­trei­ben dürfte eine inter­es­sante Her­aus­for­de­rung sein.
  6. Man beachte die Unter­schiede der alten Modelle – die gerän­delte Schraube der älte­ren Vari­ante wurde spä­ter durch eine geschlitzte ersetzt, und auch das Mes­ser bekam eine andere Form.

Nr. 8483

Im Schulstift-Prospekt P. 699 von J.S. STAEDTLER aus den 1930er Jah­ren wird unter der Arti­kel­num­mer 8483 ein Blei­stift­spit­zer in „Gra­na­ten­form“ auf­ge­führt. Die­ser Spit­zer – oder zumin­dest ein sehr ähn­li­cher – wurde frü­her auch von Möl­ler und Breit­scheid (Köln) sowie Möbius+Ruppert (Erlan­gen) ange­bo­ten, und letz­te­rer hat ihn heute noch in leicht ver­än­der­ter Form im Sor­ti­ment.

Nr. 8483

Bei „Elek­tron­me­tall“ han­delt es sich um eine Magnesiumlegierung.

Doch von wem bezog J.S. STAEDTLER die­sen Spit­zer? Mei­nes Wis­sens hatte man keine eigene Spit­zer­pro­duk­tion, und dass er von Möbius+Ruppert gefer­tigt wurde, glaube ich nicht; gut mög­lich, dass er statt­des­sen von dem mir unbe­kann­ten und auch für die Ver­triebs­firma Möl­ler & Breit­scheid täti­gen Her­stel­ler kam.

Nr. 8483

Das Waren­zei­chen „Gra­nate” (Nr. 507558) wurde erst im Jahr 1939 für Möl­ler und Breit­scheid regis­triert. War die Bezeich­nung „gra­na­ten­för­mig“ zu die­ser Zeit bereits üblich?

Nr. 8483

Und die­sen Schrift­zug zeige ich nur, weil mir die ff-Ligatur so gut gefällt.

Nach oben scrollen