Conté Indiana № 1073
Heute nur ein Foto, da mir die Gestaltung dieses Bleistifts und seiner Verpackung sehr gut gefällt.
Leider kann ich zum Conté Indiana № 1073 nichts sagen.
Heute nur ein Foto, da mir die Gestaltung dieses Bleistifts und seiner Verpackung sehr gut gefällt.
Leider kann ich zum Conté Indiana № 1073 nichts sagen.
Ende 2015 hat STAEDTLER die Sortimentserweiterung des Bleistift-Klassikers Mars Lumograph vorgestellt. Mit 7H, 8H, 9H und 9B kamen vier Härtegrade hinzu, und die Härtegrade 7B und 8B enthalten nun keinen Ruß mehr. Neu sind der Lumograph Black in 2B, 4B, 6B und 8B mit hohem Rußanteil. Damit verschwindet der alte Lumograph 7B.
Manche Händler haben noch Restbestände, und so trifft man ihn zuweilen zusammen mit dem neuen 7B an. Während die Mine des alten aufgrund des Rußanteils mattschwarz ist, lässt der hohe Graphitanteil des neuen die Mine grau glänzen.
Wer gerne den alten 7B benutzt hat, sollte sich jetzt noch Restbestände sichern. – Interessant zu wissen wäre, ob die Mine des neuen Black 8B der des alten 8B entspricht; falls nicht, würde letzterer ebenfalls verschwinden.
Anm.: Die Grade 7B und 8B des Lumograph, der am 1. August 1930 eingeführt wurde, kamen als EXB und EX-EXB auf den Markt. Später änderte man die Bezeichnungen zu EB und EE und in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre zu 7B und 8B. In Thailand war der Lumograph EE jedoch so beliebt, dass man den Namen dort noch eine ganze Weile behalten hat. Es gibt immer wieder Diskussionen darüber, ob nicht nur die Bezeichnung, sondern auch die Rezeptur dieser beiden Grade geändert wurde (siehe dazu auch „The hunt for the EE grade pencil” bei pencil talk).
„In der Wochenend-Beilage der FAZ steht etwas über den Palomino Blackwing 602″, sagte man mir, und ich habe mir diese Ausgabe1 geholt. Vorweg: Es hat sich nicht gelohnt.
Die Vorgeschichte: Der Blackwing 602 von Eberhard Faber kam 1934 in den USA auf den Markt und wurde bis 1998 produziert. Er gilt zu Recht als einzigartig, hat sehr viele Fans und erzielt bei Auktionen immer wieder hohe Preise. California Cedar, Lieferant von Bleistiftbrettchen und Anbieter von Bleistiften, hat 2010 die Rechte am Namen „Blackwing” erworben und wenig später erst den Palomino Blackwing und dann den Palomino Blackwing 602 herausgebracht. Das Marketing für diese Bleistifte suggerierte unter anderem, als würde der alte Blackwing 602 wieder produziert (was nicht stimmt). Man führte auch berühmte Autoren, Komponisten usw. als Blackwing-Nutzer auf, die jedoch in manchen Fällen noch nicht einmal den Blackwing 602 von Eberhard Faber, geschweige denn die Kopie von CalCedar benutzt haben (mehr dazu unter „Facts, Fiction, and the Palomino Blackwing Experience” auf The Blackwing Pages).

Im Artikel „Eine schöne Handschrift” in der Rubrik „Das will ich haben” schwärmt der Autor davon, „welches Vergnügen es bereitet, mit einem Bleistift zu schreiben, dessen Seele aus japanischem Graphit gefertigt ist”, doch soweit ich weiß, kommt der Graphit im Palomino Blackwing nicht aus Japan2. „Nach altem Rezept wird Wachs zugegeben, um einen noch weicheren Lauf zu erzeugen”, heißt es weiter, aber es fehlt der Hinweis darauf, dass die Imprägnierung mit Wachs (genauer: Paraffin) nichts Blackwing-typisches, sondern bei Bleistiften üblich ist und der Hersteller des Palomino Blackwing die Minenrezeptur des Originals von Eberhard Faber nicht kennt.
Der Autor ist begeistert: „Mag sein, dass die Euphorie beim Schreiben mit dem Blackwing auch dem feierlichen Gefühl geschuldet ist, mit einem Werkzeug zu arbeiten, mit dem John Steinbeck seine »Straße der Ölsardinen« geschrieben und Leonard Bernstein die Noten seiner »Westside Story« aufs Papier gesetzt hat.„3 Dies erinnert an das Marketing von Moleskine, das den Eindruck erweckt, Ernest Hemingway hätte ein Moleskine-Notizbuch gehabt. Es folgt das altbekannte Witzchen mit dem Radierer als „Delete-Taste” am Ende des Bleistifts und die an junge Leute gerichtete Beschreibung eines Spitzers4, und ich frage mich, für wie dämlich der Leser gehalten wird. Mit der Behauptung „Das Unternehmen nahm die Tradition von Eberhard Faber wieder auf” folgt der Autor treu dem irreführenden Marketing von CalCedar – da freue ich mich, dass der Artikel so kurz ausgefallen ist.
Ich habe natürlich nicht erwartet, dass der Autor z. B. auf den kulturellen Vandalismus durch CalCedar eingeht, doch etwas Besseres als reines Marketinggeschwurbel mit sachlichen Fehlern hätte ich der FAZ schon zugetraut.
Zum 200. Geburtstag Lothar von Fabers am 12. Juni 2017 hat Faber-Castell eine auf 15.000 Exemplare limitierte Edition der „Polygrade”-Bleistifte von A.W. Faber herausgegeben1.
Der „Polygrade” wurde 1837 in Paris vorgestellt2. Mit ihm kam zum ersten Mal ein Bleistiftsortiment auf den Markt, das mehrere Härtegrade in einem Set vereinte. Zudem wurde besonderen Wert auf die Gestaltung der Stifte und ihrer Verpackung gelegt, und an dieser hat man sich auch beim Jubiläumsset orientiert: Die zwölf Stifte in den Härten HHHHH bis BBBBB3 sind rund, schwarz lackiert, linksbündig goldfarben bedruckt und ungespitzt4. Den Deckel und die Innenseite der Schachtel zieren die Medaillen, die der „Polygrade” errungen hat5.
Zum Jubiläumset gehört eine 52-seitige Broschüre, die in acht Sprachen über die Unternehmensgeschichte A.W. Fabers und den „Polygrade” informiert.
Wie früher enthält die Innenseite des Deckels Details zu den Härtegraden und zur Verwendung der Bleistifte.
Mir ist nicht so ganz klar, welches historische Original die Vorlage für dieses Jubiläumsset war. Mal abgesehen davon, dass es verschiedene Sets gab (siehe z. B. „A. W. Faber’s Polygrade Lead Pencils” bei pencil talk und „To Edith From Will” bei Contrapuntalism), kann das erste noch nicht mit den Medaillen geschmückt gewesen sein, mit denen es später ausgezeichnet wurde.
Die runden, ungespitzten Bleistifte haben einen Durchmesser von 7,3 mm und 2 mm dicke Minen (die der Grade 4B und 5B sind 3 mm dick). Der matte Lack ist glatt und regelmäßig und der goldfarbene Prägedruck6 sehr sauber; eine Blindprägung gibt es nicht. Ebenso wie die Stifte7 zeigen auch der Karton und die Broschüre eine sehr gute Verarbeitungsqualität. – Noch konnte ich mich nicht dazu durchringen, die Stifte anzuspitzen8 und zu testen; ich vermute allerdings, dass man die Minen des 9000 benutzt hat.
Das „Polygrades”-Set kostet 25 Euro und kann bei Faber-Castell bestellt werden.
Zum 200. Geburtstag Lothar von Fabers hat Faber-Castell eine limitierte Edition der „Polygrade”-Bleistifte auf den Markt gebracht. Das Geschenketui enthält zwölf Stifte in 5H bis 5B, die wie das Original rund, schwarz lackiert, goldfarben bedruckt und ungespitzt sind1; bei der Gestaltung des Sets hat man sich an der alten Holzschachtel orientiert. Dazu gibt es eine 52-seitige Broschüre in acht Sprachen zur Unternehmensgeschichte A.W. Fabers und dem „Polygrade”, der 1837 in Paris auf den Markt kam und 1905 vom Castell 9000 abgelöst wurde. Das Set kostet 25 Euro und kann bei Faber-Castell bestellt werden.
Nachtrag vom 22.6.17: Einen Blick auf das Set gibt es unter „A.W. Faber „Polygrades“ Jubiläums-Edition”.
Im Jahr 1929 erteilte das Österreichische Patentamt der Firma J.S. STAEDTLER in Nürnberg ein Patent auf ein „Verfahren zum Mustern von Schreibstiften und verwandten Geräten„1.
Bei diesem Verfahren wird der Stift (3) in ein schraubenförmig gewundenes Blechband (1) gesteckt.
Mehrere mit dieser Schablone umhüllte Stifte liegen nebeneinander auf einer Vorrichtung und werden quer zur Stiftachse bewegt. Dabei rollen die Ringe (2) an den Stiftenden auf einer Laufbahn (5) ab und drehen die Stifte, die mit Farbe besprüht werden.
Um ein Muster mit gegenläufigen, sich kreuzenden Bändern zu erzielen, wird der Stift erst in einer rechtsgängigen und anschließend in einer linksgängigen Schablone eingefärbt. Dies hat STAEDTLER beim BAJAZZO 6203 gemacht.
Der Bajazzo ist der Spaßmacher im italienischen Theater, und so stellen grün, weiß und rot die passende Farbkombination dar.
Durch die beiden unterschiedlichen Sprühfarben, der Mischfarbe an den Kreuzungstellen und der Hintergrundfarbe entstand ein vierfarbiges Muster. Ein pfiffiges Verfahren und eine gelungene Gestaltung, wie ich finde!
Zu den prominenten Nutzern des STAEDTLER Mars Lumograph gehörte der französische Modedesigner Yves Saint Laurent (1936–2008). So überrascht es, dass im Film „Saint Laurent” (Frankreich 2014, Regie Bertrand Bonello) nicht dieser Bleistift-Klassiker, sondern ein anderer Stift zu sehen ist1.
Quelle: arte2. – Bilder zum Vergrößern anklicken.
Doch um welchen blauen Stift in dieser Szene, die im Jahr 1969 spielt, handelt es sich? Die goldfarbenen Akzente auf der schwarzen Tauchkappe und der Aufdruck sind eindeutige Hinweise: Es ist der STAEDTLER Mars DURALAR 100 30.
Quelle: arte.
Dieser Spezialstift kam 1959 als MARS-LUMOGRAPH DURALAR 2830 auf den Markt und war gedacht für das Zeichnen auf PET-Folie (bekannt unter den Namen Mylar und Hostaphan). Er wurde in den Härtegraden K1 bis K5 angeboten3, enthielt Ruß als farbgebenden Bestandteil und hatte als erster holzgefasster Stift dieses Herstellers eine gebrannte Mine mit Polymerbindung4. Seine Vorzüge gegenüber einem herkömmlichen Bleistift waren die stärkere Schwärzung, die bessere Radierbarkeit und die höhere Wischfestigkeit auf Folie. – Den DURALAR gab es in einer abwaschbaren („washable”) und einer nicht abwaschbaren Version („washproof”).
In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre gab man dem Stift den Namen MARS DURALAR und die Artikelnummer 100 30. Zudem änderte man seine Gestaltung: Nutzte man für den alten Prägedruck eine Kombination aus Serifen- und Schreibschrift, kamen beim neuen serifenlose Versalien zum Einsatz; kurz darauf kehrte man die Richtung der Beschriftung um (die im Film gezeigte ist die alte, denn sie läuft von der Tauchkappe zur Spitze5). Außerdem wurde der Ring unter der Tauchkappe nun weiß statt goldfarben ausgeführt. 1973 änderte sich das Design des Marskopfes, und etwas später kam das Zeichen für „Spezialverleimung” hinzu. – Nachfolger des MARS DURALAR 100 30 war der MARS DYNAGRAPH 100 50 in den Graden N0 bis N56.
Zwei STAEDTLER MARS DURALAR aus den 1970er Jahren
Aber warum griff man für den Film über Yves Saint Laurent nicht zum Lumograph, sondern zum ungleich schwerer zu beschaffenden DURALAR? War es nur ein Fehler der Requisite? Es fällt jedoch angenehm auf, dass der gewählte Stift zeitlich perfekt zur Szene passt.
Danke an Kai für den Hinweis auf den blauen Stift in „Saint Laurent”!
Nachtrag vom 8.6.17: Weitere Exemplare des DURALAR und des DYNAGRAPH gibt es unter „Staedtler Mars Duralar and Dynagraph” bei pencils and other things zu sehen.
(zm Vergrößern anklicken)
Möbius+Ruppert Pollux, Mitsubishi uni mit individuellem Prägedruck (Danke an Yumiko!), Bleistiftverlängerer Mitsubishi uni UPH-8000, Pilot S20 und Pilot Legno 89s.
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