Spitzer

Kleine Komplizen

Kleine Komplizen

Ich zeige die­ses lus­tige Trei­ben übri­gens nicht nur zum Spaß, son­dern auch stell­ver­tre­tend für eine mei­ner der­zei­ti­gen Akti­vi­tä­ten – wir sind mit­ten im Umzug unse­res reel­len Heims, und so wird es in mei­nem vir­tu­el­len vor­erst etwas ruhiger.

Paperworld 2011 (2)

LYRA, seit knapp drei Jah­ren Teil von FILA, stellte das dritte Mit­glied der GROOVE-Familie vor: Zum GROOVE und GROOVE slim kam nun der eben­falls drei­flä­chige GROOVE Tri­ple 1. Der 12 cm lange und 15 mm dicke Stift mit Kurz­nut hat eine 10 mm starke, wasservermal­bare Mine und kommt in 18 Far­ben; eine Graphit-Variante gibt es nicht. – Prak­tisch: Der neue Gesamt­ka­ta­log hat ein Griffregister.

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Auch beim Indus­tri­el­len Mar­kie­ren und Signie­ren hat sich etwas getan. Neu im Pro­gramm ist der per­ma­nente, schnell­trock­nende Gel-Signalmarker der Pica-Reihe, erhält­lich in sechs Far­ben. Dar­über hin­aus bie­tet LYRA für den Pica Dry jetzt was­ser­strahl­feste Farb­mi­nen an.

Eine wei­tere Varia­tion der von Schwan-STABILO als Geschmacks­mus­ter ange­mel­de­ten und beim EASY­graph genutz­ten Ver­tie­fun­gen zeigte Koh-I-Noor mit dem styleGRIP.

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Sehr inter­es­sant war auch der Besuch bei Möbius+Ruppert, dem tra­di­ti­ons­rei­chen Her­steller von Spit­zern, Zei­chen­ge­rä­ten und Schneidemaschinen.

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Nahezu das kom­plette Sor­ti­ment, dar­un­ter Klas­si­ker wie die „Gra­nate“, fer­tigt M+R in Deutsch­land, wobei eigen­ent­wi­ckelte Maschi­nen und Ver­fah­ren für die Kunststoff- und Metall­be­ar­bei­tung genutzt werden.

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Bei Eisen sprach mich beson­ders der über­di­men­sio­nale Spit­zer an.

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Neu sind die schwar­zen Hand­spit­zer aus Metall, die sich nicht nur mit schwarz lackier­ten oder durch­gefärbten Blei­stif­ten und schwar­zen Radie­rern attrak­tiv kom­bi­nie­ren lassen.

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Von Bai­er­s­dorf, dem Sitz von Eisen, nach Tokyo, der Hei­mat von OHHIRA.

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Wer hätte gedacht, dass die­ser unschein­bare Stand einem der welt­größ­ten Zulie­fe­rer u. a. von Druck­blei­stift­me­cha­ni­ken gehört?

Wie im ver­gan­ge­nen war ich auch in die­sem Jahr bei DOMS, einem Bleistift-Hersteller aus Indien. Der Geschäfts­füh­rer Har­shad Raves­hia kom­men­tiert sehr kun­dig bei pen­cil talk, und so war es mir eine Freude, sei­nen Stand zu besu­chen und mit sei­nem Sohn einige Worte zu wech­seln. – Gleich nebenan zeigte Nata­raj eine bemer­kens­werte Dekoration:

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Der dritte und letzte Teil dreht sich um STAEDTLER.

Spezifischer Spitzer

Heute bediene ich mich hem­mungs­los bei dem seit kur­zem wie­der akti­ven Web­log „Pen­cil Revo­lu­tion“. In einem Kom­men­tar zur Bespre­chung des Automatic-Behälterspitzer von KUM wies der Leser Shane auf den kur­zen Arti­kel „Pen­cil Shar­pe­ner Adapted for Draft­smen“ in der Zeit­schrift „Popu­lar Mecha­nics“ vom März 1924 hin.

Pencil Sharpener Adapted for Draftsmen

Mir gefal­len die Idee, die Spra­che und vor allem die Zeich­nung in die­sem Arti­kel viel zu gut, als dass ich dar­auf ver­zich­ten könnte, ihn hier zu zei­gen. Danke an Shane für den Hinweis!

Feinschliff

Anzeige für den Spitzer „Gem” von F.H. Cook & Co. (1901)

Fast fünf Pfund schwer und 20 Zen­ti­me­ter hoch war der guss­ei­serne „Gem“, der mit einer Schleif­scheibe Grif­fel und Blei­stifte in Form brachte. Die Mecha­nik des 1886 paten­tier­ten Spit­zers drehte dabei auch den Stift, des­sen Abrieb die Scheibe zusetzte und sich auf dem Tisch ver­teilte. Trotz die­ses Nach­teils wurde der Appa­rat jedoch über drei­ßig Jahre lang ver­kauft. – Diese 70 × 26 mm große Anzeige stammt aus „Cen­tury Illus­tra­ted“ vom März 1901.

Wau!

Sofort an die Leine gelegt habe ich diese flotte Vari­ante des Scot­tish Ter­rier, die mich bei einem Spa­zier­gang auf Etsy ansprang.

Spitzer aus Bakelit

Ein knuf­fi­ger Gebrauchs­hund mit glat­tem, pfle­ge­leich­tem Fell und ange­neh­mem Wesen – was will man mehr? Im übri­gen begeg­net man die­ser Rasse heute ja nicht mehr allzu oft.

Spitzer aus Bakelit

Er hört zwar über­haupt nicht auf mich und ist auch noch nicht stu­ben­rein, aber als gro­ßer Hun­de­freund sehe ich gerne dar­über hinweg.

Zeitzeuge

Hun­dert­pro­zen­tig sicher bin ich mir nicht, doch es sieht so aus, als trage die­ser Dosenpit­zer von Dahle Spu­ren der deut­schen Wie­der­ver­ei­ni­gung, die sich kürz­lich zum 20. Mal jährte.

Dosenpitzer Dahle 53463

Der genaue Blick auf den Boden des trans­pa­ren­ten Teils zeigt eine kleine Auf­fäl­lig­keit bei der in die Spritz­guss­form ein­ge­brach­ten Angabe des Herkunftslandes:

Dosenpitzer Dahle 53463 (Unterseite)

Ich ver­mute, dass man den West-Teil des Schrift­zugs („W“) aus dem Werk­zeug ent­fernt hat und daher an die­ser Stelle nur noch ein fla­ches Qua­drat sieht (und somit die alte Form im ver­ein­ten Land wei­ter­be­nut­zen kann). – Der Spit­zer selbst ist ist übri­gens sehr gut und mit einer Span­di­cke von 0,26 mm auch recht sparsam.

Nach­trag vom 13.12.09: Die Dahle Büro­tech­nik GmbH hat mir bereits vor einer Weile mit­ge­teilt, dass das Stanz­werk­zeug auf­grund der Wie­der­ver­ei­ni­gung geän­dert wurde und damit meine Ver­mu­tung bestä­tigt (wann diese Ände­rung statt­fand, lässt sich jedoch nicht mehr ermit­teln). Danke an Dahle für diese Information!

Spitzer spitzen (4)

Einen inter­es­san­ten Fund machte kürz­lich Pen­cil Anna, eine sehr auf­merk­same Lese­rin mei­nes Web­logs, in einer Filiale der Drogerie-Kette Mül­ler, und über­raschte mich mit die­sem zum Wochen­ende: Ein Dreifach-Behälterspitzer der Marke „TIKO“.

Dreifach-Behälterspitzer von TIKO

Dreifach-Behälterspitzer von TIKO

Auf­ge­fal­len war ihr an dem Modell der längste Schacht, und wie es sich zeigte, ver­birgt sich darin ein Langkonus-Spitzer, auf den auch der kleine, in die Dose ein­ge­legte Zet­tel hin­weist. Die bei­den ande­ren Schächte sind für Blei- und Farb­stifte mit 6 bis 8 sowie 9 bis 12 mm Durch­mes­ser vorgesehen.

Dreifach-Behälterspitzer von TIKO

Der Dreifach-Behälterspitzer von TIKO besteht aus 14 Einzelteilen

Das Gerät trägt neben ein­zel­ner Zif­fern drei aus­sa­ge­kräf­tige Kenn­zeich­nun­gen. Am Ein­satz fin­den sich „H.K. REG.NO. 0600172.1M005“ sowie „P.R.C. DESIGN NO. 200630051822.0“ und auf der Kom­po­nente für den Lang­konus „TIKO“. Es fällt auf, dass der Dop­pel­spit­zer über gerif­felte Griff­mul­den ver­fügt, also mög­li­cher­weise auch ein­zeln ange­bo­ten wird. Der Ver­gleich des Langkonus-Spitzers mit dem des „Paper and more“-Doppel-Behälterspitzers zeigt die exakte Über­stim­mung von Klinge, Schrau­ben und Befes­ti­gung – kein Wun­der, hat der von REWE ange­bo­tene doch eben­falls den Schrift­zug „TIKO“. Bereits eine kurze Suche führt zur Wella Pla­s­tic Manu­fac­tory Limi­ted, wo nicht nur diese bei­den, son­dern noch zahl­rei­che andere Spit­zer und ver­wandte Pro­dukte auf­ge­führt wer­den (dar­un­ter eine Kur­bel­spitz­ma­schine, in deren Spä­ne­be­be­häl­ter ein ein­fa­cher Hand­spit­zer sitzt). Wei­tere Details lie­fert die glo­bale Arti­kel­id­ent­num­mer (GTIN, ehe­mals EAN) auf dem am Boden des Spit­zers ange­brach­ten Auf­kle­ber; die Suche nach die­ser im GEPIR (Glo­bal GS1 Elec­tro­nic Party Infor­ma­tion Regis­try) führt zu VALORO, einem Anbie­ter von Schreib­wa­ren und Schul­be­darf in Zirn­dorf. – Aber genug dazu und zurück zur Funk­tion des Geräts.

Dreifach-Behälterspitzer von TIKO

Der Langkonus-Spitzer im TIKO lie­fert am STABILO Opera 285 eine sehr sau­bere Spitze und hat in mei­nen gründ­li­chen Tests die Mine nicht ein ein­zi­ges Mal abge­bro­chen. Der Griff zur Mess­schraube bestä­tigt das Spit­z­er­geb­nis des TIKO noch auf eine andere Weise, denn mit einer durch­schnitt­li­chen Dicke des Spans von 0,26 mm geht er ver­gleichs­weise spar­sam zu Werke.

Dreifach-Behälterspitzer von TIKO

Von links: KUM 400-5L, Carl Decade DE-100, TIKO

Auch im direk­ten Ver­gleich mit dem KUM 400-5L und dem Carl Decade DE-100 macht der TIKO eine sehr gute Figur und kann über­zeu­gen. Da man die gerade ein­mal 35 × 15 × 11 mm große Kom­po­nente sogar sepa­rat nut­zen kann, bekommt man mit dem TIKO zudem den mit Abstand kleins­ten Langkonus-Spitzer, der mir bis­her unter­ge­kom­men ist.

Dreifach-Behälterspitzer von TIKO

In der Mitte der Rot-Blau-Stift „Comer­cial 289“ des por­tu­gie­si­schen Her­stel­lers Viarco

Die bei­den ande­ren Schächte bie­ten das von den übli­chen Spit­zern bekannte Ergeb­nis und hal­ten sich mit einem Spitz­win­kel von 22° (Lang­konus: etwa 17°) an die vom ISZ, dem Indus­trie­ver­band Schrei­ben, Zei­chen und Krea­ti­ves Gestal­ten e. V. mit Sitz in Nürn­berg, aus­ge­spro­che­nen Emp­feh­lung.

Vie­len Dank an Pen­cil Anna für die­sen Spitzer!

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