Spitzer

Paperworld 2012 (2)

Zu den weni­gen Druckbleistift-Neuheiten, die ich auf der Paper­world 2012 sehen konnte, gehör­ten einige von OHTO aus Japan.

Paperworld 2012 (2)

Bemer­kens­wert ist der in zwei Aus­füh­run­gen erhält­li­che APS-280ES mit Holz­schaft (er ist die kleine Vari­ante des APS-280E).

Paperworld 2012 (2)

Noch dün­ner ist der minimo, der als der Welt kleins­ter Druck­blei­stift ange­prie­sen wurde.

Paperworld 2012 (2)

Der Hori­zon (AP-585H) hat eine ver­senk­bare Mecha­nik und eine 2-mm-Mine, die automa­tisch vor­ge­scho­ben wird.

Paperworld 2012 (2)

Schere und Klinge in einem ist das sehr prak­tisch wir­kende Schnei­de­ge­rät „Kiri­nuki Pro 2 in 1“ (KNP-650). – Zu mei­ner Freude sagte OHTO, dass man nun einen deut­schen Ver­trieb gefun­den habe.

Paperworld 2012 (2)

Eben­falls dabei war OHHIRA, der neben Koto­buki größte Anbie­ter von Stift­mechaniken. Zu sehen waren u. a. diese win­zi­gen Druckbleistift-Einsätze für Zirkel.

Der in Lüne­burg ansäs­sige Ver­trieb art sel­ect, ein­zi­ger mir bekann­ter Impor­teur von Blei­stiften des ame­ri­ka­ni­schen Her­stel­lers Gene­ral Pen­cil, zeigte die Künst­ler­map­pen „Art Profo­lio“ von ITO-YA. Im Gespräch konnte ich erfah­ren, dass man erwäge, mehr von ITO-YA in das Pro­gramm zu neh­men (ich hoffe da beson­ders auf solch ele­gante und hoch­wer­tige Dinge wie den Ver­län­ge­rer und die Bleistifte).

Paperworld 2012 (2)

Am Stand von Der­went zu bestau­nen gab es einen Blei­stift, von dem nur zwei Exem­plare gefer­tigt wur­den. Die­ses Schmuck­stück zum dia­man­te­nen Thron-Jubiläum der Queen Eliza­beth II. im Juni 2012 ent­hält Gra­phit aus der Borrowdale-Mine in Cum­ber­land und trägt eine Krone aus Weiß­gold mit 60 Diamanten.

Paperworld 2012 (2)

KUM aus Erlan­gen hat sein Sor­ti­ment um einige Radie­rer, Spit­zer und eine neue Inter­pretation des per­fek­ten Blei­stifts erweitert.

Paperworld 2012 (2)

Der TIPTOP POP-Line hat einen ent­nehm­ba­ren, ver­schließ­ba­ren Spit­zer und sieht für mich wie eine bes­sere Vari­ante des Blue Ocean aus. – Die Radie­rer schie­nen mir alle aus dem glei­chen Mate­rial, doch weder sie noch die Spit­zer konnte ich testen.

Paperworld 2012 (2)

Par­al­lel zur Paper­world fand die Crea­tive World statt, auf der – wie der Name schon sagt – die Krea­ti­ven ver­sorgt wer­den. Dort prä­sen­tierte Conté à Paris u. a. eine große Zahl holz­ge­fass­ter Stifte mit run­dem Schaft.

Paperworld 2012 (2)

Für mich am inter­es­san­tes­ten waren hier die run­den Blei­stifte in vie­len Här­te­gra­den. Er­freulich war auch die Infor­ma­tion, dass die in Frank­reich gefer­tigten Pro­dukte von Conté à Paris in Deutsch­land bei Boes­ner und Ger­stae­cker erhält­lich sein sollen.

Paperworld 2012 (2)

Der dritte Teil folgt morgen.

Scharfes Ding

Der für mich schönste Hand­spit­zer ist die „Gra­nate“ von Möbius+Ruppert, und so benutze ich ihn oft1. Klar, dass dann auch mal ein Mes­ser­wech­sel fäl­lig ist.

Scharfes Ding

Der im frän­ki­schen Erlan­gen ansäs­sige Her­stel­ler fer­tig seine Hand­spit­zer seit fast 90 Jah­ren2 in Deutsch­land und setzt dazu Maschi­nen und Ver­fah­ren aus eige­ner Ent­wick­lung ein. Noch recht neu ist jedoch, dass man das nun auch den Mes­sern für die „Gra­nate“3 ansieht, denn diese tra­gen jetzt eine ent­spre­chende Prägung.

Scharfes Ding

Das gefällt mir ebenso gut wie die sehr hohe Qua­li­tät des Produkts.

  1. Von den manu­el­len Langkonus-Spitzern bin ich abge­kom­men, da sie mir zu gefrä­ßig sind. – Übri­gens spricht die Bran­che bei der Spit­zen­form, wie sie die „Gra­nate“ lie­fert, bereits vom „Lang­konus“ und nennt die stump­fere Form z. B. für Kos­me­tik­stifte „Kurz­konus“
  2. Das 90-jährige Bestehen wird 2012 gefei­ert.
  3. Diese sind übri­gens etwas schma­ler als die für andere Spit­zer.

President

Ein bemer­kens­wer­tes Gerät zum Spit­zen von Blei­stif­ten bewarb diese 64 × 98 mm große Anzeige aus dem Jahr 1891.

President

Wäh­rend bei heu­ti­gen Spitz­ma­schi­nen der Stift ruht und der Frä­ser um ihn her­um­ge­führt wird, war es beim „Pre­si­dent“ der Bal­ti­more Spe­cialty Com­pany umge­kehrt: Hier steckte man den Blei­stift in die Füh­rung und drehte ihn um das fest­ste­hende Schneidwerkzeug.

President

Neben der Gestal­tung des Spit­zers und sei­ner Dar­stel­lung mit einem glei­cher­ma­ßen infor­mativen wie deko­ra­ti­ven Aus­bruch gefällt mir die Spra­che: „The illus­tra­tion cle­arly shows that the ‚Pre­si­dent‘ can­not avoid doing per­fect work; it will make a pen­cil point as you have never sup­po­sed pos­si­ble, and in doing it neither the fin­ger nor the floor will be soi­led.“ Sehr schön!

President

Die Funk­ti­ons­weise ver­langte jedoch einen bestimm­ten Durch­mes­ser des Stifts; ob es die Mög­lich­keit gab, den Dreh­radius zu ändern, kann ich nicht erkennen.

President

Der „Pre­si­dent“ setzte eine Erfin­dung von G.H. Cour­sen um, die 1888 in den USA unter der Num­mer 388533 paten­tiert wurde.

President

Spitzer 1035

Heute ein rascher Blick auf die etwa 72 × 149 mm große und mit einer aus­führ­li­chen Ge­brauchsanweisung bedruck­ten Papier­tüte des Minen­schär­fers „Spit­zer 1035“ der W. Hebel KG.

Spitzer 1035

Das Bei­spiel „1a uni­vers“ finde ich klasse.

Der ähn­lich einem Klapp­mes­ser aus­ge­führte Spit­zer war mit eini­gen Bögen Sand­pa­pier zum Schär­fen sowie mit einer weich aus­ge­schla­ge­nen Nut zum Rei­ni­gen der Mine aus­ge­stat­tet. Da der Minen­staub weder auf­ge­fan­gen noch vom Gehäuse des Geräts zurück­ge­hal­ten wurde, konnte man sicher sein, dass er sich selbst bei sorg­fäl­tigs­ter Hand­ha­bung auch dort nie­der­ließ, wo man ihn über­haupt nicht haben wollte. Ich habe den Spit­zer trotz­dem ge­mocht, nicht zuletzt wegen die­ser sorg­fäl­ti­gen Beschreibung.

Spitzer 1035

Irgendwo muss ich den „Spit­zer 1035“ noch haben; wenn er auf­taucht, rei­che ich ein Foto nach.

To my Eng­lish rea­ders: Have you heard of the term „dra­wing pres­ser pen­cil“ before?

Spitzer spitzen (5)

Die frü­heste mir bekannte Erwäh­nung eines Spit­zers, der spit­zer spitzt als andere Spit­zer1, fin­det sich im bereits genann­ten Kata­log von Möbius+Ruppert aus dem Jahre 1938.

Spitzer spitzen (5)

Der Artena Nr. 92, gefer­tigt aus der mir noch unbe­kann­ten Press­masse „Mori­tul“2, ähnelt mit sei­ner soge­nann­ten Bett­statt­form dem KUM 400-5L, der einen ver­gleich­ba­ren Spitz­win­kel pro­du­ziert, aber auch dem M+R 202.

Spitzer spitzen (5)

Die ver­glei­chende Illus­tra­tion lässt das Herz aller Langkonus-Liebhaber höher schla­gen (und über die etwas ver­un­glückte Per­spek­tive hinwegsehen).

Spitzer spitzen (5)

Auch wenn ich den Langkonus-Spitzer nicht mehr so oft und dafür die Kur­bel­spitz­ma­schine Carl Decade DE-100 um so öfter benutze: Den Artena Nr. 92 nähme ich sofort.

Nach­trag vom 27.5.11: Was ver­birgt sich hin­ter „Mori­tul“?

„Mori­tul“ ist ein Phantasie-Materialname von M+R. Das 1972 ein­ge­tra­gene und bis 1992 genutzte Logo die­ses Her­stel­lers hatte zwi­schen M und R zwei Geo­drei­ecke und ein Spitz­loch, wobei letz­te­res zuwei­len für ein „O“ gehal­ten und das Logo dann als „MOR“ gele­sen wurde.

Altes Logo von Möbius+Ruppert

(Die Anzeige, aus der die­ser Aus­schnitt stammt, ist hier zu sehen.)

Eine bis in die 1950er Jahre übli­che Bezeich­nung für das heu­tige Poly­sty­rol war „Tro­litul“. Die­ser Mar­ken­name der Dyna­mit Nobel AG lie­ferte die Zei­chen „ITUL“, und so ent­stand der Name „Mori­tul“ für das Mate­rial der dama­li­gen Kunststoff-Spitzer von Möbius+Ruppert.

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  1. Siehe „Spit­zer spit­zen (1)“.
  2. Nein, Herr Google, „mori­turi“ meinte ich nicht.
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