Oktober 2013

Eine Kostbarkeit aus Japan

In mei­ner Samm­lung ruht seit Jah­ren eine Kost­bar­keit aus Japan, die ich mir zwar schon oft ange­schaut, aber aus uner­find­li­chen Grün­den hier noch nicht gezeigt habe.

Eine Kostbarkeit aus Japan

Bereits die Ver­pa­ckung aus Stoff, Leder und Holz beeindruckt.

Eine Kostbarkeit aus Japan

Eine Kostbarkeit aus Japan

Eine Kostbarkeit aus Japan

Eine Kostbarkeit aus Japan

Eine Kostbarkeit aus Japan

Der so geschmack­voll umhüllte Blei­stift ist ein Mitsu­bi­shi Hi-uni HB, doch statt der übli­chen Lackie­rung trägt er ein Gewand aus Japan­lack (Uru­shi) und keine Kennzeichnung.

Eine Kostbarkeit aus Japan

Von die­sem Blei­stift wur­den vor etwa fünf Jah­ren nur jeweils 30 Stück in schwarz, braun und dun­kel­blau gefertigt.

Eine Kostbarkeit aus Japan

Durch eine Unter­bre­chung des far­bi­gen Lacks am Ende des Stifts ist die Mase­rung des Hol­zes zu sehen. – Das Design ist zurück­hal­tend und die Ver­ar­bei­tung exzel­lent, und so las­sen mich der Blei­stift und seine Ver­pa­ckung immer wie­der staunen.

Eine Kostbarkeit aus Japan

Die­ses kost­bare Stück war ein Geschenk von Ste­phen von pen­cil talk, der es auch in sei­nem Web­log vor­ge­stellt hat. Thank you again very much, Stephen!

A.W. Faber Pestalozzi Krokier-Etui Nr. 7673

Land­kar­ten­stifte1 üben gro­ßen Reiz auf mich aus, ohne dass ich sagen kann, warum – oft sind es nur Farb­stifte in ande­rer Ver­pa­ckung, und zum meist mili­tä­ri­schen Hin­ter­grund habe ich keine Bezie­hung. Am meis­ten spre­chen mich jedoch die Gestal­tung und die oft anzu­treffende Legende an; ver­mut­lich ist es deren Ästhe­tik, die mich auch in die­sem Fall hat zugrei­fen lassen.

A.W. Faber Pestalozzi Krokier-Etui Nr. 7673

Das Krokier-Etui Nr. 7673 von A.W. Faber ist aus Blech, misst 185 × 54 × 18 mm und ent­hält zwölf Farb­stifte der Marke „Pes­ta­lozzi“2. Wann diese Marke benutzt wurde, konnte ich noch nicht her­aus­fin­den; ich gehe aber davon aus, dass die­ses Etui aus der Zeit des zwei­ten Welt­kriegs stammt.

A.W. Faber Pestalozzi Krokier-Etui Nr. 7673

A.W. Faber Pestalozzi Krokier-Etui Nr. 7673

Der Name des Her­stel­lers wurde in den Klapp­de­ckel geprägt.

A.W. Faber Pestalozzi Krokier-Etui Nr. 7673

Auf der Papier­um­man­te­lung des Etuis fin­den sich Anga­ben zur Ver­wen­dung der Far­ben so­wie Details der topo­gra­phi­schen Dar­stel­lung für Krokierzwecke.

A.W. Faber Pestalozzi Krokier-Etui Nr. 7673

A.W. Faber Pestalozzi Krokier-Etui Nr. 7673

Die mit den Farb­mus­tern genann­ten Num­mern kor­re­spon­die­ren mit denen der Stifte, und ange­sichts der Lücken in der Num­me­rie­rung ver­mute ich, dass die zwölf Farb­stifte eine Aus­wahl aus einem grö­ße­ren Sor­ti­ment waren.

A.W. Faber Pestalozzi Krokier-Etui Nr. 7673

A.W. Faber Pestalozzi Krokier-Etui Nr. 7673

Die sechs­flä­chi­gen Farb­stifte haben eine fes­tere und deut­lich weni­ger krei­dige Mine als die meis­ten ande­ren mir bekann­ten Land­kar­ten­stifte. Diese ist was­ser­ver­mal­bar, lässt sich aber kaum radieren.

A.W. Faber Pestalozzi Krokier-Etui Nr. 7673

Ihr Auf­druck ist knapp, und neben der Farb- gibt es noch eine Arti­kel­num­mer und die da­mals als Logo genutzte Waage, eines der für mich schöns­ten Waren­zei­chen aus der Büroartikelwelt.

A.W. Faber Pestalozzi Krokier-Etui Nr. 7673

Der helle, leicht abwisch­bare Belag an den Spit­zen stammt wahr­schein­lich vom Aus­blü­hen des Wach­ses, mit dem die Minen imprä­gniert wurden.

A.W. Faber Pestalozzi Krokier-Etui Nr. 7673

Für mich ein sehr schö­nes Etui!

Anm.: Bei der topo­gra­fi­schen Karte im Hin­ter­grund han­delt es sich auch dies­mal um das Blatt Lauter­bach, bear­bei­tet durch das hes­si­sche Katas­ter­amt 1909.

  1. Ich unter­scheide nicht zwi­schen „Land­kar­ten­stift“ und „Kro­kier­stift“.
  2. Es gab auch Blei­stifte die­ser Marke; Namens­ge­ber war wohl der Schwei­zer Päd­agoge Johann Hein­rich Pes­ta­lozzi (1746–1827). – In dem Buch „Faber-Castell since 1761“ wird der Waren­katalog des Jah­res 1932 zitiert mit „Pes­ta­lozzi – der Schul­farb­stift mit der dün­nen Mine zum bil­li­gen Preis – mit Was­ser ver­mal­bar“.

Mars Black Lead Pencil

Zum Wochen­ende ein Blick auf ein altes Etui der J.S. STAEDTLER Mars Pen­cil Co.

Mars Black Lead Pencil

Das Etui ist recht auf­wän­dig gefer­tigt. Deckel und Boden ste­hen über, und die Schrift auf dem Deckel ist leicht erhaben.

Mars Black Lead Pencil

Sechs der ehe­mals zwölf Blei­stifte der Marke Mars 1225 im Här­te­grad B sind noch vorhan­den und bis auf leichte Alte­rungs­spu­ren wie Lack­ab­plat­zun­gen an den Enden sehr gut er­halten. Eine Auf­tei­lung mit Stoff­band zum Anhe­ben erleich­tert ihre Entnahme.

Mars Black Lead Pencil

Die Beschrif­tung des Etuis gefällt mir außer­or­dent­lich gut. Sie unter­schei­det sich deut­lich von den ande­ren his­to­ri­schen Pro­duk­ten von J.S. STAEDTLER, die ich bis jetzt sehen konnte, und so ver­mute ich, dass das Etui aus der 1922 gegrün­de­ten STAEDTLER-Niederlassung in New York stammt. Die Blei­stifte selbst kom­men laut Auf­druck aus „Bava­ria“, also aus dem Werk in Nürnberg.

Mars Black Lead Pencil

Der Mars 1225 kam 1908 auf den Markt und wurde 1930 durch den Lumo­graph 2886 ab­gelöst; die­sem folgte 1967 der Lumo­graph 100. Damit könnte das Etui etwa 80 bis 90 Jah­re alt sein.

Mars Black Lead Pencil

Vie­len Dank an Sean von Con­trap­un­ta­lism für die­ses wun­der­schöne Etui!

Kurz notiert

Der ita­lie­ni­sche Her­stel­ler Ogami hat auf der Paper­world 2012 Notiz­bü­cher aus „stone pa­per“ vor­ge­stellt. Die­ses Papier besteht zu 80% aus Cal­ci­um­car­bo­nat, das bei der Marmor­verarbeitung anfällt, und ent­hält zudem den Kunst­stoff HDPE (Poly­ethy­len hoher Dichte), ist also keine Freude für die Umwelt. (Übri­gens nutzt man bei der Papier­her­stel­lung schon lange Cal­ci­um­car­bo­nat, wenn auch in wesent­lich klei­ne­ren Men­gen, um das Papier hel­ler und glän­zend zu machen.) Auf der Buch­messe in Frankfurt/Main vor zwei Wochen konnte ich ein Ogami-Notizbuch tes­ten und war ent­täuscht – selbst mit zwei ansons­ten sehr leicht glei­ten­den Blei­stif­ten (Pen­tel Black Poly­mer 999 und Caran d’Ache 348) hatte ich den Ein­druck, als bremse das Papier den Stift, und so war das Schreib­ge­fühl unan­ge­nehm. Mit Füll­federhalter, so ein Mit­ar­bei­ter am Stand des deut­schen Ver­triebs, könne man das Papier gar nicht nut­zen, da es fast nichts auf­sauge. Die Gestal­tung der Ogami-Notizbücher spricht mich an, doch die Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten emp­finde ich als ernüchternd.

Stifte für verschiedene Berufe

Aus dem Waren­ka­ta­log 1961 von A.W. Faber-Castell: Stifte für ver­schie­dene Berufe.

Stifte für verschiedene Berufe

  • Signier-Bleistift für Förs­ter 702
  • Stein­hau­er­stift für Bild­hauer und Stein­metze 1808
  • Wetterfest-Schwarzstift für Gärt­ner 2516
  • Weber­stift für Web­wa­ren 2530
  • Wäsche­zei­chen­stift zur Kenn­zeich­nung von Wäsche 2598
  • Tele­fon­stift mit Nickel­kap­sel und Anhän­ge­ring 1401
  • Schrei­ner­stift für tro­cke­nes Holz 1834

Und eine Über­sicht, die sich noch auf andere Kata­log­sei­ten bezieht.

Stifte für verschiedene Berufe

Danke an Faber-Castell für die Scans!

Nach­trag vom 6.11.13: Der 702:

A.W. Faber 702

Der A.W. Faber 702 ist ist 12 mm dick und hat eine Mine mit einem beein­dru­cken­den Durch­mes­ser von 6,5 mm. Danke an Alex für die­sen Stift!

Blue Zebrano

Heute ein kur­zer Blick auf den „Blue Zebrano“-Bleistift im Set „Les Cray­ons de la Mai­son Caran d’Ache“ № 21. Doch warum aus­ge­rech­net auf diesen?

Blue Zebrano

(Bild zum Ver­grö­ßern anklicken)

Eine Beson­der­heit die­ses Blei­stifts ist sein Auf­bau, denn wäh­rend man übli­cher­weise nur ei­ne Sorte Holz ver­wen­det, hat man für den „Blue Zebrano“ ver­schie­dene, nicht ein­ge­färbte Holz­sor­ten ver­leimt und aus die­sen Span­plat­ten die Blei­stifte pro­du­ziert2. An der dem Be­trachter zuge­wand­ten Flä­che des Blei­stifts erkennt man, wie dünn die Schich­ten sind; das lässt den hohen Auf­wand erah­nen. Sehr schön finde ich auch, wie die Far­ben am schrä­gen An­schnitt der Spitze zur Gel­tung kom­men. Ein beein­dru­cken­der Bleistift!

  1. Das Set № 1 gibt es hier und das Set № 4 hier zu sehen.
  2. Quelle: E-Mail von Caran d’Ache.

G wie Gilbert

G wie Gilbert

Gut 60 Jahre alt ist diese ganz­sei­tige und in mei­nen Augen sehr geschmack­voll gestal­tete Anzeige von Gil­bert Blanzy-Poure, die in der fran­zö­si­schen Zeit­schrift „Réa­li­tés“ erschien. Bemer­kens­wert finde ich, dass man damals bis 10H, aber nur bis 6B ging. – Gil­bert wurde um 1830 gegrün­det. 1838 nannte man sich Gil­bert & Co. und 1921 Ser­ma­jor; 1939 schloss man sich mit Blanzy-Poure zusam­men und fir­mierte unter Gil­bert Blanzy-Poure. Als Conté das Unter­neh­men 1960 kaufte, erfolgte die Umbe­nen­nung zu Blanzy-Conté-Gilbert; 1979 kam die Über­nahme durch BIC. An den Ursprung erin­nert der Blei­stift „Gil­bert“, und der in die­ser Anzeige bewor­bene und erst­mals 1939 ange­bo­tene Fall­mi­nen­stift „Cri­te­rium“ ist eben­falls noch im Sor­ti­ment. – Eine wei­tere Anzeige von Gil­bert Blanzy-Poure gibt es hier.

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