Bleistifte

Blue Zebrano

Heute ein kur­zer Blick auf den „Blue Zebrano“-Bleistift im Set „Les Cray­ons de la Mai­son Caran d’Ache“ № 21. Doch warum aus­ge­rech­net auf diesen?

Blue Zebrano

(Bild zum Ver­grö­ßern anklicken)

Eine Beson­der­heit die­ses Blei­stifts ist sein Auf­bau, denn wäh­rend man übli­cher­weise nur ei­ne Sorte Holz ver­wen­det, hat man für den „Blue Zebrano“ ver­schie­dene, nicht ein­ge­färbte Holz­sor­ten ver­leimt und aus die­sen Span­plat­ten die Blei­stifte pro­du­ziert2. An der dem Be­trachter zuge­wand­ten Flä­che des Blei­stifts erkennt man, wie dünn die Schich­ten sind; das lässt den hohen Auf­wand erah­nen. Sehr schön finde ich auch, wie die Far­ben am schrä­gen An­schnitt der Spitze zur Gel­tung kom­men. Ein beein­dru­cken­der Bleistift!

  1. Das Set № 1 gibt es hier und das Set № 4 hier zu sehen.
  2. Quelle: E-​Mail von Caran d’Ache.

G wie Gilbert

G wie Gilbert

Gut 60 Jahre alt ist diese ganz­sei­tige und in mei­nen Augen sehr geschmack­voll gestal­tete Anzeige von Gil­bert Blanzy-​Poure, die in der fran­zö­si­schen Zeit­schrift „Réa­li­tés“ erschien. Bemer­kens­wert finde ich, dass man damals bis 10H, aber nur bis 6B ging. – Gil­bert wurde um 1830 gegrün­det. 1838 nannte man sich Gil­bert & Co. und 1921 Ser­ma­jor; 1939 schloss man sich mit Blanzy-​Poure zusam­men und fir­mierte unter Gil­bert Blanzy-​Poure. Als Conté das Unter­neh­men 1960 kaufte, erfolgte die Umbe­nen­nung zu Blanzy-​Conté-​Gilbert; 1979 kam die Über­nahme durch BIC. An den Ursprung erin­nert der Blei­stift „Gil­bert“, und der in die­ser Anzeige bewor­bene und erst­mals 1939 ange­bo­tene Fall­mi­nen­stift „Cri­te­rium“ ist eben­falls noch im Sor­ti­ment. – Eine wei­tere Anzeige von Gil­bert Blanzy-​Poure gibt es hier.

Die Lärche

Bei dem Blei­stift, den ich heute vor­stel­len möchte, denke ich immer an etwas völ­lig anderes.

Die Lärche

Die Lärche

Die Lärche

Die Lärche

Nach­dem uns Mon­thy Python’s Fly­ing Cir­cus gezeigt hat, wie man ver­schie­dene Arten von Bäu­men (hier: die Lär­che) aus ziem­lich gro­ßer Ent­fer­nung erkennt1, wol­len wir nun aus nächs­ter Nähe auf den Bei­stift schauen.

Die Lärche

Zur Erhal­tung der tra­di­tio­nel­len Kul­tur im Schwei­zer Lötschen­tal, etwa 200 km südsüdöst­lich von Bern, wurde 1997 die gemein­nüt­zige Stif­tung Blat­ten Lötschen­tal gegrün­det. Im Mit­tel­punkt der Pro­jekte stand die Reno­vie­rung alter Häu­ser, Scheu­nen und Ställe, die aus dem Lärchen- und Tan­nen­holz des Tals gebaut wur­den. Aus Res­ten des dabei anfal­len­den alten Lär­chen­hol­zes hat Caran d’Ache vor gut zehn Jah­ren2 Blei­stifte und Schreib­sets gefertigt.

Die Lärche

Der klar­la­ckierte Stift hat Stan­dard­maße und mit knapp 4,5 g das Gewicht eines typi­schen aktu­el­len Blei­stifts; ein gold­far­be­ner Prä­ge­ring und eine schwarze Tauch­kappe zie­ren sein Ende. Der Prä­ge­druck auf der einen der sechs Flä­chen nennt den Her­stel­ler und das Her­kunftsland, doch zum Hin­ter­grund der Sala­man­der (wenn es denn wel­che sind) kann ich lei­der nichts sagen.

Die Lärche

Der gegen­über­lie­gende Prä­ge­druck macht Anga­ben zum ver­wen­de­ten Holz; eine Blindprä­gung konnte ich nicht fin­den. – Die Ver­ar­bei­tung ist gut, auch wenn die Ober­flä­che etwas glat­ter sein könnte. Die klei­nen Schä­den führe ich auf die Vor­ge­schichte des Stif­tes zu­rück, denn er war nicht mehr ganz neu, als ich ihn bekom­men habe.

Die Lärche

Die kräf­tige Mase­rung und die Gestal­tung des Blei­stifts gefal­len mir sehr gut, aber seine Mine, die ich als gering­fü­gig här­ter emp­finde als die des STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 H, wäre mir für den All­tag zu hart. – Obi­ges Foto zeigt die werk­sei­tige Spitze. Den Stift an­zuspitzen konnte ich noch nicht übers Herz brin­gen, ist die­ses doch mein ein­zi­ges Exem­plar (und der Blei­stift schon lange nicht mehr erhältlich).

Die Lärche

In den ver­gan­ge­nen drei Jahr­zehn­ten hat Caran d’Ache mehr als 20 Höl­zer auf ihre Eig­nung als Blei­stift­holz geprüft3. Beein­dru­ckende Erfolge die­ser Bemü­hun­gen waren u. a. die bei­den Sets „Les Cray­ons de la Mai­son Caran d’Ache“, der 348 aus Jura-​Buche und der ge­zeigte Stift.

Vie­len Dank an Herrn Fischer für die­sen beson­de­ren Bleistift!

  1. Monty Python’s Fly­ing Cir­cus, Staf­fel 1, Epi­sode 1: How to Reco­g­nise Dif­fe­rent Types of Trees From Quite a Long Way Away; auf­ge­zeich­net am 14.9.69, gesen­det am 19.10.69.
  2. Diese Zahl habe ich von einem Mit­ar­bei­ter am Stand des Her­stel­lers auf der dies­jäh­ri­gen Paper­world.
  3. Quelle: „Hêtre ou ne pas être, le défi de Caran d’Ache“, Bilan, 12.3.13.

Musen 2014

Waren es in der grie­chi­schen Mytho­lo­gie nur neun Schutz­göt­tin­nen der Künste, so lässt der Künst­ler Domi­nik Hüf­ner aus Seeheim-​Jugenheim bei Darm­stadt gleich zwölf auf­tre­ten: Sein Wand­ka­len­der „Musen 2014“ zeigt jeden Monat eine davon beim unge­wöhn­li­chen Umgang mit Zeichen- und Malzubehör.

Musen 2014

Der Kalen­der wird prä­sen­tiert bei For­mat (Halle 4.0, Stand H 71), einem Fach­ge­schäft in Darm­stadt, das den neuen Füll­fe­der­hal­ter SUPER5 mit Schön­schreib­fe­der und die pfif­fige Lern­uhr „Zeit­zün­der“ vor­stellt. Zu sehen gibt es dort auch die hoch­wer­ti­gen Papierproduk­te vom Papier­la­bor und eini­ges aus dem Sor­ti­ment von Kaweco.

Musen 2014

Domi­nik Hüf­ner bei der Arbeit am Messestand

Eine Über­sicht aller Blät­ter hängt am Mes­se­stand aus und wird in Kürze auf der Web­site des Künst­lers veröffentlicht.

Musen 2014

Der Tanz am Bleistift …

Musen 2014

… und der Ritt auf dem Radierer

„Musen 2014“ kann auf der Buch­messe, die am kom­men­den Wochen­ende (12./13.10.) für alle Besu­cher geöff­net ist, am Stand von For­mat (Halle 4.0, Stand H 71) zum güns­ti­gen Mes­se­preis von 22 Euro erwor­ben wer­den; danach gibt es ihn bei Domi­nik Hüf­ner direkt und bei For­mat in Darmstadt.

Musen 2014

Meine Emp­feh­lung: Kau­fen, auf­hän­gen und auf 2014 freuen!

ELECTRIC

Heute ein kur­zer Blick auf die Marke „ELECTRIC“ der Glocken-Bleistift-Fabrik.

ELECTRIC

Das 18,2 × 17,7 cm große Blatt diente ver­mut­lich als Ein­lage einer Schau­ver­pa­ckung, ähn­lich dem, das für den Kopier­stift „Repor­ter“ aus dem glei­chen Hause warb. – Die Schreib­weise des Ü im „Nürnberg“-Schriftzug gefällt mir beson­ders gut.

ELECTRIC

Doch es gab unter dem Namen „ELECTRIC“ nicht nur Blei-, son­dern auch Farb­stifte. Die­ser blaue mit der Num­mer 4920 ist 11 mm dick und hat eine 4,5 mm starke Mine.

Electric

Die Unter­schiede in der Gestal­tung des Mar­ken­na­mens las­sen ver­mu­ten, dass der Farb­stift älte­ren und der Ein­le­ger neue­ren Datums ist. – Mög­lich, dass „ELECTRIC“ auf die Verwen­dung von Elek­tro­gra­phit, also syn­the­ti­schem Gra­phit (z. B. von Johann Faber für die „Apol­lo“-Bleistifte) zurückgeht.

ELECTRIC

Das war’s auch schon.

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