LYRA 1906
Aus der „Gedenkschrift anläßlich des 100jähr. Bestehens der LYRA-Bleistiftfabrik Nürnberg“ (1906): Der Blick auf das Werk im Jubiläumsjahr.
Aus der „Gedenkschrift anläßlich des 100jähr. Bestehens der LYRA-Bleistiftfabrik Nürnberg“ (1906): Der Blick auf das Werk im Jubiläumsjahr.
Vor wenigen Tagen ging die Paperworld 2012 in Frankfurt/Main zu Ende; hier der erste Teil meiner Notizen.
Wie schon im letzten Jahr fielen mir die zahlreichen Stände mit Taschen aller Art auf; zudem gab es etliche Lücken, die jedoch auch Vorteile hatten, denn in fast allen hatte man Sitzgelegenheiten untergebracht und damit eine andere Lücke geschlossen. – Einige Hersteller, die ich gerne gesehen hätte, waren diesmal nicht dabei, darunter LAMY, Mitsubishi/uni, Pelikan, Pentel, STABILO und Tombow.
Groß vertreten war Faber-Castell, an deren Stand mich das Manga-Set überrascht hat. Auch wenn ich nicht zur Zielgruppe gehöre, so hoffe ich doch, dass noch mehr Produkte dieser Art kommen und das Sortiment auffrischen.
Schon seit Ende 2011 im Programm ist ein kleiner Taschen-Drehbleistift. Die Stücke gefallen mir, und so hätte ich gerne einen in die Hand genommen; dies war aber leider nicht möglich.
Der diesjährige „Pen of the Year“ hat einen Schaft aus deutscher Mooreiche mit Blattgold-Auflagen; der Preis liegt zwischen 2000 und 3000 Euro.
Der „Perfekte Bleistift“ war auch diesmal in verschiedenen Ausführungen zu sehen, nicht jedoch in der neuen aus Kunststoff, von der man erzählte. Weitere Bleistift-Neuheiten gab es nicht, was mich ein wenig verwundert hat: Keine Antwort auf den WOPEX von STAEDTLER, so dass der inzwischen über zehn Jahre alte GRIP 2001 die letzte Innovation bleibt, und keinen historisch anmutenden Bleistift, obwohl man da aus dem Vollen hätte schöpfen können. – Wie in den letzten Jahren hat mich enttäuscht, wie wenig informiert das Standpersonal war. Ich hatte mich allerdings gleich als Endkunde zur erkennen gegeben; vielleicht ist man einem solchen gegenüber auf der Messe weniger auskunftsfreudig.
Koh-I-Noor habe ich immer als sehr verschlossen erlebt, so dass ich es bei einem Foto des schmucken Stift-Flitzers belassen habe.
Kleinigkeiten gab es ebenfalls zu entdecken, so z. B. am Stand von M & M (Metzger & Mendle): Wer gerne Dreispitz-Reißzwecken nutzt und bedauert, dass Maped sie aus dem Programm genommen hat, wird hier fündig. – LYRA, Teil von FILA, zeigte zwar einiges, hatte aber keine Neuheiten bei den Blei- und Farbstiften.
Die Präsentation der Produkte von Milan war gelungen und erinnerte an die Werke von Tony Cragg.
Gut fand ich, dass manche Hersteller auch historische Produkte gezeigt haben, so z. B. das bayerische Unternehmen Boden, das seit 120 Jahren Reißzeuge fertigt (allerdings jetzt keine mehr im Inland).
In der Halle mit den Notizbüchern war ich nur kurz, doch dort ist mir die Notizbücher der „Quotes Collection“ mit „Papier aus Stein“ des italienischen Anbieters Ogami angenehm aufgefallen.
Prächtig war das Sortiment von Carta Pura, zu dem u. a. Spiral-Stifthalter gehören.
In Kürze geht es mit einem zweiten Teil weiter.
L. & C. Hardtmuth „Studio“ Drawing Pencils No. 541
LYRA Italia No. 1205
A.W. Faber Polygrade 1205
L. & C. Hardtmuth 1205
Presbitero Steno 3001
LYRA Kopierstift 1641
Update vom 3.10.11: Fotos überarbeitet (mehr dazu hier).
Aus der „Gedenkschrift anläßlich des 100jähr. Bestehens der LYRA-Bleistiftfabrik Nürnberg“ (1906): Die etwa 48 × 56 mm große Jugendstil-Illustration am Ende des Kapitels „Ein Gang durch die LYRA-Bleistiftfabrik“.
Ein ganz besonderes Schreibgerät ist der Tieflochmarker Pica-Dry von PICA-Marker aus dem fränkischen Kirchehrenbach.
(Wie fast immer: Bilder zum Vergrößen anklicken)
Der Spezialstift im Polypropylen-Köcher mit stabilem Clip ist in schwarz und signalgrün gehalten und fällt so auch im größten Durcheinander auf1.
Der eigentliche Schreiber hat einen knapp 13 mm dicken Schaft aus ABS und eine gut 40 mm lange Edelstahl-Minenführung mit einem Durchmesser von 5,6 mm. Er sitzt sicher im Köcher und kann so nicht herausfallen.
Ein Druck auf die Kappe transportiert die 12,5 mm lange und 2,8 mm dicke Mine um 2 mm.
Zum Vergleich der STABILO GREENgraph 6004
Die bruchstabile Graphitmine hat eine saubere, sparsame Abgabe und ist wirklich universell – ich konnte keine Fläche finden, auf der sie nicht schreiben wollte2. Radieren lässt sie sich nur unvollständig, doch dafür ist sie auf glatten Flächen rückstandsfrei abwischbar.
Der Pica-Dry wird wie ein herkömmlicher Druckbleistift nachgefüllt, nimmt aber lediglich eine Mine auf.
Das Messer des im Köcher integrierten Spitzers ist mit einer Torx-Schraube (!) befestigt und bringt die Mine rasch in Form.
Spitze ab Werk …
… und mit dem integrierten Spitzer gespitzt
Der Pica-Dry wird von LYRA vertrieben und kostet mit einer Mine etwa 12 Euro. Neben der schwarzen gibt es noch rote und gelbe Minen, die ebenfalls wasserlöslich sind, sowie wasserstrahlfeste in Grün, Blau und Weiß3. Ein Set mit acht Minen kommt für unter 5 Euro in den Handel.
Ich habe den Pica-Dry erst seit wenigen Tagen, doch in diesen hat er mir bereits gute Dienste geleistet; Nachteile sind mir bis jetzt nicht aufgefallen.
Vielen Dank an Herrn Fischer für den Pica-Dry!
Nachtrag vom 18.6.19: Der grüne Köcher des Pica-Dry besteht seit etwa zwei Jahren nicht mehr aus Polypropylen, sondern aus POM (Polyoxymethylen). POM ist formstabiler als PP und fast ermüdungsfrei, wodurch der Clip sehr lange unter hoher Spannung bleibt und auch nach Jahren sicher funktioniert. Zudem hält dieser Kunststoff das Messer sehr lange an der richtigen Position, wodurch die Funktion des Spitzers für viele Jahre gewährleistet ist. Zusätzlich wurde die Spritzgussform modifziert und eine zusätzliche Positionierungsnase integriert, die ein Verrutschen des Messers nahezu unmöglich macht. – Die Stifte von Pica werden seit 2014 nicht mehr über LYRA, sondern direkt vertrieben.
Passend zum alten Geraffel der letzten Zeit hier ein weiteres Exponat aus dem Museumskeller, das heute mal an die Luft und in die Sonne durfte.
Landkartenstifte gab es nicht nur von Eberhard Faber, sondern auch von LYRA. Vermutlich um die 70 Jahre und damit etwa so alt wie erstere ist dieses knapp 12 × 5 × 2 cm große Set LYRA-ORLOW № 2736 mit zehn kurzen Farbstifte des Typs LYRATO 675.
Jedem Kartenelement waren eine Farbe und eine Nummer zugewiesen; die Lücken in der Nummerierung lassen vermuten, dass diese Farben nur eine Auswahl aller verfügbaren waren. – Bemerkenswert finde ich die Anordnung von Legende und Beispielen, befinden sich die zusammengehörenden Details doch immer auf gleicher Höhe.
Die Stifte sind schlicht und haben die üblichen Kennzeichnungen. Auf den Farben 15 und 23 jedoch findet sich ein mir fremdes Symbol, und zwar ein dicker Punkt mit einem waagrechten Strich.
Leider wurde LYRA in beiden Weltkriegen stark beschädigt, und so hat das Archiv des Unternehmens auch zu diesen Farbstiften keine Informationen mehr.
LYRA, seit knapp drei Jahren Teil von FILA, stellte das dritte Mitglied der GROOVE-Familie vor: Zum GROOVE und GROOVE slim kam nun der ebenfalls dreiflächige GROOVE Triple 1. Der 12 cm lange und 15 mm dicke Stift mit Kurznut hat eine 10 mm starke, wasservermalbare Mine und kommt in 18 Farben; eine Graphit-Variante gibt es nicht. – Praktisch: Der neue Gesamtkatalog hat ein Griffregister.
Auch beim Industriellen Markieren und Signieren hat sich etwas getan. Neu im Programm ist der permanente, schnelltrocknende Gel-Signalmarker der Pica-Reihe, erhältlich in sechs Farben. Darüber hinaus bietet LYRA für den Pica Dry jetzt wasserstrahlfeste Farbminen an.
Eine weitere Variation der von Schwan-STABILO als Geschmacksmuster angemeldeten und beim EASYgraph genutzten Vertiefungen zeigte Koh-I-Noor mit dem styleGRIP.
Sehr interessant war auch der Besuch bei Möbius+Ruppert, dem traditionsreichen Hersteller von Spitzern, Zeichengeräten und Schneidemaschinen.
Nahezu das komplette Sortiment, darunter Klassiker wie die „Granate“, fertigt M+R in Deutschland, wobei eigenentwickelte Maschinen und Verfahren für die Kunststoff- und Metallbearbeitung genutzt werden.
Bei Eisen sprach mich besonders der überdimensionale Spitzer an.
Neu sind die schwarzen Handspitzer aus Metall, die sich nicht nur mit schwarz lackierten oder durchgefärbten Bleistiften und schwarzen Radierern attraktiv kombinieren lassen.
Von Baiersdorf, dem Sitz von Eisen, nach Tokyo, der Heimat von OHHIRA.
Wer hätte gedacht, dass dieser unscheinbare Stand einem der weltgrößten Zulieferer u. a. von Druckbleistiftmechaniken gehört?
Wie im vergangenen war ich auch in diesem Jahr bei DOMS, einem Bleistift-Hersteller aus Indien. Der Geschäftsführer Harshad Raveshia kommentiert sehr kundig bei pencil talk, und so war es mir eine Freude, seinen Stand zu besuchen und mit seinem Sohn einige Worte zu wechseln. – Gleich nebenan zeigte Nataraj eine bemerkenswerte Dekoration:
Der dritte und letzte Teil dreht sich um STAEDTLER.
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