Grau
Passend zur heutigen Himmelsfärbung: Kram in Grau.
Vierter von rechts ist übrigens der Zenith 7 von Astra Polska, eine Variante des Epoca Ballograf P.
Passend zur heutigen Himmelsfärbung: Kram in Grau.
Vierter von rechts ist übrigens der Zenith 7 von Astra Polska, eine Variante des Epoca Ballograf P.
Ich mag die Herbstfarben. – Zu dem wenigen Rot im Foto hätte der dunkelrote Druckbleistift Pilot S20 gepasst, aber darauf kam ich erst, nachdem ich das Foto schon gemacht hatte.
Anfangs wollte niemand den neuen Stift haben, mit dem man wie mit einem Pinsel schreiben konnte und der sich so leicht handhaben ließ wie ein Kugelschreiber. Doch als das japanische Unternehmen Pentel den von Masao Miura und Yokio Horie im Jahr 1963 erfundenen Sign Pen auf einer Messe in Chicago vorgestellt hatte, gewann er erst in den USA und dann über Umwege schließlich auch in seinem Heimatland an Beliebtheit1. Später kam er auch nach Deutschland, wie diese Anzeige aus dem Jahr 1965 zeigt2.
Die Geschichte des Nassschreibgeräts mit textiler Spitze reicht bis ins Jahr 1910 zurück, als Lee Newman einen Stift mit Tintenbehälter und einer Spitze aus Filz erfand und so den ersten Filzstift in die Welt brachte. 1953 folgte der „Magic Marker“, erdacht von Sidney Rosenthal, mit breiter Filzspitze und wasserfester Tinte. Neu an der Erfindung von Miura und Horie waren die Tintenkartusche aus Baumwolle3 und die Spitze aus Fasern4 mit langen, feinen Hohlräumen5, durch die aufgrund des Kapillareffekts die Tinte auf das Papier transportiert wird6.
Heute gibt es den Sign Pen in 12 Farben7 und seit einigen Jahren auch als „Brush“-Variante8 in 36 Farben und mit einer weicheren Spitze, die der ursprünglichen Idee, ein dem Pinsel ähnliches Schreibgerät zu schaffen, noch näher ist. – Eine interessante Ergänzung war das „ITO-YA Pen Jacket 110“ aus Metall, der den Sign Pen, aber auch den Ball 100 und den Pulaman JM20 umhüllte und damit zu einem dickeren, schwereren Stift machte.
Ich finde es beeindruckend, wie wenig sich die Gestaltung9 des Sign Pen in über 60 Jahren10 geändert hat, und benutze ihn auch deswegen sehr gerne.
Kürzlich kam in einer Unterhaltung die Frage auf: Gibt es einen klassischen japanischen Druckbleistift, der heute noch erhältlich ist? Ja, und zwar den Pentel PG5.
Das japanische Unternehmen Pentel, 1946 als Dai Nihon Bungu Kabushiki Kaisha gegründet, erfand die Feinmine mit Polymerbindung und brachte sie 1960 zusammen mit einem Druckbleistift für 0,9-mm-Minen auf den Markt1. Stifte für andere Minenstärken folgten, und einer der ersten für 0,5-mm-Minen war 1965 der Pentel GRAPH 2. Seine Nachfolger waren 1970 der GRAPH II, der erstmals einen Härtegradindikator hatte, und 1972 der PG5, den es in nahezu unveränderter Form3 heute – also nach über einem halben Jahrhundert – noch gibt4.
Der PG5 ist 14,8 cm lang, 8,5 mm dick und wiegt knapp 10 Gramm. Neben dem weißen Aufdruck „0.5 mm PG5“ – kurioserweise ohne Herstellernamen – gibt es auf dem zwölfflächigen Schaft zwei 11 × 5 mm große Prägungen oberhalb der Griffzone, nämlich „GRAPH PENCIL“5 und „PENTEL Japan“; letztere enthält beim hier gezeigten Exemplar zudem die Zahl 13 (wohl ein Produktionscode). Der Griff ist 25 mm lang und hat feine, umlaufende Rillen6, die den Fingern sehr guten Halt bieten, ohne wie so manche Rändelungen unangenehm zu sein; er verjüngt sich zur Spitze hin auf 7,5 mm. Der Schwerpunkt liegt etwa in der Mitte und der Minenvorschub bei zehnmaligem Drücken beträgt 5 mm.
Der Aufbau des PG5 ist pfiffig. Die Einheit aus Mechanik und Minenreservoir7 sitzt verdrehsicher im Schaft8 und wird am einen Ende durch die aufgeschraubte Spitze9 und am anderen durch das eingeschraubte Verbindungsstück gehalten. Letztere trägt auch die Härtegrade10, die durch die Aussparung im aufgesteckten Kunststoffring11 sichtbar sind. Der Drücker mit Reinigungsnadel12 sitzt fest im Minenreservoir und das konische Endstück13 aus Metall, charakteristisches Merkmal seit dem GRAPH aus dem Jahr 196514, wird aufgeschraubt. Diese Konstruktion macht das Nachfüllen von Minen zwar umständlicher, verhindert aber, dass etwas klappert oder eine Kappe verloren geht. Der Clip15 wird nur durch Kraftschluss gehalten, so dass keine unschöne Aussparung wie z. B. beim P200 zu sehen ist, wenn man den PG5 ohne Clip nutzt. – Auf einen Radierer, der sich gerade einmal für Notfälle eignet, hat man glücklicherweise verzichtet.
Die Verarbeitungsqualität und den Gebrauchswert des PG516 empfinde ich als hervorragend, und seine Geschichte sowie seine ungewöhnliche Gestaltung machen ihn für mich noch attraktiver; zudem ist er mit 800 Yen (knapp 4,70 Euro) sehr preiswert. Ich kann den PG5 daher uneingeschränkt empfehlen, auch wenn er – und das ist der einzige Wermutstropfen – offiziell nur in Japan erhältlich17 ist.
Nachtrag vom 6.8.25: Die PG-Modelle sowie der PMG im Katalog des Jahres 2006 von Pentel Japan (in diesem waren der PG4 und der PG7 bereits abgekündigt)18:
Mir fällt zurzeit nichts ein, dafür aber auf, dass diese drei Druckbleistifte1 farblich gut zusammenpassen.
Hat da gerade jemand „Stormtrooper“ gesagt?
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