Pilot

Insights-​X 2018

Anfang Okto­ber fand die Insights-​X, die Fach­messe für Papier-, Büro- und Schreib­wa­ren, in Nürn­berg statt; hier einige späte, kurze und vor allem sehr sub­jek­tive Notizen.

Insights-X 2018

Cleo Skribent

Bei der Cleo Schreib­ge­räte GmbH, Anbie­ter von Schreib­ge­rä­ten der Marke Cleo Skri­bent1, haben mich die Füll­fe­der­hal­ter mit Holz­schaft der Natura-​Serie angesprochen.

Insights-X 2018

Neben den in vier Höl­zern, drei Feder­brei­ten (F/​M/​B) und Metall­griff­stück ange­bo­te­nen Vari­an­ten des Natura (unver­bind­li­che Preis­emp­feh­lung 800 Euro) gibt es eine Aus­füh­rung aus Amboina Maser mit einem Griff­stück aus Holz und rot­ver­gol­de­ten statt pal­la­di­nier­ten Beschlägen.

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Noch reiz­vol­ler fand ich indes den Füll­fe­der­hal­ter Optima, des­sen Schaft­form von elf­fach facet­tiert zu oval über­geht. Er wird für 500 Euro und auch mit drei Feder­brei­ten ange­bo­ten; einen pas­sen­den Tin­ten­rol­ler gibt es auch.

Koh-​I-​Noor

Am Stand von Koh-​I-​Noor hat mich ein aus spit­zen Stif­ten gefer­tig­ter Orang Utan empfangen.

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Da ich die­ses Unter­neh­men aus­nahms­los als abwei­send emp­fun­den habe, wollte ich mich den Mit­ar­bei­tern ebenso wenig nähern wie die­sem sta­che­li­gen Orang Utan und bin schnell weitergegangen.

Platinum

Beim japa­ni­schen Anbie­ter Pla­ti­num, der im kom­men­den Jahr sein hun­dert­jäh­ri­ges Jubi­läum fei­ert, habe ich mich deut­lich län­ger aufgehalten.

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Prä­sen­tiert wurde auch der Füll­fe­der­hal­ter #3776 Cen­tury in acht Feder­brei­ten. Es hat Spaß ge­macht, ihn zu tes­ten, doch die bei­den Exem­plare des Cen­tury #3776 F, die ich vor ein paar Mona­ten bei Ver­sen­dern erwor­ben habe, hat­ten im Gegen­satz zu den gezeig­ten Exem­pla­ren lei­der Pro­bleme mit der Feder, und so musste ich sie retournieren.

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Im #3776 Cen­tury und in eini­gen ande­ren Model­len von Pla­ti­num kommt der „Slip & Seal“-Mechanismus zum Ein­satz, die ein Aus­trock­nen der Feder ver­hin­dert und eine erheb­lich län­ge­rer Lage­rung des gefüll­ten Schreib­ge­räts ermög­licht. An einem Modell wurde die Funk­ti­ons­weise gezeigt.

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Bereits im August kam der Pro­cyon auf den Markt.

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Die­ser Füll­fe­der­hal­ter hat als Beson­der­heit eine sehr weit an der Feder­spitze lie­gende Ansaug­öffnung, wodurch sich selbst ein klei­ner Tin­ten­rest aus dem Glas holen lässt. Der Pro­cyon ist in fünf Far­ben sowie zwei Feder­brei­ten (F/​M) erhält­lich und ver­fügt eben­falls über den „Slip & Seal“-Mechanismus.

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Aus mir unbe­kann­ten Grün­den habe ich die Tin­ten der Reihe „Clas­sic Ink“ zwar foto­grafiert, aber nicht näher betrach­tet. Gewun­dert habe ich mich dar­über, dass alle „Black“ in Namen tra­gen, aber keine schwarz ist.

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Pentel

Der deut­sche Able­ger des japa­ni­schen Her­stel­lers Pen­tel fei­ert im kom­men­den Jahr sein 50-​jähriges Bestehen.

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Zu den Neu­hei­ten gehört der Board­mar­ker Maxif­low Flex-​Feel mit fle­xi­bler Schreib­spitze, die eine Varia­tion der Strich­stärke ermöglicht.

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Eine bemer­kens­wert feine Pin­sel­spitze hat der Faser­schrei­ber Sign Pen Artist aus dem „Pen­tel Arts“-Sortiment.

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Er ist in zwölf Far­ben erhältlich.

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Weni­ger attrak­tiv fand ich die holz­ge­fass­ten, was­ser­ver­mal­ba­ren Farb­stifte, die ver­mut­lich der Sor­ti­ments­abrun­dung die­nen und mit ihrer Qua­li­tät mei­ner Ansicht nach nicht zu Pen­tel passen.

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Pilot

Auch der japa­ni­sche Her­stel­ler Pilot war in Nürn­berg vertreten.

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Sehr schön und aus der Nähe anzu­se­hen waren die Namiki-Füllfederhalter.

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Im Gespräch konnte ich u. a. erfah­ren, dass die Iroshizuku-​Tinten auch hier­zu­lande erhält­lich sind (meine bei­den hatte bei einem Ver­sen­der im Aus­land gekauft).

Faber-​Castell

Selbst­ver­ständ­lich war auch Faber-​Castell dabei.

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Zu den prä­sen­tier­ten Neu­hei­ten gehör­ten neue Tin­ten in Tür­kis und Pink, wobei letz­tere sogar lösch­bar ist.

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Zusam­men mit dem sil­ber­far­be­nen Blei­stift GRIP 2001, inzwi­schen ein Klas­si­ker, wur­den ein blauer sowie ein farb­lich abge­stimm­ter Radie­rer und Dosen­spit­zer gezeigt.

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Den Mar­ker Text­li­ner pas­tell gibt es jetzt in den neuen Far­ben Licht­grün, Vanille und Ultra­marin, die auch zusam­men mit den ande­ren Far­ben in einem 8er-​Etui erhält­lich sind.

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STAEDTLER

Die meis­ten und für mich inter­es­san­tes­ten Neu­ig­kei­ten gab es bei STAEDTLER.

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Beson­ders beein­druckt hat mich die umfang­rei­che Sor­ti­ments­er­wei­te­rung des Mars Lumo­graph. Mit 10H, 10B, 11B und 12B kamen vier Här­te­grade hinzu, so dass es nun 24 sind; damit bie­tet der Mars Lumo­graph den größ­ten Här­te­grad­be­reich und läuft sogar dem Mit­subishi Hi-​uni (22 Grade) den Rang ab.

Insights-X 2018

Neu ist der Mars Lumo­graph jumbo, den es in fünf Här­te­gra­den geben wird. Er ist 11 mm dick und hat eine etwa 5,3 mm starke Mine.

Insights-X 2018

Insights-X 2018

Mit dem Mars Lumo­graph char­coal kommt ein holz­ge­fass­ter Koh­le­stift in drei Här­te­gra­den auf den Markt.

Insights-X 2018

Eben­falls neu ist der Voll­gra­phit­stift Mars Lumo­graph pure gra­phite, der in neun Härte­graden ange­bo­ten wird; die drei weichs­ten Grade wer­den zusätz­lich in einer wasservermal­baren Vari­ante erhält­lich sein.

Insights-X 2018

Auch der Ende 2015 vor­ge­stellte Mars Lumo­graph black erfuhr eine Erwei­te­rung, denn es wird ihn jetzt auch in HB und damit in sechs Här­te­gra­den geben. – Hinzu kam der Mars Lu­mograph pas­tel, ein holz­ge­fass­ter Pas­tell­stift, der in fünf Farb­tö­nen und als Blen­der auf den Markt kom­men wird.

Insights-X 2018

Von den zahl­rei­chen wei­te­ren Neu­ig­kei­ten, auf die ich hof­fent­lich in Kürze werde ein­ge­hen kön­nen, sei noch der dicke, was­ser­ver­mal­bare Farb- und Wachs­mal­stift buddy erwähnt. Er ist aus Zedern­holz gefer­tigt und kommt in 18 Far­ben in den Handel.

Insights-X 2018

Die neuen Pro­dukte von STAEDTLER wer­den ab Januar 2019 ver­füg­bar sein.

Insights-X 2018

Die nächste Insights-​X öff­net am 9. Okto­ber 2019, und ich hoffe, dann auch wie­der dabei sein zu können.

  1. Der Name setzt sich zusam­men aus den ehe­ma­li­gen Mar­ken­na­men „Cleo­pa­tra“ für Füll­fe­der­hal­ter, der zu „Cleo“ wurde, und dem für Tusche­zeich­ner ver­wen­de­ten „Skri­bent“.

Pilot Holder

Pilot Holder

Druck­blei­stift Pilot H-3005

Pilot Holder

Pilot Holder

Der Druck­blei­stift H-​300x1 mit der Arti­kel­num­mer HHP-​300S2 war bis vor gut zehn Jah­ren eines der Spit­zen­mo­delle des japa­ni­schen Her­stel­lers Pilot. Er und die güns­ti­ge­ren Modelle H-​100x3 (HHP-​100R) und H-​200x (HH-​200K) waren und sind haupt­säch­lich wegen der Dop­pel­druck­me­cha­nik, mit der sich die Spitze ein­zie­hen lässt4, bekannt und beliebt5. Sobald ich mehr über die Geschichte die­ser Stifte weiß, trage ich es nach. – Das Falt­blatt ist hier nur aus­schnitts­weise gezeigt; der Rest folgt.

Anm.: Dem wach­sa­men Auge wird nicht ent­gan­gen sein, dass sich der Stift im Foto und der in dem Falt­blatt abge­bil­dete im Mus­ter und der Beschrif­tung des Griff­stücks, der Spit­zen­fom sowie der Gestal­tung des Rings unter dem Drü­cker unter­schei­den. Das Falt­blatt wurde zwar mit dem gezeig­ten Stift aus­ge­lie­fert, aber wohl für die erste Vari­ante des H-​2005 erstellt.

Nach­trag vom 19.7.18: Der Reddit-​Nutzer cythe­rian bekam von Pilot Europa fol­gende Pro­duk­ti­ons­zeit­räume genannt:
H-​1005: 1983–2006
H-​2005: 1983–1995
H-​3005: 1983–1988

Nach­trag vom 14.4.19: Details zu dem Patent, das dem Pilot Hol­der ver­mut­lich zu Grunde liegt, gibt es unter „Dop­pel­druck“.

Nach­trag vom 3.2.24: Im Knockology-​Forum unter „Vin­tage Pilot Double-​Knocks“ gibt es wei­tere Details zu den Produktionszeiträumen.

  1. Mit x = 3 oder 5 für den Minen­durch­mes­ser in ⅒ mm. Von Vari­an­ten mit 0,7-mm-Mine habe ich noch nicht gehört.
  2. „HH” steht für „Hi-​Mecha Hol­der“. – Soweit ich weiß, wur­den diese Arti­kel­num­mern um „B“ („black”?) und den Minen­durch­mes­ser ergänzt, so dass der gezeigte Stift unter HHP-​300S-​B-​03 lief.
  3. Außer­halb Japans auch als „Vanis­hing Point“ bekannt. – Den H-​1005 gab es zudem in zwei leicht unter­schied­li­chen Aus­füh­run­gen, die sich in der Ober­flä­che und der Mate­ri­al­qua­li­tät des Kunst­stoff­schafts sowie der Spit­zen­form unter­schie­den.
  4. Im Falt­blatt heißt es: „The Pilot Hol­der is the first mecha­ni­cal pen­cil in the world to adopt a mecha­ni­cal lead hol­der with a double-​push but­ton sys­tem.“ Inter­es­sant in die­sem Zusam­men­hang wäre, wann das Patent erteilt wurde.
  5. Zu die­sen Model­len gehört auch der H-​210x (HHR-​200R), der auf­grund sei­nes Design jedoch aus der Reihe fällt.

Werkzeug

Werkzeug

Der japa­ni­sche Her­stel­ler Pilot hat die Typen­be­zeich­nung „2020“ für etli­che Druck­blei­stifte genutzt, ange­fan­gen vom sehr güns­ti­gen Modell aus Kunst­stoff bis hin zum 2020/​ST mit Edel­stahl­schaft aus einem Stück (letz­te­ren gab es zudem in zwei Grö­ßen). Alle mir bekann­ten Vari­an­ten hat­ten den „Shaker“-Mechanismus, bei dem die Mine durch kur­zes Schüt­teln des Stifts trans­por­tiert wurde1. Der gezeigte wird auch als 2020 YOUNG bezeich­net und war in min­des­tens sie­ben Far­ben erhält­lich. Diese Aus­füh­rung mit trans­pa­ren­tem Griff­stück spricht mich beson­ders an, da man hier einen Teil der Mecha­nik sieht. – Shinwa ist ein ja­panischer Anbie­ter von Mess­ge­rä­ten, zu des­sen Sor­ti­ment auch Blei- und Farb­stifte gehö­ren. Bei die­sem Acryl-​Lineal gefal­len mir die Zif­fern, die Hil­fen zum ein­fa­chen Zeich­nen von par­al­le­len Linien und die sehr gute Verarbeitung.

  1. Die Typen­be­zei­chung „2020“ hat einen beson­de­ren Hin­ter­grund: Im Japa­ni­schen kann die Zahl „20“ als „fure“ aus­ge­spro­chen wer­den, ebenso das Verb „schüt­teln“; damit sagt „2020“, was man für den Minen­vor­schub tun muss. – Von Pilot gibt es auch zwei „Shaker“-Modelle mit „Fure Fure“ im Namen, und zwar den Corone (HFC20R) und den Sprin­ter (HFST20R).

Pentel Accu Graph

Mein Inter­esse an Blei­stif­ten und Zube­hör hat wech­selnde Aus­prä­gun­gen. Mal benutze ich nur einen ein­zi­gen holz­ge­fass­ten Blei­stift, mal führe ich eine grö­ßere Aus­wahl mit mir und habe Spaß an der Viel­falt. In man­chen Wochen schreibe ich aus­schließ­lich mit Druck­blei­stif­ten, und dabei kommt es vor, dass ich Stü­cke, die ich vor lan­ger Zeit gekauft habe, wie­der­ent­de­cke. So erfreue ich mich zur­zeit erneut an der „Accu Graph“1-Serie des japa­ni­schen Her­stel­lers Pen­tel, die in der zwei­ten Hälfte der 1970er Jahre auf den Markt kam und bis 2006 erhält­lich war.

Pentel Accu Graph

Von oben: PG1505, PG1804, PG2003

Der erste war der PG1505 (0,5 mm; 1976)2, dem kurz dar­auf der PG2003 (0,3 mm; 1977)3 folgte4. Danach kam der PG1804 (0,4 mm; 1979), den es im Gegen­satz zu den ande­ren bei­den nur in Japan gab5. Diese Druck­blei­stifte gefal­len mir noch genauso gut wie vor zehn Jah­ren, als ich auf sie auf­merk­sam gewor­den bin – ich finde sie funk­tio­nell, hoch­wer­tig und anspre­chend gestal­tet, obwohl (oder viel­leicht gerade weil) sie nach 40 Jah­ren etwas alt­mo­disch wirken.

Pentel Accu Graph

Von oben: PG1804, PG2003

Auch wenn ich bezweifle, dass der Accu Graph für das Tech­ni­sche Zeich­nen ange­bo­ten wurde (denn dafür fehlt die 0,7-mm-Variante), bie­tet er doch alles, was man bei die­ser Pro­fes­sion schätzte: das feste, vier Mil­li­me­ter lange Minen­füh­rungs­röhr­chen, die exakte Füh­rung der Mine, den ver­läss­li­chen Minen­trans­port in klei­nen Schrit­ten6, die Griff­zone für sehr guten Halt, den weit vorne lie­gen­den Schwer­punkt und den abnehm­ba­ren Clip7. Natür­lich sind diese Eigen­schaf­ten auch beim Schrei­ben von Vorteil.

Pentel Accu Graph

PG1505. Von links: Erste Gene­ra­tion, zweite Gene­ra­tion (Härtegrad-​Indikator intakt), zweite Gene­ra­tion (Härtegrad-​Indikator mit Folie)

Die erste Gene­ra­tion des Accu Graph, erhält­lich bis 1984, hatte noch kei­nen Härtegrad-​Indikator. Er wurde 1985 mit der zwei­ten Gene­ra­tion ein­ge­führt, und in die­sem sehe ich auch die ein­zige Schwach­stelle. Das Eti­kett darin ist nicht sehr stra­pa­zier­fä­hig, denn wenn man häu­fi­ger auf das Fens­ter im Ring fasst, löst sich der schwarze Auf­druck. Daher habe ich bei zwei Stif­ten das Eti­kett durch sil­ber­far­be­nes Kle­be­band ersetzt, um weder auf den beschä­dig­ten Druck noch (nach Ent­fer­nen des Eti­ketts) auf das mes­sing­far­bene Teil dar­un­ter zu schauen. – Als klei­nen Schön­heits­feh­ler könnte man noch die gering­fü­gi­gen Farb­dif­fe­ren­zen zwi­schen Schaft und End­stück des PG2003 und PG1804 bezeichnen.

Pentel Accu Graph

PG1804 (erste Gene­ra­tion) in der Originalverpackung

Mit damals 1500 bis 2000 Yen waren diese Druck­blei­stifte ver­gleichs­weise teuer, doch was heute dafür ver­langt wird, ist ein viel­fa­ches davon – für einen neu­wer­ti­gen Accu Graph der zwei­ten Gene­ra­tion wer­den inzwi­schen 100 US-​Dollar und mehr gefor­dert, und Exem­plare der ers­ten und unbe­nutzte in Ori­gi­nal­ver­pa­ckung erzie­len oft weit höhere Preise8.

Bei den Minen bevor­zuge ich übri­gens die des Mit­be­wer­bers Pilot. Habe ich frü­her die Pen­tel Ain in B und 2B benutzt, so bin ich schon vor eini­gen Jah­ren auf die Pilot Eno Neox 2B und dann auf den Nach­fol­ger Pilot Neox Gra­phite 2B umge­stie­gen; Schwär­zung, Bruch­fes­tig­keit, Gleit­fä­hig­keit und Radier­bar­keit finde ich hervorragend.

Nach­trag vom 3.2.24: Offen­bar gab es zumin­dest vom PG2003 nicht zwei, son­dern drei Gene­ra­tio­nen. Wie im Knockology-​Forum unter „Pen­tel Accu­graph dif­fe­rence bet­ween ver­si­ons“ zu sehen ist, hatte die erste Vari­ante ein schwar­zes End­stück, eine grö­bere Rän­de­lung und kräf­ti­gere Far­ben; zudem war sie etwas schwerer.

Nach­trag vom 21.6.26: Ein groß­ar­ti­ges Video zum Pen­tel Accu Graph PG2003: „Why the Pen­tel PG2003 is the Best Pen­cil“.

  1. In man­chen Kata­lo­gen wird der Name mit dem Trademark-​Zeichen „™“ geschrie­ben.
  2. Dem PG1505 ging der PG15 vor­aus, der einen sil­ber­far­be­nen Schaft und ein Griff­stück mit ande­rer Ober­flä­che hatte.
  3. Ich wüsste gerne, warum der PG2003 eine andere Spitze und als ein­zi­ger der drei Stifte einen deko­rier­ten Schaft hat.
  4. Soweit ich weiß, waren diese Stifte nur in Japan und den USA, aber nicht in Deutsch­land erhält­lich.
  5. Die voll­stän­di­gen Typen­be­zei­chun­gen lau­ten PG2003-​ED, PG1804-​DD und PG1505-​AD, wobei „PG“ für „Pen­tel Graph“ steht, eine Bezeich­nung, die bereits in den 1960er Jah­ren ver­wen­det wurde und sich auch heute noch bei vie­len Model­len fin­det. – Der erste Buch­stabe des Suf­fix ist der Farb­code (E: braun, D: grün, A: schwarz).
  6. Der Vor­schub bei ein­ma­li­gem Drü­cken ent­spricht etwa dem Minen­durch­mes­ser.
  7. Auf einen Radie­rer im Drü­cker hat man hier ver­zich­tet.
  8. Beim Kauf eines sol­chen Stifts lohnt der genaue Blick auf die ver­chrom­ten Teile wie z. B. den Clip, denn von die­sen kann sich die Beschich­tung ablö­sen.

Sonderanfertigung (3)

Bereits vor etwa einem Jahr hat der japa­ni­sche Her­stel­ler Pilot drei neue Vari­an­ten sei­nes Druck­blei­stifts S20 auf den Markt gebracht. Im Gegen­satz zu den ers­ten bei­den, die es für 0,3- und 0,5-mm-Minen gibt, sind die neuen Modelle jedoch nur für 0,5 mm erhält­lich. – Das Beson­dere am S20 ist sein Holz­schaft, wobei das ver­wen­dete Mate­rial mei­nes Wis­sens aus sehr dün­nen Holz­schich­ten besteht, die mit Kunst­harz ver­leimt wur­den. Dadurch soll es stra­pa­zier­fä­hi­ger und weit­ge­hend unemp­find­lich gegen Feuch­tig­keit sein.

Sonderanfertigung (3)

Pilot S20 (HPS-​2SK-​BN5)

Konnte man die Zwinge eines S20/0,3 auf­boh­ren, um ihn mit 0,4-mm-Minen zu nut­zen, so hat man diese Mög­lich­keit bei den neuen Vari­an­ten nicht. Ein Teil­neh­mer von Red­dit hat aber gezeigt, dass die Zwin­gen des S10 und des S20 gesteckt und aus­tausch­bar sind, und so las­sen sich alle S20-​Modelle ein­fach modi­fi­zie­ren1. Die­ses Detail mache ich mir zunutze, um mir einen Nach­fol­ger für den roten S20/0,4 zu bas­teln, der nach fast vier Jah­ren inten­si­ven Gebrauchs an der Spitze beim Drü­cken unan­ge­nehm hakt2. Dafür brau­che ich neben dem S20 einen S10 mit der gewünsch­ten Minen­stärke (hier: 0,4 mm).

Sonderanfertigung (3)

Von oben: Pilot S10 (0,4 mm), Pilot S20 (0,5 mm)

Nach dem Abschrau­ben der Spit­zen3 sind die Zwin­gen zugängig.

Sonderanfertigung (3)

Spit­zen abgeschraubt

Vom fol­gen­den Schritt rate ich inzwi­schen ab, weil dabei die Zwinge beschä­digt wer­den kann, aber ich lasse ihn zu Doku­men­ta­ti­ons­zwe­cken und als War­nung ste­hen. Es ist bes­ser, die Zwinge wie im Nach­trag beschrie­ben zu entfernen.

Die Zwinge des S10 lässt sich gut her­aus­zie­hen, indem man unter dem Zwin­gen­ring ansetzt4. Statt einer Zange eig­net sich dazu auch eine Gabel.

Sonderanfertigung (3)

Lösen der Zwinge des S10 mit einer Gabel

Danach kann man auch den Rest des S10 zer­le­gen, doch gebraucht wer­den hier nur die Zwinge ohne Zwin­gen­ring und die Spitze5. – Es fällt auf, dass sich an der Zwinge etwas Kleb­stoff befindet.

Sonderanfertigung (3)

Einige Teile des S10

Das Lösen der Zwinge des S20 fiel mir nicht ganz so leicht, da der Zwin­gen­ring fest im Schaft sitzt und ich nur direkt an der Zwinge zie­hen konnte; dabei habe ich sie etwas ver­bo­gen6.

Sonderanfertigung (3)

Zwinge des S20 gelöst

Die Mon­tage des S20 geht schnell: Zwinge des S10 hin­ein­drü­cken, bis sie ein­ras­tet, und Spitze des S10 auf­schrau­ben3. Beim roten S20 konnte man den Drü­cker des S10 ver­wen­den, doch hier passt des­sen Farbe nicht. So bleibt man bei dem des S20, und wer sich an der jetzt nicht mehr kor­rek­ten Kenn­zeich­nung stört, ent­fernt diese mit Metallpolitur.

Sonderanfertigung (3)

Drü­cker des S20

Fer­tig!

Sonderanfertigung (3)

Der S20 an der Leder­hülle des Hobo­ni­chi Techo

Und warum das alles? Zum einen pas­sen bei mei­ner Hand­schrift 0,4-mm-Minen am bes­ten zum Ras­ter des Hobo­ni­chi Techo und zum ande­ren wollte ich zu der Leder­hülle einen Druck­blei­stift mit Holzschaft.

Danke an isu von the uncom­for­ta­ble chair für seine Hilfe bei der Beschaf­fung des S20!

Anm.: Der Stoff im Hin­ter­grund ist ein soge­nann­tes Tenu­gui, ein tra­di­tio­nel­les japa­ni­sches Hand­tuch, mit dem soge­nann­ten Sei-​gai-​ha-​Muster (青海波), des­sen Geschichte bis in die späte Jōmon-​Zeit (1200–300 v. Chr.) zurück­reicht. In Japan gel­ten diese sym­bo­li­sier­ten end­lo­sen Wel­len als Glücksbringer.

Nach­trag vom 16.2.19: Wesent­lich ein­fa­cher und vor allem scho­nen­der für die Zwinge als das Her­aus­zie­hen ist das Her­aus­drü­cken von der ande­ren Seite, z. B. mit einem dicken Draht (hier: ø 3 mm mit und 1,6 mm ohne Isolierung).

Sonderanfertigung (3)

  1. Noch ein­fa­cher wäre es sicher für Pilot, diese Vari­an­ten anzu­bie­ten, aber viel­leicht kom­men sie ja noch. – Ich finde es kurios, dass es den S3, den S5 und den S10 in fünf Minen­stär­ken gibt, den S20 aber nicht.
  2. Woran das liegt, konnte ich nicht her­aus­fin­den; mir fiel nur auf, dass auch das Klick­ge­räusch lau­ter gewor­den ist.
  3. Beim Grei­fen der Spit­zen kann ein Stück Fahr­rad­schlauch hel­fen.
  4. Ich weiß natür­lich nicht, ob es für den Mecha­nis­mus so gut ist, wenn man am Zwin­gen­ring zieht und ihn dabei fest auf die Zwinge drückt, aber ich habe das mehr­mals gemacht, ohne dass es danach Pro­bleme gab. Beim fer­ti­gen S20/0,4 sind jedoch der Druck­punkt und das Klick­ge­räusch weni­ger auf­fäl­lig als beim Standard-​S20, was ver­mu­ten lässt, dass die drei Backen der Zwinge zusam­men­ge­drückt wur­den.
  5. Das Metall­griff­stück kann man für einen S15 ver­wen­den.
  6. In die­sem Zusam­men­hang inter­es­sant zu wis­sen wäre, ob die Zwin­gen des S3 und des S5 kom­pa­ti­bel zu der des S10/​S20 sind.

Post-​Feder

Post-Feder

(zum Ver­grö­ßern anklicken)

Nein, die­ser Pilot Cus­tom Heri­tage 912 hatte kei­nen Unfall, und die unge­wöhn­li­che Form sei­ner Feder ist auch nicht das Ergeb­nis einer frag­wür­di­gen Bastelei.

Die Krüm­mung der soge­nann­ten PO-​Feder hat einen beson­de­ren Grund. Als im Japan der 1920er Jahre Post­kar­ten auf­ka­men, waren diese zunächst aus wei­chem, fase­ri­gem Papier, das sich zwar gut für die Beschrif­tung mit dem Pin­sel eig­nete, aber nicht für die mit dem Füll­fe­der­hal­ter. Und weil der Ver­sand der Post­karte deut­lich güns­ti­ger war als der eines Briefs, erfreute sie sich gro­ßer Belieb­heit. So ent­warf der japa­ni­sche Her­stel­ler Pilot eine Feder für das Schrei­ben auf die­sem bil­li­gem Papier. Sie ist sehr fest und hat eben diese Krüm­mung, durch die die Spitze fast senk­recht auf dem Papier steht; dies führt auf wei­chem und rau­hem Papier zu einer noch schwär­z­e­ren Schrift, ohne dass diese dabei zer­fa­sert. Diese Feder, die etwas fei­ner ist als die EF-​Feder des Pilot Pen­man­ship, glei­tet sehr leicht und hat einen sehr gu­ten Tin­ten­fluss, und es macht mir große Freude, mit ihr zu schrei­ben. – Außer im Cus­tom Heri­tage 912, den ich haupt­sächlich zusam­men mit dem Hobo­ni­chi Techo benutze, bie­tet Pilot diese PO-​Feder noch im Cus­tom 742 und im Cus­tom 743 an.

Pilot S15

Pilot S15

Pfif­fige Köpfe haben her­aus­ge­fun­den, wie man das Griff­stück des Druck­blei­stifts Pilot S20 gegen das des Pilot S10 tau­schen kann. Die Bezeich­nung S15 für die­sen neuen Stift liegt natür­lich nahe! – Bei Gele­gen­heit mehr dazu.

Nach­trag vom 10.2.19: Details zum Umbau gibt es hier.

Hopjesbruin

Hopjesbruin

Baron Hen­drik Hop, gebo­ren 1723, lebte um 1800 in Den Haag und mochte Kaf­fee sehr. Der Legende nach ließ er eines Abends sei­nen Kaf­fee mit Zucker und Sahne auf dem Ofen ste­hen und fand diese Mischung am nächs­ten Mor­gen als Kara­mel wie­der. Ange­tan vom Geschmack die­ses Zufalls­pro­dukts und von sei­nem Arzt auf­ge­for­dert, kei­nen Kaf­fee mehr zu trin­ken, bat er sei­nen Nach­barn, einen Kon­di­tor, Bon­bons die­ser Art zu machen. So ent­stand die heute als „Haag­sche Hop­jes“ bekannte Süßig­keit. An deren Braun­ton lehnt sich die Tinte „Hop­jes­b­ruin“ des eben­falls in Den Haag ansäs­si­gen Anbie­ters P.W. Akker­man an, und durch die Geschichte der Hop­jes habe ich an die­ser Tinte1 noch mehr Freude.

Danke an Wow­ter für die lecke­ren Haag­sche Hopjes!

  1. Hier im Pilot Legno 89s.
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