Bleistifte

Enveloop

Der prak­ti­sche und stil­volle Trans­port von Schreib­ge­rä­ten nebst Zube­hör ist schon eine Her­aus­for­de­rung. Mit zahl­rei­chen Vari­an­ten vom Druck­blei­stift in der Hemd­ta­sche bis zum gro­ßen Sor­ti­ment in zwei­stö­cki­ger Blech­schach­tel habe ich mich die­ser bis­her ver­geb­lich zu stel­len ver­sucht, doch seit ein paar Wochen ist das Roll­mäpp­chen „Enve­loop“ mein Favo­rit und stän­di­ger Begleiter.

Rollmäppchen „Enveloop”

Das in Japan aus Baum­wolle und Wild­le­der gefer­tigte und in drei Far­ben erhält­li­che Uten­sil bie­tet mit zwei kur­zen und vier lan­gen Stift­ta­schen sowie zwei unter­schied­lich gro­ßen Fächern aus­rei­chend Platz. Eine der lan­gen und die bei­den kur­zen Taschen sind etwas brei­ter, so dass sie auch einen Füll­fe­der­hal­ter oder einen dicken Blei­stift­ver­län­ge­rer auf­neh­men kön­nen. Abde­ckun­gen für alle Fächer schüt­zen den Inhalt vor dem Herausfallen.

Rollmäppchen „Enveloop”

Eine nütz­li­che Beson­der­heit des „Enve­loop“ ist die außen ange­brachte Tasche, die das bevor­zugte Schreib­ge­rät auf­nimmt und den Zugriff auf die­ses erleich­tert. Eine gute Idee, finde ich.

Rollmäppchen „Enveloop”

Ver­schlos­sen wird das zusam­men­ge­rollte Mäpp­chen durch Umwi­ckeln mit dem Lederband.

Rollmäppchen „Enveloop”

Das durch­dachte, sehr gut ver­ar­bei­tete „Enve­loop“ wird für Bun­doki her­ge­stellt und kos­tet 5040 Yen (etwa 45 Euro).

Drehmoment

Heute dreht es sich nicht nur um den Blei­stift, son­dern die­ser auch um sich selbst.

Drehmoment

Mit einer Unter­leg­scheibe zum Krei­sel gemacht und auf dem Papier gedreht hin­ter­lässt ein Blei­stift­stum­mel immer wie­der neue Figu­ren und zeigt so auf ganz beson­dere Weise, was noch in ihm steckt.

Drehmoment

An Eng­lish ver­sion of this post can be found at „Tur­ning Point“ in the „Post a Stub“ series at Palim­psest. My thanks to Lito for her translation!

Kokuyo Mirikeshi

Der 72-jährige Desi­gner Yuji Baba aus Japan hat sich des Pro­blems, beim Radie­ren z. B. in einer Zeile manch­mal auch ande­res ver­se­hent­lich zu ent­fer­nen, erfolg­reich ange­nom­men. Ent­stan­den ist dabei der unge­wöhn­li­che und nütz­li­che Radie­rer „Miri­ke­shi“, der seit einem Vier­tel­jahr beim japa­ni­schen Her­stel­ler Kokuyo im Pro­gramm ist.

Kokuyo Mirikeshi

Hilf­reich für das prä­zise Radie­ren sind schmale Kan­ten, von denen der „Miri­ke­shi“ gleich fünf bie­tet. Sie sind etwa ein sowie drei bis sechs Mil­li­me­ter breit, womit der Radie­rer wohl den meis­ten Auf­ga­ben gewach­sen sein dürfte.

Kokuyo Mirikeshi

Der 50 mm lange „Miri­ke­shi“ hat einen Durch­mes­ser von ca. 23 mm und einen Schu­ber aus trans­pa­ren­tem Kunst­stoff, der ihn schützt und seine Hand­ha­bung erleich­tert. Ebenso wie der Radie­rer und die Hülle ist auch die Ver­pa­ckung – wie so oft bei Pro­duk­ten aus Japan – auf­wän­dig gestal­tet, wobei mich die Ästhe­tik sehr anspricht.

Kokuyo Mirikeshi

Man sagte mir, dass „miri“ (ミリ) für „Mil­li­me­ter“ und „keshi“ (ケシ) für „radie­ren“ stehe.

Kokuyo Mirikeshi

Der „Miri­ke­shi“ radiert gründ­lich, sau­ber und spar­sam. Wer mag, trennt (wie bei Kokuyo gezeigt) eine dünne Scheibe ab und erhält dadurch wie­der neue Kan­ten. – Mit gut 1,60 Euro bie­tet der Radie­rer ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Kokuyo Mirikeshi

Vorne der Pen­tel Graph­Gear 500.

Der „Miri­ke­shi“ ist ein anspre­chen­des Pro­dukt und zudem ein wei­te­res Bei­spiel für die hohe Krea­ti­vi­tät und die Liebe zum Detail, die ich in vie­len japa­ni­schen Schreib­wa­ren sehe und sehr schätze.

Kokuyo Mirikeshi

Zeitreise

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. in „Civil Engineering” (April 1960)

Vor gut 50 Jah­ren war­ben diese Anzei­gen der J.S. STAEDTLER Inc. für die Qua­li­tä­ten des Mars Dura­lar, dem Vor­gän­ger des Dyna­graph, beim Zeich­nen auf Mylar und heute sol­len sie auf­merk­sam machen auf den her­vor­ra­gen­den Bei­trag „Staedt­ler Mars Dyna­graph pen­cils and leads“ bei pen­cil talk, in dem uns der sehr kun­dige Autor auf einen Aus­flug in die Ver­gan­gen­heit des tech­ni­schen Zeich­nens mit­nimmt. Hin­ge­hen und staunen!

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. in „Civil Engineering” (April 1960)

Extrablatt

Die rasante Fort­be­we­gung des frü­hen 20. Jahr­hun­derts in gra­fisch reiz­vol­ler Form illus­triert die­ses 18 × 18 cm große Blatt, mit dem die Glocken-Bleistiftfabrik die Schau­ver­pa­ckung ihres Kopier­stifts „Repor­ter № 5961“ schmückte.

Extrablatt

Der für die Prä­sen­ta­tion im Laden gedachte Ver­kaufs­kas­ten mit Klapp­de­ckel ent­hielt einige Dut­zend Stifte und sah ver­mut­lich so aus:

Extrablatt

(Ich weiß, dass die Pro­por­tio­nen nicht ganz stim­men, aber als Nicht-Grafiker muss ich mit sol­chen und ande­ren Unzu­läng­lich­kei­ten beim Frei­hand­zeich­nen leben.) – Ein kur­zes und beherz­tes Wüh­len im Waren­la­ger brachte den Kopier­stift „Repor­ter 5958“ vom sel­ben Her­stel­ler ans Kunst­licht und vor die Linse.

Extrablatt

Der runde, dun­kel­grün lackierte und gold­far­ben bedruckte Stift beher­bergt eine metal­lisch glän­zende Mine, die schwarz schreibt und vio­lett kopiert.

Extrablatt

Notiz am Rande: Heute ist der dritte Jah­res­tag die­ses bun­ten Durcheinanders.

Familienangelegenheit

Die hier schon mehr­fach genannte J.S. STAEDTLER Inc. prä­sen­tierte im Januar 1959 allen Lesern der Zeit­schrift „Civil Engi­nee­ring“ den Zuwachs ihrer MARS-Familie.

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. (1959)

Der in Deutsch­land gefer­tigte MARS Lumo­graph Dura­lar 2830, erhält­lich in den Här­ten K1 bis K5, war gedacht für das Zeich­nen auf PET-Folie (bekannt unter den Mar­ken „Mylar“ sowie „Hosta­phan“) und ver­fügte als bis heute ein­zi­ger holz­ge­fass­ter Graphit-Stift die­ses Her­stel­lers über eine gebrannte Mine mit Polymerbindung.

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. (1959, Ausschnitt)

Im Text der ganz­sei­ti­gen Anzeige genannt und auf dem Fami­li­en­foto ver­tre­ten waren viele bekannte Pro­dukte, dar­un­ter der Farb­stift Lumochrom und der Fall­mi­nen­stift Tech­nico, für den es auch Duralar-Minen gab. – Nach­fol­ger des Dura­lar 2830 war übri­gens der Dyna­graph 100.

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. (1959, Ausschnitt)

Die iso­me­tri­sche Dar­stel­lung der Dinge finde ich sehr anspre­chend, und mich würde nicht wun­dern, wenn man sie im Hin­blick auf die Seh­ge­wohn­hei­ten der tech­nisch ori­en­tier­ten Kun­den gewählt hätte.

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. (1959, Ausschnitt)

Ja, hin und wie­der greift der Erb­sen­zäh­ler zum Faden­zäh­ler und dreht taucht ab …

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. (1959, Ausschnitt)

Pas­send dazu: Eine attrak­tive ½-Gros-Packung Mars Dura­lar gibt es bei pen­cil talk zu bestau­nen, und Lead­hol­der hält wei­tere Details zu den Stif­ten und Minen des Duralar-Sortiments bereit. – Wie das Deut­sche Patent- und Mar­ken­amt infor­miert, wurde die Marke „Dura­lar“ im Februar 1958 ange­mel­det und im Februar 2000 gelöscht.

Markiges Marketing (17)

Reklamemarke von Johann Faber

Das leichte Glei­ten sei­nes „Apollo“-Bleistifts über das Papier bewarb Johann Faber auf die­ser wohl gut 90 Jahre alten Rekla­me­marke mit einem lus­ti­gen Ver­gleich. Ob jedoch die recht unkon­ven­tio­nelle Ski­stel­lung der Fort­be­we­gung zuträg­lich war und der schwarz lackierte Stift dabei als Balan­cier­stange oder zum leich­te­ren Auf­fin­den des Sport­lers diente, bleibt unklar.

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