Kultur

Ein besonderer Pollux

Beim bewun­dern­den Blick auf die von Joshua Tha­cker gra­vierte „Gra­nate“ dachte ich: Wie wäre es mit der Gra­vur eines Pol­lux? Es stellte sich her­aus, dass Joshua von die­ser Idee ebenso ange­tan war wie ich, und so dau­erte es nicht lange, bis er mir den ers­ten Ent­wurf des Designs zeigte. Als das Stück schließ­lich ein­traf, kam ich aus dem Stau­nen nicht mehr heraus.

Ein besonderer Pollux

Bei der Gestal­tung hat sich Joshua an Art Deco ori­en­tiert, und so ziert die Enden des Spit­zers ein für die­sen Stil typi­sches Mus­ter, das an Son­nen­strah­len erinnert.

Ein besonderer Pollux

Die Blei­stift­spit­zen finde ich beson­ders pfif­fig: Durch die Bau­form des Pol­lux bekom­men sie die kon­kave Form, die der Spit­zer schnei­det. Zudem wech­seln sich runde und hexa­go­nale Blei­stifte ab.

Ein besonderer Pollux

Der Spit­zer ist ein Uni­kat; Joshua sagte mir, dass es kei­nen zwei­ten mit die­sem Design geben würde.

Ein besonderer Pollux

Bezahlt habe ich den – wie ich finde – sehr mode­ra­ten Preis von 53 Euro inklu­sive Ver­sand und ohne Spitzer.

Vie­len Dank an Joshua Tha­cker für die­ses Kunstwerk!

Ein außergewöhnlicher Spitzer

Es begann mit Schlüs­seln. Joshua Tha­cker, Künst­ler und Juwe­lier aus Ken­tu­cky, USA, ver­zierte erst seine Schlüs­sel, dann die eini­ger Freunde mit Gra­vu­ren; spä­ter folg­ten viele Auf­trags­ar­bei­ten. Man­che die­ser Schlüs­sel öff­ne­ten kein Schloss, hat­ten aber einen sym­bo­li­schen Wert und erfreu­ten auch die­je­ni­gen, die sich ansons­ten nichts aus Schmuck machen. Der Auto­di­dakt liebt es zudem, All­tags­ge­gen­stände in außer­ge­wöhn­li­che Stü­cke zu ver­wan­deln, und wid­mete sich kürz­lich dem als „Gra­nate“ bekann­ten Spit­zer­klas­si­ker von Möbius+Ruppert.

Ein außergewöhnlicher Spitzer

Er fin­det, dass Blei­stift­spit­zer zu den Gegen­stän­den gehö­ren, die auf­grund ihrer Funk­tion und des­sen, was sie für Künst­ler und Kunst­hand­wer­ker bedeu­ten, nicht nur Werk­zeug, son­dern auch Lein­wand sein kön­nen. Die­ser kleine, nüch­terne Gegen­stand, so Joshua Tha­cker wei­ter, ging vie­len schö­nen Meis­ter­werke und gro­ßen Leis­tun­gen der Mensch­heit vor­aus, so dass er eine beson­dere Bear­bei­tung in jeder Form verdient.

Ein außergewöhnlicher Spitzer

Der Künst­ler, der sich von den unter­schied­lichs­ten Din­gen in sei­nem Umfeld inspi­rie­ren lässt, arbei­tet in ver­schie­de­nen Sti­len, bevor­zugt aber Steam­punk, Art Deco und Indus­trial. Seine Werke bie­tet er auf Etsy an; Son­der­wün­schen gegen­über ist er aufgeschlossen.

Ein außergewöhnlicher Spitzer

Die gra­vierte „Gra­nate“ wird auf Kun­den­wunsch ange­fer­tigt (die hier gezeigte gehört dem Künst­ler) und kann mit zwei oder drei Buch­sta­ben per­so­na­li­siert wer­den. Das Werk kos­tet umge­rech­net etwa 54 Euro inklu­sive Spit­zer plus Ver­sand; güns­ti­gere Vari­an­ten mit weni­ger Gra­vur sind in Planung.

Ein außergewöhnlicher Spitzer

Die Arbeit und die Gedan­ken des Künst­lers gefal­len mir sehr gut, und so habe ich bereits die Gra­vur eines Pol­lux in Auf­trag gegeben.

Vie­len Dank an Joshua Tha­cker für die Fotos!

Kurz notiert

  • Wei­tere beein­dru­ckende Blei­stift­schnit­ze­reien von Cindy Chinn: „I Car­ved A Family Of Ele­phants Into A Pen­cil“.
  • Schon seit ein paar Wochen auf dem Markt ist der „Link-it“ von Schnei­der, bei dem sich halb­lange Fine­li­ner (0,4 mm) und Faser­ma­ler (1,0 mm) in jeweils 16 Far­ben zu einem Stift mit zwei Enden zusam­men­ste­cken las­sen. Ich habe mir aus Neu­gier die Teile für einen Rot-Blau-Stift zuge­legt, denke aber schon jetzt, dass es dabei bleibt. Skep­tisch bin ich vor allem beim Tank, der auf­grund der Stift­länge und der Mecha­nik klein ausfal­len muss; hinzu kommt, dass die grif­fige Ober­flä­che ein Schmutz­ma­gnet ist. – Bei Espa­ce­net gibt es die Patent­schrift zum „Link-it“.

Der Adler

Neu bei IKEA: Das Adler­kos­tüm LATTJO.

Der Adler

Aus der Beschreibung: 

Regt zu Rol­len­spie­len an, bei denen Kin­der sozia­les Ver­hal­ten durch Nach­ah­men von Erwach­se­nen und durch Erfin­den eige­ner Rol­len ent­wi­ckeln1.

Durch eine rasche Anprobe in der nächst­ge­le­ge­nen Filiale des Möbel­hau­ses konnte ich mich vom per­fek­ten Sitz der Maske überzeugen.

Der Adler

Der Adler steht für Weit­blick, Mut und Kraft und wird wegen sei­nes Scharf­sinns und sei­ner Weis­heit geschätzt. Den Gedan­ken, für nur 26,97 Euro in eine der­art posi­tiv attri­bu­tierte Rolle schlüp­fen zu kön­nen, finde ich sehr reiz­voll, und so werde ich die Anschaf­fung des Kos­tüms und den Ein­satz zumin­dest der Maske bei ent­spre­chen­der Gele­gen­heit sowohl im fami­liä­ren als auch im beruf­li­chen Umfeld ein­ge­hend prüfen.

  1. Die Pro­dukt­in­for­ma­tion „Eine Größe – pas­send für Kin­der und Erwach­sene“ belegt jedoch, dass das Tra­gen die­ses Kos­tüms nicht nur Kin­dern vor­be­hal­ten ist.

Tier und Tuch

Die erste Begeg­nung mit dem Tenu­gui, dem tra­di­tio­nel­len japa­ni­schen Hand­tuch aus dün­ner und bunt gefärb­ter oder bedruck­ter Baum­wolle, hatte ich vor knapp vier Jah­ren, als ich mir zwei geschmack­voll und the­ma­tisch pas­send bedruckte Exem­plare zuge­legt habe. Seit­dem habe ich immer wie­der mal nach schö­nen Stü­cken geschaut; dabei bin ich kürz­lich auf eine Beson­der­heit gestoßen.

Tier und Tuch

Der Her­stel­ler Hamam­onyo hat sich 2005 die Idee des Tenugui-Buchs schüt­zen las­sen. Für die­ses wird das etwa 30 × 90 cm große Tuch ein­mal längs und dann im Zick­zack gefal­tet und mit zwei Schlau­fen zusam­men­ge­hal­ten. Diese Bücher gibt es in zahl­rei­chen Vari­anten, und als ich das Tenu­gui „Was Hunde den­ken“1 sah, war es um mich geschehen.

Tier und Tuch

Das in mei­nen Augen sehr schöne Tenu­gui stellt einige Hunde dar, dar­un­ter – wenn ich es rich­tig sehe – ein paar der tra­di­tio­nel­len japa­ni­schen Ras­sen wie z. B. den Akita.

Tier und Tuch

Eines der schö­nen Details: Wäh­rend die Vor­der­seite des Buchs einen Hund von vorne zeigt, ist auf der Rück­seite einer von hin­ten zu sehen. – Wie gerne würde ich alle japani­schen Schrift­zei­chen die­ses Tenu­guis lesen können …

Tier und Tuch

Da noch ein zwei­tes Exem­plar unter­wegs ist, das in der gebun­de­nen Form blei­ben wird, habe ich die­ses geöffnet.

Tier und Tuch

Wun­der­schön, erst recht mit Kisho!

  1. Über­set­zung des Anbie­ters.

Der Spaziergang

Ohne Spa­zie­ren und damit ver­bun­dene Natur­an­schau­ung, ohne diese ebenso lieb­li­che wie ermah­nungs­rei­che Erkun­di­gung fühle ich mich wie ver­lo­ren und bin es auch. Höchst lie­be­voll und auf­merk­sam muß der, der spa­ziert, jedes kleinste leben­dige Ding, sei es ein Kind, ein Hund, eine Mücke, ein Schmet­ter­ling, ein Spatz, ein Wurm, eine Blume, ein Mann, ein Haus, ein Baum, eine Hecke, eine Schne­cke, eine Maus, eine Wolke, ein Berg, ein Blatt oder auch nur ein armes weg­ge­wor­fe­nes Fetz­chen Schreib­pa­pier, auf das viel­leicht ein lie­bes gutes Schul­kind seine ers­ten unge­fü­gen Buch­sta­ben geschrie­ben hat, stu­die­ren und betrach­ten. Die höchs­ten und nied­rigs­ten, die erns­tes­ten und lus­tigs­ten Dinge sind ihm glei­cher­weise lieb und schön und wert. 

Aus: Robert Wal­ser, Der Spa­zier­gang (1917). – Auf diese Pas­sage auf­merk­sam gewor­den bin ich durch „Wal­ser Wal­king“ bei Orange Crate Art.

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