Spitzer

Spezifischer Spitzer

Heute bediene ich mich hem­mungs­los bei dem seit kur­zem wie­der akti­ven Web­log „Pen­cil Revo­lu­tion“. In einem Kom­men­tar zur Bespre­chung des Automatic-​Behälterspitzer von KUM wies der Leser Shane auf den kur­zen Arti­kel „Pen­cil Shar­pe­ner Adapted for Draft­smen“ in der Zeit­schrift „Popu­lar Mecha­nics“ vom März 1924 hin.

Pencil Sharpener Adapted for Draftsmen

Mir gefal­len die Idee, die Spra­che und vor allem die Zeich­nung in die­sem Arti­kel viel zu gut, als dass ich dar­auf ver­zich­ten könnte, ihn hier zu zei­gen. Danke an Shane für den Hinweis!

Feinschliff

Anzeige für den Spitzer „Gem” von F.H. Cook & Co. (1901)

Fast fünf Pfund schwer und 20 Zen­ti­me­ter hoch war der guss­ei­serne „Gem“, der mit einer Schleif­scheibe Grif­fel und Blei­stifte in Form brachte. Die Mecha­nik des 1886 paten­tier­ten Spit­zers drehte dabei auch den Stift, des­sen Abrieb die Scheibe zusetzte und sich auf dem Tisch ver­teilte. Trotz die­ses Nach­teils wurde der Appa­rat jedoch über drei­ßig Jahre lang ver­kauft. – Diese 70 × 26 mm große Anzeige stammt aus „Cen­tury Illus­tra­ted“ vom März 1901.

Wau!

Sofort an die Leine gelegt habe ich diese flotte Vari­ante des Scot­tish Ter­rier, die mich bei einem Spa­zier­gang auf Etsy ansprang.

Spitzer aus Bakelit

Ein knuf­fi­ger Gebrauchs­hund mit glat­tem, pfle­ge­leich­tem Fell und ange­neh­mem Wesen – was will man mehr? Im übri­gen begeg­net man die­ser Rasse heute ja nicht mehr allzu oft.

Spitzer aus Bakelit

Er hört zwar über­haupt nicht auf mich und ist auch noch nicht stu­ben­rein, aber als gro­ßer Hun­de­freund sehe ich gerne dar­über hinweg.

Zeitzeuge

Hun­dert­pro­zen­tig sicher bin ich mir nicht, doch es sieht so aus, als trage die­ser Dosenpit­zer von Dahle Spu­ren der deut­schen Wie­der­ver­ei­ni­gung, die sich kürz­lich zum 20. Mal jährte.

Dosenpitzer Dahle 53463

Der genaue Blick auf den Boden des trans­pa­ren­ten Teils zeigt eine kleine Auf­fäl­lig­keit bei der in die Spritz­guss­form ein­ge­brach­ten Angabe des Herkunftslandes:

Dosenpitzer Dahle 53463 (Unterseite)

Ich ver­mute, dass man den West-​Teil des Schrift­zugs („W“) aus dem Werk­zeug ent­fernt hat und daher an die­ser Stelle nur noch ein fla­ches Qua­drat sieht (und somit die alte Form im ver­ein­ten Land wei­ter­be­nut­zen kann). – Der Spit­zer selbst ist ist übri­gens sehr gut und mit einer Span­di­cke von 0,26 mm auch recht sparsam.

Nach­trag vom 13.12.09: Die Dahle Büro­tech­nik GmbH hat mir bereits vor einer Weile mit­ge­teilt, dass das Stanz­werk­zeug auf­grund der Wie­der­ver­ei­ni­gung geän­dert wurde und damit meine Ver­mu­tung bestä­tigt (wann diese Ände­rung statt­fand, lässt sich jedoch nicht mehr ermit­teln). Danke an Dahle für diese Information!

Spitzer spitzen (4)

Einen inter­es­san­ten Fund machte kürz­lich Pen­cil Anna, eine sehr auf­merk­same Lese­rin mei­nes Web­logs, in einer Filiale der Drogerie-​Kette Mül­ler, und über­raschte mich mit die­sem zum Wochen­ende: Ein Dreifach-​Behälterspitzer der Marke „TIKO“.

Dreifach-Behälterspitzer von TIKO

Dreifach-​Behälterspitzer von TIKO

Auf­ge­fal­len war ihr an dem Modell der längste Schacht, und wie es sich zeigte, ver­birgt sich darin ein Langkonus-​Spitzer, auf den auch der kleine, in die Dose ein­ge­legte Zet­tel hin­weist. Die bei­den ande­ren Schächte sind für Blei- und Farb­stifte mit 6 bis 8 sowie 9 bis 12 mm Durch­mes­ser vorgesehen.

Dreifach-Behälterspitzer von TIKO

Der Dreifach-​Behälterspitzer von TIKO besteht aus 14 Einzelteilen

Das Gerät trägt neben ein­zel­ner Zif­fern drei aus­sa­ge­kräf­tige Kenn­zeich­nun­gen. Am Ein­satz fin­den sich „H.K. REG.NO. 0600172.1M005“ sowie „P.R.C. DESIGN NO. 200630051822.0“ und auf der Kom­po­nente für den Lang­konus „TIKO“. Es fällt auf, dass der Dop­pel­spit­zer über gerif­felte Griff­mul­den ver­fügt, also mög­li­cher­weise auch ein­zeln ange­bo­ten wird. Der Ver­gleich des Langkonus-​Spitzers mit dem des „Paper and more“-Doppel-Behälterspitzers zeigt die exakte Über­stim­mung von Klinge, Schrau­ben und Befes­ti­gung – kein Wun­der, hat der von REWE ange­bo­tene doch eben­falls den Schrift­zug „TIKO“. Bereits eine kurze Suche führt zur Wella Pla­s­tic Manu­fac­tory Limi­ted, wo nicht nur diese bei­den, son­dern noch zahl­rei­che andere Spit­zer und ver­wandte Pro­dukte auf­ge­führt wer­den (dar­un­ter eine Kur­bel­spitz­ma­schine, in deren Spä­ne­be­be­häl­ter ein ein­fa­cher Hand­spit­zer sitzt). Wei­tere Details lie­fert die glo­bale Arti­kel­id­ent­num­mer (GTIN, ehe­mals EAN) auf dem am Boden des Spit­zers ange­brach­ten Auf­kle­ber; die Suche nach die­ser im GEPIR (Glo­bal GS1 Elec­tro­nic Party Infor­ma­tion Regis­try) führt zu VALORO, einem Anbie­ter von Schreib­wa­ren und Schul­be­darf in Zirn­dorf. – Aber genug dazu und zurück zur Funk­tion des Geräts.

Dreifach-Behälterspitzer von TIKO

Der Langkonus-​Spitzer im TIKO lie­fert am STABILO Opera 285 eine sehr sau­bere Spitze und hat in mei­nen gründ­li­chen Tests die Mine nicht ein ein­zi­ges Mal abge­bro­chen. Der Griff zur Mess­schraube bestä­tigt das Spit­z­er­geb­nis des TIKO noch auf eine andere Weise, denn mit einer durch­schnitt­li­chen Dicke des Spans von 0,26 mm geht er ver­gleichs­weise spar­sam zu Werke.

Dreifach-Behälterspitzer von TIKO

Von links: KUM 400-​5L, Carl Decade DE-​100, TIKO

Auch im direk­ten Ver­gleich mit dem KUM 400-​5L und dem Carl Decade DE-​100 macht der TIKO eine sehr gute Figur und kann über­zeu­gen. Da man die gerade ein­mal 35 × 15 × 11 mm große Kom­po­nente sogar sepa­rat nut­zen kann, bekommt man mit dem TIKO zudem den mit Abstand kleins­ten Langkonus-​Spitzer, der mir bis­her unter­ge­kom­men ist.

Dreifach-Behälterspitzer von TIKO

In der Mitte der Rot-​Blau-​Stift „Comer­cial 289“ des por­tu­gie­si­schen Her­stel­lers Viarco

Die bei­den ande­ren Schächte bie­ten das von den übli­chen Spit­zern bekannte Ergeb­nis und hal­ten sich mit einem Spitz­win­kel von 22° (Lang­konus: etwa 17°) an die vom ISZ, dem Indus­trie­ver­band Schrei­ben, Zei­chen und Krea­ti­ves Gestal­ten e. V. mit Sitz in Nürn­berg, aus­ge­spro­che­nen Emp­feh­lung.

Vie­len Dank an Pen­cil Anna für die­sen Spitzer!

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Markiges Marketing (10)

Bleistiftschärfmaschine „Jupiter”

Teuf­lisch gut gewe­sen sein muss die „Blei­stift­schärf­ma­schine Jupi­ter“, wenn man die­ser 43 × 58 mm gro­ßen Rekla­me­marke Glau­ben schen­ken darf. Die wohl bekann­teste deut­sche Spitz­ma­schine, paten­tiert 1896 und her­ge­stellt von Guhl & Har­beck in Ham­burg, brachte Blei- und Farb­stifte mit­tels eines Schei­ben­frä­sers in Form. Ange­trie­ben wurde die­ser durch eine Kur­bel, die beim ers­ten Modell, der „Jupi­ter 0“, noch vorne, ab der „Jupi­ter 1“ (1905) jedoch an der Seite saß. Wie die her­vor­ra­gende „Kleine Anspitzer-​Fibel“ von Leon­hard Ding­werth infor­miert, folgte 1928 die „Jupi­ter 2“; das Nach­fol­ge­mo­dell „Jupi­ter 2/​51“ war bis Ende der 1960er Jahre auf dem Markt.

Bleistiftschärfmaschine „Jupiter” (Ausschnitt)

Bewor­ben wurde der etwa 3 kg schwere und 35 cm lange Spitz-​Gigant vor viel­leicht 90 Jah­ren in gleich sechs Spra­chen und zudem gra­fisch sehr auf­wän­dig. So zeigt der genaue Blick, dass die Schrift von Hand erstellt wurde und man­che Stifte im Hin­ter­grund les­bare Kenn­zeich­nun­gen tra­gen („Alde­ba­ran“, „Nota­bene“, „Schwan“); dies ver­leiht der Marke in mei­nen Augen einen beson­de­ren Charme. – Wei­tere bemer­kens­werte Details und Fotos der „Jupi­ter“ gibt es hier und dort.

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Höllenmaschine

Kurbelspitzmaschine iPoint Classact von Westcott

So sieht sie also aus, die vor gut sie­ben Mona­ten auf der Paper­world vor­ge­stellte und nun end­lich erhält­li­che Kur­bel­spitz­ma­schine iPoint Clas­sact von West­cott, hier­zu­lande ver­trie­ben durch die ACME United Europe GmbH.

Dop­pel­ter Frä­ser, Fuß mit Saug­napf, Auf­nahme für Stifte mit acht Durch­mes­sern von 5 bis 11,5 Mil­li­me­tern – auf den gründ­li­chen Test bin ich sehr gespannt.

Nach­trag vom 10.5.13: Der Link zur Pro­dukt­seite funk­tio­niert nicht mehr, und eine Su­che nach dem Spit­zer auf der Web­site des Her­stel­lers lie­fert keine Ergeb­nisse. Wurde das Gerät wie­der aus dem Sor­ti­ment genommen?

uni DPS-​600

Ova­len Quer­schnitts, 40 mm hoch und äußerst kom­for­ta­bel ist die­ser ele­gante Behälter-​Minenspitzer des japa­ni­schen Her­stel­lers Mitsubishi/​uni Pen­cil.

uni DPS-600

Das aus Kunst­stoff sau­ber gefer­tigte und mit „uni“ sowie „JAPAN“ gekenn­zeich­nete Gerät, das Minen mit einem Durch­mes­ser von zwei Mil­li­me­tern in Form bringt, ver­fügt über einen schwenk­ba­ren Ver­schluss mit Ras­tung und einen klei­nen, gut sit­zen­den Schie­ber vor der Behäl­ter­öff­nung an der Unterseite.

uni DPS-600

Ähn­lich auf­wän­dig wie der DPS-​600 ist seine Ver­pa­ckung aus trans­pa­ren­ter Folie, in der ein gefal­te­ter, aus­führ­lich bedruck­ter Kar­ton den Spit­zer deko­ra­tiv umschließt und über den bestim­mungs­ge­mä­ßen Gebrauch informiert.

uni DPS-600

Unnö­tig zu sagen, dass die­ser sehr hand­li­che Appa­rat seine Auf­gabe her­vor­ra­gend erle­digt – das Spit­z­er­geb­nis ist per­fekt und der Schie­ber schließt zuver­läs­sig. Ob (und wenn ja, wie) man seine schär­fende Kom­po­nente wech­seln kann, weiß ich aller­dings nicht.

uni DPS-600

Behälter-​Minenspitzer uni DPS-​600 und 2-​mm-​Druckbleistift Koh-​I-​Noor 5608

Fazit: Klein und fein!

Nach­trag vom 30.9.12: Ein Foto des zer­leg­ten DPS-​600 gibt es hier.

Nach­trag vom 23.10.12: Selt­sam: Der DPS-​600 hat auf ein­mal immer lang­sa­mer gespitzt (d. h. einen immer stär­ke­ren Druck not­wen­dig gemacht) und dann sei­nen Dienst ganz ein­ge­stellt. Keine Ahnung, woran es liegt; eine Rei­ni­gung hat nicht gehol­fen, und einen Defekt konnte ich auch nicht feststellen.

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